DE3913139A1 - Einrichtung einer werkzeugmaschine zur aufnahme von werkzeugen oder werkstuecken - Google Patents
Einrichtung einer werkzeugmaschine zur aufnahme von werkzeugen oder werkstueckenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für Werkzeugmaschinen, wie sie
im Oberbegriff von Anspruch 1 gekennzeichnet ist.
Durch die DE-A1-34 32 371 ist ein entsprechender Werkzeug
spannkopf bekanntgeworden, welcher um eine zur Spindelachse
um 45° geneigte Achse schwenkbar am Werkzeugschlitten an
geordnet ist. Der Antriebsmotor für die Spindel ist am
Werkzeugschlitten angeordnet, wodurch ein aufwendiges
Kegel- und Stirnradgetriebe für deren Drehantrieb erfor
derlich ist. Die Achse der Spindel ist durch Schwenken des
Werkzeugspannkopfes um 180° lediglich in zwei Bearbeitungs
stellungen bringbar. Feststehende Werkzeughalter für
Schneidwerkzeuge werden mittels Positionier- und Klemmele
menten direkt fest mit dem Gehäuse des Werkzeugspannkopfes
verbunden, wobei für die umlaufenden Werkzeuge eine zweite
Positionier- und Spanneinrichtung an der Spindel angeordnet
ist. Nachteilig ist, daß alle Werkzeughalter für festste
hende Werkzeuge, wie z. B. Drehwerkzeuge mit entsprechenden
Elementen bzw. Flächen zum Positionieren, Klemmen und di
rekter Anlage am Gehäuse versehen sein müssen, wodurch sich
die Werkzeughalter im Aufnahmebereich und im Haltebereich
für automatische Werkzeugwechsler von den Werkzeughaltern
für drehende Werkzeuge unterscheiden, was sich auch nach
teilig für Werkzeugmagazine auswirken kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer
Einrichtung der eingangs genannten Art, bei welcher die
feststehenden als auch die umlaufenden Werkzeuge gleich mit
handelsüblichen und genormten Aufnahmeelementen für den
Greifer einer Werkzeugwechselvorrichtung als auch zur Auf
nahme in einer genormten Spindelaufnahme ausgebildet sind,
wobei trotzdem eine drehfeste Halterung bei feststehenden
Werkzeugen, wie z. B. bei Drehwerkzeugen zur Aufnahme hoher
Zerspannungskräfte beim Drehen, gegeben sein muß.
Erfindungsgemäß wird dies durch die kennzeichnenden
Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
in den abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.
Durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 ist die
Spindel beim Einsatz von feststehenden Werkzeugen drehfest
mit dem Gehäuse verbindbar. Gleichzeitig wird dabei die
Spindel in radialer Richtung kraft- und formschlüssig und
in axialer Richtung kraftschlüssig ohne nennenswerte Ver
schiebung der Spindel fest mit dem Gehäuse verbunden, so
daß die hohen Zerspanungskräfte beim Drehen von der
Spindel über die Arretiervorrichtung direkt auf das Gehäuse
übertragen werden.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen bei
spielsweise dargestellt und nachfolgend beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 eine Ansicht mit einem Teilschnitt der
Werkzeugeinrichtung,
Fig. 2 den Teilschnitt von Fig. 1 in vergrößerter
Darstellung.
Fig. 1 zeigt eine Werkzeugeinrichtung 1 einer Werkzeugma
schine, vorzugsweise eines Drehbearbeitungs-Zentrums,
welches für Dreh-, Bohr-, Fräs- und Schleifbearbeitung aus
gebildet ist.
Die Werkzeugeinrichtung ist auf einem in X-Richtung ver
schiebbaren Schlitten 2 mittels eines Antriebes 4 schwenk
bar um eine Achse 3 angeordnet. Die Werkzeugeinrichtung 1
ist vorzugsweise mindestens um 180° schwenkbar, wobei sie
in den Stellungen 0°, 90° und 180° mittels einer Arretier
vorrichtung formschlüssig positioniert wird.
