DE3935689A1 - Verfahren und vorrichtung zum herstellen von kraftfahrzeuginnenverkleidungsteilen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum herstellen von kraftfahrzeuginnenverkleidungsteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Herstellen von Kraftfahrzeuginnenverkleidungsteilen wie
z. B. von Hutablagen, Türinnenverkleidungen, Schalttafelver
kleidungen, Dachhimmelverkleidungen bzw. Kofferraumverklei
dungen. Diese Kraftfahrzeuginnenverkleidungsteile bestehen
entweder aus verhältnismäßig harten Trägern und weichen Ka
schierungen oder es sind harte und steife Trageelemente
nicht erforderlich, wie z. B. im Falle von Kofferraumver
kleidungsteilen bzw. von Dachhimmelverkleidungen, die dann
aber auch Schallschluckeigenschaften besitzen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zu schaffen, mit deren Hilfe es möglich
ist, die verschiedenartigsten Kraftfahrzeuginnenverklei
dungsteile der genannten Art unmittelbar herzustellen.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß min
destens eine bahnförmige Abdeckschicht und mindestens eine,
als Füll- und/oder Zwischenlage dienende, bahnförmige Mate
riallage aus einem saugfähigen, wärmestabilen Faserwerk
stoff zusammengeführt werden, daß die Abdeckschicht und/
oder die Materiallage aus Faserwerkstoff mit einem thermo
plastischen Kunststoffpulver bestreut werden oder einen
thermoplastischen Kunststoffanteil enthalten, daß sodann
Wärme zum Anschmelzen des thermoplastischen Kunststoffpul
vers an der Oberfläche der Abdeckschicht und/oder der Ma
teriallage zugeführt wird, daß daraufhin die zusammenge
führten, aufeinanderliegenden Bahnen in mehrlagige Bahn
stücke geschnitten und diese mit dem angeschmolzenen Kunst
stoffpulver sodann derart erhitzt und in vorbestimmtem Maße
verdichtet werden, daß das Kunststoffpulver und/oder der
thermoplastische Kunststoffanteil schmilzt, in die jeweils
benachbarten Schichten und Lagen eindringt und nach dem Ab
kühlen ein einstückiges, flächiges Element entsteht.
Als thermoplastisches Kunststoffpulver wird vorzugsweise
Polypropylen verwendet, das beim Erhitzen klebrig wird und
zum Verbinden der verschiedenen Bahnen und Lagen dient.
Auch Polyäthylen ist grundsätzlich geeignet, das ebenso wie
Polypropylen nach dem Erhitzen gute Klebeeigenschaften be
sitzt und keine schädlichen Dämpfe bildet.
Um Elemente unterschiedlicher Härte zu erhalten, wird
Kunststoffpulver erfindungsgemäß in entsprechend unter
schiedlicher Menge aufgestreut. Bei Verwendung größerer
Mengen, insbesondere von 60% Gewichtsanteil oder mehr wird
das Element nicht nur steifer und härter als bei Verwendung
geringerer Mengen, sondern es erhält dann eine ausgespro
chen steife Plattenstruktur. Es ist daher möglich, mit Hil
fe von mehreren, dünnwandigen Lagen und Schichten, die ei
nen thermoplastischen Kunststoffanteil enthalten können,
sowie mit Verwendung von auf die eine oder andere Lage bzw.
Schicht aufgestreutem, thermoplastischem Kunststoffpulver
unterschiedliche Verkleidungsteile zu erhalten. Es können
eine, zwei oder mehr Füll- und/oder Zwischenlagen aus Fa
serwerkstoff vorgesehen sein und mit Hilfe von erhitztem
Kunststoffpulver miteinander verbunden werden. Es kann aber
auch auf eine derartige Füll- und/oder Zwischenlage aus ei
nem saugfähigen, wärmestabilen Faserwerkstoff eine Abdeck
schicht aus einem Glasvlies mit einem Polyäthylenanteil
aufgebracht werden, wobei durch das Erhitzen der Polyäthy
lenanteil schmilzt und aufgrund seiner klebrigen Eigen
schaften als Bindemittel dient.
