DE3921428A1 - Messanordnung fuer ablenkeinheiten von bildschirmroehren - Google Patents
Messanordnung fuer ablenkeinheiten von bildschirmroehrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Meßanordnung für Ablenkeinheiten
von in Bildschirmröhren gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Durch Ablenkung eines gebündelten, in Richtung des Bildschirms
einer Bildschirmröhre beschleunigten Elektronenstrahls lassen
sich Spannungs- und Stromzeitfunktionen anzeigen, beispielswei
se durch ein Kathodenstrahloszilloskop. Dabei wirkt auf den ge
ladenen Teilchenstrom ein magnetisches Feld quer zur Strahl
richtung ein. In einem homogenen Magnetfeld wird der Elektro
nenstrahl auf eine Kreisbahn gezwungen, deren auf dem Bild
schirm projizierter Durchmesser die Auslenkung angibt. Die ma
gnetische Kraftflußdichte wird durch stromdurchflossene Feld
spulen erzeugt, die in der Ablenkeinheit horizontal und verti
kal angeordnet sind.
Die Beurteilung der Güte einer Ablenkeinheit, beispielsweise
durch die Ablenkempfindlichkeit oder auftretende Ablenkfehler,
wie Abweichung von Orthogonalität, Umsymmetrie, Verzerrungen
usw., erfolgt dabei optisch anhand der Anzeige des kompletten
Systems, bestehend aus Bildschirmröhre und Ablenkeinheit.
Da Bildschirmröhre und Ablenkeinheit normalerweise erst im Zuge
der Endmontage eines Bildschirmgeräts zu einer kompletten Ein
heit zusammengefügt werden, kann die erwähnte Güteprüfung erst
zu diesem Zeitpunkt durchgeführt werden, so daß eine fehlerbe
haftete Ablenkeinheit eine empfindliche Störung im Montageab
lauf verursacht.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde,
eine Meßanordnung zur Ermittlung des Magnetfeldes einer Ablenk
einheit in der Weise auszubilden, daß eine Qualitätsprüfung der
Ablenkeinheit ohne die zugehörige Bildschirmröhre durchführbar
ist.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Pa
tentanspruchs 1 gelöst.
Anstelle der Bildschirmröhre wird zu deren Nachbildung eine
Meßvorrichtung verwendet, an der die zu vermessende Ablenkein
heit angebracht wird. Die Meßvorrichtung enthält mehrere Hall
sonden als Meßaufnehmer für das Magnetfeld, wobei immer zwei
benachbarte Sonden jeweils um 90 Grad gegeneinander versetzt
angeordnet sind. Von der auf diese Weise aus den Hallsonden
gebildeten Meßeinheit oder der Ablenkeinheit ist eine drehbar
angeordnet, während die andere festgehalten wird, so daß immer
ein Verdrehen der Ablenkeinheit gegenüber den Hallsonden statt
findet.
Aussagen über das Magnetfeld, beispielsweise über den Magnet
feldlinienverlauf und die Magnetfelddichte, können anhand der
abhängig vom Verändern des Feldstroms in den Ablenkspulen und/oder
vom Drehwinkel für eine der beiden Einheiten gewonnenen
Meßwerte getroffen werden.
Damit das Magnetfeld in einem weiten Bereich meßbar ist, liegen
gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die Hallsonden auf ei
ner Drehachse, die mit der Mittelachse - der optischen Achse -
des von der Meßvorrichtung nachgebildeten Röhrenkolbens über
einstimmt. Die Hallsonden werden dabei durch eine Drehvorrich
tung gegenüber der starren Ablenkeinheit verdreht.
Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung sind die Hall
sonden an der Innenwand des Röhrenkolbens längs einer der
Röhrenkolbenform entsprechenden Linie angebracht, so daß auch
im Randzonenbereich die magnetische Kraftflußdichte mit Meßwer
ten erfaßbar ist. Dazu wird aus Stabilitätsgründen wegen eines
großen Drehbereichs nun die Ablenkeinheit bewegt, die Hallson
den hingegen bleiben fest an ihrem Ort.
Für die weitere Ausgestaltung der Erfindung bildet jede Hall
sonde zusammen mit einer Stromquelle zur Bereitstellung eines
konstanten Steuerstroms für die Hallsonde und mit einem Span
nungsverstärker für die von der jeweiligen Hallsonde gelieferte
Meßspannung ein eigenes Meßsystem. Alle Meßsysteme sind mit
einer gemeinsamen Auswerteeinheit verbunden, wobei die einzel
nen Systeme voneinander entkoppelt ihre Werte übertragen.
