DE3927880A1 - Verfahren und anlage zum beschichten von gegenstaenden mit haeufig wechselndem farbmaterial - Google Patents
Verfahren und anlage zum beschichten von gegenstaenden mit haeufig wechselndem farbmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Beschich
tungsanlage gemäß dem Oberbegriff der Patentansprüche
1 bzw. 10.
Bei der serienweisen Farbbeschichtung (insbesondere
Lackierung) von manchen Gegenständen können häufige
Farbwechsel erforderlich sein. Es gibt Fälle, bei denen
fast jeder Gegenstand mit einer anderen Farbe beschichtet
werden soll als der jeweils vorhergehende, wobei die
Auswahlmöglichkeit zwischen einer Vielzahl (u. U. mehr
als 100 oder 150) verschiedener Farbmaterialien besteht.
Die Beschichtung erfolgt gewöhnlich unter Verwendung
von Spritzpistolen oder sonstigen Sprühvorrichtungen
in Sprühkabinen, in denen insbesondere größere Gegenstände
nicht in einem Vorgang, sondern schrittweise in mehreren
aufeinanderfolgenden Beschichtungsstationen behandelt
werden. Ein Beispiel hierfür ist die Beschichtung von
Fahrzeugkarossen.
Durch die erforderlichen Farbwechsel ergeben sich verschie
dene Probleme im Zusammenhang mit dem Farbversorgungsauf
wand und vor allem mit der Reinigung der die Sprühvorrich
tungen mit dem Farbvorratssystem verbindenden Leitungen.
Da vor jedem Farbwechsel die betreffenden Leitungen
vollständig gereinigt, d. h. entleert, gespült und
getrocknet werden müssen und bisher alle herausgespül
ten Farbreste entfernt und entsorgt werden mußten,
waren bei den bekannten Anlagen erhebliche Farbverluste
und insbesondere auch die mit der Entsorgung verbundene
Umweltbelastung in Kauf zu nehmen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
bzw. eine Beschichtungsanlage zu schaffen, die mit
geringem Aufwand die Versorgung der Sprühvorrichtungen
in ggf. in mehreren Beschichtungsstationen mit einer
großen Vielzahl unterschiedlicher wählbarer Farbmateria
lien gewährleisten und hierbei minimale Farbverluste
und geringer Umweltbelastung ermöglichen.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale
der Patentansprüche gelöst.
Am Beispiel einer Anlage zur emissionsarmen Farbversorgung
einer Beschichtungsanlage für die serienweise Lackierung
von Fahrzeugkarossen mit ständig wechselnder Farbe
wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Farbleitungs
systems der Anlage;
Fig. 2 die etwas genauere Darstellung einer einzelnen
Stichleitungsanordnung des Systems mit zugehörigen
Ventilanordnungen; und
Fig. 3 eine zur Aufnahme verschiedener Farbbehälter
dienende Farbversorgungseinheit.
Die in Fig. 1 dargestellte Anlage enthält vier Beschich
tungsstationen 1, 2, 3, 4, in denen z. B. jeweils andere
Bereiche der zu beschichtenden Fahrzeugkarossen oder
sonstiger Gegenstände mit einer gegebenen Farbe lackiert
werden können. Die zu beschichtenden Gegenstände werden
von einer an sich bekannten und üblichen Fördereinrichtung
taktweise der Reihe nach durch die Stationen transpor
tiert, in denen sie jeweils für eine bestimmte Taktzeit
verweilen (beispielsweise 4 Minuten im Falle von LKW-Karos
sen).
Es können in jeder Beschichtungsstation zwei manuell
bediente Spritzpistolen 6, 7 vorhanden sein, von denen
die eine für die rechte Seite und die andere für die
linke Seite der Karosse verwendet wird. Die Erfindung
eignet sich aber auch für selbsttätige, etwa von einem
Roboter geführte Spritzpistolen oder sonstige Sprühvor
richtungen. Die Spritzpistolen sollen selektiv aus
einem allen Beschichtungsstationen 1-4 gemeinsamen
Farbbehältersystem gespeist werden, das bei dem gewählten
Beispiel, also für vier Beschichtungsstationen, fünf
Farbversorgungseinheiten 10 enthält, in die je ein
auswechselbarer Farbbehälter 11 mit jeweils anderem
Farbmaterial eingesetzt werden kann. Wie erwähnt, kann
u. U. zwischen einer großen Zahl (beispielsweise 150)
verschiedenen Farben gewählt werden. Die Farbversorgungs
einheiten 10 werden anhand von Fig. 3 noch näher beschrie
ben.
