DE3929599A1 - Rundbreithalter fuer textile schlauchware - Google Patents
Rundbreithalter fuer textile schlauchwareInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Rundbreithalter für textile Schlauchware
mit einem Träger, an dem schwenkbar übereinander mehrere Abstützarme
befestigt sind, über deren Enden die Schlauchware geführt ist.
Einen derartigen Rundbreithalter beschreibt die DE-37 32 754 C1.
Zu Beginn des Behandlungsprozesses ist der Rundbreithalter auf seinen
minimalen Durchmesser eingestellt, d. h. die Abstützarme erstrecken sich
im wesentlichen parallel zur Längsrichtung des Rundbreithalters und die
textile Schlauchware ist über den gesamten Rundbreithalter so geführt,
daß sich der Rundbreithalter im Inneren der textilen Schlauchware
befindet.
Mit dem Einschalten der Breitenverstellung werden die Abstützarme im
Winkel zur Längsachse des Rundbreithalters nach außen verschwenkt,
wodurch die Abstützelemente für die Schlauchware radial ausfahren und
der Schlauch gespreizt wird.
Dieses Auseinanderspreizen des Rundbreithalters erfolgt in relativ
kurzer Zeit. Versuche des Anmelders haben ergeben, daß wegen der sich
ergebenden Volumenvergrößerung - bedingt durch das Auseinanderspreizen
der Trägerelemente - ein starker Unterdruck im Inneren der Schlauchware
entsteht. Dieser Unterdruck führt dazu, daß einerseits das Ausspreizen
gegen die Unterdruckkraft erfolgen muß, und andererseits besteht die
Gefahr, daß die Schlauchware sich radial einwärts zwischen den
Abstützelementen verformt und hierdurch beschädigt werden kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen
Rundbreithalter vorzuschlagen, bei dem die als nachteilig erkannte
Unterdruckentwicklung der Einstellung der Warenbreite vermieden wird.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung dadurch
gekennzeichnet, daß eine Einrichtung vorgesehen ist, mit der in den
Innenraum des Rundbreithalters Luft unter Überdruck eingeblasen werden
kann. Mindestens beim Anlauf der Treib- und Führungsrollen des
Rundbreithalters wird also in den Innenraum des Rundbreithalters Luft
unter Überdruck eingeblasen.
Mit der gegebenen technischen Lehre wird der wesentliche Vorteil
erreicht, daß der als nachteilig erkannte Unterdruck erfindungsgemäß
dadurch vermieden wird, daß während der Breitenverstellung bzw.
mindestens beim Anlauf der Maschine in den Innenraum der Schlauchware
(dort wo sich der Unterdruck beim Auseinanderspreizen der Trägerarme des
Rundbreithalters entfaltet) ein Überdruck eingeblasen wird.
Durch das Einblasen von Luft wird der schädliche Unterdruck vermieden
und stattdessen können sich die Trägerarme leicht entfalten und der
Rundbreithalter sich ohne wesentliche Gegenkraft radial nach außen
verstellen, wodurch gleichzeitig vermieden wird, daß sich die
Schlauchware radial einwärts zwischen den Trägerelementen verformt und
möglicherweise durch die Trägerelemente beschädigt wird.
Das Einblasen von Luft unter Überdruck in die Schlauchware erfolgt nach
einer bevorzugten Ausführung der vorliegenden Erfindung von außen durch
eine von außen an die Schlauchware angelegte Blaseinrichtung, die aus
einer oder mehreren Luftdüsen bestehen kann, wobei jede Luftdüse von
außen in Kontakt mit der Ware ist und der Luftstrahl so gewählt ist, daß
er durch das Gewebe hindurch in das Innere der Schlauchware geleitet
wird. Dadurch wird vergleichsweise der Schlauch "aufgeblasen" und die
vorher als nachteilig beschriebenen Unterdruckfolgen werden vermieden.
Eine derartige Blaseinrichtung besteht nämlich im wesentlichen aus einer
Luftdüse, die in radialer Richtung des Rundbreithalters (und damit in
senkrechter Richtung zur Längsachse des Rundbreithalters) verstellbar
ist. Die Verstellung muß so ausgebildet sein, daß bei eingefahrenem
Rundbreithalter die Luftdüse mindestens in Körperkontakt oder dicht vor
der Ware so angeordnet ist, daß ein ausreichender Luftstrahl durch die
Ware hindurch in den Innenraum der Schlauchware eingeblasen werden kann.
