DE3904602A1 - Lukendeckeltraeger fuer ein schiff - Google Patents
Lukendeckeltraeger fuer ein schiffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Lukendeckelträger, der zwischen
dem Lukendeckel und dem Rand der Schiffsluke angeordnet und an
einem dieser beiden Teile angebracht ist, wobei der Träger zum
Übertragen der Kräfte vom Lukendeckel auf den Schiffskörper
dient, der Lukendeckel und der Schiffskörper bei rauher See
sich relativ gegeneinander bewegen, und der Träger mit einer
Führung versehen ist, die in dem Rahmen des Trägers angeordnet
ist, um diese Bewegung zu ermöglichen.
Die in Frachtschiffen verwendeten Lukendeckel sind steife
plattenförmige Stahlstrukturen, die einen großen Widerstand
gegen horizontale Deformationen aufweisen. Andererseits sind
die Schiffsluken in den Decks moderner Schiffe zur
Erleichterung der Beladung in Bezug zur Deckfläche so groß,
daß der Rest des Decks eine geringe Festigkeit gegen
Deformationen in der horizontalen Ebene besitzt. Ein Ergebnis
daraus ist, daß während einer Schiffsreise bei rauher See,
wenn die Schiffsluken wasserdicht mit den Lukendeckeln bedeckt
sind, die z.B. aus Stahl bestehen, die Lukendeckel sich relativ
zum Schiffskörper bewegen, d.h. gleiten.
Die oben beschriebene relative Bewegung führt zu verschiedenen
Problemen, die wesentlich schlimmer werden, wenn die
Lukendeckel mit Deckladung, z.B. mit Containern, beladen sind,
was heutzutage die Regel ist. Das Gewicht der Ladung auf einem
einzelnen Lukendeckel kann hunderte von Tonnen betragen. Die
dynamischen Kräfte, die von einer solchen Deckladung bei rauher
See resultieren, sind so groß, daß es zur Übertragung dieser
Kraft vom Lukendeckel zum Schiffskörper notwendig ist,
besondere Strukturen anzuwenden, bei denen es sich in diesem
Zusammenhang um gehärtete Träger handelt. Die besagten Kräfte
enthalten sowohl vertikale, longitudinale als auch transversale
Kräfte relativ zum Schiffskörper. Um eine relative Bewegung
zwischen dem Lukendeckel und dem Schiffskörper zu erlauben,
sind einige der Träger derartig ausgebildet, daß sie keine
horizontalen Kräfte aufnehmen, daß sie jedoch ein horizontales
Gleiten zwischen dem Lukendeckel und dem Schiffskörper
erlauben. Da die Träger sehr großen vertikalen Kräften
ausgesetzt sind, erzeugt die Gleitbewegung eine sehr große
Reibungskraft, die in einem hohen Abrieb und in einer hohen
Abnutzung der Gleit- bzw. Führungsflächen resultiert. Um diese
Abnutzung zu reduzieren, hat die Schiffsindustrie Anstrengungen
unternommen, um Materialkombinationen zu finden, die hohen
Flächendrücken widerstehen und die einen Reibungskoeffizienten
besitzen, der so klein wie möglich ist. Die
vielversprechendsten Ergebnisse wurden durch die Verwendung
verschiedener Kunststoffmaterialien in Kombination mit Stahl
erzielt.
Entsprechend der schweren Ladung sollen die Gleitflächen im
allgemeinen ziemlich groß sein. Die schwere Ladung resultiert
auch in einer Durchbiegung der Stahlstruktur. Die Form der
Durchbiegungslinie ist derart, daß die Änderung des
Durchbiegungswinkels in der Nähe der Balkenenden größer ist
als im mittleren Bereich. Deshalb werden die an die
Stahlstruktur angeschlossenen Träger ebenfalls geneigt.
Demzufolge ist der Druck durch die Ladung auf die Ränder der
Gleitflächen konzentriert. Das ist ein besonderes Problem bei
Kunststoffmaterialien mit guten Gleiteigenschaften, weil diese
Materialien hohen örtlichen Drücken nicht widerstehen können,
woraus eine Beschädigung der Gleitflächen resultiert.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen
Lukendeckelträger zu schaffen, der die oben beschriebenen
Probleme nicht aufweist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Führung des Trägers selbsteinstellend
und mindestens an ihrer Gleitfläche in der Richtung ihrer
Gegenfläche ausgerichtet ist, auch wenn der Lukendeckel gebogen
ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Selbsteinstellungseigenschaft der
Führung durch die Verwendung eines deformierbaren Mediums
zwischen dem Trägerrahmen und der Gleit- bzw. Führungsfläche
der Führung erreicht wird.
