DE3912497A1 - Gleichzeitige energie- und datenrueckuebertragung ueber lose transformatorische kupplung - Google Patents
Gleichzeitige energie- und datenrueckuebertragung ueber lose transformatorische kupplungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung von
Daten zur Anwendung insbesondere in Kraftfahrzeugen.
In der angewandten Meßtechnik besteht oft die Aufgabe, von
schlecht zugänglichen Objekten Meßdaten zu gewinnen. Als
Beispiel seien Meßobjekte in sich drehenden Teilen oder
auch im menschlichen Körper zu nennen.
In vielen Fällen erfolgt die Energiezufuhr für derartige
Systeme über eine mehr oder weniger lose transformatorische
Kopplung im NF-Bereich (bis beispielsweise 200 kHz), je
nachdem, welcher Abstand von Sende- und Empfangsspule durch
geometrische Randbedingungen und durch den Energieverbrauch
der Sensorelektronik gegeben ist.
Schwierig und umständlich gestaltet sich nach dem derzeitigen
technischen Stand die Rückübertragung der durch die
Sensoren gewonnenen Meßdaten. Eine Möglichkeit ist die Benutzung
des Hochfrequenzbereichs, die Datenübertragung erfolgt
also durch Abstrahlung elektromagnetischer Wellen.
Die andere Möglichkeit ist die Benutzung des gleichen
Frequenzbereichs wie zur Energieübertragung, also Datenübertragung
durch ein magnetisches Wechselfeld. Allerdings
ist die aus der Sensorelektronik zurückgesandte Leistung
einer irgendwie mit den Daten modulierten Datenträgerfrequenz
meist derart gering, daß eine Herausfilterung der
geringen Datensignalamplitude aus der Energiesignalamplitude
sehr schwierig ist.
Oft wird daher für die Zeit der Datenübertragung die
störende transformatorische Energieübertragung abgeschaltet
und die Meßelektronik aus einem Kurzzeitenenergiespeicher,
beispielsweise einem Kondensator, gespeist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Datenübertragungsverfahren
anzugeben, das bestehende Übertragungsprobleme
beseitigt.
Die Aufgabe wird durch das Verfahren nach Anspruch 1 gelöst.
Ausgestaltungen der Erfindung sind Bestandteile von Unteransprüchen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur gleichzeitigen
Übertragung von elektrischer Energie in Richtung der zu
betreibenden Meßelektronik und Daten in der anderen Richtung.
Die Vorteile liegen einerseits in der Störsicherheit der
Datenübertragung und andererseits darin, daß für die Datenrückübertragung
praktisch keine zusätzliche Energie benötigt
wird.
Die Erfindung wird anhand von Figuren näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 die synchrone Datenrückübertragung durch
Zuschalten der Elektroniklast mit halber
Energiefrequenz,
Fig. 2 den Spannungsverlauf,
Fig. 3 die Datenrückübertragung durch Zuschalten
der Elektroniklast mit einem synchronen
pseudostatistischen Rauschen.
Die Sendespule L₁ wird aus der Wechselspannungsquelle U₁ mit
der Frequenz f₁ gespeist. Der die beiden Spulen L₁ und L₂
durchsetzende Koppelfluß Φ k induziert an L₂ die Spannung U₂,
die je Notwendigkeit noch durch den Resonanzkondensator C Res
erhöht werden kann.
Ist der elektronische Schalter S geschlossen, wird der
Siebkondensator C s im Takte der Frequenz f₁ über die Diode
D auf die Gleichspannung U S aufgeladen. Aus dieser Gleichspannung
wird die nachfolgende Elektronik mit dem Strom I E
versorgt.
In dieser Elektronik ist nun ein Flipflop vorhanden,
welches die Frequenz f₁ der Spannung U₂ in ein rechteckförmiges
Signal U f 2 mit der Frequenz f₂=f₁/2 umwandelt.
f₂ wird einem Anschluß des als Modulator dienenden Antivalenz
(-oder Äquivalenz)-Gatters zugeführt. An den anderen
Eingang des Modulators wird das von der Meßelektronik erzeugte
und zu übertragende digitale, serielle Datensignal
Data gelegt. Die Baudrate von Data ist deutlich kleiner als
die Frequenz f₂=f₁/2.