Vorzugsweise ist der Antrieb 4 mit einer NC-Steuerung wirk
verbunden, wobei die Werkzeugeinrichtung 1 in jeder belie
bigen Stellung zwischen 0° und 180° positionierbar und
durch eine Klemmung fest mit dem Schlitten 2 verbindbar
ist.
In einem Gehäuse 6 der Werkzeugeinrichtung 1 ist eine Spin
del 7 gelagert, deren Drehachse 8 in einem Winkel von 90°
zur Achse 3 verläuft. Die in Wälzlagern 9 gelagerte Spindel
7 ist direkt mit einem Elektromotor 10 antreibbar, wobei
dessen Rotor 10 a zwischen den Lagern auf der Spindel 7 an
geordnet ist. Der Stator 10 b ist direkt im Gehäuse 6 ange
ordnet, wobei der Elektromotor 10 mittels in Kanälen 11
zirkulierender Kühlflüssigkeit gekühlt wird.
Die Spindel 7 weist eine Werkzeugaufnahme 12 auf, welche
z. B. als genormte Steilkegel-Aufnahme ausgebildet ist.
Die Verdrehsicherung bzw. Positionierung in Umfangsrichtung
zwischen Werkzeug 13 und Spindel 7 erfolgt über einen Mit
nehmerflansch und zwei Nuten am Werkzeugschaft, in die ent
sprechende Mitnehmersteine der Spindel 7 eingreifen.
Das Spannen der Werkzeuge 13 in der Spindel 7 erfolgt mit
tels einer Schnellspannvorrichtung 14, welche in bekannter
Weise mit Federdruck spannt und mit hydraulischem Druck
löst.
An dem der Werkzeugaufnahme 12 gegenüberliegenden Ende der
Spindel 7 ist eine Druckmedium-Zufuhrvorrichtung 15 a und
eine Kühlmittelzuführung 15 b angeordnet. Das Druckmedium
wird einem Betätigungskolben der Werkzeug-Schnellspannvor
richtung 14 zugeführt und das Kühlmittel wird über Bohrun
gen in der Spindel und im Werkzeug direkt zur Werkzeug
schneide geleitet.
Die Werkzeugeinrichtung 1 weist auf der Seite der Werkzeug
aufnahme eine Werkzeugwechselvorrichtung 16 auf, mittels
welcher die in einem Magazin gelagerten Werkzeuge 13 auto
matisch in die Spindel 7 eingesetzt bzw. wieder im Magazin
abgelegt werden. Hierfür ist am Werkzeug 13 eine genormte
Aufnahmenut 17 angeordnet, in welche ein Greifer 18 eines
Schwenkhebels 19 eingreift.
Auf der gleichen Seite ist die Werkzeugeinrichtung 1 mit
einer vor den Lagern 9 angeordneten Arretiervorrichtung 20
versehen, mittels welcher die Spindel 7 drehfest mit dem
Gehäuse 6 verbindbar ist, wobei gleichzeitig die Spindel 7
axial ohne deren Verschiebung und radial mit dem Gehäuse
formschlüssig und/oder kraftschlüssig verbindbar ist.
Da die Werkzeugeinrichtung für die Verwendung von festste
henden Schneidwerkzeugen 13 a, wie z. B. Drehwerkzeuge, Aus
drehwerkzeuge, Bohrstangen usw. als auch für umlaufende
Schneidwerkzeuge 13 b, wie z. B. Fräser, Bohrer, Säge- oder
Schleifwerkzeuge ausgebildet ist, ist die steuerbare Arre
tiervorrichtung 20 beim Einsatz von feststehenden Werkzeu
gen 13 a erforderlich, damit die hohen Zerspanungskräfte
vibrationsfrei auf das Gehäuse übertragbar sind.