Bevorzugt wird die Luftdüse an der Stelle des Rundbreithalters
angeordnet, wo der geringste Verstellweg für die Blaseinrichtung in
radialer Richtung notwendig ist. Dies ist direkt unterhalb des
Rollenkopfes des Rundbreithalters im Bereich einer Tellerscheibe 22, an
der praktisch in jeder Lage der Abstützarme und damit in jeder
Breithalterstellung die Ware entlangläuft. Es bedarf daher in diesem
Bereich nur eines geringen Verstellweges für den Düsenkopf der
Blaseinrichtung in radialer Richtung.
Für die Verstellung des Düsenkopfes in radialer Richtung gibt es mehrere
Möglichkeiten und Ausführungen, die sämtlich vom Erfindungsgedanken der
vorliegenden Erfindung umfaßt sein sollen.
Eine erste Ausführungsform sieht vor, daß die Luftdüse als Kolbenstange
eines Luftkolbens ausgebildet ist, welche Kolbenstange fest mit einem in
einem Luftzylinder verschiebbaren Kolben verbunden ist. Die Kolbenstange
ist hierbei mit dem Kolben so verbunden, daß sie von dem einen
Zylinderraum mit Luft versorgt wird. Am vorderen, freien Ende der
Kolbenstange ist die Luftdüse angeordnet.
Wird die eine Zylinderkammer mit Luft versorgt, dann wird die
Kolbenstange aus dem Zylinder herausgeschoben und in radial einwärts
gerichtetet Bewegung gegen die Schlauchware gefahren. Der sich nach
Beendigung der Vorschubbewegung aufbauende Luftdruck im Zylinder erzeugt
einen Luftstrom, der die Kolbenstange verläßt und in die Schlauchware
eindringt.
Wird hingegen die andere Zylinderkammer mit Luft versorgt, dann wird der
Kolben nach hinten verfahren und die Kolbenstange führt eine
Abhebebewegung vom sich ausfaltenden Gewebe aus.
Mit dieser konstruktiv einfachen Lösung wird sowohl der Verstellantrieb
als auch die Luftbeaufschlagung der Luftdüse mit einem einzigen
Bauelement, nämlich einem Luftzylinder mit durchbohrter Kolbenstange und
an der Kolbenstange ansetzender Luftdüse verwirklicht.
Als weitere Ausführungsform ist es vorgesehen, die Luftdüse mit einer
Spindelmutter zu verbinden, welche Spindelmutter verstellbar auf einer
Spindel gehalten wird. Mit Antrieb der Spindel wird deshalb die Luftdüse
zu dem Gewebe zugestellt oder vom Gewebe abgehoben.
Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht
nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus
der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
Alle in den Unterlagen - einschließlich der Zusammenfassung -
offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen
dargestellte räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand
der Technik neu sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen
Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen
aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche
Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
Es zeigen:
Fig. 1 schematisiert einen Rundbreithalter mit Blaseinrichtung nach
der Erfindung in eingefahrenem Zustand;
Fig. 2 den Rundbreithalter nach Fig. 1 in ausgefahrenem Zustand;
Fig. 3 die Blaseinrichtung nach Fig. 1 und Fig. 2 in vergrößerter
Seitenansicht;
Fig. 4 die Blaseinrichtung nach Fig. 3 in Sicht des Pfeiles IV in
Fig. 3.
Der Rundbreithalter 1 nach den Fig. 1 und 2 ist ausführlich in der
auf den gleichen Anmelder zurückgehenden deutschen Patentschrift
37 32 754 C1 beschrieben. Die dort stehende Offenbarung gilt auch für
die Offenbarung der vorliegenden Erfindung.
Der Rundbreithalter 1 besteht im wesentlichen aus einem Rollenkopf 2, an
dem mehrere voneinander beabstandete Fixierwalzen 3 mit darunter
liegenden, aneinander anliegenden Gegenrollen 4 angeordnet sind.
Die Schlauchware 5 wird über den Rollenkopf 2 über den Rundbreithalter 1
von oben her kommend zugeführt und umgibt den Rundbreithalter 1 in Form
eines Schlauches.
Zu Beginn des Verarbeitungsprozesses der Schlauchware 5 hat der
Rundbreithalter 1 seine in radialer Richtung eingefahrene Stellung gemäß
Fig. 1. Hierbei sind Abstützarme 11 im wesentlichen parallel zur
Längsachse des Rundbreithalters 1 eingeklappt und die Schlauchware 5 hat
ihren kleinsten Durchmesser.