Der Erfindung liegt somit der Gedanke zugrunde, aus mehre
ren Schichten und Lagen bestehende Elemente zu schaffen,
die entweder innen oder außen aus weichen oder harten bzw.
steifen Schichten bestehen, wobei die Härte der jeweiligen
Schicht durch eine mehr oder weniger große, großflächig
aufgebrachte Zugabe von thermoplastischem Kunststoffpulver
erfolgt und wobei dieses Kunststoffpulver ferner aufgrund
seiner Klebeeigenschaften bei hohen Temperaturen bzw. im
schmelzflüssigen Zustand zugleich zum Verbinden von benach
barten Schichten dient. Es wird daher Kunststoffpulver je
weils dort aufgebracht, wo Schichten bzw. Lagen miteinan
der verbunden werden müssen, wenn diese Schichten bzw. La
gen nicht selbst thermoplastische Kunststoffanteile enthal
ten.
Die verwendeten Werkstoffe für die einzelnen Lagen und
Schichten sind ferner dünnwandig, so daß zur Erzielung ei
ner dickeren, z. B. weichelastischen Schicht vorzugsweise
nicht nur eine entsprechend dicke Faserschicht oder Schaum
stoffschicht verwendet wird, sondern gleichermaßen bzw.
vorzugsweise mehrere dünne, weichelastische Schichten. Dies
gilt insbesondere dann, wenn für die weichelastische
Schicht ein NONWOVEN-Material in Gestalt eines saugfähigen,
wärmestabilen Faserwerkstoffes eingesetzt wird. Hier ist
eine jeweils dünnwandige Schichtdicke erforderlich, weil
das als Klebstoff wirkende, geschmolzene Kunststoffpulver
nur verhältmäßig wenig in die Oberfläche eines derartigen
Faserwerkstoffes eindringt. Es eignet sich daher nicht
dazu, um eine stabile Verbindung zwischen einer beliebigen
Schicht und einer dicken Schicht aus NONWOVEN-Material
herzustellen.
Die jeweils erwünschte Dekorschicht wird beim Verformungs
vorgang aufgebracht und in die hierzu verwendete Presse als
letzte bzw. beispielsweise oberste Schicht mitaufgelegt.
Eine solche Dekorschicht kann aus einem wärmestabilen Poly
estervelours bestehen, der auf der Rückseite z. B. mit wär
meaktivierbarem Klebstoff beschichtet ist. Diese Dekor
schicht kann aber auch grundsätzlich mit Hilfe des thermo
plastischen Kunststoffanteils des noch heißen Rohlings be
festigt werden.
Die Erwärmung des Kunststoffpulvers unmittelbar nach dem
Aufstreuen erfolgt, um zu verhindern, daß es durch die be
streute Lage sofort beim Weitertransport hindurchrieselt.
Im Ergebnis ist es somit möglich, mit unterschiedlichen
Kunststoffpulvermengen und durch unterschiedliche Anzahl
der Zwischenlagen und durch Verwendung unterschiedlicher
Materialien für die Zwischenlagen sowie für die Abdeck
schichten Kraftfahrzeuginnenverkleidungsteile mit unter
schiedlichen Materialeigenschaften und insbesondere mit
unterschiedlichem Härtegrad und verschiedenen Schalldämm
eigenschaften zu erzielen. So können innen harte Schichten
neben weichen Schichten angeordnet sein, es können sich
außen harte Schichten oder weiche Schichten befinden.
Grundsätzlich sind alle denkbaren Variationen erzielbar.
Notwendig ist nur, daß jeweils nicht zu dicke Materiallagen
verwendet werden, daß diese mit Hilfe von erhitztem Poly
propylen oder Polyäthylen verklebt werden, wobei das Poly
propylen in die benachbarten Schichten in weitgehend flüs
sigem Zustand eindringt.
Das Quadratmetergewicht von Glasfaservlies kann beispiels
weise 120 g betragen. Die Dicke einer solchen Schicht ist
dann 1,4 mm, wobei ferner der Glasfaseranteil 40% und der
Polyäthylenanteil oder Polypropylenanteil 60% beträgt.
Für das Kunststoffpulver ist es wichtig, daß die benachbar
ten Lagen dünn und durchlässig sind, wobei ferner die
Schichten zumindest nach einer Seite hin auch luftdurch
lässig sind, da sonst Luftblasen miteingeschlossen würden.
Der Faserwerkstoff ist vorzugsweise Recyclingmaterial und
besteht insofern aus Mischfasern. Das Gewicht des Faser
werkstoffes beträgt zweckmäßigerweise größenordnungsmäßig
200 g pro qm. Eine derartige Schicht ist relativ dünn.
Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus der Beschreibung
und den Ansprüchen im Zusammenhang mit der Zeichnung hervor.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbei
spielen, die in der Zeichnung dargestellt sind, näher be
schrieben. Dabei zeigen:
Fig. 1 Eine Prinzipskizze der Vorrichtung zum Her
stellen von Kraftfahrzeuginnenverkleidungs
teilen;
Fig. 2 eine Prinzipskizze einer abgewandelten Aus
führungsform;
Fig. 3 eine Prinzipskizze von Teilen einer beheiz
ten Presse vor dem Beheizen und Verdichten
eines mehrlagigen Bahnstückes;
Fig. 4 eine Prinzipskizze wie in Fig. 3 während des
Beheizens des mehrlagigen Bahnstückes;
Fig. 5 eine Prinzipskizze wie in den Fig. 3 und
4 nach dem Verdichten des mehrlagigen Bahn
stückes zu einem einheitlichen Element und
Fig. 6 in Seitenansicht eine Prinzipskizze einer
Vorrichtung zum Verformen des einheitlichen
Elementes zu einem Kraftfahrzeuginnenver
kleidungsteil.
Eine Vorrichtung 1 zum Herstellen von Kraftfahrzeuginnen
verkleidungsteilen umfaßt gemäß Fig. 1 mehrere Ständer 2
für Rollen 3 mit jeweils einer bahnförmig aufgewickelten
Abdeckschicht 4 sowie Ständer 5 für Rollen 6 mit einer
bahnförmig aufgewickelten, als Füll- und/oder Zwischenlage
dienenden Materiallage 7. Ferner sind Pulverstreuer 8 für
thermoplastisches Kunststoffpulver 9 und mindestens eine
Heizeinrichtung 10 zum Erhitzen des auf die bahnförmige Ma
teriallage 7 aufgestreuten Kunststoffpulvers 9 sowie der
Bahn 7 selbst vorgesehen. Die Temperatur und Heizleistung
der Heizeinrichtung 10 sind so gewählt, daß das Kunststoff
pulver 9 an der Oberseite 11 der jeweiligen Bahn 7 an
schmilzt und somit ein Durchrieseln während des weiteren
Transportes der Bahn 7 nicht eintreten kann. Zu jedem Pul
verstreuer 8 und jeder Heizeinrichtung 10 gehört ferner ei
ne unterhalb der jeweiligen Bahn 7 angeordnete Auffangwanne
12 für Kunststoffpulver 9, das vor dem Anschmelzen durch
die Bahn 7 aufgrund von Erschütterungen rieselt.
Der Transport der bahnförmigen Abdeckschicht 4 und der
bahnförmigen Materiallagen 7 erfolgt mit Hilfe von Zug
rollen 13 und Umlenkrollen 14 entsprechend den Pfeilen in
Fig. 1, so daß die Bahnen 4 und 7 schließlich in einer Zu
sammenführstation 15 in paralleler Lage zusammenlaufen.
Dort befinden sich jeweils außen eine obere, bahnförmige
Abdeckschicht 4 und eine untere, bahnförmige Abdeckschicht
4′ und dazwischen sowie unmittelbar aufeinander z. B. zwei bahn
förmige Materiallagen 7.
An die Zusammenführstation 15 schließt eine Schneid- und/oder
Stanzvorrichtung 16 an, mit deren Hilfe die zusammen
geführten, aufeinanderliegenden Bahnen 4, 4′ und 7 in mehr
lagige Bahnstücke 17 geschnitten werden.
Eine Transportvorrichtung 18 dient zum Weitertransport der
Bahnstücke 17 zu einer beheizten Presse 19, die in den Fi
guren 3 bis 5 nur schematisch mit Hilfe von Symbolen darge
stellt ist.
Die beheizte Presse 19 umfaßt eine untere, als Träger für
ein Bahnstück 17 dienende, beheizte Druckplatte 20 und eine
obere, ebenfalls beheizte Druckplatte 21. Fig. 3 zeigt das
mehrlagige Bahnstück 17 beim Einfahren zwischen die in
ihrer Öffnungsstellung stehenden Druckplatten 20 und 21.
