DE3934755C2 - Metallischer Hohlprofil-Dichtring, insbesondere für Kraftfahrzeug-Motoren - Google Patents
Metallischer Hohlprofil-Dichtring, insbesondere für Kraftfahrzeug-MotorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen metallischen Hohlprofil-Dichtring, wie
er im Oberbegriff des Anspruchs 1 beschrieben ist.
Metallische Hohlprofil-Dichtringe werden z. B. für Rohr
verschraubungen aus Stahl, Aluminium oder Kupfer mit C-
förmigem Querschnitt hergestellt und mit einer Asbest
füllung versehen (DIN 7603).
Für Kraftfahrzeugmotoren werden z. B. zum Abdichten der
Brennräume bzw. der Öl- oder Kühlwasserbohrungen und der
gleichen Hohlprofil-Dichtringe benutzt, die einen U-förmi
gen Querschnitt aufweisen, aus Kupfer oder Edelstahl be
stehen und den Öffnungsrand der Dichtplatte um- bzw. ein
fassen (Prospekt "REINZ-Dichtungen für die Kraftfahrzeug
industrie").
Aus dem DE-GM 19 78 062 ist eine Zylinderkopf- oder
Flanschdichtung bekannt, wobei auf dem Dichtkörper am Um
fang der Öffnung ein Flachblechmantel aufliegt, der über
den Randbereich vorsteht und dort dreimal rechtwinkelig
umgebördelt ist. In dieses rechteckige Hohlprofil der
Randumbördelung ist eine im Querschnitt z. B. V-, X-, O-
oder S-förmige Metallfeder eingelegt, die mit Hilfe auf
einanderfolgender Querschlitze eine Elastizitätserhöhung
mit sich bringen soll, um am Umfang der abzudichtenden
Öffnung, d. h. in Längsrichtung der Dichtung, vorhandene
Höhenunterschiede besser ausgleichen zu können. Anstelle
der eingelegten Federn kann dabei auch der zum Flachblech
mantel parallele Flansch der U-förmigen Umbördelung mit
einer V-förmigen, ebenfalls geschlitzten Sicke versehen
werden, die verhindern soll, daß sich die Bördelflächen
zusammendrücken.
In der auf eine ältere Anmeldung zurückgehenden
DE 39 15 640 A1 ist eine metallische Einfassung für
eine Durchtrittsöffnung einer Flachdichtung, beispiels
weise die Brennraum-Durchtrittsöffnung einer Zylinder
kopfdichtung, sowie eine mit einer derartigen Einfassung
versehene Flachdichtung beschrieben, mit der die Anpas
sungskompressibilität verbessert werden soll. Dies ge
schieht mit Hilfe eines Außenringes mit Innenkonus und
einem hierauf axial verschiebbaren Innenring mit Außen
konus. Dabei wird durch ein Ineinanderschieben der beiden
Ringe eine durch elastische Dehnung erzeugte Material-
Eigenspannung hervorgerufen, die eine hohe Kompressibi
lität und gute Rückfedereigenschaft der Ringkombinaton be
wirkt. Diese beiden Ringe können auch zwischen den bei
den Schenkeln eines elastischen C-Rings gelagert sein,
der zugleich den Dichtungsträger umgibt. Hinsichtlich
einer Flachdichtung werden die Ringe im Kraftnebenschluß
an einem Hartträger und im Krafthauptschluß an einem wei
chen Träger angebracht.
Weiterhin ist aus der DE-OS 14 75 681 ein Hohlform-Dichtring
bekannt, dessen Herstellungsverfahren dadurch vereinfacht
ist, daß die Weichstoff-Füllung durch einen oder
mehrere im Profil angeordnete Stege ersetzt ist. Bei diesen
bekannten Dichtringen ist die Einstellung der Dichtungs
steifigkeit kompliziert. Auch erfordert die Herstellung
derartiger Dichtringe durch Umformung aufgrund der Ausbildung
der Stege aufwendige Umformwerkzeuge.
Des weiteren wird in der US-PS 43 12 512 eine Zylinderkopf
dichtung beschrieben, die aus drei metallischen Schichten
besteht. Entlang der Brennraumöffnungen ist die mittlere
Schicht gegenüber den beiden äußeren zurückversetzt. Hierdurch
wird eine ringförmige Nut gebildet, die zum Befestigen
eines Dichtringes mittels einer daran angeordneten
Ringlippe dient. Der Aufbau einer derartigen Zylinderkopf
dichtung ist kompliziert und erfordert ein entsprechend
aufwendiges Herstellungsverfahren.
