DE3934095C2 - Vorrichtung zum Absaugen eines Oberflächenfilms auf Walzgut durch Luft - Google Patents
Vorrichtung zum Absaugen eines Oberflächenfilms auf Walzgut durch LuftInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
Absaugen eines Oberflächenfilms auf Walzgut
durch Luft.
Nach dem Stand der Technik ist es erforderlich, von Drähten,
Stangen, Rohren, Profilen, Blechen und Bändern aus Stahl
oder NE-Metallen Verschmutzungen in Form von Öl, Emulsionen
oder Staub zu entfernen oder dosiert zu vermindern. Es ist
bekannt, den Oberflächenfilm mit einer Luftströmung
abzusaugen
Bekannt ist (DE-PS 28 43 449) ein Verfahren dieser Art, bei
dem die Absaugung mittels eines Rohrventils erfolgt,
verbunden mit Dichtleisten, welche am durchlaufenden Gut
anliegen und dieses abstreifen. Dabei können harte Partikel
am anhaftenden Film sich an den Abstreifelementen festsetzen
und die Oberfläche des Gutes beschädigen. Außerdem kann
diese bekannte Vorrichtung nur bei flachem Walzgut
eingesetzt werden. Dies gilt im übrigen auch für weitere
bekannte Absaugvorrichtungen, wie beispielsweise eine
Vorrichtung zur Beseitigung des auf einem Materialband
befindlichen Flüssigkeitsfilms (DE 28 26 367), wo das Wasser
im Keilbereich zwischen Walzen abgesaugt wird, und bei einer
Trockeneinrichtung, die Flüssigkeit von einer bewegten
Oberfläche abzieht (DE 34 31 060), wo eine
Unterdruckeinheit, mit einer Luftbürsteneinheit kombiniert,
arbeitet.
Bekannt sind weiter Vorrichtungen und Verfahren, bei denen
durchlaufendes Walzgut mit in eine Kammer eingeblasene Luft
getrocknet beziehungsweise gereinigt wird. Bekannt ist
diesbezüglich (US-PS 3,778,862) eine Vorrichtung, bei
welcher Bänder oder Drähte aus Metall, die aus einer
Behandlungsflüssigkeit kommen, eine Kammer durchlaufen
mit dem Gut angepaßten Durchtrittsöffnungen. Zum Trocknen
des Gutes wird entgegen der Bewegung desselben Luft
eingeblasen. Bekannt ist weiterhin (DE-Z VDE Nachrichten vom
29. Juli 1983, Seite 11) die Oberfläche eines bewegten Gutes
mit sehr schnell strömender Luft zu trocknen, die aus einer
sehr flachen Schlitzdüse, einer sogenannten Luftklinge,
strömt.
Der Luftstrahl ist der Bewegung des Gutes entgegengerichtet
und schiebt dabei die Flüssigkeit als Spray ab.
Eine gezielte Beseitigung von festen Schmutzpartikeln vom
Gut und eine umweltschonende Erfassung dieser
Schmutzpartikel ist bei Vorrichtungen und Verfahren, die mit
blasender Luft arbeiten, nicht zu erreichen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Entwicklung einer
vielseitig einsetzbaren Vorrichtung, bei welcher der
Oberflächenfilm von Walzgut ohne Beschädigung der Oberfläche
des Gutes abgesaugt und erfaßt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Hauptanspruchs gelöst. Die Unteransprüche haben
verschiedene Ausführungsformen einer solchen Vorrichtung zum
Inhalt.
Die Arbeitsweise einer Vorrichtung nach der Erfindung beruht
auf rein strömungstechnischen Grundlagen. Dichtleisten und
Schabewerkzeuge kommen nicht zum Einsatz. Damit ist eine
theoretisch berührungslose Reinigung möglich, wenn das zu
reinigende Material genau zentriert eine Unterdruckkammer
durchläuft. Durch den Anschluß einer dem zu reinigenden
Querschnitt angepaßten Vakuumpumpe werden im
Reinigungsbereich Luftgeschwindigkeiten erzeugt, die im
Überschallbereich liegen. Dabei werden Verschmutzungen
mitgerissen, in einer nachfolgenden Expansionskammer
räumlich von dem zu reinigenden Gut entfernt und mit dem
Luftstrom abgeführt. Durch Auswahl einer entsprechenden
Vakuumpumpe, durch Einstellung derselben, durch eine dem
Querschnitt des Werkstücks angepaßte Blende oder durch einen
entsprechenden Abstand der Blende zum Werkstück ist es
möglich, von Fall zu Fall auch einen Restölfilm (Rostschutz)
in einer gewünschten Stärke zu behalten.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet umweltfreundlich,
da alle Schmutzteile in einem unter Vakuum stehenden
Vorbehälter gesaugt werden und nach entsprechender
Aufbereitung, zum Beispiel als Öl oder Emulsion,
wiederverwendet werden können.
