DE3924442A1 - Mehrlagiges analysenelement zum testen der amylaseaktivitaet - Google Patents
Mehrlagiges analysenelement zum testen der amylaseaktivitaetInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Analysenelement, insbesondere ein
Analysenelement zum Auffinden einer speziellen Komponente in
einer Fluidumprobe, vornehmlich ein mehrlagiges Analysen
element zum Testen von Amylase in einer biologischen Fluidum
probe.
Eine enzymatische Amylasebestimmung mit Hilfe eines Oligo
saccharidsubstrats zeichnet sich durch eine hervorragende
Quantifizierbarkeit und ausgezeichnete Genauigkeit aus. In
dieser Hinsicht weit weniger gut geeignet sind die Farbstoff
stärkemethode, bei der eine quantitative Bestimmung durch Bil
dung von Niederschlägen unter Ausnutzung des Unterschieds in
der Molekulargewichtsverteilung bei Verwendung eines mit
einem Reaktivfarbstoff gefärbte Stärke enthaltenden Farbstoff
stärkesubstrat, z.B. blauer Stärke oder Aminopectinazule,
erfolgt, oder die Jodstärkemethode, bei der eine quantitative
Bestimmung der nach Amylaseeinwirkung verbliebenen Reststärke
nach der bekannten Jodstärkereaktion erfolgt. Ein weiterer
Vorteil der enzymatischen Methode besteht darin, daß dabei
eine spätere enzymatische Reaktion getestet werden kann. Be
sonders gut eignen sich enzymatische Methoden, die mit den
verschiedensten Oligosacchariden, z.B. G5 oder G7, mit ein
gebautem p-Nitrophenol (im folgenden als "PNP" bezeichnet),
z.B. PNP-G5 oder PNP-G7 und Glucosidase, arbeiten.
Diese Methode läßt sich auch mit mehrlagigen Analysenelementen
durchführen und ist beispielsweise aus der JP-OS 1 75 199/1987
bekannt.
Diese mehrlagigen Analysenelemente lassen jedoch immer noch
erheblich zu wünschen übrig und bedürfen weiterer Verbesse
rungen.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein hinsichtlich Ge
nauigkeit und Präzision verbessertes und mit dem System
"Oligosaccharidsubstrat/Glucosidase" arbeitendes Analysen
element zum Testen von Amylaseaktivität zu schaffen.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein mehrlagiges Analysen
element zum Testen von Amylaseaktivität aus einem Schicht
träger und - aufeinanderfolgend auf dem Schichtträger ange
ordnet - einer Reagenzschicht und einer porösen Ausbreit
schicht, das ein Oligosaccharidsubstrat zum Testen von
Amylaseaktivität und Glucosidase aufweist und dessen Reagenz
schicht ein hydrophiles hochmolekulares Polymerisat, bei dem
es sich um ein Mischpolymerisat aus einem hydrophilen Mono
meren und einem hydrophoben Monomeren handelt, enthält.
Der Schichtträger eines erfindungsgemäßen Analysenelements
ist weder hinsichtlich seiner Bauweise noch seiner Werkstoffe
beschränkt, sofern er nur Lichtdurchlässigkeit besitzt und
flüssigkeitsundurchlässig ist. Er kann aus den verschieden
sten Polymerisaten, wie Celluloseacetat, Polyethylen
terephthalat, Polycarbonat oder Polystyrol bestehen. In
gleicher Weise eignen sich auch anorganische Werkstoffe,
wie Glas. Der Schichtträger kann jede beliebige Dicke auf
weisen, vorzugsweise beträgt die Dicke jedoch 50-250 µm.
Je nach dem Gebrauchszweck kann die Oberfläche der Betrach
tungsseite des Schichtträgers bearbeitet sein. In einigen
Fällen kann auch diejenige Oberfläche des Schichtträgers,
auf die die Reagenzschicht aufgebracht werden soll, zur Ver
besserung der Haftung der Reagenzschicht an dem Schichtträger
mit einer lichtdurchlässigen Haftschicht bzw. einem licht
durchlässigen Vorstrich versehen werden.