Von jeder Farbversorgungseinheit 10 führt je eine Stich
leitung 12 auf jede Seite jeder Beschichtungsstation 1, 2
usw., so wie dies der Darstellung in Fig. 1 zu entnehmen
ist, wobei sich die beiden Stichleitungen am Ausgang
der Farbversorgungseinheit 10 verzweigen können. Die
Erfindung umfaßt aber selbstverständlich auch den Fall,
daß nur eine Stichleitung in jede Station führt, oder
daß mehr als zwei Stichleitungen pro Station vorgesehen
sind, wenn mehr als zwei Sprühvorrichtungen in jeder
Beschichtungsstation gleichzeitig anschließbar sein
sollen. Ferner könnte die Verzweigung erst innerhalb
der Beschichtungsstation liegen.
Wichtiger ist, daß in die vier Beschichtungsstationen
mindestens fünf Stichleitungen, an die je eine Spritz
pistole selektiv anschließbar ist, von dem allen Beschich
tungsstationen gemeinsamen Farbbehältersystem führen
sollen, oder allgemeiner gesagt, mindestens n+1 Stichlei
tungen bei n Beschichtungsstationen. Dann besteht nämlich
die Möglichkeit, durch vorbereitendes Füllen aller
Stichleitungen mit verschiedenen Farben gleichzeitig
die Gegenstände in jeder Station mit je einer anderen
Farbe zu beschichten und zugleich eine zusätzliche
andere Farbe für den Gegenstand bereitzuhalten, der
als nächstes in die erste Beschichtungsstation 1 gefördert
wird. Dies ist dann erforderlich, wenn mindestens
n+1 aufeinanderfolgende Gegenstände mit je einer anderen
Farbe beschichtet werden sollen.
Wenn allerdings die Taktzeit, in der sich jeder Gegenstand
in einer Beschichtungsstation befindet, nicht zum Ent
leeren und Reinigen einer Stichleitungsanordnung aus
reicht, sind mindestens n+2 Stichleitungen für jede
Spritzpistole erforderlich.
Aus den Farbversorgungseinheiten 10 wird das Farbmaterial
durch die einzelnen Stichleitungen 12 von je einer
Zahnradpumpe 13 oder einer sonstigen zwangsdosierenden
Einrichtung zu je einer Anschlußventilanordnung 15
in jeder Beschichtungsstation 1, 2 usw. gefördert und
hierbei unter Druck gesetzt. Mit jeder Ventilanordnung 15
ist über ein Druckregelglied 32 (Fig. 2) ein Verbindungs
schlauch 16 fest verbunden, dessen freies Ende mit
Hilfe einer Schnellwechselkupplung wahlweise entweder
an die Spritzpistole 7 ankuppelbar oder stattdessen
bei Nichtgebrauch mit einer weiteren Ventilanordnung 17
verbindbar ist.
Das in Fig. 1 dargestellte Leitungssystem ermöglicht
die gewünschte vielseitige Farbversorgung zuverlässig
mit geringem Aufwand. Der wichtigste Vorteil ist aber
die einfache Möglichkeit der Rückgewinnung von Farbresten
aus den Leitungen von Schläuchen durch Entleerung in
die Behälter, denen die Farbe zuvor entnommen worden
war. Insbesondere ist diese Entleerung durch Druckluft
möglich, was allerdings einen möglichst geringen Innen
durchmesser der zu entleerenden Leitungen voraussetzt.
In langen, dünnen Leitungen treten andererseits beim
Fördern während des Sprühbetriebes entsprechend hohe
Druckverluste auf, die aber Dank der Verwendung der
Zahnradpumpen od. dgl. keine Schwierigkeiten bereiten.
Bei einem speziellen Beispiel können die Stichleitungen
bei einer Länge von etwa 35 m zwischen den Farbversorgungs
einheiten 10 und den Anschlußventilanordnungen 15 einen
Innendurchmesser von 6 mm haben, während die wesentlich
kürzeren Schläuche 16 einen noch kleineren Innendurchmes
ser haben können, etwa 4 mm bei einer Länge von 7 m.