Der Modulator hat die Funktion eines von Data gesteuerten
Konverters/Inverters. Das logische Ausgangssignal U MOD des
Modulators ist entweder gleich U f 2 oder gleich , je
nachdem ob Data=low oder Data=high gilt. U MOD ist also
rechteckförmig mit der Frequenz f₂=f₁/2, wobei aber in
diesem Signal Pegelwechsel von Data ein Phasensprung von
+180° oder -180° auftritt.
Mit MOD wird nun der Schalter S gesteuert. Der Siebkondensator
C s wird also nicht im Takte der vor dem Schalter
anstehenden Frequenz f₁, sondern nur noch im Takte der
Frequenz f₂=f₁/2 nachgeladen. Bei Pegelwechsel von Data
erfährt dieser periodische Nachladevorgang einen Phasenwechsel.
Der Spule L₂ bzw. dem Schwingkreis L₂, C Res wird somit nur
im Takte von f₂=f₁/2 und außerdem wegen der Diode D nur
bei den positiven Halbwellen von U₂, Strom bzw. Energie
entnommen.
Diese Stromentnahme hat zur Folge, daß jede zweite positive
Halbwelle von U₂ einen Einbruch aufweist.
Je nach Größe der transformatorischen Kopplung, überträgt
sich dieser Signalverlauf auf die Primärspule L₁, das heißt
in U L 1 sind die Amplitudeneinbrüche ebenfalls zu erkennen,
wenn auch in abgeschwächter Form. Es ergibt sich der
Signalverlauf nach Fig. 2.
Die Fourierzerlegung von U L 1 ergibt neben der Grundwelle
mit der Frequenz f₁ die Datensendefrequenz f₁/2 und deren
Oberwellen.
Für die Rückgewinnung der Daten ist nur die Grundwelle der
Datensendefrequenz
U x = Û x cos 2 π f₁/2 t
und deren Phasenlage in bezug auf die speisende Spannung
U₁ = Û₁ cos 2 π f₁t
von Interesse.
Wenn zu den Zeitpunkten t₁ und t₂ das zu übertragende
Signal Data seinen Pegel ändert, so ändert sich ebenso
sprunghaft die Phasenbeziehung zwischen U x und U₁, was
wiederum gleichbedeutend ist mit einem Vorzeichenwechsel
von Û x .
Es gelte nun
Data = low Û x < 0
Data = high Û x < 0.
Zur Demodulation der Daten gewinnt man zunächst aus U₁
wieder durch einfache Frequenzteilung die Hilfsspannung
U H = Û H cos 2 π f₁/2 t
mit einer von Û₁ unabhängigen und konstanten Amplitude Û H .
(Prinzipiell ist auch eine Rechteckspannung der gleichen
Frequenz möglich.) U H ist grundsätzlich phasenstarr zu U₁
und hat ebenso grundsätzlich die gleiche Frequenz wie das
zu detektierende U x , nämlich exakt f₁/2.
Die Demodulation wird nun dadurch erreicht, daß man U L 1 einschließlich
des darin enthaltenen U x mit der Hilfsspannung
U H elektronisch multipliziert und anschließend eine Mittelwertbildung
über der Zeit durchführt (z. B. mit einem Tiefpaß).
Man erhält das demodulierte Signal
Wie man erkennt, trägt zum Mittelwert nur der Anteil in U L 1
etwas bei, welcher die gleiche Frequenz hat wie U H , nämlich
lediglich U x .
Ist das Vorzeigen von Û H konstant, wenn also z. B. gilt
Û H < 0
so folgt letztendlich
Û x < 0 =< U DEM < 0 =< Data = low
Û x < 0 =< U DEM < 0 =< Data = high.
Hinter einem nachfolgenden Komparator steht Data dann
sofort zur Verfügung.
Je geringer die Baudrate im Verhältnis zur Frequenz
f₂=f₁/2 ist, desto langsamer kann die Mittelwertbildung
gemacht werden und desto schmalbandiger und störsicherer
ist die Datenübertragung.