Die poröse Ausbreitschicht eines erfindungsgemäßen Analysen
elements besitzt mehrere Funktionen, nämlich
(1) ein bestimmtes Volumen einer Fluidumprobe bei konstantem Volumen pro Flächeneinheit in der Reagenzschicht zu ver teilen und vorzugsweise
(2) Substanzen oder Faktoren, die entweder die analytische Reaktion in der Fluidumprobe und/oder
(3) die gewünschte Hintergrundwirkung, bei der das während der spektralphotometrischen Analyse durch den Schicht träger durchgelassene Meßlicht reflektiert wird, stören, zu entfernen (vgl. JP-OS 21 677/1978).
(1) ein bestimmtes Volumen einer Fluidumprobe bei konstantem Volumen pro Flächeneinheit in der Reagenzschicht zu ver teilen und vorzugsweise
(2) Substanzen oder Faktoren, die entweder die analytische Reaktion in der Fluidumprobe und/oder
(3) die gewünschte Hintergrundwirkung, bei der das während der spektralphotometrischen Analyse durch den Schicht träger durchgelassene Meßlicht reflektiert wird, stören, zu entfernen (vgl. JP-OS 21 677/1978).
Folglich kann die poröse Ausbreitschicht aus einer Schicht
mit lediglich der Funktion (1) oder einer Schicht mit den
Funktionen (2) und/oder (3) neben (1) bestehen. Andererseits
können mehrere der Funktionen, einschließlich (1), üblicher
weise getrennt und getrennte Schichten für die einzelnen
Funktionen vorgesehen werden. Andererseits können Schichten
mit zwei der Funktionen (1), (2) und (3) mit einer die rest
liche Funktion ausübenden Schicht kombiniert werden. Ein er
findungsgemäßes Analysenelement kann somit eine Ausbreit
schicht aus einem nichtfasrigen porösen Medium in Form eines
sogen. "Bürsten- oder Pinselpolymerisats" mit Titandioxid
und Cellulosediacetat (vgl. JP-OS 21 677/1978), eine Ausbreit
schicht aus einem hydrophilisierten Gewebe (vgl. JP-OS
1 64 356/1980), eine Ausbreitschicht mit Faserstruktur (vgl.
JP-OS 94 658/1982, 1 25 847/1982, 1 97 466/1982 und 70 161/1983)
oder eine Ausbreitschicht mit gebundener Teilchenstruktur
(Vgl. JP-OS 90 167/1983) enthalten. Insbesondere eine Ausbreit
schicht mit Faserstruktur und eine Ausbreitschicht mit ge
bundener Teilchenstruktur eignen sich als Grundmaterial, das
auch den Blutkörperchenanteil rasch zu transportieren vermag.
Die Ausbreitschicht eines Analysenelements gemäß der Erfin
dung sollte eine von ihrem Porenvolumen bestimmte Dicke auf
weisen, zweckmäßigerweise beträgt sie etwa 100-500, vor
zugsweise etwa 150-350 µm. Das Porenvolumen sollte vorzugs
weise etwa 20-85% betragen.
Dem erfindungsgemäßen Analysenelement können - falls er
wünscht - die verschiedensten Zusätze, wie Konservierungs
mittel, Netzmittel u.dgl., einverleibt werden.
Insbesondere eignen sich Netzmittel zur Steuerung der Ausbreit
geschwindigkeit u.dgl., wenn auf ein erfindungsgemäßes
Analysenelement eine Flüssigkeitsprobe appliziert wird.