Gemäß Fig. 4 liegen die beheizbaren Druckplatten 20 und 21
beidseitig an dem Bahnstück 17 an und übertragen Wärme und
Druck auf das Bahnstück 17. Die Temperatur- und Wärmezufuhr
sind dabei so geregelt, daß das eingestreute und ange
schmolzene Kunststoffpulver 9 eine Temperatur erreicht, in
der es schmelzflüssig wird. Beim weiteren Zusammenfahren
der beiden Druckplatten 20 und 21 wird das Bahnstück 17
noch weiter derart in vorbestimmtem Maße verpreßt, daß es
sich zu einem einstückigen, flächigen Element 22 mit Hilfe
des ursprünglich angeschmolzenen, jetzt jedoch klebrigen,
schmelzflüssigen Kunststoffpulvers 9 verbindet.
Die beiden Druckplatten 20 und 21 sind an ihren Stempeln
23 jeweils unter Zwischenschaltung von Federn 24 angeord
net, damit die mehrlagigen Bahnstücke 17, die zwischen den
Abdeckschichten 4, 4′ vor allem Füllmaterial enthalten, in
einem gewünschten Ablauf zu einem plattenförmigen Element
22 verdichtet werden.
Die Arbeitstemperatur der beheizten Druckplatten 20 und 21
liegt in einer Größenordnung von 180° bis 200°C. Die Stem
pel 23 der Druckplatten 20, 21 können Spindeln sein, so daß
eine genaue Positionierung der Druckplatten 20, 21 relativ
zueinander möglich ist. Diese genaue Positionierung ist er
forderlich, wenn es darum geht, mehrlagige Bahnstücke 17
unter Wärmeeinfluß und Druck nicht so stark wie möglich zu
sammenzupressen, sondern nur teilweise zu verdichten, damit
die aus Füllwerkstoff bestehende Zwischenlage bzw. Mate
riallage 7 in ihrem Volumen zumindest teilweise erhalten
bleibt und somit das hergestellte, plattenförmige Element
noch Schalldämmeigenschaften aufweist.
Das in der beheizten Presse 19 hergestellte, einstückige
sowie flächige Element 22 wird schließlich noch in einer
Vorrichtung 25 gemäß Fig. 6 unter Wärmeeinfluß und Druck
in gewünschter Weise verformt und an den Rändern beschnit
ten, wie dies im Einzelfall notwendig ist. Zu dieser Vor
richtung 25 gehören ein Tisch 26 und ein längs des Pfeiles
27 in Fig. 6 in die Vorrichtung 25 verfahrbarer, teleskop
artig ausschiebbarer Spannrahmen 28. Ferner erfolgt in der
Vorrichtung 25 auch die Aufbringung einer Dekorschicht auf
das noch heiße, der Presse 19 entnommene Element 22. Die
Dekorschicht kann z. B. aus wärmestabilem Polyestervelours
bestehen und auf ihrer Rückseite mit wärmeaktivierbarem,
heiß schmelzendem Klebstoff beschichtet sein.
Gemäß dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel wer
den zwei Materiallagen 7 und 7′ mit zwei Abdeckschichten
4 und 4′ in der Zusammenführstation 15 zusammengeführt. Je
der der beiden Materiallagen 7 und 7′ sind ein Pulverstreu
er 8 und eine Heizeinrichtung 10 zugeordnet, die ferner auf
gleichen Seiten der Materialbahnen 7 und 7′ angeordnet
sind. Als Kunststoffpulver dient zweckmäßigerweise Poly
propylen, das beim Erhitzen Klebstoffeigenschaften auf
weist.
Die aus zwei Abdeckschichten 4 und 4′ und aus zwei als
Füll- und/oder Zwischenlagen dienenden Materiallagen 7 und
7′ bestehenden Bahnstücke 17 können beispielsweise als Tür
innenverkleidungsteile verwendet werden. In diesem Fall be
stehen die unmittelbar aufeinanderliegenden Materiallagen
7 und 7′ aus Textilvlies, Polypropylen, Polyäthylen, Glas
vlies, Papiervlies, offenen Schäumen bzw. Polyurethan als
Füllung. Für die eine Abdeckschicht 4 dient zweckmäßiger
weise ein Abdeckvlies, das zum Abdecken einer Polypropylen
schicht und zum anschließenden Kaschieren mittels einer Fo
lie geeignet ist, während die andere Abdeckschicht 4′ aus
Polyester besteht oder ein Glasvlies bzw. ein Papiervlies
ist.