Ein weiterer entscheidender Vorteil des Verfahrens liegt
darin, daß für die Datenübertragung keine zusätzliche
Sendeenergie benötigt wird, sondern es ergibt sich durch
die spezielle Art der Lastmodulation, daß nur die zu betreibende
Elektronik selbst Energie verbraucht.
Eine verfeinerte Variante der Datenübertragung entsteht,
wenn auf der Sensorelektronikseite das Öffnen und Schließen
des Schalters S nicht mit f₁/2, sondern mit einem pseudo
statistischen Signal im Raster von f₁/2 gesteuert wird
(Fig. 3). Das pseudostatistische Signal ist in der Sensorelektronik
in einem Festwertdatenspeicher (ROM) abgelegt.
Als Beispiel sei das 8 bit lange Wort
W Stat = 10011010
angenommen. Die Aufeinanderfolge der Nullen und Einsen
ist willkürlich gewählt.
Ist Data=high, so wird der Schalter im Rhythmus des
nichtinvertierten W Stat angesteuert, ist Data=low so
wird der Schalter im Rhythmus des invertierten Signals
betätigt.
Die Amplitudeneinbrüche in U L 1 sind nun dementsprechend.
Zur Demodulation muß der Multiplizierer nicht mehr mit f₁/2
angesteuert werden, sondern mit dem gleichen pseudostatistischen
Signal W Stat , mit dem auch in der Sensorelektronik
moduliert wird.
Ein gewisser Aufwand besteht darin, für U H =W Stat die
richtige Phasenlage zu finden, so daß U Dem auch konvergiert.
Dieser Suchalgorithmus ist mit einer intelligenten
Steuerung jedoch einfach zu realisieren.
Der herausragende Vorteil, der sich durch die Verwendung
eines pseudostatistischen Signals als Modulationsträger
ergibt, ist die Unempfindlichkeit auch gegenüber diskreten
Störfrequenzen.
Anwendungsmöglichkeiten für erfindungsgemäßes Verfahren
ergeben sich beispielsweise in Kraftfahrzeugen bei der
Kontrolle des Reifendruckes, der Möglichkeit eines
Schließsystems mit Identifizierungskarte oder der Übertragung
für von Signalen aus dem Lenkrad. Aber auch die Datenübertragung
sonstige an beweglichen oder rotierenden
Teilen vorgesehene Sensoren ist denkbar.
Claims (5)
1. Verfahren zur synchronen Datenübertragung, insbesondere
aus festen oder beweglichen Teilen in Kraftfahrzeugen,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein lose gekoppelter Transformator oder Drehübertrager,
über welchen die Energieversorgung einer zu betreibenden
Meßelektronik erfolgt, von der Meßelektronik im
Rhythmus eines Teilerfaktors der Energiefrequenz belastet
wird, und diese periodische Belastung bei Pegeländerung
des zu übertragenden binären Datensignals einen
Phasenwechsel in bezug auf das Energiesignal erfährt,
die Belastung sich auf die speisende Spannung auf der
Primärseite des Transformators überträgt und zur Rückgewinnung
der Daten wieder mit einem periodischen Signal
des gleichen Teilerfaktors der Energiefrequenz multipliziert
wird, wonach das Ergebnis der Multiplikation
nach einer Mittelwertbildung einem Komparator zugeführt
wird, an dessen Ausgang das Datensignal wieder zur Verfügung
steht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Belastung mit beliebigem Teilerfaktor, beispielsweise
mit 1/2, 1/4 oder 1/8 der Energiefrequenz, vorzugsweise
mit der halben Energiefrequenz, erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Belastung im Rhythmus eines zum Energiesignal
oder dessen Teilerfaktoren synchronen pseudostatistischen
Rauschens erfolgt, dessen binäre Folge
als Festwert sowohl auf der Primär- als auch auf der
Sekundärseite in einem Speicherbauelement abgelegt ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Frequenzteilung durch Flip-Flops vorgenommen
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Belastung nicht durch die Meßelektronik,
sondern durch einen zusätzlichen Lastwiderstand
erfolgt.
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