Es können die verschiedensten verfügbaren Netzmittel, z.B.
ionische, wie anionische oder kationische, und nicht-ionische
Netzmittel, vorzugsweise nicht-ionische Netzmittel, verwendet
werden. Beispiele für verwendbare nicht-ionische Netzmittel
sind Polyalkylenglykolderivate von alkylsubstituierten Phenolen,
wie 2,5-Di-tert.-butylphenoxypolyethylenglykol, p-Octyl
phenoxypolyethylenglykol und p-Isononylphenoxypolyethylen
glykol, oder Polyalkylenglykolester höherer Fettsäuren. Diese
Netzmittel vermögen in wirksamer Weise die Ausbreitgeschwin
digkeit der Fluidumprobe in die Reagenzschicht zu steuern und
gleichzeitig das Entstehen des unerwünschten "chromatographi
schen Phänomens" zu hemmen. Vorzugsweise sind die Netzmittel
in der Reagenzschicht enthalten.
Die genannten Netzmittel können in einem großen Mengenbereich
zum Einsatz gelangen, ihre Menge beträgt jedoch zweckmäßiger
weise 0,005-25, vorzugsweise 0,05-15 Gew.-%.
Ein erfindungsgemäßes Analysenelement kann je nach dem Ge
brauchszweck beliebig aufgebaut sein. So können bei einem er
findungsgemäßen Analysenelement mit den funktionswesentlichen
Schichten eine Reflexionsschicht und eine Haftschicht (vgl.
US-PS 39 92 158), eine Strahlungsblockierschicht (vgl. US-PS
40 42 335), eine Sperrschicht (vgl. US-PS 40 66 403), eine
Wanderungshemmschicht (vgl. US-PS 41 66 093), eine Fänger
schicht (vgl. JP-OS 90 859/1980) und eine zerstörbare, schoten
artige Einheit (vgl. US-PS 41 10 079) kombiniert werden.
Die verschiedensten Schichten eines erfindungsgemäßen
Analysenelements können durch Auftragen in der jeweils ge
wünschten Dicke durch Schlitztrichterbeschichtung, Extru
sionsbeschichtung, Tauchbeschichtung u.dgl., d.h. nach in
der photographischen Industrie bekannten Verfahren, oder
durch Aufeinanderlaminieren der betreffenden Schichten
ausgebildet werden.
Bei Verwendung eines erfindungsgemäßen Analysenelements läßt
sich die Menge einer speziellen Verbindung in einer Fluidum
probe nach der Anfangsgeschwindigkeitsmethode oder der
Reaktionsendpunktmethode oder durch Reflexionsspektral
photometrie von der Schichtträgerseite her ermitteln. Der
jeweils erhaltene Meßwert läßt sich in eine zuvor aufgestellte
Eichkurve eintragen und aus dem Eintrag die Menge an der
speziellen Verbindung bestimmen.
Die Menge der auf das erfindungsgemäße Analysenelement zu
applizierenden Fluidumprobe läßt sich beliebig wählen, sie
beträgt jedoch allgemein etwa 5 bis etwa 50, zweckmäßiger
weise 5 bis etwa 20, vorzugsweise 10 µl.
Ein erfindungsgemäßes Analysenelement eignet sich in hervor
ragender Weise zur Analyse von Vollblut, Serum und Plasma.
Des weiteren können mit einem erfindungsgemäßen Analysenele
ment auch andere Körperfluida, z.B. Urin, Lymphe, Rückenmarks
flüssigkeit u.dgl. analysiert werden. Bei Verwendung von Voll
blut läßt sich zur Vermeidung einer Störung des Meß(licht)
strahls durch Blutkörperchen eine Strahlungsblockierschicht
oder eine sonstige reflektierende Schicht vorsehen.
Bei dem in der Reagenzschicht eines erfindungsgemäßen
Analysenelements zu verwendenden hydrophilen hochmolekularen
Polymerisat handelt es sich um ein solches mit einem hydro
phoben Monomeren vornehmlich im Kernteil des hochmolekularen
Polymerisatteilchens und einem hydrophilen Monomeren im
Hülleteil.
Beispiele für erfindungsgemäß zu verwendende hydrophobe
Monomere sind Styrole, wie Styrol, Methylstyrol u.dgl.,
Acrylate und Methacrylate mit Alkylgruppen mit 1 bis 4
Kohlenstoffatom(en), Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Acryl
nitril, Methacrylnitril und dergleichen.
Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare hydrophile Monomere
sind Acrylamide, wie Acrylamid, Isopropylacrylamid u.dgl.,
Methacrylamide, wie Methactrylamid, Isopropylmethacrylamid
und dergleichen, N-Vinylpyrrolidon und Derivate desselben,
Vinylalkohole (die durch Polymerisation von Vinylacetat und
anschließende Hydrolyse erhalten wurden), mit hydrophilen
Gruppen substituierte Acrylate, z.B. Hydroxyethylacrylat
und dergleichen, mit hydrophilen Gruppen substituierte
Acrylsäure, Methacrylsäure und deren Salze.
Jeweils mindestens eines der genannten hydrophoben Monomeren
und hydrophilen Monomeren können miteinander mischpolymeri
siert werden.
In den erfindungsgemäß einsetzbaren hydrophilen hochmole
kularen Polymerisaten beträgt die Menge an hydrophilen
Monomereneinheiten zweckmäßigerweise etwa 99 bis etwa 75,
vorzugsweise etwa 97 bis etwa 80 Gew.-%, und der hydrophoben
Monomereneinheiten zweckmäßigerweise etwa 25 bis etwa 1, vor
zugsweise etwa 20 bis etwa 3 Gew.%.
Der Gehalt des erfindungsgemäßen Analysenelements an dem
hydrophilen hochmolekularen Polymerisat beträgt vorzugsweise
5,0-30,0 g/m2.
Die Polymerisationsreaktion zur Herstellung erfindungsgemäß
verwendbarer hochmolekularer Polymerisate erfolgt beispiels
weise durch Eintragen des hydrophoben Monomeren und des
hydrophilen Monomeren in Wasser, Erhöhen der Temperatur unter
Rühren und Durchführen einer Polymerisation für eine bestimm
te Zeit unter Zusatz eines wasserlöslichen Polymerisations
anspringmittels, z.B. von Kaliumpersulfat oder Ammoniumper
sulfat.
Weitere geeignete Polymerisationsverfahren sind die Block
mischpolymerisation oder die Pfropfmischpolymerisation. In
diesem Falle sind die hydrophilen Monomereneinheiten und die
hydrophoben Monomereneinheiten deutlich in Polymerisatsegmente
getrennt.
Das in der geschilderten Weise durch Mischpolymerisation
des hydrophilen Monomeren mit dem hydrophoben Monomeren er
haltene erfindungsgemäß einsetzbare Polymerisat besitzt
Körnchenstruktur mit den wiederkehrenden hydrophoben Monomeren
einheiten vornehmlich im Kernteil und den wiederkehrenden
hydrophilen Monomereneinheiten vornehmlich im Hülleteil. Wenn
dieses körnchenförmige Polymerisat zu einer Schicht verar
beitet wird, erhält man eine stabile Schicht bzw. einen
stabilen Film, die bzw. der sich weder beim Erwärmen noch im
Laufe der Zeit ändert. Wenn also ein solches hochmolekulares
Polymerisat zur Bildung der hydrophilen Polymerisatschicht
eines mehrlagigen Analysenelements verwendet wird, quillt bei
den hochmolekularen Polymerisatteilchen mit den wiederkehren
den hydrophoben Monomereneinheiten vornehmlich im Kernteil
letzterer bei Wassereinwirkung niemals übermäßig stark,
während die Teilchen als solche infolge Anwesenheit der wie
derkehrenden hydrophilen Monomereneinheiten vornehmlich im
Hülleteil bei Wassereinwirkung in angemessener Weise quellen
und auf diese Weise ein gleichmäßiges Eindringen der zu
analysierenden Komponente ermöglichen. Durch Verwendung des
aus dem beschriebenen hochmolekularen Polymerisat gebildeten
Films als hydrophile Polymerisatschicht eines erfindungsge
mäßen Analysenelements erreicht man denselben Effekt wie bei
Durchführung einer Filmhärtungsbehandlung. Im Vergleich zu
einem Analysenelement, das einer Filmhärtungsbehandlung unter
worfen wurde, zeigt jedoch ein erfindungsgemäßes mehrlagiges
Analysenelement eine weit bessere Lagerfähigkeit und eine
höhere Genauigkeit.