Alternativ können im Falle der Herstellung eines Türinnen
verkleidungsteiles die mit Kunststoffpulver 9 bestreuten
Materiallagen 7 und 7′ nach dem Verlassen der Heizeinrich
tung 10, die vorzugsweise ein Infrarot-Heizstrahlgerät ist,
von oben und von unten mit einem dünnen NONWOVEN-Material,
vorzugsweise mit widerstandsfähigem Polyester- oder Glas
vlies belegt werden.
Wie bereits oben angedeutet, werden die Materiallagen 7 und
7′ zur Erzielung von Schalldämmeigenschaften in der beheiz
ten Presse 19 weniger verdichtet, als wenn es darum geht,
tragende Elemente herzustellen.
Z. B. um solch ein nicht tragendes, jedoch Schalldämmeigen
schaften aufweisendes Element kann es sich im Falle der
Herstellung eines Dachhimmelverkleidungsteiles auf einer
Vorrichtung 30 gemäß Fig. 2 handeln. Sie unterscheidet sich
von der Vorrichtung 1 gemäß Fig. 1 nicht grundsätzlich.
Gleiche bzw. gleichartige Teile weisen daher auch dieselben
Bezugszahlen und gegebenenfalls Indizes auf.
Ein Unterschied zwischen der Vorrichtung 1 gemäß Fig. 1 und
der Vorrichtung 30 gemäß Fig. 2 besteht nur insofern, als
andere Bahnen und diese gegebenenfalls auf anderen Seiten
mit Kunststoffpulver 9 bestreut und von den Heizeinrichtun
gen 10 zum Anschmelzen des Kunststoffpulvers 9 erhitzt wer
den. So wird das thermoplastische Kunststoffpulver 9 im
Falle der Herstellung eines Dachhimmelverkleidungsteiles
vorzugsweise auf die beim fertigen Element bzw. mehrlagigen
Bahnstück 17′ innenliegende Seite 31 der einen äußeren,
bahnförmigen Abdeckschicht 32 sowie auf die der anderen Ab
deckschicht 4′ abgewandte Seite 32 dieser Abdeckschicht 4′
benachbarte Materiallage 7′ aufgestreut. Als Werkstoff für
die beiden Materiallagen 7 und 7′ dienen wiederum Textil
vlies und/oder Polypropylen, Polyäthylen, Glasvlies, Pa
piervlies, offene Schäume oder Polyurethan als Füllung.
Um zu erreichen, daß die Abdeckschicht 4 auf ihrer später
innenliegenden Seite 31 mit Kunststoffpulver 9 bestreut und
von der Heizeinrichtung 10 erwärmt werden kann, muß sie um
eine zusätzliche Umlenkrolle 33 geführt werden. Somit ist
diesbezüglich nur die Anordnung des Ständers 2 für die
Rolle 3 der oberen Abdeckschicht 4 anders als bei der Vor
richtung 1 gemäß Fig. 1.
Die Lage und Stellung des anderen Ständers 2 für die untere
Abdeckschicht 4′ und die Lage und Stellung der beiden Stän
der 5 für mittlere Materiallagen 7 und 7′ ist ebenso wie
die Anordnung einer Schneid- und Stanzvorrichtung 16 und
die Anordnung einer Transportvorrichtung 18 für die abge
schnittenen Bahnstücke 17′ identisch wie bei der Vorrich
tung 1.
Die Erfindung ist allerdings nicht auf die in den Figuren
dargestellten und beschriebenen Ausführungsformen be
schränkt. Im Rahmen der Erfindung sind vielmehr mannigfache
Abwandlungsmöglichkeiten gegeben, da sowohl die zur Verfü
gung stehenden Werkstoffe und die daraus herstellbaren Tei
le in mannigfacher Weise variiert werden können.
Wesentlich ist, daß für die Herstellung von Türinnenver
kleidungsteilen saugfähiger, wärmestabiler Faserwerkstoff
aus Glas, Papier, Naturfasern, Kokos, Zuckerrohr, Stein
wolle, Kunststoffen oder auch Kohlefasern bzw. auch dünn
geschnittene Schaumstoffe auf Rollen aus Polyurethan oder
Polyester oder auch aus anderen Materialien in dünnen Ma
teriallagen 7 bzw. 7′ zusammengeführt werden. Die Stärke
dieser Materiallagen 7, 7′ richtet sich nach der Saugfähig
keit bzw. Aufnahmefähigkeit dieser Faserwerkstoffe, auf die
sodann das thermoplastische Kunststoffpulver 9 aufgestreut
wird und beträgt z. B. 100 g pro qm bis 300 g pro qm.