Der von der Zahnradpumpe erzeugte Druck wird im Betrieb
durch einen Druckregelkreis annähernd konstant gehalten.
In Fig. 2 ist eine der von den Farbversorgungsstationen 10
zu den Beschichtungsstationen führenden Stichleitungen 12
mit den zugehörigen Ventilanordnungen und weiteren,
zum Spülen benötigten Leitungen genauer dargestellt.
Am Farbbehälter 11 ist eine Verzweigung mit jeweiligen
Rückschlag- oder Einwegventilen 20, 21 vorgesehen.
Durch das Ventil 20 wird die Farbe aus dem Behälter 11
gesaugt, während über das Ventil 21 die Farbe bei der
Rückentleerung der Stichleitung so in den Behälter
fließt, daß keine Luft eingemischt wird. Die Förderrich
tung der anschließend in der Stichleitung 12 dargestell
ten, von einem Motor angetriebenen Pumpe 13 wird zur
Rückentleerung umgeschaltet, so daß sie aus der Stich
leitung absaugt, und zwar gleichzeitig mit einer Druckbe
aufschlagung über die Ventilanordnung 15 zur Leitungsent
leerung. Für diesen Rückleitungsfall ist ein aus einem
Ventil bestehender Bypass 23 mit der Pumpe für den
Hochdruckweg vorgesehen.
Die Stichleitung 12 enthält einen Drucksensor 24 durch
Steuerung eines Druckregelkreises für die motorgetriebene
Zahnradpumpe 13. Die als Farbwechsler dienende Ventil
anordnung 15 in der Beschichtungsstation, in die die
Stichleitung 12 führt, enthält außer dem Farbventil
25 ein Ventil 26 für bereits verunreinigtes und wiederver
wendetes Spülmittel, ein Ventil 27 für sauberes Spülmit
tel und ein zum Trockenblasen verwendetes Pulsluftventil
28.
An dem spritzpistolenseitigen Ausgang der Ventilanordnung
15 ist ein erstes Hochdruckventil 30 zum Entleeren
der Leitung angeschlossen. Bei dem erwähnten speziellen
Beispiel kann der Hochdruck in der Größenordnung von
106 Pa (10 bar) betragen. Über das zwischen Hochdruck
und dem während der Beschichtung herrschenden etwas
niedrigeren Betriebsdruck (z. B. 3 oder 4×105 Pa) umschalt
bare Druckregelglied 32 ist der Verbindungsschlauch
16 angeschlossen, dessen freies Ende wahlweise an die
Spritzpistole 7 oder stattdessen an die weitere Ventilan
ordnung 17 angekuppelt wird. Die Ventilanordnung 17
enthält ein Hochdruckventil 34 und ein Spülmittelventil
35 für gebrauchtes Spülmittel.
Zu den Ventilen 26 und 27 der Anordnung 15 führen eine
Leitung 38 für wiederverwendetes gebrauchtes Spülmittel
bzw. eine Leitung 39 für sauberes Spülmittel. Das Ventil
35 der Anordnung 17 ist über eine Leitung 42 mit einem
Behälter 40 für gebrauchtes Spülmittel verbunden.
Die beschriebenen Ventilanordnungen und ihre Verbindungen
einschließlich des Schlauches 16 sind darstellungsgemäß
in jeder einzelnen Beschichtungsstation vorhanden.
Ferner sind in jeder Beschichtungsstation entsprechende
Anordnungen für jede weitere Stichleitung vorhanden.
In Fig. 3 ist eine der Farbversorgungseinheiten 10
dargestellt, in die je ein Farbbehälter 11 manuell
einsetzbar ist und dann automatisch an die Stichleitung
12 angeschlossen werden soll. Der Behälter 11 wird
auf einer Rollenbahn 50 in die Einheit 10 geschoben.
Sobald er eine bestimmte Anschlußstellung erreicht
hat, wird selbttätig pneumatisch oder hydraulisch eine
Farbleitungskupplung 51 in eine Position gefahren,
bei der die Leitung mit einem Ansaugrohr 52 und einem
Einfüllstutzen 53 über die erwähnten Ventile 20, 21
verbunden ist. Gleichzeitig erfolgt mit einer ähnlichen
Kupplung der Anschluß einer Druckluftleitung (nicht
dargestellt) an ein pneumatisches Rührwerk 54.