Der Polymerisationsgrad der erfindungsgemäß einzusetzenden
hochmolekularen Polymerisate ist nicht kritisch, sofern er
lediglich eine Filmbildung (aus dem hydrophilen Polymerisat)
ermöglicht. Das gleiche gilt für die Teilchengröße der er
findungsgemäß einzusetzenden hochmolekularen Polymerisat
teilchen.
Im folgenden werden spezielle Beispiele für erfindungsgemäß
einzusetzende hochmolekulare Polymerisate angegeben:
- 1. Acrylamid/Methylmethacrylat-Mischpolymerisat (Gewichtsverhältnis: 95 : 5)
- 2. Acrylamid/Methylmethacrylat-Mischpolymerisat (Gewichtsverhältnis: 90 : 10)
- 3. Acrylamid/n-Butylacrylat-Mischpolymerisat (Gewichtsverhältnis: 95 : 5)
- 4. Acrylamid/n-Butylacrylat-Mischpolymerisat (Gewichtsverhältnis: 90 : 10)
- 5. Acrylamid/Methylacrylat-Mischpolymerisat (Gewichtsverhältnis: 85 : 15)
- 6. Methacrylamid/Methylmethacrylat-Mischpolymerisat (Gewichtsverhältnis: 80 : 20)
- 7. Methacrylamid/Methylacrylat-Mischpolymerisat (Gewichtsverhältnis: 75 : 25)
- 8. Acrylamid/Styrol-Mischpolymerisat (Gewichtsverhältnis: 95 : 5)
- 9. Acrylamid/Acrylnitril-Mischpolymerisat (Gewichtsverhältnis: 90 : 10)
- 10. Isopropylacrylamid/Methylmethacrylat-Mischpolymerisat (Gewichtsverhältnis: 90 : 10)
- 11. N-Vinylpyrrolidon/Methylmethacrylat-Mischpolymerisat (Gewichtsverhältnis: 95 : 5)
- 12. N-Vinylpyrrolidon/Methylacrylat-Mischpolymerisat (Gewichtsverhältnis: 90 : 10)
- 13. N-Vinylpyrrolidon/n-Butylacrylat-Mischpolymerisat (Gewichtsverhältnis: 95 : 5)
- 14. N-Vinylpyrrolidon/Styrol-Mischpolymerisat (Gewichtsverhältnis: 90 : 10)
- 15. N-Vinylpyrrolidon/Acrylnitril-Mischpolymerisat (Gewichtsverhältnis: 85 : 15)
- 16. N-Vinylpyrrolidon/Vinylidenchlorid-Mischpolymerisat (Gewichtsverhältnis: 90 : 10)
- 17. Vinylalkohol/Styrol-Mischpolymerisat (Gewichtsverhältnis: 95 : 5)
- 18. Hydroxyethylacrylat/Methylmethacrylat-Mischpolymerisat (Gewichtsverhältnis: 90 : 10).
Die Reagenzschicht eines erfindungsgemäßen Analysenelements
kann eine Filmdicke, gemessen in trockenem Zustand, von zweck
mäßigerweise etwa 5 bis etwa 50, vorzugsweise etwa 10 bis 35 µm,
aufweisen. Weiterhin kann die Reagenzschicht erforderlichenfalls
ein kationisches, anionisches oder nicht-ionisches Netzmittel
enthalten.
Beispiele für in der Reagenzschicht eines erfindungsgemäßen
mehrlagigen Analysenelements verwendbare Puffer sind bekannte
Puffer wie Carbonate, Borsäure, Phosphorsäure und ein
Good′scher Puffer. Besonders gut eignet sich ein Good′scher
Puffer, insbesondere N-2-Hydroxyethylpiperazin-N′-2-ethan
sulfonsäure.