Nach dem Bestreuen wird der saugfähige, wärmestabile Faser
werkstoff mit Hilfe eines Heizstrahlgerätes 10 an seiner
Oberfläche 11 angeschmolzen, um ein problemloses Transpor
tieren in der Vorrichtung zu ermöglichen. Nach dem Verlas
sen der Heizeinrichtung 10 werden die bestreuten Material
lagen 7, 7′ von unten und oben mit einem sehr dünnen NON
WOVEN-Material aus widerstandsfähigem Polyester oder Glas
vlies mit einem Materialgewicht von 30 bis 40 g pro qm be
schichtet. Dies verhindert ein Durchschlagen des thermo
plastischen Kunststoffpulvers.
Die obere Lage wird nur hinzugefügt, wenn ein Trägerteil
hergestellt werden soll, das in einem separaten Arbeitsgang
mit Klebstoff beschichtet wird, damit eine Schaumfolie oder
ein Textilbezug aufkaschiert werden können.
Diese Lage ist sehr wichtig, da Polyurethan oder Polypro
pylen anschließend eine geringe Klebehaftung besitzen. Fer
ner hält diese Lage das Durchrieseln des Kunststoffes ab.
Wenn in einem Arbeitszyklus eine Kaschierung vorgenommen
werden kann, dann ist es nicht erforderlich, die besagte
Lage hinzuzufügen.
Mit dem in der beheizten Presse erhitzten und durch die
verschiedenen Lagen hindurchgedrückten Kunststoffpulver
wird eine Verklebung auch mit Dekor erreicht, das kalt hin
zugelegt werden kann.
Die genannten Materialien werden in der Zusammenführstation
zusammengelegt und auf einem Förderband zur Schneid- und
Stanzvorrichtung 16 transportiert. Nach dem Durchtrennen
in gewünschte Formate werden die sandwichartigen Bahnstücke
17 mit Hilfe eines Klammervorschubes in eine Plattenpresse
mit Kontaktheizung transportiert. Diese beheizte Presse ist
gefedert aufgebaut, so daß das hohe, weiche Gelege, beste
hend aus einem Obermaterial, eventuell zwei Füllmaterialien
oder auch drei Füllmaterialien und dem Untermaterial, zu
einer verformbaren Platte verdichtet werden kann.
Diese etwa 200° heiße Platte kann sodann mit Hilfe dessel
ben Klammervorschubes in die Form einer Plattenpresse ge
bracht werden und zu einem Formteil oder einer Platte ver
formt werden.
In dem Verformprozeß wird gleichzeitig die Dekoration von
außen in Form von Textilien oder Folien aufgeschmolzen bzw.
aufgeklebt.
Im Falle der Herstellung eines Dachhimmelverkleidungsteiles
wird im wesentlichen dieselbe Vorrichtung verwendet. Den
noch ist es möglich, Elemente mit anderen Festigkeitseigen
schaften, nämlich halbweiche bzw. halbharte Sandwichelemen
te herzustellen.
Für die in einer Linie herzustellenden, halbweichen Sand
wichelemente dient z. B. ein Polyestervlies als Grundlage,
auf das sodann Polypropylen aufgepulvert und eingesintert
wird. Hinzu kommt z. B. ein Polyurethanschaum, der zum Öff
nen der Poren geschält wird und thermoplastisch verformbar
ist. Ferner wird ein zweites Vlies aus einem wärmestabilen
Material, z. B. Polyester oder Glasvlies zugeführt. Dieses
wird auf seiner später innenliegenden Seite mit Kunststoff
pulver bestreut, welches ferner angesintert wird.
In diesem Fall, d. h. für die Herstellung von Dachhimmelver
kleidungsteilen werden nur die obere und die untere Abdeck
schicht mit einem thermoplastischen Kunststoffpulver be
streut, welches ferner eingesintert wird.
Der Kunststoffschaum bzw. das Vlies werden nicht mit Kunst
stoffpulver bestreut, damit es auch nicht zu einem Verkle
ben des Zellen aufweisenden Werkstoffes kommt.