Beim Start des Produktionsprozesses wird der Rollenkopf 2 angetrieben und
gleichzeitig der Mechanismus zum Ausklappen der Abstützarme 11 betätigt,
so daß der Rundbreithalter 1 seine ausgefahrene Stellung nach Fig. 2
einnimmt.
Beim Übergang von der Stellung der Schlauchware in Fig. 1 zu Fig. 2
entsteht eine starke Volumenvergrößerung, wodurch im Innenraum 23 (Fig.
2) ein starker Unterdruck entsteht.
Zur Vermeidung dieses Unterdruckes beim Übergang von der Fig. 1 zu der
Fig. 2 ist nach der technischen Lehre der Erfindung vorgesehen, daß in
den Innenraum 23 der Schlauchware 5 Luft unter Überdruck eingeblasen
wird.
Hierzu ist erfindungsgemäß eine Blaseinrichtung 6 vorhanden, die
bevorzugt am oberen Einlauf des Rundbreithalters 1 unterhalb des
Rollenkopfes 1 in Gegenüberstellung zu einer unterhalb des Rollenkopfes
2 angeordneten Tellerscheibe 22 angeordnet ist.
Gemäß den Fig. 1 und 2 läuft die Schlauchware sowohl im eingefahrenen
Zustand als auch im ausgefahrenen Zustand des Rollenrundbreithalters im
wesentlichen stets über die Tellerscheibe 22. Daher ist es günstig, die
Blaseinrichtung 6 in diesem Bereich anzuordnen, weil hierdurch nur ein
relativ kleiner Verstellweg für die Verstellung der Blaseinrichtung in
den Pfeilrichtungen 7, 8 notwendig ist.
Die Blaseinrichtung 6 nach den Fig. 1 bis 4 besteht bevorzugt aus
einem Luftzylinder 12 mit einem darin in den Pfeilrichtungen 7, 8
verschiebbaren Kolben 20. Der Kolben ist fest mit einer als Hohlrohr
ausgebildeten Kolbenstange 18 verbunden. Am vorderen, freien Ende der
Kolbenstange 18 ist eine Luftdüse 19 angebracht.
Die Kolbenstange 18 ist durch den Kolben 22 hindurchgeführt, so daß sie
luftschlüssig mit der hinteren Zylinderkammer 24 verbunden ist.
Die hintere Zylinderkammer 24 ist über einen Anschluß 10 und eine
Leitung 15 mit dem einen Druckanschluß eines Steuerventils 16 verbunden,
während die vordere Zylinderkammer 25 über den Anschluß 9 und die
Leitung 14 mit dem anderen Druckanschluß des Steuerventils 16 verbunden
ist. Das Steuerventil 16 wird gemäß Fig. 4 von einer Druckluftquelle 17
verbunden.
Die Steuerung des Steuerventils 16 erfolgt im übrigen über einen
Ein-Aus-Taster 21, mit dem sowohl das Steuerventil 16 betätigt wird also
auch der Anlauf des Maschinenantriebs des Rundbreithalters 1
eingeschaltet wird.
In der in Fig. 1 dargestellten Lage befindet sich die Maschine im
Stillstand und die Kolbenstange 18 ist hierbei in Pfeilrichtung 7
ausgefahren und berührt damit die Schlauchware 5 auf dem noch
eingefahrenen Rundbreithalter 1.
Mit Betätigung des Ein-Aus-Tasters 21 (Fig. 4) wird das Steuerventil 16
umgesteuert und der Druckanschluß mit der Leitung 15 und dem Anschluß 10
wird mit Preßluft versorgt. Dadurch wird die Zylinderkammer 24 unter
Überdruck gesetzt und die in der Zylinderkammer 24 sich befindliche Luft
strömt über den durchbohrten Kolben 20 in die hohle Kolbenstange 18 und
gelangt damit in die am vorderen, freien Ende der Kolbenstange 18
angeordnete Düse 19.
Es wird somit ein scharfer Luftstrahl über die Düse 19 in die
Schlauchware 5 eingeblasen, so daß in der Stellung der Fig. 1 der
Innenraum 23 der Schlauchware unter Überdruck gesetzt wird und die
Schlauchware sich hierdurch unter Wirkung der sich ausklappenden
Abstützarme 11 leicht entfaltet.