Einzelheiten der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
lm einzelnen zeigen
Fig. 1 die erfindungsgemäße Meßanordnung für Ablenkeinheiten
vor Bildschirmröhren,
Fig. 2 die Meßanordnung bei Messungen im Randzonenbereich der
nachgebildeten Bildschirmröhre, und
Fig. 3 das Blockschaltbild der einzelnen, zu einer Meßeinheit
zusammengefaßten Meßsysteme.
Fig. 1 zeigt die Nachbildung einer Bildschirmröhre durch die
Meßvorrichtung M, die entsprechend einem Röhrenkolben RK aus
gebildet ist. Auf den nachgebildeten Röhrenkolben RK ist eine
Ablenkeinheit aufgesetzt, bestehend aus den Ablenkspulen AS,
die, horizontal und vertikal angeordnet, von einem Steuerstrom
zur Erzeugung eines Magnetfeldes durchflossen werden.
Innerhalb der Meßvorrichtung M befinden sich Hallsonden HSl . . .
HSn, die auf einer Mittelachse OA liegend die Meßeinheit ME
bilden. Eine Hallsonde stellt bekanntermaßen einen stromdurch
flossenen Leiter mit hoher Elektronenbeweglichkeit dar, so daß
bei Anlegen eines transversalen Magnetfeldes die bewegten Elek
tronen an einen Rand des Leiters abgelenkt werden. Dadurch ent
steht ein elektrisches Feld quer zum Leiter, das eine Spannung
die sogenannte Hallspannung, erzeugt. Die zu messende magneti
sche Kraftflußdichte ist dabei direkt proportional zur Hallspan
nung.
Jeweils zwei benachbarte Hallsonden HSl . . . HSn sind um 90 Grad
versetzt zueinander angeordnet, damit die magnetische Kraft
flußdichte des horizontalen sowie des vertikalen Feldes meßbar
ist.
Bei Anliegen eines konstanten Stroms für die vertikalen oder
horizontalen Feldspulen und anschließender Auslenkung der Hall
sonden um den Winkel µ aus der Null-Grad-Position mit Hilfe
eines Schwenkhebels DH werden die einzelnen Hallspannungen
analog gemessen und an eine Auswerteeinheit, beispielsweise
einen Prozessor, in digitaler Form weitergeleitet.
Auftretende Ablenkfehler, beispielsweise solche, die zu Abwei
chungen von der Orthogonalität führen, bedingt durch nicht
rechtwinklig angeordnete Feldspulen, können anhand der Winkel
abweichungen beim ermittelten maximalen Meßwert für die magne
tische Kraftflußdichte erkannt werden. Zum Korrigieren der Feh
ler werden Korrekturmagneten KM unterschiedlicher Magnetfeld
stärke außen auf die nachgebildete Bildschirmröhre mit Hilfe
von Gewindestiften GS angebracht. In gleicher Weise können auch
andere Fehler, die beispielsweise Verzerrungen sowie Unsymme
trien hervorrufen, analysiert werden, indem unzulässige Abwei
chungen vom homogenen Magnetfeldlinienverlauf durch unter
schiedliche Meßwerte bei konstanten Stromwerten für die Ablenk
spulen AS erzielt werden.
Die Meßanordnung von Fig. 2 dient der Randzonenvermessung, um
Fehler durch die magnetische Kraftflußdichte im Randzonenbe
reich der Meßvorrichtung M genauer prüfen zu können. Dazu be
findet sich die aus den Hallsonden HSl . . . HSn aufgebaute Meß
einheit ME an einer Innenwand des nachgebildeten Röhrenkolbens
RK. Ein Verdrehen der Ablenkeinheit gegenüber der Meßeinheit ME
wird aus Stabilitätsgründen mit der Ablenkeinheit durchgeführt,
da der Drehwinkel für diesen Fall einen weiten Bereich von
mindestens ±180 Grad umfassen muß.
Im Blockschaltbild gemäß Fig. 3 sind die einzelnen Meßsysteme
dargestellt. Sie bestehen im wesentlichen jeweils aus einer
Hallsonde, z.B. HSl, der eine Konstantstromquelle KQ zur Liefe
rung des Steuerstroms für die Hallsonde HSl vorgeschaltet ist,
einem nicht invertierten Operationsverstärker OV zur Verstär
kung der von der Hallsonde HSl gemessenen Hallspannung, sowie
einer Umsetzeinheit US zur Umwandlung der analogen Meßwerte in
digitale Werte für die Auswertung in der Einheit AWE, die bei
spielsweise von einem Prozessor übernommen wird.