Eine andere bevorzugte Ausbildung der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß das deformierbare Medium aus einem
Gummielement besteht, das den Raum zwischen der Führung und dem
Trägerrahmen im wesentlichen vollständig ausfüllt.
Durch die Verwendung des erfindungsgemäßen Trägers wird im
Vergleich zu bekannten Trägerausbildungen ein wesentlicher
Vorteil erzielt. Durch die selbsteinstellende Wirkung ergibt
sich stets eine gleichmäßige Pressung gegen die Gegenfläche,
so daß die ungleichmäßige und vorzeitige Abnutzung der Gleit
bzw. Führungsflächen eliminiert ist.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Trägers.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht eines Containerschiffes von der Seite,
Fig. 2 einen Ladungslukendeckel in Blickrichtung von oben,
Fig. 3 einen Schnitt durch das Schiff gem. Fig. 1,
Fig. 4 eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trägers,
und
Fig. 5 eine andere Ausbildung des erfindungsgemäßen Trägers.
Fig. 1 zeigt ein Containerschiff mit verschiedenen
Schiffsluken, die durch Ladungslukendeckel 7 bedeckt sind. Die
Lukendeckel tragen eine durch Container 8 gegebene Last. Fig. 2
zeigt die Ausbildung eines einzelnen Ladungs- bzw.
Frachtlukendeckels in Blickrichtung von oben. Wie gezeigt wird,
besteht jeder Frachtlukendeckel 7, der sich im wesentlichen
über die gesamte Breite des Schiffes erstreckt, aus drei
Abschnitten 7 a, 7 b und 7 c. Der mittlere Abschnitt 7 b wird nur
durch seine Enden getragen und verhält sich deshalb einem
belasteten Querbalken am ähnlichsten, dessen Durchbiegung in
Fig. 1 durch die strichlierte Linie A angedeutet ist. Aus Fig. 2
sind Träger 9 schematisch ersichtlich, die an den Ecken jedes
Abschnittes des Frachtlukendeckels angeordnet sind. Das
bedeutet, daß ein einzelner Lukendeckel zwölf Träger
erfordert. Natürlich kann im Bedarfsfall die Anzahl an Trägern
erhöht sein. Fig. 3 zeigt, wie der Lukendeckel 7 über einem
Frachtladeraum 10 im Schiff angeordnet ist.
Fig. 4 zeigt die Struktur und Anordnung einer bevorzugten
Ausführungsform des Trägers. Die Führung 1 ist in einem
Führungsrahmen 2 frei eingesetzt angeordnet, welcher die
Führung an allen vier Seiten umgibt. Die Führung ist z.B.
mittels einer Schraube 3 ortsfest festgehalten, wobei eine
Entfernung der Führung möglich ist, wenn dies notwendig sein
sollte. Die Führung besteht vorzugsweise aus einer Stahlschiene
mit einem an ihrer Unterseite befestigten Gleitstreifen 11,
oder die Führung ist vollständig aus einem Gleitmaterial
hergestellt. Die Gleitfläche 11 oder möglicherweise die
vollständige Führung 1 ist aus einem Material, z.B. aus
Kunststoff, hergestellt, dessen Reibungskoeffizient gegen eine
Stahlfläche so klein wie möglich ist. Zwischen der
Führungsrahmenbasis 4, die im vorliegenden Fall durch den
Fracht- bzw. Ladungslukendeckel 7 gebildet ist, und der Führung
1 befindet sich ein Gummistreifen 5, dessen Länge und Breite
der Länge und Breite der Führung gleich ist. Das bedeutet
m.a.W., daß die Oberseite der Führung vollständig gegen die
Gummischicht gepreßt ist, die im wesentlichen vollständig den
Raum zwischen der Führung und der Basis 4 ausfüllt.