Die Lufteinblasung in den Innenraum 23 der Schlauchware 5 erfolgt z. B.
in Abhängigkeit von der Schaltung eines Zeitrelais.
Hat der Rundbreithalter 1 seine Stellung nach Fig. 2 eingenommen, d. h.
sind die Abstützarme 11 vollständig radial ausgefaltet, dann wird die
Kolbenstange 18 in Pfeilrichtung 8 in den Zylinder 12 eingefahren.
Dies erfolgt durch Umsteuerung des Steuerventils 16, indem über die
Leitung 14 und den Anschluß 9 nun Druckluft in die andere
Zylinderkammer 25 eingeleitet wird. Dadurch wird zunächst die
Zylinderkammer 24 drucklos und auch die Luftversorgung der Düse 19 hört
auf.
Durch die Druckbeaufschlagung der vorderen Zylinderkammer 25 fährt die
Kolbenstange 18 in Pfeilrichtung 8 in den Zylinder 12 hinein und die
Düse 19 hebt vom Gewebe der Schlauchware 5 ab.
Über einen nicht näher dargestellten Endschalter wird dann die gesamte
Anordnung außer Betrieb gesetzt.
Mit dem beschriebenen Arbeitsverfahren wird also der wesentliche Vorteil
erreicht, daß ein leichtes und betriebssicheres Entfalten des
Rundbreithalters von seiner eingefahrenen Stellung in seine radial
auswärts gerichtete Stellung gewährleistet ist, wobei die Schlauchware
sich nicht mehr in nachteiliger Weise radial einwärts aufgrund des im
Innenraum entstehenden Unterdrucks verformt.
Das Luftvolumen und die Luftgeschwindigkeit sowie die Frage, ob ein oder
mehrere Blasdüsen vorgesehen sein müssen, bleibt dem Fachmann
überlassen.
Ebenso ist es möglich, noch an anderen Stellen als an den hier gezeigten
Stellen die Luft in den Innenraum 23 der Schlauchware 5 einzuleiten.
Zeichnungs-Legende
1 Rundbreithalter
2 Rollenkopf
3 Fixierwalze
4 Gegenrolle
5 Schlauchware
6 Blaseinrichtung
7 Pfeilrichtung
8 Pfeilrichtung
9 Anschluß
10 Anschluß
11 Abstützarm
12 Zylinder
14 Leitung
15 Leitung
16 Steuerventil
17 Druckluftquelle
18 Kolbenstange
19 Düse
20 Kolben
21 Ein-Aus-Taster
22 Tellerscheibe
23 Innenraum
24 Zylinderkammer
25 Zylinderkammer
2 Rollenkopf
3 Fixierwalze
4 Gegenrolle
5 Schlauchware
6 Blaseinrichtung
7 Pfeilrichtung
8 Pfeilrichtung
9 Anschluß
10 Anschluß
11 Abstützarm
12 Zylinder
14 Leitung
15 Leitung
16 Steuerventil
17 Druckluftquelle
18 Kolbenstange
19 Düse
20 Kolben
21 Ein-Aus-Taster
22 Tellerscheibe
23 Innenraum
24 Zylinderkammer
25 Zylinderkammer
Claims (7)
1. Rundbreithalter für textile Schlauchware mit einem Träger, an dem
schwenkbar übereinander mehrere Abstützarme befestigt sind,
über deren Enden die Schlauchware geführt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Einrichtung (19) vorgesehen ist,
mit der in den Innenraum des Rundbreithalters (1) Luft unter Überdruck
eingeblasen werden kann.
2. Rundbreithalter nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens eine Düse (19) für die
Druckluft an der Außenseite der Schlauchware (5) vorgesehen ist.
3. Rundbreithalter nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Düse (19) radial verstellbar ist.
4. Rundbreithalter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Düse (19) im Bereich einer
Tellerscheibe (22) vorgesehen ist, über die die Schlauchware (5)
eingangsseitig geführt ist.
5. Rundbreithalter nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Düse (19) am Ende einer
Kolbenstange (18) eines Luftkolbens (20) vorgesehen ist und daß die
Luftzuführung durch den Zylinder und die Kolbenstange erfolgt.
6. Rundbreithalter nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Düse mit einer Spindelmutter
verbunden ist, die längs einer Spindel verstellbar ist.
7. Rundbreithalter nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens eine Düse für die Druckluft
in den Innenraum des Rundbreithalters (1) mündet.
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