Im Prinzip kann die Vorrichtung beim Einsatz entsprechender
Blenden bei Rohren, Profilen oder bei flachem Walzgut
eingesetzt werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind in
einer Vakuumkammer auswechselbare scheibenförmige Blenden
eingesetzt. Die Luft strömt dabei in axialer Richtung über
Stirnwände in die Kammer ein. Bei einer weiteren
Sonderausführung einer Unterdruckkammer sind jeweils
ausgangsseitig und eingangsseitig zwei Ringe eingesetzt. Die
zugehörige Düse wird durch die beiden Ringe gebildet und
befindet sich der Länge nach zwischen den
Lufteintrittsöffnungen und den Absaugöffnungen. Die beiden
Ringe bilden Kanäle, die abfallend von den
Lufteintrittsöffnungen zur Düse führen. Durch diese
Anordnung wird eine besonders intensive Absaugwirkung
erreicht. Auch Emulsionen und Öle mit hoher Adhäsion können
mit einer solchen Anordnung entfernt werden.
Die Erfindung bezieht sich weiter auf eine Spezialausführung
einer Unterdruckkammer, geeignet zur Reinigung von Bändern.
Im folgenden wird die Erfindung an Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 stellt im Prinzip eine Anlage zur
Durchführung nach der Erfindung dar;
Fig. 2 und 3 zeigen perspektivisch zwei Ausführungsformen
von Blenden zum Einsatz in eine Unterdruckkammer;
Fig. 4 ist ein Längsschnitt durch eine
betriebsfertige Unterdruckkammer gemäß Fig. 1;
Fig. 5 zeigt einen Längsschnitt durch eine andere
Ausführungsform einer Unterdruckkammer mit
radialem Lufteintritt;
Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform für eine
Unterdruckkammer speziell zur Reinigung von
flachem Walzgut z. B. von Bändern;
Fig. 7 zeigt eine Ansicht der Unterdruckkammer nach Fig. 6
in Richtung des Pfeils VII.
Bei der Anlage wie sie auf Fig. 1 dargestellt ist,
durchläuft das zu reinigende Werkstück 6, im vorliegenden
Fall ein Rohr mit rundem Querschnitt, kontinuierlich eine
zylindrische Unterdruckkammer 5 in Pfeilrichtung. Die
Unterdruckkammer 5 ist über eine Saugleitung 7 an einen großen
Vakuumbehälter 3 angeschlossen, mit Rückschlagventil 4. Der
Behälter 3 hat Anschluß an eine Vakuumpumpe 1 dazwischen ist
ein Filter 2 eingeschaltet.
Die Kammer 5 wird ständig unter Vakuum gehalten, dabei kann
an beiden Stirnseiten, wo das Werkstück in die Kammer
eingeht und ausgeht, Luft nachströmen. Dabei muß diese Luft
sowohl eingangsseitig als auch ausgangsseitig jeweils durch
eine Düse strömen, wo die Luftgeschwindigkeit bis in
den Überschallbereich erhöht wird. Die Düse besteht jeweils
aus einer quer in die Kammer eingesetzten Blende mit einer
Durchgangsöffnung für das Gut, die geometrisch ähnlich dem
Profilquerschnitt angepaßt ist derart, daß zwischen dem
Öffnungsrand und der Gutoberfläche ringsum nur ein schmaler
Spalt beispielsweise im Bereich von 0,3 mm bleibt. Durch
die Bemessung des Luftunterdrucks einerseits und der
Spaltbreite andererseits, wird eine äußerst hohe
Geschwindigkeit der eintretenden Luft herbeigeführt, so
daß die Luft in der Lage ist, den Film auf der Oberfläche
des Werkstücks, der als Verschmutzungen in Form von
Öl, Emulsionen, Staub usw. bestehen kann, mitzureißen. Das
Gemisch aus Schmutz und Luft strömt über die Leitung 7 in
den Vakuumbehälter 3, wo sich die Schmutzteile absetzen
können. Bevor die Luft austritt, erfolgt eine Reinigung im
Filter 2.