Wenn eine Schiffsluke in dem Deck 12 eines Schiffes mit einem
Frachtlukendeckel 7 bedeckt ist, sind die Führungen an der
Oberseite von Gegenstücken 6 positioniert, die an den Rändern
der Schiffsluke angeordnet sind. Die oberen Flächen der
Gegenstücke 6 bestehen vorzugsweise aus rostfreiem Stahl, um
eine Korrosion zu verhindern. Das Gewicht des Lukendeckels 7
und das Gewicht der an der Oberseite des Lukendeckels
angeordneten Deckladung wird durch die Gegenstücke 6 zum
Schiffskörper übertragen. Im beladenen Zustand verhält sich der
Gummistreifen 5 ähnlich wie eine Flüssigkeit, d.h. er ist
nahezu inkompressibel und widersteht Deformationen, so daß
sich eine gleichmäßige Verteilung des Druckes ergibt. Das
bedeutet, daß der Gummi eine Form annimmt, die es der Führung
1 erlaubt, sich in Richtung des Gegenstückes 6 auszurichten,
wenn die Stahlstruktur des Lukendeckels unter dem Gewicht der
Ladung gebogen wird, wodurch der Randdruck eliminiert oder
wesentlich reduziert wird.
Der Rand des Frachtlukendeckels 7 ist außerdem mit einer
Dichtung 14 versehen, welche - wenn der Lukendeckel in Position
ist - gegen ein Gegenstück 15 gepreßt wird, das eine
Oberflächenschicht 16 aus einem rostbeständigen Material
besitzen kann. Auf der Außenseite der Ränder des
Frachtlukendeckels befinden sich auch die in den Figuren nicht
dargestellten Vorrichtungen zum Kippen des Lukendeckels gegen
den Schiffskörper.
In Fig. 4 ist mit strichlierten Linien angedeutet, wie sich der
Lukendeckel bei rauher See relativ zum Deck bewegt (gleitet).
Fig. 5 zeigt eine andere Ausbildung des erfindungsgemäßen
Trägers. Der Unterschied in Bezug zur oben beschriebenen
Ausführungsform besteht darin, daß der Rahmen des Trägers,
insbes. der Führungsrahmen 2, an der Deckstruktur 12 des
Schiffes angeordnet ist, d.h. die Konstruktionsteile sind in
dieser Ausbildung umgekehrt angeordnet. Die Führung ist nun
unten während sein Gegenstück 6 am Lukendeckel 7 mittels der
Schrauben 17 befestigt ist. Der Träger arbeitet jedoch nach
demselben Prinzip wie der Träger wie er oben beschrieben worden
ist.
Bspw. kann die selbsteinstellende Eigenschaft anstelle durch
die Verwendung eines Gummistreifens auch durch eine andere
Einrichtung erzielt werden. Der Gummistreifen kann prinzipiell
durch jedes deformierbares Material wie bspw. Wasser oder eine
andere Flüssigkeit ersetzt sein. Die Selbsteinstellung kann
auch durch die Anordnung einer Schwinghebellagerung zwischen
dem Trägerrahmen und der Führung durchgeführt werden, obwohl
dies eine ziemlich teuere Lösung darstellt.
Claims (6)
1. Träger für einen Ladungslukendeckel (7) eines Schiffes,
welcher zwischen dem Lukendeckel (7) und dem Rand der
Schiffsluke (13) angeordnet und an einem dieser Teile
angebracht ist, wobei der Träger zum Übertragen von
Kräften vom Lukendeckel zum Schiffskörper dient, der
Lukendeckel und der Schiffskörper bei rauher See sich
relativ zueinander bewegen, und der Träger mit einer
Führung versehen ist, die in dem Trägerrahmen (2, 4) zur
Ermöglichung dieser Bewegung angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung des Trägers selbsteinstellend und
mindestens an ihrer Führungsseite in der Richtung ihrer
Gegenfläche ausgerichtet ist, auch wenn der Lukendeckel
(7) gebogen ist.
2. Träger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Selbsteinstellungseigenschaft der Führung (1)
des Trägers durch die Verwendung eines deformierbaren
Mediums (5) zwischen dem Trägerrahmen (4) und der
Führungsfläche der Führung erreicht wird.
3. Träger nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das deformierbare Medium (5) aus einem Gummielement
besteht, das den Raum zwischen der Führung (1) und dem
Trägerrahmen im wesentlichen vollständig ausfüllt.
4. Träger nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die selbsteinstellende Führungsfläche der Führung
(1) aus einem Material besteht, das einen niedrigen
Reibungskoeffizienten besitzt, wenn es in Verbindung mit
einer als die Gegenfläche wirkende Stahlfläche (6)
verwendet wird.
5. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gegenstück (6) der Führungsfläche eine
Beschichtung aus rostfreiem Stahl aufweist.
6. Träger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Selbsteinstellungseigenschaft der Führung (1)
durch die Verwendung einer Schwenkhebellagerung zur
Anordnung der Führung an dem Trägerrahmen (4) erreicht
wird.
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