DE3912263C2 - Verfahren zur Herstellung von halogenierten Benzoesäurederivaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von halogenierten BenzoesäurederivatenInfo
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- C07C51/347—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reactions not involving formation of carboxyl groups
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Benzoe
säure-Derivaten, die wertvolle Zwischenprodukte zur Synthese antibakteriell
hochwirksamer Chinoloncarbonsäuren nach dem Cycloaracylierungsverfahren
darstellen, wie sie beispielsweise in den folgenden Patentanmeldungen be
schrieben werden: DE 34 20 743 A1,
EP 183 129 A1 und EP 184 035 A1.
Das wertvolle Zwischenprodukt 3-Chlor-2,4-5-trifluorbenzoylchlorid kann über
eine Chlorierung von 2,4,5-Trifluorbenzoesäure hergestellt werden. Nachteilig
bei diesem Verfahren ist, daß hierbei ein Gemisch von kernchlorierten Benzoe
säuren entsteht, aus dem nach Aufarbeitung die 3-Chlor-2,4,5-trifluor
benzoesäure durch mehrfaches Umkristallisieren isoliert werden muß.
(DE 34 20 796 A1).
Ein weiteres Verfahren beschreibt die Herstellung von 3-Chlor-2,4,5-trifluor
benzoylchlorid aus 3-Chlor-4-fluor-anilin über ein 11-stufiges Verfahren.
Nachteilig ist der umständliche Weg, bei dem einige Schritte überdies nur mit
schlechter Ausbeute verlaufen (Europäische Patentanmeldung 183 129). Ein
analoges Verfahren betrifft die Herstellung von 3-Brom-2,4,5,trifluor
benzoylchlorid (EP 183 129 A1). 2,3,4,5-Tetrafluor
benzoesäure wird aus Tetrachlorphthaloylchlorid (Zhurnal Obshchei Khimii 36,
139 [1966]), aus Tetrafluoranthranilsäure (Bull. chem. Soc. Jap. 45, 2909
[1972]) oder aus Tetrafluorbenzol (Tetrahedron 23, 4719 [1967]); Z,
Naturforsch, 31 B, 1667 [1976]) über teilweise aufwendige Schritte hergestellt.
Ein drittes Verfahren beschreibt die Herstellung von 3-Chlor-2,4,5-trifluor
benzoylfluorid ausgehend von 2,4-Dichlor-5-fluorbenzoesäure
(DE 36 31 906 A1, Seite 6, Formeln Zeilen 15-35) nach folgendem Formelschema:
Aus dem Säurefluorid läßt sich mit SiCl4 nach bekannten Verfahren das Säure
chlorid herstellen.
Es wurde nun gefunden, daß man ausgehend von 2,4-Dichlor-5-fluor
benzoesäure oder sogar ausgehend von 2,4-Dichlor-5-fluorbenzoylchlorid unter
bestimmten Bedingungen das Chlor in 3-Stellung auch direkt durch Kern
chlorierung mit hoher Selektivität einführen kann.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von 2,3,4-Trichlor-
5-fluorbenzoesäure oder -benzoylchlorid, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
man 2,4-Dichlor-5-fluorbenzoesäure oder -benzoylchlorid mit der 1- bis
20fachen molaren Menge Chlor chloriert, und zwar 2,4-dichlor-5-fluor
benzoesäure in der Schmelze unter Druck und/oder in einem Lösungsmittel, in
Gegenwart von Jod und bei 20 bis 100°C und 2,4-Dichlor-5-fluorbenzoylchlorid
ohne Lösungsmittel, in Gegenwart von Friedel-Crafts-Katalysatoren und bei 50
bis 150°C.
Die Ausgangsverbindungen 2,4-Dichlor-5-fluorbenzoesäure bzw. -benzoyl
chlorid sind bekannt aus DE 36 31 906 A1 bzw. DE 31 42 856 A1.
Im Falle der 2,4-Dichlor-5-fluorbenzoesäure kann als Lösungsmittel z. B. Chlor
sulfonsäure oder Oleum verwendet und bei einer Temperatur bevorzugt
zwischen 50 und 60°C chloriert werden.
Im Falle des Säurechlorids wird als Friedel-Crafts-Katalysator bevorzugt Fe
und/oder FeCl3 verwendet. Die Temperatur wird während der Chlorierung be
vorzugt zwischen 80 und 120°C und besonders bevorzugt zwischen 95 und
105°C gehalten. Zur Beschleunigung der Reaktion kann auch unter erhöhtem
Druck gearbeitet werden.