Fig. 2 zeigt die Arretiervorrichtung 20 vergrößert im
Längsschnitt. Die Arretiervorrichtung 20 weist ein am
werkzeugseitigen Ende der Spindel 7 befestigtes, scheiben
förmiges Teil 21 mit einer Stirnverzahnung 22, ein am Ge
häuse 6 befestigtes Flanschteil 23 mit einer Stirnverzah
nung 24 und einen axial verschiebbaren Stirnverzahnungsring
25 auf. Im Flanschteil 23 sind umfangsmäßig verteilt meh
rere Druckkolben 26 angeordnet, welche bei Beaufschlagung
durch ein Druckmedium den Stirnverzahnungsring 25 in die
beiden Stirnverzahnungen 22 und 24 drücken, wodurch eine
formschlüssige drehfeste Verbindung zwischen der Spindel 7
und dem Gehäuse 6 entsteht. Die Stirnverzahnungen sind als
sogenannte Hirth-Verzahnungen ausgebildet, deren Zahnquer
schnitt dreiecksförmig ist und vom äußeren Durchmesser zum
inneren Durchmesser hin sich konisch verjüngt. Dadurch ist
die Spindel 7 gegenüber dem Gehäuse auch in radialer Rich
tung formschlüssig und kraftschlüssig fest gehalten.
Durch den radialen Druck der Druckkolben 26 wird eine an
der Spindel 7 angeordnete ringförmige Stirnfläche 27 zur
festen Anlage an eine entsprechende Stirnfläche 28 des
Flanschteiles 23 gebracht, wodurch die Spindel 7 ohne eine
nennenswerte Verschiebung kraftschlüssig mit dem Gehäuse 6
verbunden ist, wenn feststehende Werkzeuge 13 a für die Be
arbeitung eingesetzt werden. Dadurch kommt ein eventuelles
axiales Spiel in den Wälzlagern 9 nicht zur Wirkung.
Zwischen dem Stirnverzahnungsring 25 und der Stirnverzah
nung 24 am Flanschteil 23 sind umfangsmäßig verteilt
Druckfedern 23 angeordnet, welche den Stirnverzahnungsring
25 bei druckentlasteten Druckkolben 26 so weit axial zu
rückschieben, daß die Stirnverzahnungen 22, 24 und 25 au
ßer Griff kommen. Dadurch ist die Spindel 7 für den Ein
satz von umlaufenden Werkzeugen 13 b von der starren Verbin
dung mit dem Gehäuse 6 gelöst.
Die Arretiervorrichtung 20 ist mit einer Programmsteuerung
der Werkzeugmaschine wirkverbunden, welche abhängig von den
zum Einsatz gelangenden Werkzeugen die Zufuhr des Druckme
diums zu den Druckkolben 26 entweder öffnet oder schließt.
Die beschriebene Arretiervorrichtung 20 kann auch funktio
nell gleich bei einem Spindelstock eines Drehbearbeitungs-
Zentrums verwendet werden, wobei die Spindel 7 als Dreh
spindel zur Aufnahme von Halterungen wie z. B. Spannfutter,
Zentrierspitzen oer andere Spanneinrichtungen zur Aufnahme
von zu bearbeitenden Werkstücken ausgebildet ist.
Für Fräs- bzw. Bohrbearbeitungen an den Werkstücken ist
eine feste Arretierung der Drehspindel erforderlich, was
ebenfalls mit der zu den Fig. 1 und 2 beschriebenen Einrich
tung gewährleistet ist.
Bei einem Drehbearbeitungszentrum mit zwei gegenüberliegen
den Drehspindeln und einer oder mehrerer Werkzeugeinrichtun
gen gemäß Fig. 1 und 2 können die Teile für die Arretier
vorrichtung identisch ausgebildet werden, so daß durch die
mindestens dreifache Stückzahl pro Maschine eine rationelle
Fertigung dieser Teile gegeben ist.