Als Glucosidase kann erfindungsgemäß gewünschtenfalls
α-Glucosidase und/oder β-Glucosidase verwendet werden. Der
Glucosidasegehalt des erfindungsgemäßen Analysenelements
beträgt zweckmäßigerweise 10 000 bis 100 000 E/m2.
Als Oligosaccharidsubstrat zum Testen von Amylaseaktivität
eignet sich erfindungsgemäß ein selbstentwickelbares Oligo
saccharidsubstrat, das in Gegenwart von Amylase zu Mono
sacchariden, Disacchariden, Trisacchariden und Tetra
sacchariden mit daran gebundenem p-Nitrophenol zu dissoziieren
vermag.
Als Oligosaccharidsubstrat zum Testen von Amylaseaktivität
eignen sich erfindungsgemäß p-Nitrophenyl-α-D-maltoheptaosid
(PNP-G7), p-Nitrophenyl-α-D-maltohexaosid, p-Nitrophenyl-α-D
maltopentaosid (PNP-G5) und dergleichen. Weitere geeignete
Oligosaccharide sind solche mit speziellen Substituenten in
der p-Nitrophenylgruppe (vgl. JP-OS 2199/1985) und Oligo
saccharide mit blockierten nicht-reduzierten Enden (vgl.
JP-OS 51 960/1987).
Weiterhin eignen sich auch Oligosaccharidsubstrate, die in
Gegenwart von Amylase zu Monosacchariden, Disacchariden,
Trisacchariden und Tetrasacchariden mit daran gebundener
Indolylgruppe aufspaltbar sind, beispielsweise 5-Brom-4-chlor
3-indolyl-α-D-maltoheptaosid.
Der Gehalt eines erfindungsgemäßen Analysenelements an dem
Oligosaccharidsubstrat zum Testen von Amylaseaktivität be
beträgt zweckmäßigerweise 0,5-3,0 g/m2.
Die genannten Oligosaccharidsubstrate zum Testen von Amylase
aktivität und die Glucosidase können in jeder der Schichten
enthalten sein. Vorzugsweise sollte die Glucosidase in der
Reagenzschicht enthalten sein. Insbesondere sollten sowohl
das Oligosaccharidsubstrat als auch die Glucosidase in der
Reagenzschicht enthalten sein.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veran
schaulichen.
Auf einen vorgestrichenen durchsichtigen Polyethylen
terephthalatschichtträger einer Dicke von etwa 180 µm werden
die in der folgenden Tabelle I angegebenen Beschichtungs
massen aufgetragen.
Vorstrich: N-Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Mischpolymerisat
(Gewichtsverhältnis 20 : 80) 0,88 g/m²
(mit Hilfe eines n-Butanollösungsmittels aufgetragen).
(mit Hilfe eines n-Butanollösungsmittels aufgetragen).
Die Meßergebnisse bezüglich der Schleierreflexionsdichte
unmittelbar nach dem Trocknen (Schleier D R ) nach 7tägiger
Lagerung bei 40°C für die erfindungsgemäßen Analysenelemente
1 bis 4 und die Vergleichsanalysenelemente 1 und 2 sind in
Tabelle II angegeben.
Die Messung erfolgt unter Verwendung eines Filters bei
405 nm.
Aus Tabelle II geht hervor, daß die erfindungsgemäßen Analysen
elemente 1 bis 4 mit dem hydrophilen hochmolekularen Polymeri
sat in Form eines Mischpolymerisats aus einem hydrophilen
Monomeren mit einem hydrophoben Monomeren in der Reagenz
schicht im Vergleich zu den Vergleichsanalysenelementen 1
und 2 deutlich geringere Schleierwerte aufweisen.
