DE19836348C2 - Werkzeugaufnahme für eine CNC-gesteuerte Hartdrehmaschine - Google Patents
Werkzeugaufnahme für eine CNC-gesteuerte HartdrehmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Werkzeugaufnahme für eine CNC-gesteuerte
Hartdrehmaschine mit den Merkmalen gemäß Oberbegriff von Anspruch 1.
Maschinen zum konventionellen und CNC-gesteuerten Drehen von Wellen- und
Flanschteilen sind bereits bekannt. Bei CNC-gesteuerten Drehmaschinen werden
im allgemeinen genormte Stahlhalter auf sogenannte Werkzeugrevolver montiert.
Diese können im allgemeinen acht, zwölf oder sechzehn Drehstähle
unterschiedlichster Formen auf einer Werkzeugaufnahmeplatte aufnehmen.
Aus der Druckschrift "SAUTER Werkzeugrevolver - das Gesamtprogramm",
Stand 5/95) ist eine Werkzeugaufnahme für eine Drehmaschine bekannt, bei
welcher eine Werkzeugaufnahmeplatte fest mit dem Werkzeugrevolver verbunden
ist, so daß beim Umrüsten der Drehmaschine die Werkzeugaufnahmen einzeln
gewechselt werden müssen, was sehr zeitaufwendig ist. Da für jedes Werkzeug
ein eigener Werkzeughalter vorgesehen ist, ist eine Ausführung mit derartigen
Werkzeughaltern ausgerüstete Drehmaschine auch entsprechend teuer in der
Anschaffung.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Werkzeugaufnahme der eingangs genannten
Art zu schaffen, die äußerst flexibel einsetzbar und dennoch innerhalb kürzester
Zeit umrüstbar ist.
Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Werkzeugaufnahme mit den
Merkmalen gemäß Anspruch 1 vorgeschlagen.
Zweckmäßige Weiterbildungen dieser Werkzeugaufnahme ergeben sich aus den
abhängigen Ansprüchen 2 bis 11.
Erfindungsgemäß ist eine an den Werkzeugrevolver angeordnete
Werkzeugaufnahmeplatte lösbar befestigt und somit schnell und präzise mit den
gesamten an ihr direkt montierten Werkzeugen gegen eine andere austauschbar.
Insbesondere ergeben sich durch Verwendung der erfindungsgemäßen
Werkzeugaufnahmeplatte folgende Vorteile:
- - sehr schneller Wechsel der gesamten Werkzeuge ohne Demontage der Werkzeuge
- - kompletter Wechsel eines gesamten Werkzeugsatzes für ein Werkstück, ohne daß die Einzelwerkzeuge demontiert werden, so daß der komplette voreingestellte Werkzeugsatz erhalten bleibt und bei einer neuen Serie wieder einsetzbar ist
- - kürzere Umrüstzeiten, da der komplette Werkzeugsatz gewechselt wird
- - durch kürzere Umrüstzeiten wird eine hohe technische Verfügbarkeit der Werkzeugmaschine erreicht, was zu einer beträchtlichen Kosteneinsparung führt.
Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen an Hand der
beigefügten Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf eine Hartdrehmaschine;
Fig. 2 eine der Fig. 1 ähnliche Ansicht mit auch in Z-Richtung verschiebbarem
Zustellschlitten;
Fig. 3 einen Teilschnitt eines Werkzeugrevolvers mit an ihm befestigter
Werkzeugaufnahmeplatte;
Fig. 4 einen Teilschnitt ähnlich Detail A in Fig. 3 mit an der Innenseite der
Werkzeugaufnahmeplatte angeordnetem Werkzeug;
Fig. 5 eine Seitenansicht des Zustellschlittens mit dem Werkzeugrevolver; und
Fig. 6 eine weitere Hartdrehmaschine mit zwei Werkzeugrevolvereinheiten.
In Fig. 1 ist eine Werkzeugmaschine in Form einer Hartdrehmaschine dargestellt,
wobei die Steuerung dieser Maschine mittels einer CNC-Steuerung erfolgt. Es
sind zwei rechtwinklig zueinander angeordnete CNC-Achsen X; Z dargestellt.
