DE393064C

DE393064C - Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln

Info

Publication number: DE393064C
Application number: DEP44336D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1922-06-03
Filing date: 1922-06-03
Publication date: 1924-03-29

Description

Verfahren zur Zierstellung von Düngemitteln. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Düngemitteln aus Blättern, deren kennzeichnendes Merkmal darin besteht, daß die abgefallenen Blätter der Laubbäume ausgelaugt, der hierbei gewonnene Auszug vergoren und dann durch Zusatz eines Mittels zum Haltbarmachen die Vergärung unterbrochen wird.
Praktisch wird das Verfahren zweckmäßig in folgender Weise ausgeführt: Die abgefallenen Blätter werden gesammelt und in beliebiger Weise zerkleinert. Die zerkleinerte Masse wird dann mit etwa 2o 1 Wasser auf je r kg vermischt und auf etwa 57° C so lange erhitzt, bis eine möglichst vollständige Auslaugung stattgefunden hat. Man läßt alsdann die Masse sich abkühlen und setzt hierauf ein Gärungsmittel zu, z. B. Bäckerhefe, und zwar im Verhältnis von etwa So g Hefe zu 4,5 1 der Flüssigkeit. Die Mischung wird alsdann der Gärung überlassen, die einen Zeitraum von ro bis 2o Tagen, je nach der Jahreszeit und den Witterungsbedingungen, in Anspruch nimmt. Während der Gärung werden die schlammigen Teile und der Schaum abgeschöpft. Sobald die Mischung den Gärungsprozeß durchgemacht hat, wird die Flüssigkeit von den zurückbleibenden festen Bestandteilen der Blätter abgelassen. Alsdann wird ein Mittel zum Haltbarmachen zu der Flüssigkeit hinzugesetzt, z. B. Natriumbenzoat, und zwar etwa ein Teelöffel voll auf je 4,51 der Flüssigkeit.
Auf diese Weise entsteht ein wertvolles, wirksames, flüssiges Düngemittel, welches Stickstoff, Kali, Phosphorsäure 'uiid andere Pflanzennährstoffe enthält. Das flüssige Düngemittel wirkt schnell und stark und wird von den Pflanzen leicht aufgenommen. - Aus den zerkleinerten Blättern, die nach dem Ablassen der Flüssigkeit übrigbleiben, kann man noch Nebenerzeugnisse gewinnen, und zwar entweder einen schlammigen Dünger, indem man den Blättern noch einen Zusatz -von so viel Flüssigkeit gibt, wie sie aufnehmen wollen, oder aber einen festen Dünger, indem man die Blätter trocknet. Die hierbei entstehenden Erzeugnisse haben einigen Düngerwert, sie bereichern den Erdboden durch Humus. Sie sind hauptsächlich deshalb von Wert, weil sie den Boden mechanisch auflockern. Der so behandelte Erdboden wird poriger und für Feuchtigkeit aufnahmefähiger, so daß die Wurzeln gewisser Pflanzen sich in dem Erdboden leichter ausdehnen und ausbreiten können.
Der beschriebene flüssige Dünger enthält einen höheren Prozentsatz befruchtender Bestandteile, als wie man ihn im Blätterhumus vorfindet, der auf die gewöhnliche bekannte Weise hergestellt ist. Dies kommt daher, daß die Blätter, wenn sie der Witterung ausgesetzt sind, einen gewissen Verlust an ihren wirksamen chemischen Bestandteilen erleiden, wie das namentlich dann erfolgt, wenn der Humus dadurch erzeugt wird, daß man die Blätter zu Haufen aufschichtet und sie lange Zeiträume hindurch, gewöhnlich etwa 3 bis C Jahre, liegenläßt.
Die Herstellung der neuen Düngemittel erfolgt in kurzer Zeit, nämlich in einem Zeitraum-von 1ö bis 2o Tagen, während man, wie erwähnt, 3 bis 6 fahre warten muß, um welke Blätter durch Kompostieren in Humus zu verwandeln.
Man hat zwar bereits dadurch Düngemittel gewonnen, daß man Pflanzenteile in grünem, feuchtem Zustande der Vergärung überließ und die Erzeugnisse formte und trocknete. Bei diesem Verfahren gehen aber viele wertvolle Bestandteile verloren, weil die Gärung über den zum Aufschluß notwendigen Zeitraum hinaus andauert.

Claims

PATCNT-ANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Düngemitteln, dadurch gekennzeichnet, daB die abgefallenen Blätter von Laubbäumen mit heißem Wasser ausgelaugt. der hierbei gewonnene Auszug vergoren und dann haltbar gemacht wird.
2. Verfahren zur Gewinnung eines schlammigen Düngemittels, dadurch gekennzeichnet, daß die nach dein Ablassen des gemäß Anspruch i erhältlichen wässerigen Auszuges zurückgebliebene :hasse mit so viel Wasser behandelt wird, lvie sie aufnehmen kann.
3. Verfahren zur Gewinnung eines festen Düngemittels, dadurch gekennzeichnet. daß die nach dem Ablassen des gemäß Anspruch i erhältlichen wässerigen Auszuges zurückgebliebene Masse getrocknet wird.