Da in die Farbbehälter 11 beim Entleeren der Stichleitun
gen die rückzugewinnende Farbe fließen soll, benötigen
die Behälter eine (nicht dargestellte) Entlüftungsanord
nung. Es kann eine automatisch anschließbare, allen
Behältern gemeinsame Entlüftungsleitung vorgesehen
sein, die eine Flammsperre an sich bekannter Art enthalten
soll.
Anhand von Fig. 1 und insbesondere von Fig. 2 soll
nun die Betriebsweise der beschriebenen Beschichtungsan
lage näher erläutert werden.
Zunächst sei angenommen, daß bei entleerten und sauberen
Leitungen mindestens fünf aufeinanderfolgende Gegen
stände mit fünf verschiedenen Farben beschichtet werden
sollen. Damit dies unterbrechungsfrei möglich ist,
werden jeweils vor Beschichtungsbeginn die vorhandenen
2×5 Stichleitungsanordnungen (Fig. 1) durch selektiven
Anschluß an entsprechende Farbbehälter 11 mit je einem
der fünf benötigten Farbmaterialien gefüllt. Im Betrieb
wird beim 1. Takt zunächst in der 1. Station die Spritz
pistole an die 1. Farbe angeschlossen. Beim 2. Takt
wird die Spritzpistole der 2. Station an die 1. Farbe
und die Spritzpistole der 1. Station an die 2. Farbe
angeschlossen, usw. bis zum 4. Takt.
Sobald beim nächsten Takt der erste Gegenstand die
4. Beschichtungsstation verläßt, kann mit der Entleerung
und Reinigung der Stichleitungsanordnung der nun nicht
mehr benötigten 1. Farbe begonnen werden. Diese Vorgänge
werden vorzugsweise jeweils automatisch eingeleitet.
Zuvor sind die Spritzpistolen selbst in hier nicht
interessierender Weise gereinigt und die für die erste
Farbe zuvor gebrauchten Verbindungsschläuche 16 an
die Ventilanordnungen 17 der verschiedenen Beschichtungs
stationen angekuppelt worden.
Zum Reinigen sollen zunächst in einem ersten Schritt
in jeder Beschichtungsstation die nicht mehr benötigten
Verbindungsschläuche 16 entleert werden. Dies geschieht
(nach selbsttätigem Umschalten des z. B. druckgesteuerten
Druckregelgliedes 32 auf Hochdruck) dadurch, daß an
das Hochdruckventil 34 der Ventilanordnung 17 für eine
vorbestimmte Zeitspanne Hochdruck gelegt und dadurch
das verbliebene Farbmaterial durch die Anschlußventil
anordnung 15 in die zugehörige Stichleitungsanordnung
12 gedrückt wird.
Als zweiter Schritt soll die Stichleitungsanordnung
12 in ihren Farbbehälter 11 entleert werden. Die Stich
leitungsanordnung 12 kann gemäß dem in Fig. 2 dargestell
ten Beispiel zweckmäßig aus einer einzigen, alle Be
schichtungsstationen durchlaufenden und dort mit dem
jeweiligen Farbventil 25 verbundenen durchgehenden
Schlauchleitung bestehen. Für die Entleerung wird die
Stichleitung 12 durch das Hochdruckventil 30 über die
Anschlußventilanordnung 15 unter Hochdruck gesetzt,
wodurch das Farbmaterial aus der Leitung 12 einschließlich
der Zahnradpumpe 13 und über den Bypass 23 herausgedrückt
wird. Dieser Entleerungsvorgang wird durch Umschalten
der Förderrichtung der Zahnradpumpe 13 unterstützt.
Ein Grund für die Leitungsaufteilung in den relativ
dünnen Schlauch 16 und die Stichleitung 12 mit größerem
Innendurchmesser, aber auch größerer Länge, und für
die schrittweise getrennte Entleerung dieser beiden
Leitungsabschnitte ist eine Herabsetzung der Druckver
luste.
Nun soll als dritter Schritt der Verbindungsschlauch
16 zwischen der Ventilanordnung 15 und ihrem Kupplungsende
vorgereinigt werden.