Ein Werkstückspindelstock 1 und ein Reitstock 2 sind auf einem in Z-Richtung
verfahrbaren Maschinentisch 7 aufgebaut, wobei die Mittelachse der durch einen
Spindelmotor angetriebenen Werkstückspindel und die Mittelachse der
Reitstockpinole 5 mit der Mittelachse 9 eines Werkstückes 8 fluchten.
Die Reitstockpinole 5 zum Abstützen des Werkstückes ist vorzugsweise
hydraulisch verfahrbar (vergl. Pfeil 6). Des weiteren ist der Reitstock 2 zur
Einstellung auf unterschiedliche Werkstücklängen axial verschiebbar (vergl. Pfeil
10).
Ein Zustellschlitten 11 der Hartdrehmaschine ist auf einer nicht gezeigten und
durch einen Servomotor angetriebenen Zustellspindel in Richtung der X-Achse
verfahrbar. Am vorderen Teil des Zustellschlittens 11 ist ein Werkzeugrevolver
12 befestigt. Der Werkzeugrevolver 12 dient zur Aufnahme von Werkzeugen 21
zum Bearbeiten des Werkstückes 8.
Die Werkzeuge 21 sind an einer scheibenförmigen Werkzeugaufnahmeplatte 20
vorgesehen, die im Außendurchmesser vorzugsweise rund ausgeführt sind. Dabei
kann im Bereich des Außendurchmessers eine beliebige Anzahl von Werkzeugen
21 angeordnet sein, wobei diese Anzahl von der Form der Werkzeuge sowie
deren Bearbeitungsaufgabe bestimmt ist.
Um ein Werkzeug 21 in seine Arbeitsposition zu bringen, wird die
Werkzeugaufnahmeplatte 20 radial vertaktet. Dies erfolgt beispielsweise mittels
eines CNC-gesteuerten Antriebs über einen Schneckenantrieb 15. Zum radialen
Vertakten wird die Innenwelle 14 und damit die Werkzeugaufnahmeplatte 20
mittels eines Hydraulikzylinders 13 einige Zehntel mm axial verschoben, so daß
die kraftschlüssige Klemmung der hinteren Planfläche 26 auf der Planfläche 25
des Werkzeugrevolverkopfes 18 entspannt wird. Nach dem Vertakten wird die
hintere Planfläche 26 der Spindelnase des Werkzeugrevolverkopfes mittels einer
nicht dargestellten mechanischen oder hydraulischen Klemmvorrichtung wieder
gegen die gehäuseseitige Planfläche 25 des Werkzeugrevolver-Kopfgehäuses 18
gezogen, um eine kraftschlüssige Fixierung zu erhalten.
Gemäß Fig. 2 ist der Werkstückspindelstock 1 fest mit dem Maschinengestell
verbunden, und der Reitstock 2 auf einer Führung verschiebbar angeordnet. Hier
sind dann die beiden Bewegungsachsen X und Z rechtwinklig zueinander auf
Führungen unter dem Zustellschlitten angeordnet. Die beiden Führungen sind
jeweils mit nicht dargestellten, unabhängig voneinander ansteuerbaren Antrieben
versehen.
Gemäß Fig. 3 ist eine Teilansicht des Werkzeugrevolvers 12 dargestellt, wobei die
wechselbare Werkzeugaufnahmeplatte 20 dargestellt ist. Die
Werkzeugaufnahmeplatte 20 dient zur Aufnahme der Werkzeuge 21. Diese sind
nach Fig. 3 direkt an der Werkzeugaufnahmeplatte, beispielsweise mit jeweils
einer Schraube, deren Mittelachse 22 dargestellt ist, befestigt. Durch Lösen der
Schraube kann ein verschlissenes Werkzeug 21 auf einfache Weise gegen ein
neues Werkzeug 21 ausgetauscht werden. Anstelle der Schraube zum Befestigen
des Werkzeuges 21 kann auch ein nicht dargestelltes Klemmelement zum Einsatz
kommen.