Die erfindungsgemäßen Analysenelemente 1 bis 4 und die Ver
gleichsanalysenelemente 1 und 2 werden in 1,5 cm große Recht
ecke geschnitten. Jedes Rechteck wird zur Herstellung eines
"Analysedias" zum Testen von Amylaseaktivität in ein Kunst
stoffrähmchen eingesetzt.
Danach werden auf die poröse Ausbreitschicht jeweils 10 µl
Humansera mit Amylaseaktivitätswerten von 159, 618 und
1074 E/1 aufgetragen. Nach einer Inkubation unter Kontrolle
der Wasserverdampfung werden die Reflexionsdichten nach 3 min
und 30 s bzw. 7 min bei 405 nm gemessen, um die Reflexions
dichteunterschiede (Δ D R ) zu ermitteln. Die Ergebnisse sind
in Tabelle III zusammengestellt.
Aus Tabelle III geht hervor, daß die erfindungsgemäßen
Analysenelemente 1 bis 4 weit empfindlicher sind als die
Vergleichsanalysenelemente 1 und 2.
Bei Verwendung eines mehrlagigen Analysenelements mit einem
p-Nitrophenol abspaltenden, selbstentwickelbaren Substrat,
z. B. PNP-G5 oder PNP-G7, Glucosidase und einem hydrophilen
hochmolekularen Polymerisat lassen sich erfindungsgemäß
die Analysenergebnisse bei der Bestimmung der Amylaseaktivi
tät hinsichtlich Genauigkeit und Präzision deutlich ver
bessern.
Claims (19)
1. Mehrlagiges Analysenelement zum Testen der Amylaseaktivität
aus einem Schichtträger und jeweils einer auf diesen in der ange
gebenen Reihenfolge aufgetragenen Reagenzschicht und
porösen Ausbreitschicht, dadurch gekennzeichnet, daß es
ein Oligosaccharidsubstrat zum Testen der Amylaseaktivität
und Glucosidase und die Reagenzschicht ein hydrophiles hoch
molekulares Polymerisat, bei dem es sich um ein Misch
polymerisat aus einem hydrophilen Monomeren und einem
hydrophoben Monomeren handelt, enthalten.
2. Mehrlagiges Analysenelement nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß es sich bei dem Oligosaccharidsubstrat
um ein selbstentwickelbares Oligosaccharid handelt, das
in Gegenwart von Amylase in Monosaccharide, Disaccharide,
Trisaccharide und Tetrasaccharide mit daran gebundenem
p-Nitrophenol aufspaltbar ist.
3. Mehrlagiges Analysenelement nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Oligosaccharidsubstrat und die
Glucosidase in der Reagenzschicht enthalten sind.
4. Mehrlagiges Analysenelement nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß es sich bei dem hydrophilen hochmole
kularen Polymerisat um ein hochmolekulares Mischpolymeri
sat mit einem hydrophoben Monomeren vornehmlich im Kern
teil eines Teilchens des hochmolekularen Polymerisats
und einem hydrophilen Monomeren in dessen Hülleteil
handelt.
5. Mehrlagiges Analysenelement nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das hydrophile hochmolekulare Poly
merisat eine hydrophile Monomereneinheit in einer Menge
von etwa 99 Gew.-% bis etwa 75 Gew.-% und eine hydro
phobe Monomereneinheit in einer Menge von etwa
25 Gew.-% bis etwa 1 Gew.-% enthält.
6. Mehrlagiges Analysenelement nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das hydrophile hochmolekulare Poly
merisat die hydrophile Monomereneinheit in einer Menge
von etwa 97 Gew.-% bis etwa 80 Gew.-% und eine hydro
phobe Monomereneinheit in einer Menge von etwa
20 Gew.-% bis etwa 3 Gew.-% enthält.
7. Mehrlagiges Analysenelement nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß sein Gehalt an dem hydrophilen hoch
molekularen Polymerisat im Bereich von 5,0 bis 30,0 g/m2
liegt.