Das Werkstück wird bei seinem Durchlauf durch die Kammer
durch besondere Einrichtungen derart zentriert, daß seine
Achse stets in der Kammerachse liegt, so daß der Spalt an
jeder Blende über dem Umfang des Werkstückes gleichbleibend
ist und eine Berührung unterbleibt.
Fig. 2 stellt perspektivisch eine Blende 16a mit einer
Durchgangsöffnung 17a dar, welche die Form eines regulären
Sechseckes hat, entsprechend der Querschnittsform des
Werkstückes. Nach Fig. 3 ist die Durchgangsöffnung 17b der
Blende 16b nach einem Winkelprofil gestaltet. Die in
Fig. 4 dargestellte Unterdruckkammer weist einen zylindrischen
Mantel 11 auf in einem Gehäuse 10. Das die Kammer
durchlaufende Werkstück 18 ist ein Rohr mit
Kreisquerschnitt. Für die Zentrierung des Werkstücks sind
am Gehäuse Führungsrollen 14 gehalten. In das Gehäuse sind
zwei scheibenförmige Blenden 16 eingesetzt, die jeweils
als Düse einen Ringspalt 17 um das Werkstück herum bilden.
Die Stirnseiten des Mantels 11 sind jeweils durch Stirnwände
15 abgeschlossen. An diesen sind Durchgangsöffnungen 15a
für die Luft gebildet. Aufgrund des in der Kammer
aufrechterhaltenen Unterdrucks, das durch Absaugen der Luft
über eine Saugleitung 12 entsteht, wird die in den
Stirnwänden eintretende Luft durch die Düsen 17 an den
beiden Blenden gezwängt und zu einer so hohen
Geschwindigkeit beschleunigt - sie liegt im
Überschallbereich -, daß die den Film bildenden Teile auf
dem Werkstück von der Luft mitgerissen und über die Leitung
12 weiterbefördert werden. Zum Auswechseln der Blenden 16
sind die Stirnwände 15 abnehmbar.
Die Unterdruckkammer 20 nach Fig. 5, die ebenfalls von einem
Rohr durchlaufen wird, hat im Prinzip ebenso wie die Kammer
nach Fig. 4 eine zylindrische Form mit einer radial
gerichteten Luftaustrittsöffnung 23 in der halben Länge.
Die beiden Düsen 27 werden durch ringförmige Blenden 25
gebildet. Der Zylinder ist an jeder Stirnseite durch einen
weiteren Ring 26 abgeschlossen, der nur einen geringen
Abstand vom Werkstück hat. Der Lufteintritt in den Zylinder
22 erfolgt über Öffnungen 24 in der Zylinderwand in radialer
Richtung. Von da aus gelangt die Luft über zum Luftaustritt
23 gerichtete abfallend geneigte Kanäle 25a, die durch die
Formgestaltung der Ringe 25 und 26 gebildet werden, zu der
Düse 27. Dadurch, wird die Luft in einer geneigten Richtung
zu der Düse geleitet. Die beiden Ringe 25 und 26 sind
auswechselbar. Ebenso wie bei der Unterdruckkammer nach Fig. 4
ist auch bei der Kammer nach Fig. 5 eine Zentriereinrichtung
vorgesehen.
Eine Unterdruckkammer 30 nach Fig. 6 und 7 ist für ein Band 31
vorgesehen. Sie besteht aus einem Gehäuseoberteil 32a und
einem Gehäuseunterteil 32b, die eine flache Form haben.
Die beiden Gehäuseteile sind an einer Seite durch ein
Gelenk 37, parallel zur Durchlaufrichtung, verbunden, so
daß die beiden Teile durch Aufklappen geöffnet werden
können. Für den Verschluß ist eine Verriegelung 39
vorgesehen. In der halben Länge, mittig haben die beiden
Gehäuseteile jeweils ein radial gerichtetes Absaugrohr
34. Die Eintrittsöffnungen 32c für die Luft sind jeweils
stirnseitig vorgesehen. Das gesamte Gehäuse ist durch
Befestigungsbolzen 33 gehalten.