Um Kollisionen mit dem Werkstück 8 oder der Reitstockpinole 5 zu verhindern,
ist die Werkzeugaufnahmeplatte am Außenumfang mit diesen Konturen
angepaßten Taschen 30 ausgespart. Die Werkzeugaufnahmeplatte 20 kann
komplett gegen eine andere ausgetauscht werden, damit ein schnelles Umrüsten
der Hartdrehmaschine gewährleistet ist. Hier sind zur radialen Zentrierung des
Werkzeugrevolvers 12 ein dreifach genuteter Werkzeugaufnahmebohrungsring 31
und ein für im Querschnitt kreisförmig ausgebildete Keile entsprechend geformter
Aufnahmebund 33 an der Innenwelle 14 des Werkzeugrevolvers 18 vorgesehen.
Um eine kraftschlüssige Verbindung der Werkzeugaufnahmeplatte 20 mit der
Innenwelle 14 des Werkzeugrevolvers 12 zu erreichen, ist ein mittels Schrauben
34 aufgeklemmter Spannflansch 32 vorgesehen.
Durch Lösen der Schrauben 34 kann der Spannflansch 32 abgenommen und
anschließend die komplette Werkzeugaufnahmeplatte 20 entnommen werden. Es
wird nun für eine andere Bearbeitung eine andere Werkzeugaufnahmeplatte
montiert, deren Werkzeuge 21 auf die Bearbeitung dieses anderen Werkstückes 8
abgestimmt sind. Hierdurch kann ein schneller und für den Bediener einfacher
Wechsel der gesamten Werkzeuge erreicht werden. Des weiteren bleibt das für die
Bearbeitung des zuvor bearbeiteten Werkstückes 8 voreingestellte Werkzeug
komplett auf der Werkzeugaufnahmeplatte 20 erhalten.
Aus Fig. 4 ist es ersichtlich, daß die Werkzeuge auch auf der anderen Seite der
Werkzeugaufnahmeplatte 20 angebracht sein können. Hier kann man gemäß der
Bearbeitungsaufgabe zwischen unterschiedlichsten Anordnungsvarianten der
Werkzeuge 21 variieren.
Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht des Zustellschlittens 11 mit dem Werkzeugrevolver
12. Das Werkstück 8 ist ebenfalls im Schnitt dargestellt. Die
Werkzeugaufnahmeplatte 20 ist hier mit acht am Umfang angebrachten
Werkzeugen 61, 62 bestückt. Diese Anzahl kann der jeweiligen
Bearbeitungsaufgabe angepaßt werden. Das Werkstück 61 befindet sich in seiner
Arbeitsposition an dem Werkstück 8. Durch Vertakten in Pfeilrichtung 63 kann
das Werkzeug 62 in diese Arbeitsposition gebracht werden.
Nach Fig. 6 weist die Hartdrehmaschine zwei Einheiten in der Form von zwei
Werkzeugrevolvern 12, 70 auf, welche um eine horizontale Mittelachse in
Pfeilrichtung B in einer gemeinsamen Ebene schwenkbar angeordnet sind. Diese
Werkzeugrevolver sind auf einem gemeinsamen Zustellschlitten 11 montiert und
schließen einen Winkel ein, der im gezeigten Ausführungsbeispiel größer als oder
gleich 60° und maximal 180° beträgt.
Diese Maschine kann aber auch derart gestaltet sein, daß eine Einheit als
Werkzeugrevolver 12 zur Drehbearbeitung und die andere Einheit als
Schleifspindeleinheit 70 ausgebildet ist, damit mit einer ersten Einheit eine
Drehbearbeitung und mit einer zweiten Einheit eine Schleifbearbeitung möglich
ist.