Nachdem das gepulverte und durch Erhitzen klebrige Vlies
mit den Zwischenlagen zusammengeführt wurde, wird die mehr
lagige Bahn ebenso wie im Falle der Herstellung eines Tür
innenverkleidungsteiles in Bahnstücke geschnitten und so
dann werden diese in die beheizte Presse transportiert, die
jedoch nicht nachfedert, sondern deren Platten starr auf
eine vorbestimmte Distanz zur Erzielung eines gewünschten
Volumens der herzustellenden Elemente eingestellt werden.
Durch die Erwärmung des Materials verkleben die obere und
die untere Abdeckschicht mit dem Füllmaterial. Das derart
hergestellte Element kann sodann weiter zu einer Platte
oder einem Formteil verarbeitet werden, wozu die Vorrich
tung gemäß Fig. 6 dient.
Die oben beschriebenen Maßnahmen sind umweltfreundlich, da
weder Klebstoffe noch Lösungsmittel oder sonstige Chemika
lien Verwendung finden und nur thermoplastisches Kunst
stoffpulver oder ein thermoplastischer Kunststoffanteil in
der jeweiligen Lage oder Schicht, und zwar vorzugsweise
Polypropylen oder Polyäthylen eingesetzt werden.
Claims (18)
1. Verfahren zum Herstellen von Kraftfahrzeuginnenverklei
dungsteilen, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) mindestens eine bahnförmige Abdeckschicht (4, 4′) und
- b) mindestens eine als Füll- und/oder Zwischenlage die nende, bahnförmige Materiallage (7, 7′) aus einem saugfähigen, wärmestabilen Faserwerkstoff zusammen geführt werden,
- c) daß die Abdeckschicht (4, 4′) und/oder die Material lage (7, 7′) vor dem Zusammenführen mit einem thermo plastischen Kunststoffpulver (9) bestreut werden,
- d) daß ferner Wärme zum Anschmelzen des thermoplasti schen Kunststoffpulvers (9) an der Oberfläche (11) der Abdeckschicht (4, 4′) und/oder der Materiallage (7, 7′) zugeführt wird,
- e) daß daraufhin die zusammengeführten, aufeinander liegenden Bahnen (4, 4′, 7, 7′) in mehrlagige Bahn stücke (17) geschnitten und
- f) diese mit dem angeschmolzenen Kunststoffpulver (9) sodann derart erhitzt und in vorbestimmtem Maße ver preßt werden, daß sie sich zu einem einstückigen, flächigen Element (22) verbinden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das zu einem einstückigen, flächigen Element (22) ver
bundene, mehrlagige Bahnstück (17) unter Druck mit ei
ner Dekorschicht versehen, verformt und an seinen Rän
dern beschnitten und abgekühlt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ein NONWOVEN-Material als
saugfähiger, wärmestabiler Faserwerkstoff verwendet
wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß Polypropylen als thermopla
stisches Kunststoffpulver (9) verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zur Herstellung eines Dach
himmelverkleidungsteiles
- a) außen je eine obere und eine untere Abdeckschicht (4, 4′) und
- b) dazwischen sowie unmittelbar aufeinander zwei Mate riallagen (7, 7′) aus Textilvlies und/oder Polypro pylen, Polyäthylen, Glasvlies, Papiervlies, offenen Schäumen oder Polyurethan als Füllung zusammenge führt werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das thermoplastische Kunst
stoffpulver (9) im Falle der Herstellung eines Dach
himmelverkleidungsteiles auf die beim fertigen Element
(22) innenliegende Seite (31) der einen äußeren, bahn
förmigen Abdeckschicht (22) sowie auf die der anderen
Abdeckschicht (4′) abgewandte Seite (32) der dieser Ab
deckschicht (4′) benachbarten Materiallage (7′) aufge
streut wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zur Herstellung eines Tür
innenverkleidungsteiles
- a) außen je eine obere und eine untere Abdeckschicht (4, 4′) und
- b) dazwischen sowie unmittelbar aufeinander zwei Mate riallagen (7, 7′) aus Textilvlies, Polypropylen, Polyäthylen, Glasvlies, Papiervlies, offenen Schäu men bzw. Polyurethan als Füllung zusammengeführt werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß im Falle der Herstellung ei
nes Türinnenverkleidungsteiles für die eine Abdeck
schicht (4) ein Abdeckvlies dient, das zum Abdecken
einer Polypropylenschicht und zum anschließenden Ka
schieren mittels einer Folie geeignet ist und daß die
andere Abdeckschicht (4′) aus Polyester besteht oder