Den mit Einlagen versehenen Hohlprofil-Dichtringen fehlt
entweder eine zum sicheren Abdichten ausreichende Kom
pressibilität und/oder eine hohe Rückfederung. Sie sind
zum Teil kompliziert aufgebaut bzw. herzustellen und
auch nicht ohne weiteres vielseitig verwendbar. Sie las
sen auch plastische Verformungen nicht ausschließen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde,
einen vielseitig verwendbaren, einfach herstellbaren
Hohlprofil-Dichtring mit guter Kompressibilität und guten
Rückfederungseigenschaften zu schaffen.
Diese Aufgabe wird wie in den Patentansprüchen gekenn
zeichnet gelöst, womit auch ein weiterer Lösungsweg im
Vergleich mit dem Konus-Ringpaar aufgezeigt wird.
Die besonderen Vorteile, Funktionen und vielfältigen Ein
satzmöglichkeiten ergeben sich aus der nachfolgenden Be
schreibung.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfin
dung im Profil-Querschnitt dargestellt.
Der Dichtring ist als Hohlprofil ausgebildet, das keine
Füllung bzw. Einlagen enthält, und wird aus einem etwa
0,1 bis 1 mm dicken Stahlband hergestellt, das im Anschluß
an die Formgebung federstahlähnliche Eigenschaften erhält
oder schon von vornherein aus Federstahl besteht.
Die Formgebung erfolgt durch Einbiegen eines entsprechend
breiten Bandes oder durch zwei bzw. drei schmale Bänder,
die anschließend an die Teilverformung miteinander ver
schweißt werden.
Im speziellen weist das Profil einen flachen bzw. ebenen
Flansch 5 mit beidseitigen, halbkreisförmigen Übergangs
stücken 3 und 4 auf. Das Außenrand-Übergangsstück 3 mit
Krümmungsradius R1 und Außendurchmesser D2 setzt sich in
einen Schenkel fort, der schräg nach innen über die Pro
filmitte hinaus zum Flansch 5 hin verläuft und mit diesem
einen Winkel von 30° bis 60°, vorzugsweise 45°, einschließt
und mit Abstand hiervon endet. Der Innenrandsteg 4 mit
Krümmungsradius R2 und Innendurchmesser D1 setzt sich in
einen Schenkel 2 fort, der quergerichtet ist, den schrägen
Schenkel 1 teilweise überlappt, hiervon mit Abstand endet
sowie parallel zum ebenen Flansch 5 verläuft. Der Quer
schenkel 2 kann auch gegenüber dieser Parallellage bis
zu etwa 20° nach oben (+) oder bis zu etwa 20° nach unten
(-) schräggestellt hergestellt werden.
Die freien Enden der Schenkel 1 und 2 sind - wie darge
stellt - abgekantet oder aber abgerundet.
Es kann auch der Außensteg 3 den Innensteg und der Innen
steg 4 den Außensteg bilden.
Durch Werkstoffauswahl hinsichtlich der Elastizität so
wie durch Variationen von Blechdicke, Schenkellängen 1, 2
und des Flansches 5 sowie der Umformradien R1 und R2
sind die Rückfederung und die Kompressibilität bei einer
geforderten Einbaudicke auf die gewünschten Größen exakt
einstellbar. Dadurch können Bauteilvorzüge bzw. setzbe
dingte Pressungsverluste verringert werden. Die Schenkel
1 und 2 kommen bei variablem Flansch 5 unter Last unter
schiedlich früh zur gegenseitigen Anlage, woraus unter
schiedliches Federverhalten des gesamten Dichtelementes
resultiert.
Große Fertigungstoleranzen von Bauteilen können problem
los ausgeglichen werden, ohne örtlich eine (ungewollte)
zusätzliche Kraftaufnahme des Dichtelementes zu bewirken.
So kann beispielsweise die Länge des schrägen Schenkels 1
derart bemessen werden, daß dessen freies Ende beim Ein
spannen mit dem dabei wirksamen Hebelarm R1 stets einen
Abstand zum ebenen Flansch 5 beibehält oder aber nach
einem bestimmten Einfederungsweg am Flansch 5 zur Anlage
kommt. Ebenso kann dieser Schenkel 1 schon von vornherein,
gegebenenfalls unter Vorspannung, am Flansch 5 anliegen.
Ein senkrecht zum Flansch 5 gerichteter Schenkel 1 würde
in Anlage hieran das freie Einfedern des Steges 3 be
grenzen, während der schräge Schenkel 1 die Federkraft
wirkung erhöht.
Wird beispielsweise der parallele Schenkel 2 mit einem
kleinen Winkel schräg nach oben, d. h. den Steg 3 nach
oben überragend gerichtet, so entsteht beim Einspannen
des Dichtringes im Bereich des Steges 4 vorweg eine Vor
spannung entsprechend der Länge und des Schrägwinkels des
Schenkels 2. Die Länge des Schenkels 2 kann dabei - eben
so wie auch bei einer parallelen Ausgangslage dieses
Schenkels - derart bemessen werden, daß dessen freies Ende
in dessen paralleler Lage am schrägen Schenkel 1 zur An
lage kommt, oder erst nach einem weiteren Einfedern des
Dichtringes, d. h. nach weiterem federndem Einbiegen der
Übergangsstücke 3 und 4 entsprechend den wirksamen Hebellängen
R1 und R2, oder aber stets einen Abstand hiervon beibehält.