Die Katalysatormengen werden wie folgt abgestimmt:
Fe | 1 bis 10 Gew.-% |
FeCl3 | 1 bis 10 Gew.-% |
Fe/FeCl3 | 1 bis 10 Gew.-% (Verhältnis beliebig) |
Jod | 1 bis 10 Gew.-% |
Bezogen auf 1 Mol 2,4-Dichlor-5-fluorbenzoesäure bzw. -benzoesäurechlorid
werden bevorzugt 1 bis 2 Mol Cl2 zur Chlorierung aufgewendet.
Das Verfahren der DE 34 20 796 A1 ist in der DE 36 31 906 A1 wegen der
unbefriedigend selektiv verlaufenden Chlorierung als nachteilig bewertet
worden. Der hier offenbarte Verfahrensweg hat jedoch noch einen weiteren
großen Vorteil (gegenüber dem in DE 34 20 796 A1 beschriebenen Weg), der
zum Zeitpunkt der Anmeldung von DE 36 31 906 A1 noch nicht klar erkannt
war und deshalb auch nicht genannt worden ist. Die letzlich für die Herstellung
des obengenannten wertvollen Zwischenprodukts 3-Chlor-2,4,5-trifluorbenzoyl
chlorid notwendige Einführung von Fluor in die 2- und 4-Stellung durch
Chlor/Fluoraustausch mit Kaliumfluorid läßt sich beim 2,3,4-Trichlorbenzoyl
chlorid wesentlich leichter und mit besserer Selektivität durchführen.
Beispiel 1
700 g (3,076 Mol) 2,4-Dichlor-5-fluorbenzoylchlorid (1)
und 40 g Fe-Späne werden vorgelegt und die Mischung bei
ca. 20°C innerhalb von ca. 10 Min. mit Chlor gesättigt.
Unter weiterem Einleiten von Chlor heizt man das Bad
innerhalb von weiteren 10 Min. auf ca. 80-95°C. Die
Reaktionsmischung wird dabei durch Erwärmen zusammen mit
der Wärmetönung auf ca. 100° gehalten. Nachdem insgesamt
innerhalb von 5 Stunden 300 g (4,2 Mol) Chlor einge
leitet worden sind, wird in der Abkühlphase, beginnend
bei ca. 90°C, das nicht umgesetzte Chlor durch Aus
blasen mit Stickstoff überwiegend entfernt. Man erhält
780 g eines Rohprodukts, das noch zu ca. 41,5% Edukt
enthält und ca. 48% des gewünschten 2,3,4-Trichlor-5-
fluor-benzoylchlorids. Das entspricht einer Selektivi
tät von ca. 82% bei einem Umsatz von 58,5%.
Von dem unerwünschten Isomeren 2,4,6-Trichlor-5-fluor
benzoylchlorid entsteht nur 0.7%. Da die 6-Stellung im
Gegensatz zur 3-Stellung durch die Säurechloridgruppe
aktiviert ist, findet bei der in der nächsten Stufe er
folgenden Fluorierung im Falle des unerwünschten Iso
meren in allen Positionen ein Cl/F-Austausch statt,
während bei dem 2,3,4-Trichlor-5-fluor-benzoylchlorid,
wie erwünscht, in der 3-Stellung das Chlor erhalten
bleibt. Damit sind die beiden Verbindungen nicht mehr
isomer und lassen sich destillativ trennen. Das bei der
Chlorierung zu ca. 2% entstehende Perchlorierungspro
dukt 2,3,4,6-Tetrachlor-5-fluorbenzoylchlorid läßt sich
schon vor der Fluorierung destillativ abtrennen. Die
anderen in geringer Menge anfallenden Nebenprodukte sind
durch Decarbonylierung entstandene Halogenbenzole, die
sich ebenso wie das Edukt 2,4-Dichlor-5-fluorbenzoyl
chlorid leicht abtrennen lassen.
Beispiel 2
52,5 g (0,25 Mol) 2,4-Trichlor-5-fluorbenzoesäure und
52 ml Chlorsulfonsäure werden auf 50°-60°C erwärmt, 1 g
Jod wird zugefügt und dann bei 50-60°C 17,75 g (0,25
Mol) Cl2 eingeleitet. Die Versuchsdauer beträgt 40 Minu
ten.
Aufarbeitung: Zur Abkühlung wird auf ca. 200 g Eis ge
geben, abgesaugt, 3× mit H2O gewaschen und bei 60° im
Hochvakuum getrocknet.
Die Ausbeute beträgt 55 g. (Fp. 122°-123°)
60% Edukt (2,4-Dichlor-5-fluorbenzoesäure)
40% Produkt (2,3,4-Trichlor-5-fluorbenzoesäure)
60% Edukt (2,4-Dichlor-5-fluorbenzoesäure)
40% Produkt (2,3,4-Trichlor-5-fluorbenzoesäure)
Nach Überführung in die Säurechloride kann durch Destil
lation leicht eine Trennung erfolgen.