ein Glasvlies bzw. ein Papiervlies ist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Wärme zum Erhitzen des
aufgestreuten Kunststoffpulvers (9) mit Hilfe von min
destens einer Heizeinrichtung (10), vorzugsweise einem
Infrarot-Heizstrahlgerät, zugeführt wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß im Falle der Herstellung ei
nes Türinnenverkleidungsteiles die mit Kunststoffpulver
(9) bestreuten Materiallagen (7, 7′) nach dem Verlassen
des Infrarot-Heizstrahlgerätes (10) von oben und von
unten mit einem dünnen NONWOVEN-Material, vorzugsweise
mit widerstandsfähigem Polyester- oder Glasvlies belegt
werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß beim Erhitzen und Verpressen
der Bahnstücke (17) mit einer Temperatur von mindestens
180° bis 200°C gearbeitet wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Materiallagen (7, 7′) zur
Erzielung von Schalldämmeigenschaften in der beheizten
Presse (19) wenig verdichtet werden.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Kunststoffpulver (9) in
unterschiedlicher Menge zur Erzielung unterschiedlicher
Steifigkeit und Härte der Elemente (22) aufgestreut
wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die beheizte Presse (19) beim
Erhitzen und zum Verdichten der mehrlagigen Bahnstücke
(17) in vorbestimmtem Maße nur teilweise zusammengefah
ren wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß Polyäthylen als thermoplasti
sches Kunststoffpulver verwendet wird.
16. Verfahren zum Herstellen eines Kraftfahrzeuginnenver
kleidungsteiles, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere,
wärmestabile, dünnwandige Schichten und Lagen, gege
benenfalls mit einem Polyäthylenanteil oder einem Poly
propylenanteil, mit Hilfe von thermoplastischem Kunst
stoffpulver miteinander durch Erwärmung und Verpressen
verbunden werden, wobei die Menge des verwendeten
Kunststoffpulvers zur Erzielung unterschiedlicher Härte
der einzelnen Schichten variiert, ferner die Art des
Ausgangsmaterials für die Schichten zur Erzielung un
terschiedlicher Härte und Materialeigenschaften der
Schichten und schließlich der Grad der Verdichtung des
Materials zur Erzielung unterschiedlicher Härte bzw.
Elastizität der Schichten verändert wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
als Werkstoff für Abdeckschichten wärmestabiler Werk
stoff aus Polyester, Glasvlies, Papiervlies und für die
Füllung saugfähiger, wärmestabiler Faserwerkstoff, Tex
tilvlies, Polypropylen, Polyäthylen, Glasvlies, Papier
vlies, offene Schäume bzw. Polyurethan verwendet wer
den.
18. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß
- a) Ständer (2) für Rollen (3) mit einer bahnförmig aufge wickelten Abdeckschicht (4, 4′) und Ständer (5) für Rollen (6) mit einer bahnförmig aufgewickelten Ma teriallage (7, 7′) vorgesehen sind,
- b) daß ferner Pulverstreuer (8) für thermoplastisches Kunststoffpulver (9) und mindestens
- c) eine Heizeinrichtung (10) zum Erhitzen des Kunst stoffpulvers (9) und der jeweiligen Bahn (4, 4′, 7, 7′),
- d) eine Zusammenführstation (15) für die Bahn (4, 4′, 7, 7′),
- e) eine Schneid- und/oder Stanzvorrichtung (16) zum Durchtrennen der mehrlagigen Bahn (4, 4′, 7, 7′) in mehrlagige Bahnstücke (17) und schließlich
- f) eine beheizte Presse (19) zum vorbestimmten Erhitzen und Verdichten der mehrlagigen Bahnstücke (19) vor gesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893935689 DE3935689A1 (de) | 1989-10-26 | 1989-10-26 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von kraftfahrzeuginnenverkleidungsteilen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19893935689 DE3935689A1 (de) | 1989-10-26 | 1989-10-26 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von kraftfahrzeuginnenverkleidungsteilen |
Publications (1)
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ID=6392283
Family Applications (1)
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DE19893935689 Withdrawn DE3935689A1 (de) | 1989-10-26 | 1989-10-26 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von kraftfahrzeuginnenverkleidungsteilen |
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