DE3917508A1

DE3917508A1 - Reflektierendes schattengewebe

Info

Publication number: DE3917508A1
Application number: DE3917508A
Authority: DE
Inventors: Winfried Reimann
Original assignee: TGU TECH GROSSHANDEL PETER ULL
Current assignee: TGU TECH GROSSHANDEL PETER ULL
Priority date: 1988-09-02
Filing date: 1989-05-30
Publication date: 1990-03-15

Description

Die Erfindung betrifft ein reflektierendes Schattengewe be insbesondere für Gewächshäuser aus einem Gittergewebe in Leinwand- oder Köperbindung mit metallisierten Folien bändern.

Reflektierende Schattengewebe werden vornehmlich von Ge wächshausbetreibern verwendet. Sie sollen auf der einen Seite Pflanzen vor direkter Sonneneinstrahlung schützen, zum anderen eine ungehinderte Wärmeabstrahlung nach außen vermeiden. Zum Erreichen dieses Effektes sind ver schiedene Lösungsmöglichkeiten bekannt.

Einmal werden bevorzugt Metallfolien oder metallisierte Folienbänder eingesetzt. Diese zeichnen sich durch hohe Wärmereflexion aus, sind jedoch gegenüber aus dem Ge wächshaus aufsteigendem Wasserdampf nicht durchlässig, so daß es an der Folienseite zu nachteiliger Wasserkon densatbildung führt. Außerdem ist eine zu geringe Licht durchlässigkeit gegeben, so daß das Pflanzenwachstum be einträchtigt wird.

Bei alternativ eingesetzten Schattenschirmen aus Geweben aus Fiberglasfäden hat sich als nachteilig herausge stellt, daß diese Fäden, die teilweise mit reflexions steigernden, geringfügig lichtdurchlässigem plastischem Material beschichtet sind, zu dicht verwoben werden müs sen, so daß ein ausreichender Lichtdurchtritt nicht ge währleistet ist. Auch sind Schattengewebe der Art be kannt, daß Folienstreifen mittels textiler Fäden in Form eines Gewebes zusammengehalten werden, wobei zur teil weisen Lichtdurchlässigkeit des Gewebes rapportmäßig zwischen reflektierenden Folienstreifen lichtdurchlässi ge Folienstreifen eingearbeitet sind. Dieses jedoch er fordert eine aufwendigere Herstellungsmethode. Zudem ist die Haltbarkeit des Gewebes aufgrund der speziellen Ge wirkestruktur durch hohe Laufmaschenanfälligkeit beein trächtigt.

Bei einem weiteren Schattengewebe sind metallisierte, zum Beispiel aluminiumbedampfte Folienstreifen als Schuß fäden eingebunden. Bei diesem Schattengewebe führt zum einen das vorgesehene Verhältnis zwischen Folienstreifen und maschenbildenden Fäden von etwa 5 : 1 zu einem zu wenig licht- und wasserdampfdurchlässigen Gewebe. Nach teilig ist vor allem auch die Einarbeitung des aluminium bedampften Polyesterfolienstreifens als Schußfaden und damit als gewebetragenden Teil.

Es stellt sich daher die Aufgabe, ein reflektierendes Schattengewebe zu entwickeln, das die vorgenannten Nach teile vermeidet und eine Optimierung der Licht- und Wär mestrahlungs-Reflexionseigenschaften auf der einen und der Lichtdurchlässigkeit sowie der Dampfdurchlässigkeit auf der anderen Seite ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch ein erfindungsgemäßes reflek tierendes Schattengewebe dadurch gelöst, daß das Gitter gewebe des Schattengewebes in seiner einen Faserrichtung aus wechselweise nebeneinander liegenden, umsponnenen Zweierlagen aus aluminium- oder aluminiumbeschichteten Kunststoffolienbändern sowie aus zweilagigen Stapelfaser fäden und zu diesen quer verlaufend aus Filamenten be steht.

Dabei sind in einer vorzugsweisen Ausgestaltung dieses Gewebes eine Leinwand- oder Köperbindung in 2/2-Bindung vorgesehen, bei denen das Gewebe in Schußrichtung aus zwei nebeneinander gelagerten Stapelfaserfäden besteht, wogegen die zu diesen quer verlaufenden Kettfäden aus vorzugsweise Multifilamenten bestehen. In Schußrichtung und parallel zu den Stapelfaserfäden verlaufend sind in das Gewebe zwei Aluminiumbänder mit einer Breite von ca. 1/32 Zoll eingelagert. Diese Aluminium-Bänder sind eng aneinanderliegend und von beiden Seiten her um sie herum und sich kreuzenden Polyamid- oder Polyacrylfäden umwo ben. Ein solches Umweben der Aluminiumbänder ist die Vor aussetzung dafür, daß sie in das Gewebe eingearbeitet werden können. Dabei sind die beiden Aluminiumbänder je weils so eingelegt, daß sie die Kettfäden an jeder Faden kreuzung zueinander wechselweise über- bzw. unterqueren. Dadurch, daß die Aluminiumfäden kein Bestandteil des tra genden Gewebes sind, wird erreicht, daß die Haltbarkeit des Gewebes, auch wenn das Metallgewebe labil wird, durch eine sehr hohe Reißfestigkeit des Grundgewebes, das die Last trägt, gegeben ist.