Zur Reduzierung des Spülmittelverbrauchs wird für die
Reinigung aller Leitungen, also auch der Verbindungsschläu
che zunächst zuvor schon gebrauchtes Spülmittel verwendet,
wobei es sich um übliche Verdünnerflüssigkeiten oder
sonstige Lösemittel handelt.
Zur Vorreinigung der betrachteten Schläuche 16 wird
gebrauchtes Spülmittel aus der gesonderten Leitung 38
durch das Ventil 26 der Anordnung 15, dann durch den
Schlauch 16, durch das Ventil 35 der Anordnung 17 und
durch die gesonderte Leitung 42 in den Sammelbehälter 40
geleitet.
Nach und/oder mehrmals abwechselnd mit diesem Reinigungs
vorgang kann pulsierende Druckluft zum Trocknen über
das Ventil 28 durch den Schlauch 16 geblasen werden.
Als vierter Schritt wird nun zur Endreinigung der Schläu
che 16 von der weiteren Leitung 39 über das Ventil
27 und im übrigen auf demselben Weg wie beim dritten
Schritt sauberes, noch unbenutztes Spülmittel durch
den Schlauch 16 in den Behälter 40 geleitet.
Als fünfter Schritt soll die Stichleitung zwischen
der u. a. als Farbwechsler dienenden Anschlußventil
anordnung 15 und ihrem an die Farbversorgungseinheiten
10 ankuppelbaren Ende mit gebrauchtem Spülmittel vorge
reinigt werden. Die Stichleitung 12 wird zu diesem
Zweck über die Ventile 25 und 26 an die Leitung 38
für gebrauchtes Spülmittel angeschlossen und hiermit
gespült. Das Spülen erfolgt unter ausreichend hohem
Druck (6×105 Pa). Das durch die Stichleitung gedrückte
Spülmittel fließt in den Behälter 40, mit dem zuvor
das Ende der Stichleitung verbunden worden war. Hierbei
werden auch die Pumpe 13 und ihr Bypass 23 gespült.
Ähnlich wie im Fall der Schläuche 16 wird auch die
Stichleitung 12 mit pulsierender Druckluft getrocknet,
die über das Hochdruckventil 30 zugeführt wird.
Als sechster und letzter Reinigungsschritt wird die
Stichleitung 12 mit sauberem Spülmittel von der Leitung 39
über die Ventile 27 und 25 gespült und in der erwähnten
Weise durch pulsierende Druckluft getrocknet.
Die gesamte Reinigung erfolgt in der Regel zeitlich
überlappend mit der Beschichtung von Gegenständen in
den einzelnen Beschichtungsstationen unter Verwendung
der anderen Stichleitungsanordnungen und ihrer Verbindungs
schläuche.
Nun kann nach der Beendigung der Reinigung das gewünschte
neue Farbmaterial für den nächsten Beschichtungsvor
gang aus dem entsprechenden Farbbehälter 11 in die
Stichleitung 12 und den zugehörigen Verbindungsschlauch
13 gedrückt werden. Dies geschieht durch Einschalten
der Zahnradpumpe 13 für eine vorbestimmte Zeitspanne.
Damit alle Leitungsteile vollständig gefüllt werden,
kann das zu der Abflußleitung 39 führende Ventil 35
der Anordnung 17 hierbei offen sein. Anschließend kann
der Schlauch 16 wieder an die inzwischen gereinigte
Spritzpistole 7 angekuppelt werden.
Claims (21)
1. Verfahren zum Beschichten von Gegenständen, wie
beispielsweise Fahrzeugkarossen, mit häufig wechselndem
Farbmaterial,
bei dem jeder Gegenstand in mindestens einer, vorzugsweise aber nacheinander in zwei oder mehr aufeinan derfolgenden Beschichtungsstationen unter Verwendung mindestens je einer Sprühvorrichtung mit jeweils gewünsch tem Farbmaterial beschichtet wird,
und bei dem vor einem Farbmaterialwechsel die von einem Vorratsbehältersystem zu der Sprühvorrich tung führende Leitung entleert und gereinigt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß vor Beginn der Beschichtung eines Gegenstands mit einem gegebenen Farbmaterial eine Stichleitungsanord nung, die von einem dieses Farbmaterial enthaltenden Vorratsbehälter in die oder jede Beschichtungsstation führt, mit diesem Farbmaterial gefüllt wird,
daß vor Beginn der Beschichtung eines weiteren Gegenstandes mit einem anderen Farbmaterial eine weitere Stichleitungsanordnung, die von einem das andere Farbmate rial enthaltenden Vorratsbehälter in die oder in jede Beschichtungsstation führt, mit dem anderen Farbmaterial gefüllt wird,
und daß zur Beschichtung die Sprühvorrichtung in der Beschichtungsstation selektiv an diejenige Stichlei tungsanordnung angeschlossen wird, die das jeweils benötigte Farbmaterial enthält.