Um eine Zerstörung der Hallsonde HSl zu vermeiden, darf deren
Steuerstrom einen Maximalwert nicht überschreiten. Daher muß
die Konstantstromquelle KQ den Hallsondenkennlinien angepaßt
werden. Durch Verwendung des veränderlichen Widerstands RO wird
die Ohm′sche Nullkomponente der Hallsonde HSl aufgehoben, die
darin besteht, daß eine Hallspannung auftritt, obwohl kein
Magnetfeld angelegt ist.
Am Ausgang der Hallsonde HSl ist der veränderliche Abschlußwi
derstand RLL vorgesehen, dem der parallel liegende Verstärker
eingangswiderstand Ri anzupassen ist. Dabei beeinflußt der Ein
gangswiderstand RG die Anpassung nicht. Notwendig ist es, die
Meßsysteme voneinander galvanisch getrennt aufzubauen, um eine
Kopplung der Systeme zu verhindern.
Die Spannungsversorgung für alle Operationsverstärker OV sowie
für jede einzelne Konstantstromquelle KQ wird in bekannter Wei
se durch Verwendung von Spannungsreglern erreicht.
Claims (4)
1. Meßanordnung für zu Bildschirmröhren gehörige Ablenkeinhei
ten, die jeweils zur Erzeugung eines Magnetfeldes stromdurch
flossene Feldspulen (AS) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß eine als Nachbildung einer Bildschirmröhre dienende Meß vorrichtung (M) vorgesehen ist, an der jeweils die Ablenkein heit angebracht wird,
- - daß innerhalb der Meßvorrichtung (M) um jeweils 90 Grad ge geneinander versetzte Hallsonden (HSl . . . HSn) zu einer Meßein heit (ME) zusammengeschaltet sind,
- - daß entweder die Meßeinheit oder die Ablenkeinheit drehbar ausgeführt ist, während die jeweils andere Einheit starr an geordnet ist, und
- - daß abhängig vom Drehwinkel (µ) und/oder dem die Ablenkspulen (AS) jeweils durchfließenden Feldstrom Meßwerte für das Magnetfeld ableitbar sind.
2. Meßanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Hallsonden (HSl . . . HSn) längs einer mit der optischen Achse des nachgebildeten Röhrenkolbens (RK) identischen Dreh achse (OA) angeordnet sind, und
- - daß eine Drehvorrichtung (DH) zum Drehen der Hallsonden (HSl ... HSn) gegenüber der festen Ablenkeinheit vorgesehen ist.
3. Meßanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Hallsonden (HSl . . . HSn) längs einer der Röhrenkolben form folgenden Linie an der Innenwand des nachgebildeten Röhrenkolbens (RK) angeordnet sind, und
- - daß die Ablenkeinheit gegenüber den festen Hallsonden ver drehbar ist.
4. Meßanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß jeder Hallsonde (z.B. HSl) eine Stromquelle (KQ) zur Bereitstellung eines konstanten Steuerstroms vorgeschaltet und ein Verstärker (OV) für die von der Hallsonde gelieferte Meßspannung nachgeschaltet ist, und
- - daß die verstärkten Meßspannungen der einzelnen Hallsonden (HSl . . . HSn) einer Auswerteeinheit (AWE) zum Erkennen auftre tender Ablenkfehler zugeführt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893921428 DE3921428A1 (de) | 1989-06-29 | 1989-06-29 | Messanordnung fuer ablenkeinheiten von bildschirmroehren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893921428 DE3921428A1 (de) | 1989-06-29 | 1989-06-29 | Messanordnung fuer ablenkeinheiten von bildschirmroehren |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3921428A1 true DE3921428A1 (de) | 1991-01-10 |
DE3921428C2 DE3921428C2 (de) | 1991-12-19 |
Family
ID=6383942
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893921428 Granted DE3921428A1 (de) | 1989-06-29 | 1989-06-29 | Messanordnung fuer ablenkeinheiten von bildschirmroehren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3921428A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3446015C2 (de) * | 1984-12-17 | 1987-03-12 | Nukem Gmbh, 6450 Hanau, De |
-
1989
- 1989-06-29 DE DE19893921428 patent/DE3921428A1/de active Granted
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3446015C2 (de) * | 1984-12-17 | 1987-03-12 | Nukem Gmbh, 6450 Hanau, De |
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
IBM Journal of Research and Development, Vol.19, 1975, Nr.4, S.344-352 * |
Philips technische Rundschau 39, 1980/81, Nr.9, S.262-267 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3921428C2 (de) | 1991-12-19 |
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