Beispielsweise kann der parallele Schenkel 2 auch nach
innen zum Flansch 5 hin schräg gerichtet sein, wobei es
möglich ist, mit dem Einbiegen der Übergangsstücke 3 und 4
entsprechend den Radien R1 und R2 den schrägen Schen
kel 1 am ebenen Flansch 5 und dann den Schenkel 2 am
Schenkel 1 - oder umgekehrt oder zugleich - zur Anlage
zu bringen.
Es sind also nicht nur die Längen der Schenkel 1 und 2
sowie die gegebenenfalls gegeneinander unterschiedlich
großen Umformradien R1 und R2 als solche, sondern auch
in Relation zueinander funktionsbedingt bzw. funktions
bestimmend für das Einfederungsverhalten. Mit der er
findungsgemäßen Formgebung des Dichtringes können also
die vielfältigsten, den jeweiligen Einsatz- bzw. Bela
stungsfällen entsprechenden Funktionen definiert erzielt
werden, wozu es nur noch der üblichen Berechnungsmetho
den oder einfacher Versuche bedarf. Jedenfalls führt das
Zusammenwirken auch in der Weise zum Erfolg, daß ein
Überschreiten der Elastizitätsgrenze in die Fließgrenze
hinein nur bei extrem hoher Dichtpressung auftreten kann.
Der erfindungsgemäße Dichtring kann als solcher zum Ein
satz kommen, z. B. als Kreisring, Ovalring oder derglei
chen. Im Bereich für Kraftfahrzeug-Motoren kann er z. B.
als Dichtring für Turbolader, als Dichtring im
Motor-, Getriebe- und Auspuffbereich, also u. a. auch
für eine Zylinderkopfdichtung verwendet werden. Dabei
können die Randausnehmungen einer Dichtungsplatte mit
einer im Querschnitt halbkreisförmigen Nut versehen
werden, die das äußere Übergangsstück 3 des Dichtrings
formschlüssig umfaßt. Dabei kann entsprechend der Här
te bzw. Weichheit der Flachdichtung diese in unbelaste
tem Zustand oben und unten mit dem Dichtring bündig
sein bzw. oben und/oder unten vor- oder zurückstehen.
Der Dichtring ist so auch sowohl im Krafthauptschluß
als auch im Kraftnebenschluß einsetzbar.
Claims (7)
1. Metallischer, einlagenfreier und federnder
Hohlprofil-Dichtring mit einem ebenen Flansch, ins
besondere für Kraftfahrzeug-Motoren,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich an den ebenen Flansch (5) als z. B. Außenrand
ein halbkreisförmiges Übergangsstück (3) anschließt,
das in einen schräg nach innen zum Flansch (5) hin
gerichteten, im Querschnitt gerade verlaufenden Schenkel (1) übergeht, und an den
sich als z. B. Innenrand ein halbkreisförmiges Über
gangsstück (4) anschließt, das in einen - zum schrägen
Schenkel (1) hin und diesen überlappend - quergerichteten,
im Querschnitt gerade verlaufenden Schenkel (2) übergeht.
2. Dichtring nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der schräg gerichtete, im Querschnitt gerade verlaufende Schenkel (1) vor dem
ebenen Flansch (5) und/oder der quer gerichtete, im Querschnitt gerade ver
laufende Schenkel (2) vor dem schräg gerichteten, im Querschnitt gerade verlaufenden
Schenkel (1) mit Abstand endet.
3. Dichtring nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß er aus einem Band geformt bzw. aus Bändern zu
sammengesetzt ist, das bzw. die aus Federstahl bestehen
oder nach nach der Formgebung Federstahleigenschaften er
halten.
4. Dichtring nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der schräg gerichtete, im Querschnitt gerade verlaufende Schenkel (1) mit dem
ebenen Flansch (5) einen Winkel von 30° bis 60°, ins
besondere 45°, einschließt.
5. Dichtring nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der quergerichtete, im Querschnitt gerade verlaufende Schenkel (2) zum ebenen
Flansch (5) parallel oder in einem Winkel bis zu ±20°
verläuft.
6. Dichtring nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß er in eine, in der Randausnehmung einer Dich
tungsplatte vorgesehene, im Querschnitt halbkreis
förmige Nut eingesetzt ist.
7. Dichtring nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Radien R1 und R2 der Übergangsstücke (3) und
(4) zwischen 0,5 und 3 mm betragen.
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Publications (2)
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DE3934755A1 DE3934755A1 (de) | 1991-04-25 |
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1989
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