bei dem jeder Gegenstand in mindestens einer, vorzugsweise aber nacheinander in zwei oder mehr aufeinan derfolgenden Beschichtungsstationen unter Verwendung mindestens je einer Sprühvorrichtung mit jeweils gewünsch tem Farbmaterial beschichtet wird,
und bei dem vor einem Farbmaterialwechsel die von einem Vorratsbehältersystem zu der Sprühvorrich tung führende Leitung entleert und gereinigt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß vor Beginn der Beschichtung eines Gegenstands mit einem gegebenen Farbmaterial eine Stichleitungsanord nung, die von einem dieses Farbmaterial enthaltenden Vorratsbehälter in die oder jede Beschichtungsstation führt, mit diesem Farbmaterial gefüllt wird,
daß vor Beginn der Beschichtung eines weiteren Gegenstandes mit einem anderen Farbmaterial eine weitere Stichleitungsanordnung, die von einem das andere Farbmate rial enthaltenden Vorratsbehälter in die oder in jede Beschichtungsstation führt, mit dem anderen Farbmaterial gefüllt wird,
und daß zur Beschichtung die Sprühvorrichtung in der Beschichtungsstation selektiv an diejenige Stichlei tungsanordnung angeschlossen wird, die das jeweils benötigte Farbmaterial enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stichleitungsanordnung vor einem Farbmaterialwech
sel und vor dem Reinigen in den Vorratsbehälter entleert
wird, aus dem sie zuvor gefüllt worden war.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Farbmaterial von einer Zahnradpumpe durch
die Stichleitungsanordnung gefördert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Stichleitungsanordnung zum Entleeren in
den Vorratsbehälter auf ihrem dem Behälter abgewandten
Ende unter Druck gesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Entleeren der Leitung zwischen der
Anschlußstelle der Sprühvorrichtung und dem Vorratsbehälter
zunächst ein in der Beschichtungsstation zu einer Anschluß
ventilanordnung führender Verbindungsschlauch durch
Hochdruck in die die Ventilanordnung mit dem Behälter
verbindende Stichleitungsanordnung entleert und dann
die Stichleitung in den Behälter entleert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß durch die Leitungen zum Reinigen
zunächst von vorhergehenden Reinigungsvorgängen bereits
verschmutztes Spülmittel und dann sauberes Spülmittel
in einen Spülmittelbehälter geleitet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeich
net, daß durch den zur Anschlußventilanordnung führenden
Verbindungsschlauch zum Reinigen Spülmittel über eine
gesonderte Leitung (42) in einen Spülmittelbehälter
(40) geleitet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leitungen nach und/oder während
der Spülmittelreinigung mit Druckluft getrocknet werden.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß vor einem Farbwechsel die
betroffenen Leitungen während der Zeit gereinigt werden,
in der ein Gegenstand in einer Beschichtungsstation
beschichtet wird.
10. Beschichtungsanlage insbesondere zum Durchführen
des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche,
mit einer Anzahl n von Beschichtungsstationen zur Beschichtung von Gegenständen mit Material häufig wechselnder Farbe,
mit mindestens einer Sprühvorrichtung in jeder Station
und mit einem den Stationen gemeinsamen Vorrats behältersystem mit einer Vielzahl von Vorratsbehältern für jeweils anderes Farbmaterial, die über Leitungen selektiv mit den Sprühvorrichtungen verbindbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens n+1 Stichleitungsanordnungen (12) vorgesehen sind, die von dem gemeinsamen Vorrats behältersystem (10), wo sie lösbar an je einen der Vorratsbehälter (11) anschließbar sind, in alle Beschich tungsstationen (1-4) zu je einer Anschlußanordnung (15) führen, durch die je eine Sprühvorrichtung (7) selektiv mit einer der n+1 Stichleitungsanordnungen (12) verbindbar ist.