8. Mehrlagiges Analysenelement nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß es sich bei dem Oligosaccharidsub
strat zum Testen der Amylaseaktivität um p-Nitrophenyl
α-D-maltoheptaosid (PNP-G7), p-Nitrophenyl-α-D-malto
hexaosid, p-Nitrophenyl-α-D-maltopentaosid (PNP-G5),
ein Oligosaccharid mit einem in die p-Nitrophenylgruppe
eingeführten Substituenten und/oder ein Oligosaccharid
mit einem blockierten nicht-reduzierten Ende handelt.
9. Mehrlagiges Analysenelement nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sein Gehalt an dem Oligosaccharid
substrat zum Testen der Amylaseaktivität im Bereich
von 0,5 bis 3,0 g/m2 liegt.
10. Mehrlagiges Analysenelement nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reagenzschicht mindestens einen
Puffer, bestehend aus einem Carbonat, Borsäure, Phosphor
säure und einem Puffer von Good, enthält.
11. Mehrlagiges Analysenelement nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Puffer aus N-2-Hydroyethyl
piperazin-N′-2-ethansulfonsäure besteht.
12. Mehrlagiges Analysenelement nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß es sich bei der Glucosidase um
α-Glucosidase und/oder β-Glucosidase handelt.
13. Mehrlagiges Analysenelement nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sein Gehalt an der Glucosidase im
Bereich von 10 000 bis 100 000 E/m2 liegt.
14. Mehrlagiges Analysenelement nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es in der Reagenzschicht ein Netz
mittel enthält.
15. Mehrlagiges Analysenelement nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß das Netzmittel aus mindestens einem
nicht-ionischen Netzmittel aus der Gruppe Polyalkylen
glykolderivate alkylsubstituierter Phenole und Poly
alkylenglykolester höherer Fettsäuren besteht.
16. Mehrlagiges Analysenelement nach Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei dem nicht-ionischen
Netzmittel um 2,5-Di-tert.-butylphenoxypolyethylen
glykol, p-Octylphenoxypolyethylenglykol und/oder p-lso
nonylphenoxypolyethylenglykol handelt.
17. Mehrlagiges Analysenelement nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das hydrophobe Monomere aus der
Gruppe Styrol, Acrylate und Methacrylate mit Alkyl
gruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatom(en), Vinylchlorid,
Vinylidenchlorid, Acrylnitril und/oder Methacrylnitril
ausgewählt ist.
18. Mehrlagiges Analysenelement nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das hydrophile Monomere aus der Gruppe
Acrylamide, Methacrylamide, N-Vinylpyrrolidon und dessen
Derivaten, durch Polymerisation von Vinylacetat und an
schließender Hydrolyse hergestellten Vinylalkoholen, mit
einer hydrophilen Gruppe substituierten Acrylaten, mit
einer hydrophilen Gruppe substituierten Methacrylaten
und/oder Acryl- und Methacrylsäure und deren Salzen aus
gewählt ist.
19. Mehrlagiges Analysenelement nach Anspruch 18, dadurch
gekennzeichnet, daß das hydrophile Monomere aus der
Gruppe Acrylamid, Isopropylacrylamid, Methacrylamid,
Isopropylmethacrylamid, mit Hydroxyethylacrylat substi
tuierten Acrylaten und/oder mit Hydroxyethylmethacrylat
substituierten Methacrylaten ausgewählt ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP18457188 | 1988-07-26 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3924442A1 true DE3924442A1 (de) | 1990-02-01 |
Family
ID=16155536
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893924442 Withdrawn DE3924442A1 (de) | 1988-07-26 | 1989-07-24 | Mehrlagiges analysenelement zum testen der amylaseaktivitaet |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPH02131597A (de) |
DE (1) | DE3924442A1 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5846754A (en) * | 1996-05-28 | 1998-12-08 | Bayer Corporation | Enzyme determination with protease inactivation |
-
1989
- 1989-07-24 DE DE19893924442 patent/DE3924442A1/de not_active Withdrawn
- 1989-07-25 JP JP19067589A patent/JPH02131597A/ja active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPH02131597A (ja) | 1990-05-21 |
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