Claims (13)
1. Einrichtung einer Werkzeugmaschine für die
wahlweise Bearbeitung jeweils mit einem feststehen
den Schneidwerkzeug bzw. mit einem umlaufenden Schneid
werkzeug oder zur Aufnahme von einem Werkstück für eine Bear
beitung mit einer in einem Gehäuse gelagerten antreibba
ren Spindel, in welche jeweils in einer Aufnahme ein
Werkzeug einsetzbar ist, oder eine Halterung für Werk
stücke anbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spindel (7) mittels einer steuerbaren Arretiervorrich
tung (20) in einer positionierten Lage verdrehfest mit
dem Gehäuse (6) verbindbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spindel (7) mittels der Arretiervorrichtung
(20) axial ohne deren Verschiebung und radial mit dem
Gehäuse (6) formschlüssig und/oder kraftschlüssig ver
bindbar ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Arretiervorrichtung (20) jeweils eine an
der Spindel (7) und eine am Gehäuse (6) angeordnete
Stirnverzahnung (22, 24) aufweist, welche mittels eines
axial verschiebbaren Stirnverzahnungs-Ringes (25) dreh
fest verbindbar sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnverzahnung (22, 24, 25) als Hirth-Verzah
nung mit von außen nach innen konischen Zähnen ausge
bildet ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stirnverzahnungsring (25)
mittels mehreren im Gehäuse (6) umfangsmäßig verteil
ten und durch ein Druckmedium beaufschlagbarem Druck
kolben (26) gegen die Stirnverzahnungen (22, 24) der
Spindel (7) und des Gehäuses (6) drückbar ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stirnverzahnungsring (25) gegen den Druck von
umfangsmäßig verteilt angeordneten Druckfedern (29)
verschiebbar ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die spindelseitige Stirnverzahnung
(22) am werkzeugseitigen Ende der Spindel (7) angeord
net ist und die gehäuseseitige Stirnverzahnung (24) mit
einem radialen Spalt um die spindelseitige Stirnverzah
nung (22) am Gehäuse (6) angeordnet ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Arretiervorrichtung (20) über
Steuerelemente mit einer Programmsteuerung für die
Werkzeugmaschine wirkverbunden ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß direkt auf der Spindel (7) der
Rotor (10 a) eines Elektromotors (10) angeordnet ist,
wobei der im Gehäuse (6) angeordnete Stator (10 b) mit
tels eines flüssigen Kühlmittels kühlbar ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem der Werkzeugaufnahme (12)
gegenüberliegenden Ende der Spindel (7) eine Druck
medium- (15 a) und eine Kühlmittelzufuhrvorrichtung
(15 b) angeordnet ist, wobei das Druckmedium zu einem
Betätigungskolben einer Werkzeug-Schnellspannvorrichtung
(14) und das Kühmittel über Bohrungen in der Spindel
(7) und im Werkzeug direkt der Werkzeugschneide zuleit
bar ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die feststehenden Schneidwerkzeuge (13 a) als auch
die umlaufenden Schneidwerkzeuge (13 b) mittels der
gleichen Einzugsvorrichtung (14) mit der Spindel (7)
fest verbindbar sind.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Werkzeugeinrichtung (1) um
eine zur Drehachse (8) der Spindel (7) senkrecht ver
laufende Achse (3) schwenkbar ist, in mindestens drei
um 90° zueinander versetzten Stellungen formschlüssig
und/oder reibschlüssig arretierbar ist und in einem
Schwenkbereich von mindestens 180° in jeder beliebigen
Stellung kraftschlüssig arretierbar ist.
13. Verwendung der Einrichtung gemäß einem der Ansprüche
1 bis 12 bei einer Drehmaschine mit zwei gegenüberliegen
den Drehspindeln und einer Werkzeugspindel, dadurch
gekennzeichnet, daß alle drei Spindeln funktionell
gleich mit der steuerbaren Arretiervorrichtung (20)
ausgebildet sind.
Applications Claiming Priority (1)
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