Damit die Aluminiumbänder nicht grau anlaufend oxidieren und unansehnlich werden, sind sie vor ihrer Verarbeitung nicht-oxidierend beschichtet worden. Das Grundgewebe 6 besteht aus lichtdurchlässigen Textilfäden. Die Verwen dung einer 2/2-Bindung, d. h. wechselweise je zwei Alu miniumbänder und zwei Stapelfaserfäden, ist unverzicht bar, da die wechselweise Verwendung nur je eines Alu miniumbandes bzw. eines Stapelfaserfadens sich als nicht ausreichend für die Haltefestigkeit des Gewebes erwiesen hat. Als überraschend vorteilhafte Bedingung zur Optimie rung des Verhältnisses von Licht- und Wärmereflexion zur Lichtdurchlässigkeit und Dampfdurchlässigkeit hat sich ein Oberflächenanteil der Aluminiumbänder von etwa 40% an der Gesamtoberfläche des Gewebes erwiesen. Dieser An teil kann jedoch auch je nach Verwendungszweck bis auf etwa 75% erhöht werden. Auch ist es, abgesehen von der dargestellten vorteilhaften Ausgestaltung des Gewebes möglich, die Aluminiumbänder und die Stapelfaserfäden in Kettrichtung, als Schußfäden jedoch Multi- oder auch Mo nofilamentfäden vorzusehen. Vorzugsweise ist jedoch als Kettfaden ein Multifilament vorgesehen, das keine ab stehenden Kapillaren aufweist, wobei es zweckmäßigerwei se, da gegen Pilzbefall nicht ausrüstbar, als Endlosgarn verwendet wird.

Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schatten gewebes ist in der Zeichnung dargestellt und wird im fol genden näher beschrieben:

Die Zeichnung zeigt in vergrößerter Darstellung zwei Rapportabschnitte aus einem erfindungsgemäßen Schatten gewebe. Dabei sind zu den parallel in Abstand zueinander liegenden Filamenten 4, bei denen es sich um Monofilamen te wie auch Multifilamente handeln kann, die vorzugswei se als Kettfäden Verwendung finden, in vorzugsweise Schußrichtung in 2/2-Bindung je zwei Stapelfaserfäden 3, 3′ und zwei Aluminiumfolienbänder 2, 2′ nebeneinander vorgesehen. Sowohl die Stapelfaserfäden wie auch die Aluminiumbänder über- bzw. unterqueren wechselseitig die Kettfäden. Die Aluminiumfolienbänder 2, 2′ sind von bei den Seiten her und sich übereinander überkreuzend mit Polyamidfäden 5, 5′ umsponnen, um ihre Verarbeitung erst zu ermöglichen.

Claims

1. Reflektierendes Schattengewebe insbesondere für Ge wächshäuser aus einem Gittergewebe in Leinwand- oder Köperbindung mit metallisierten Folienbändern, dadurch gekennzeichnet, daß das Gittergewebe (1) in seiner einen Faserrichtung aus wechselweise nebenein ander liegenden, umsponnenen Zweierlagen aus alumi nium- oder aluminiumbeschichteten Kunststoffolien bändern (2, 2′) sowie aus zweilagigen Stapelfaser fäden (3, 3′) und zu diesen quer verlaufend aus Fila menten (4) besteht.

2. Reflektierendes Schattengewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aluminium- oder alu miniumbeschichteten Kunststoffbänder (2, 2′) mit Poly amid- oder Polyacryl-Fäden (5, 5′) umsponnen sind.

3. Reflektierendes Schattengewebe nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminiumfolienbänder (2, 2′) nichttragend in das Gittergewebe (1) einge legt sind.

4. Reflektierendes Schattengewebe nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminiumfolienbänder (2, 2′) nichtoxidierend beschichtet sind.

5. Reflektierendes Schattengewebe nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminiumfolienbänder (2, 2′) ca. 1/32 Zoll breit sind.

6. Reflektierendes Schattengewebe nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil der Aluminium folienbänder (2, 2′) an der Oberfläche des Gittergewe bes (1) zwischen 40% und 75% beträgt.

7. Reflektierendes Schattengewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundbindung des Git tergewebes eine durch entsprechende Fadenüberkreuzun gen offene Gitterkonstruktion bildende Zwei/Zwei-Bin dung ist.

8. Reflektierendes Schattengewebe nach einem der vorher gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundgewebe des Schat tengewebes aus transparentem, lichtdurchlässigem Kunststoffmaterial besteht.