Jeweils im Bereich einer Eintrittsöffnung 32c ist eine Düse
36 gebildet, die so ausgebildet ist, daß die eintretende
Luft eine hohe Geschwindigkeit erhält. Die Düse wird
gebildet durch das jeweils an der Seite liegende Gehäuseteil
und durch ein vom Gehäuse gehaltenes Einsatzteil 38
(Blende). Die Luft gelangt jeweils von der Düse 36 über
einen
Luftkanal 35 zum Absaugrohr 34. Der Luftkanal ist jeweils
durch die Formgebung des Einsatzteils und des Gehäuses
ansteigend ausgebildet.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Absaugen eines Oberflächenfilms auf
Walzgut durch Luft, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Unterdruckkammer, durch die das Walzgut läuft, sowohl
eingangsseitig als auch ausgangsseitig Düsen aufweist,
die dem Querschnitt des Walzguts angepaßt sind, derart
daß die Luft mit einer Geschwindigkeit im
Überschallbereich zuströmt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
aus der Unterdruckkammer abgesaugte Gemisch vor dem Ausströmen
in die Umgebung einen Filter (2) durchläuft.
3. Vorrichtung nach Anspruch
1, gekennzeichnet durch die nachfolgend genannten Merkmale:
- - sie weist ein zylindrisches Gehäuse (11) auf, mit stirnseitigen Öffnungen für den Durchgang des Gutes und in halber Länge Absaugleitungen (12) in radialer Anordnung;
- - stirnseitig sind Führungselemente (14) zur axialen Führung des Gutes angebracht;
- - an den Stirnseiten sind Öffnungen (15a) für den Lufteintritt vorgesehen;
- - hinter den Öffnungen ist jeweils eine scheibenförmige Blende (16), welche die das Gut umgebende Düse bildet, auswechselbar gehalten.
4. Vorrichtung nach Anspruch
1, gekennzeichnet durch die nachfolgend genannten Merkmale:
- - es ist ein zylindrisches Gehäuse (22) vorgesehen, mit stirnseitigen Zugangsöffnungen für das Gut und Führungselementen für einen zentrierten axialen Durchgang;
- - in halber Länge sind in radialer Anordnung Luftaustrittsöffnungen (23) vorgesehen;
- - in der Nähe jeder Stirnwand sind in radialer Anordnung Lufteintrittsöffnungen (24) gebildet;
- - zwischen den Lufteintrittsöffnungen und den Luftaustrittsöffnungen ist ein Ring (25) als Blende, der zum Gut hin eine Düse (27) bildet, auswechselbar eingesetzt;
- - zwischen der Blende (25) und der Stirnseite des Gehäuses ist ein weiterer Ring (26) eingesetzt, durch den zusammen mit der Blende (25) Kanäle (25a) gebildet werden, die von den Lufteintrittsöffnungen (24) abfallend geneigt zur Düse (27) führen.
5. Vorrichtung nach Anspruch
1, gekennzeichnet durch die nachfolgend genannten Merkmale:
- - ein Gehäuse besteht aus einem Oberteil (32a) und einem Unterteil (32b), welche um ein seitlich gelegenes Gelenk (37), parallel zur Durchlaufrichtung angeordnet, aufklappbar und durch eine Verriegelung (39) im Verschlußzustand gehalten sind;
- - am Gehäuse sind jeweils stirnseitig Lufteintrittsöffnungen (32c) gebildet;
- - Gehäuseoberteil und Gehäuseunterteil nehmen jeweils ein dem Gut angepaßtes Einsatzteil (38) auf;
- - im Bereich der Lufteintrittsöffnungen (32c) sind jeweils zwischen Einsatzteil (38) und Gehäuse Düsen (36) gebildet;
- - von den Düsen führen jeweils in ansteigender Richtung durch die Gehäuseteile und die Einsatzteile gebildete Luftkanäle (35) zu den Absaugrohren (34).
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DE19893934095 DE3934095C2 (de) | 1989-10-12 | 1989-10-12 | Vorrichtung zum Absaugen eines Oberflächenfilms auf Walzgut durch Luft |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
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DE3934095A1 DE3934095A1 (de) | 1991-04-25 |
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DE19893934095 Expired - Fee Related DE3934095C2 (de) | 1989-10-12 | 1989-10-12 | Vorrichtung zum Absaugen eines Oberflächenfilms auf Walzgut durch Luft |
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1989
- 1989-10-12 DE DE19893934095 patent/DE3934095C2/de not_active Expired - Fee Related
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