Bei der halben Ansatzgröße mit der gleichen Menge Chlor
(100% Überschuß) erhält man
27 g (Fp: 130°C-140°C)
33% Edukt (2,4-Dichlor-5-fluorbenzoesäure)
65% Produkt (2,3,4-Trichlor-5-fluorbenzoesäure)
2% dichloriertes Produkt (2,3,4,6-Tetrachlor-5- fluorbenzoesäure).
27 g (Fp: 130°C-140°C)
33% Edukt (2,4-Dichlor-5-fluorbenzoesäure)
65% Produkt (2,3,4-Trichlor-5-fluorbenzoesäure)
2% dichloriertes Produkt (2,3,4,6-Tetrachlor-5- fluorbenzoesäure).
Beispiel 3 (Vergleich)
25 g (0,133 Mol) 2,4,5-Trifluorbenzoylchlorid und 0,8 g
FeCl3 subl. werden vorgelegt, 10 Min. bei RT mit Cl2
gesättigt und bei 100°C-110°C innerhalb von 6 Stunden
chloriert.
Ausbeute: 27 g.
Ausbeute: 27 g.
Zusammensetzung:
30% Edukt (2,4,5-Trifluorbenzoylchlorid)
20% Monochlorierungsprodukt (2,4,5-Trifluor-3-chlor benzoylchlorid
0,5% dichloriertes Produkt (2,4,5-Trifluor-3,6-dichlor benzoylchlorid) und andere Nebenprodukte.
30% Edukt (2,4,5-Trifluorbenzoylchlorid)
20% Monochlorierungsprodukt (2,4,5-Trifluor-3-chlor benzoylchlorid
0,5% dichloriertes Produkt (2,4,5-Trifluor-3,6-dichlor benzoylchlorid) und andere Nebenprodukte.
Die Selektivität bezogen auf Monochlorierung beträgt
< 29%.
Zur Optimierung des erfindungsgemäßen Verfahrens wurden
folgende Reaktionsvarianten des Beispiels 1 durchgeführt
(50 g Edukt):
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von 2,3,4-Trichlor-5-fluorbenzoesäure oder -benzoylchlorid,
dadurch gekennzeichnet, daß man 2,4-Dichlor-5-fluorbenzoesäure oder -benzoyl
chlorid mit der 1- bis 29fachen molaren Menge Chlor chloriert, und zwar 2,4-Dichlor-
5-fluorbenzoesäure in der Schmelze unter Druck und/oder in einem Lösungsmittel, in
Gegenwart von Jod und bei 20 bis 100°C und 2,4-Dichlor-5-fluorbenzoylchlorid ohne
Lösungsmittel, in Gegenwart von Friedel-Crafts-Katalysatoren und bei 50 bis 150°C.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel
Chlorsulfonsäure verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Friedel-Crafts-
Katalysator Fe, FeCl3 oder ein Gemisch aus beiden verwendet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893912263 DE3912263C2 (de) | 1989-04-14 | 1989-04-14 | Verfahren zur Herstellung von halogenierten Benzoesäurederivaten |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893912263 DE3912263C2 (de) | 1989-04-14 | 1989-04-14 | Verfahren zur Herstellung von halogenierten Benzoesäurederivaten |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3912263A1 DE3912263A1 (de) | 1990-10-18 |
DE3912263C2 true DE3912263C2 (de) | 1998-09-17 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19893912263 Expired - Fee Related DE3912263C2 (de) | 1989-04-14 | 1989-04-14 | Verfahren zur Herstellung von halogenierten Benzoesäurederivaten |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3912263C2 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2821965A1 (de) * | 1977-06-14 | 1979-01-04 | Gaf Corp | Verfahren zur selektiven chlorierung von benzoylchlorid |
DE3142856A1 (de) * | 1981-10-29 | 1983-05-11 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Verfahren zur herstellung von 2,4-dichlor-5-fluor-benzoylchlorid |
-
1989
- 1989-04-14 DE DE19893912263 patent/DE3912263C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2821965A1 (de) * | 1977-06-14 | 1979-01-04 | Gaf Corp | Verfahren zur selektiven chlorierung von benzoylchlorid |
DE3142856A1 (de) * | 1981-10-29 | 1983-05-11 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Verfahren zur herstellung von 2,4-dichlor-5-fluor-benzoylchlorid |
Also Published As
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DE3912263A1 (de) | 1990-10-18 |
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