mit einer Anzahl n von Beschichtungsstationen zur Beschichtung von Gegenständen mit Material häufig wechselnder Farbe,
mit mindestens einer Sprühvorrichtung in jeder Station
und mit einem den Stationen gemeinsamen Vorrats behältersystem mit einer Vielzahl von Vorratsbehältern für jeweils anderes Farbmaterial, die über Leitungen selektiv mit den Sprühvorrichtungen verbindbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens n+1 Stichleitungsanordnungen (12) vorgesehen sind, die von dem gemeinsamen Vorrats behältersystem (10), wo sie lösbar an je einen der Vorratsbehälter (11) anschließbar sind, in alle Beschich tungsstationen (1-4) zu je einer Anschlußanordnung (15) führen, durch die je eine Sprühvorrichtung (7) selektiv mit einer der n+1 Stichleitungsanordnungen (12) verbindbar ist.
11. Beschichtungsanlage nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß jede Stichleitungsanordnung (12) eine
zwangsdosierende Pumpe (13) enthält.
12. Beschichtungsanlage nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Förderrichtung der Pumpe (13) umschaltbar
ist.
13. Beschichtungsanlage nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Pumpe (13) mit einem Bypass (23)
für Hochdruck versehen ist.
14. Beschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 10
bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß jede Anschlußan
ordnung eine Ventilanordnung (15) enthält, an die je
ein mit der Sprühvorrichtung (7) kuppelbarer Verbindungs
schlauch (16) angeschlossen ist, daß das mit der Sprühvor
richtung (7) kuppelbare Ende des Schlauches (16) bei
Nichtgebrauch mit einer weiteren Ventilanordnung (17)
kuppelbar ist, und daß die Ventilanordnungen (15, 17)
zum Einleiten eines Druckmediums und/oder Spülmittels
in die Stichleitungsanordnung (12) bzw. in den Verbindungs
schlauch (16) dienen.
15. Beschichtungsanlage nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschluß
ventilanordnung (15) jeder Stichleitung (12) ein Farb
ventil (25) sowie Ventile (26, 27, 28) für Spülflüssigkeit
und/oder Trocknungsluft enthält.
16. Beschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 10
bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Ventil
anordnung (34) ein Hochdruckventil (34) und ein Spülmittel
ventil (35) enthält.
17. Beschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 10
bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß an die Anschlußventil
anordnung (15) ein Hochdruckventil (30) angeschlossen
ist.
18. Beschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 10
bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß jede Stichleitung
(12) in dem Vorratsbehältersystem an eine Farbversorgungs
einheit (10) angeschlossen ist, in der auswechselbare
Farbbehälter (11) einsetzbar und beim Einsetzen automa
tisch mit der Stichleitung (12) kuppelbar sind.
19. Beschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 10
bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbversorgungsein
heiten (10) eine selbsttätig mit dem Farbbehälter verbind
bare Entlüftungsleitung haben.
20. Beschichtungsanlage nach Anspruch 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß die den Farbbehältern (11) gemeinsame
Entlüftungsleitung eine Flammsperre enthält.
21. Beschichtungsanlage nach einem der Ansprüche 10
bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß in den Farbvorrats
behälter (11) zwei getrennte Leitungen (52, 53) führen,
von denen die eine zur Entnahme und die andere zur
Rückleitung von Farbmaterial dient, und die über je
ein Ventil (20, 21) mit der Stichleitungsanordnung
(12) verbunden werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3927880A DE3927880C2 (de) | 1989-08-23 | 1989-08-23 | Verfahren und Anlage zum Beschichten von Gegenständen mit häufig wechselndem Farbmaterial |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3927880A DE3927880C2 (de) | 1989-08-23 | 1989-08-23 | Verfahren und Anlage zum Beschichten von Gegenständen mit häufig wechselndem Farbmaterial |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3927880A1 true DE3927880A1 (de) | 1991-01-03 |
DE3927880C2 DE3927880C2 (de) | 1998-07-30 |
Family
ID=6387722
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