Claims (11)
1. Werkzeugaufnahme für eine CNC-gesteuerte Hartdrehmaschine, mit
mindestens einem Werkzeugrevolver (12) und mit einer an dem
Werkzeugrevolver (12) angebrachten Werkzeugaufnahmeplatte (20), wobei
durch Takten der Werkzeugaufnahmeplatte (20) ein gewünschtes Werkzeug in
seine Arbeitsposition und durch Relativbewegung zwischen dem
Werkzeugrevolver und einem in einer Aufspannung gehaltenen Werkstück (8)
zum Materialabtrag bringbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Werkzeugaufnahmeplatte (20), an welcher die Werkzeuge (21, 61, 62) fixiert sind, mittels einer Zentriervorrichtung am Werkzeugrevolver (12) spielfrei und lösbar befestigbar und somit zur Umrüstung austauschbar ist, und
daß die Zentriervorrichtung ein Dreipunktlager umfaßt, welches zwischen einem Zapfen (37) und einem Zentrierring (31) wirksam ist, um die Werkzeugaufnahmeplatte (20) an dem Werkzeugrevolver (12) zu zentrieren, wobei ein Spannflansch (32) zum Spannen der Werkzeugaufnahmeplatte (20) an dem Werkzeugrevolver (12) vorgesehen ist.
die Werkzeugaufnahmeplatte (20), an welcher die Werkzeuge (21, 61, 62) fixiert sind, mittels einer Zentriervorrichtung am Werkzeugrevolver (12) spielfrei und lösbar befestigbar und somit zur Umrüstung austauschbar ist, und
daß die Zentriervorrichtung ein Dreipunktlager umfaßt, welches zwischen einem Zapfen (37) und einem Zentrierring (31) wirksam ist, um die Werkzeugaufnahmeplatte (20) an dem Werkzeugrevolver (12) zu zentrieren, wobei ein Spannflansch (32) zum Spannen der Werkzeugaufnahmeplatte (20) an dem Werkzeugrevolver (12) vorgesehen ist.
2. Werkzeugaufnahme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zentrierring (31) der Zentriervorrichtung im Bereich seiner Bohrung drei
gleichmäßig voneinander beabstandete Nocken aufweist, die mit ebenfalls
gleichmäßig voneinander beabstandeten, im Querschnitt kreisförmig
ausgebildeten Keilen am Außenumfang eines mit der Antriebswelle (14)
verbundenen und sich durch die Bohrung erstreckenden Zapfens (37) lösbar in
kraftschlüssigen Reibeingriff bringbar sind.
3. Werkzeugaufnahme nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Werkzeugaufnahmeplatte (20) einen dem Werkzeugrevolver (12)
zugewandten, eine Planfläche schaffenden Flansch (26) aufweist, über welchen
durch eine lösbare kraftschlüssige Verbindung mit einem ebenfalls eine
Planfläche schaffenden Flansch (25) am Werkzeugrevolver (12) das jeweilige
Werkzeug in der Arbeitsposition gehalten ist.
4. Werkzeugaufnahme nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
kraftschlüssige Verbindung mittels eines Hydraulikzylinders durch Erzeugen
eines geringfügigen axialen Verschiebeweges der Werkzeugaufnahmeplatte
(20) hydraulisch lösbar ist.
5. Werkzeugaufnahme nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Werkzeugaufnahmeplatte (20) in der Taktposition
mittels eines Schneckenantriebs (15) getaktet wird.
6. Werkzeugaufnahme nach einem der Ansprüche 4 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verschiebeweg im Bereich von 0,02 bis 0,2 mm liegt.
7. Werkzeugaufnahme nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Werkzeuge (21, 61, 62) direkt an der
Werkzeugaufnahmeplatte (20) im Bereich ihrer Stirnfläche befestigt sind.
8. Werkzeugaufnahme nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Werkzeuge am Außenumfang der
Werkzeugaufnahmeplatte befestigt sind.
9. Werkzeugaufnahme nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Werkzeugaufnahmeplatte (20) so ausgebildet ist, daß
die Werkzeuge darauf mit unterschiedlicher Anzahl befestigbar sind.
10. Werkzeugaufnahme nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei Werkzeugrevolver an einem einzigen Zustell
schlitten befestigt und um eine gemeinsame X-Achse so verschwenkbar sind,
daß deren Werkzeuge in die jeweilige Arbeitsposition bringbar sind.
11. Werkzeugaufnahme nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Werkzeugrevolver und eine Schleifeinheit an einem
einzigen Zustellschlitten befestigt und um eine gemeinsame X-Achse so
verschwenkbar sind, daß entweder die Werkzeuge des Werkzeugrevolvers oder
eine Schleifeinrichtung der Schleifeinheit in die Arbeitsposition bringbar sind.
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