DE3904351A1 - Verfahren und vorrichtung zum betreiben eines dieselmotors mit einem russfilter zur reinigung des abgases - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum betreiben eines dieselmotors mit einem russfilter zur reinigung des abgasesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines
durch einen Kühlmittelstrom kühlbaren Dieselmotors nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durch
führung dieses Verfahrens.
Bei Dieselmotoren mit abbrennbaren Rußfiltern ist es bekannt,
besondere Maßnahmen ergreifen zu müssen, um im Teillastbe
reich ausreichend hohe Abgastemperaturen zum Abbrennen abge
schiedenen Rußes zu erreichen. Eine bekannte Maßnahme besteht
beispielsweise darin, die Ansaugluft im Teillastbereich zu
drosseln, wodurch die Abgastemperatur wegen des damit verbun
denen verringerten Luftüberschusses bei der Verbrennung
erhöht wird. Ein Nachteil besteht allerdings darin, daß ins
besondere bei übermäßiger Drosselung der Ansaugluftzufuhr der
Restsauerstoffgehalt im Abgas heruntergesetzt wird, wodurch
die Reaktivität des Rußfilters leiden kann. Eine zu starke
Drosselung bedingt häufig eine unerwünschte Wirkungsgrad
verschlechterung des Motors.
Ferner ist es auch bekannt, die Abgastemperatur durch Abgas
rückführung zu erhöhen, was wiederum zu einer Verschlechter
ung der Reaktivität des Rußfilters wegen verringerten Rest
sauerstoffgehaltes im Abgas führen kann.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
bei der Erhöhung der Abgastemperatur im Teillastbereich die
oben beschriebenen bekannten Verfahren noch durch eine wei
tere Maßnahme zu ergänzen. Bei einer Kombination mit einer
Ansaugluftdrosselung soll insbesondere vermieden werden, daß
durch übermäßiges Drosseln der Ansaugluftzufuhr der Restsau
erstoffgehalt im Abgas zu weit heruntergesetzt wird. Auch
soll eine nennenswerte Wirkungsgradverschlechterung vermieden
werden.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Betreiben des Dieselmo
tors nach dem Verfahren nach Anspruch 1.
Bei dieser Verfahrensführung erfolgt eine die Abgastemperatur
erhöhende Drosselung der Ansaugluft des Kühlmittelstromes,
ggf. zusammen mit einer entsprechenden Drosselung der Ansaug
luft nur in einem Teillastbereich, in dem überhaupt noch für
ein Rußabbrennen ausreichend hohe Temperaturen erwartbar sein
können, während in dem darunter liegenden Teillastbereich
eine darüber hinausgehende Drosselung ausgeschlossen bleibt.
Dies ist ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Ver
fahrens.
Eine Variation der Motorkühlung in Abhängigkeit der Motorlast
ist an sich u.a. aus US 12 53 695 bekannt, jedoch zu einem
vollständig anderen Zweck, nämlich der allgemeinen Anhebung
der Motortemperatur bei Niedriglast. Gerade dies ist bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren, bei dem in diesem Betriebs
zustand noch ein definierter Kühlmittelstrom fließen soll,
nicht der Fall.
Um bei einem plötzlichen Übergang aus einem hohen Lastbereich
mit hoher Drehzahl in einen niedrigeren Lastbereich mit etwa
verbleibend hoher Drehzahl (z.B. Schiebebetrieb) zum einen
keine Überhitzung des Motors zu riskieren und zum anderen
keine zu starke Abmagerung des Luft-Brennstoff-Gemisches zu
erhalten, wird für einen solchen Betriebszustand bei einer
zweckmäßigen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
für die Dauer der hohen Drehzahl die Drosselung der Motor
kühlung, ggf. zusammen mit derjenigen der Ansaugluft redu
ziert.
Durch welche konkreten konstruktiven Maßnahmen dies recht
vorteilhaft geschehen kann, wird bei der Beschreibung des
Ausführungsbeispieles dargelegt werden.
Spezielle Vorrichtungen zur Durchführung des erfindungsge
mäßen Verfahrens sind im übrigen Gegenstand der Unteransprü
che 3 und folgende.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 die schematische Darstellung eines Diesel
motors mit je einer Drosselklappe in der Luft
ansaugleitung und der Kühlwasserleitung.
Fig. 2 eine Drosselklappe mit einem Bypass-Ventil.
Die Ansaugluft gelangt durch die Ansaugluftleitung 1 in den
Dieselmotor. Das von der Wasserpumpe 2 durch den Motor
geförderte Kühlwasser durchströmt die Külwasserleitung 3.
Sowohl in der Ansaugluftleitung 1 wie in der Kühlwasser
leitung 3 sind Drosselklappen 4 bzw. 5 vorgesehen. Beide
Drosselklappen sind an ein gemeinsames Gestänge 6 angelenkt.
An dem von den Drosselklappen 4, 5 abgewandten Ende ist dieses
Gestänge (6) mit der die Kraftstoffzufuhr steuernden Regel
stange (7) gelenkig verbunden. Die Drehachsen, um die die
Drosselklappen 4, 5 schwenken, sind gleichzeitig ortsfeste
Drehachsen für das Gestänge 6. Der an der Regelstange 7 ein
getragene Pfeil deutet die Richtung an, in die die Regel
stange bei Motorlasterhöhung zu bewegen ist, d.h. bei Vollast
befindet sich die Regelstange entsprechend der Zeichnung
weiter links, während sie bei Leerlauf eine Stellung weiter
rechts einnimmt.
In der tatsächlich in der Zeichnung dargestellten Lage
befindet sich der Motor in einem unteren jedoch noch oberhalb
des Leerlaufs liegenden Lastbereich, in dem die Drosselklap
pen 4, 5 sich noch in ihrer maximalen Öffnungslage befinden.
Daß ein solcher Betriebszustand erzielbar ist, ermöglicht die
Ausgleichseinrichtung 8 innerhalb des Gestänges 6. Diese
Ausgleichseinrichtung besteht aus einem Hohlzylinder 9, der
fest mit dem an der Regelstange 7 angelenkten Ende des Ge
stänges 6 verbunden ist. Durch das offene Ende dieses Hohl
zylinders 9 greift ein an seinem Ende tellerförmig verdickter
Stab 10 ein, der fest mit den an die Drosselklappen 4, 5 an
gelenkten Gestänge 6 -Teilen verbunden ist. An das offene
Ende des Hohlzylinders 9 ist ein Anschlag 11 angeformt. Zwi
schen diesem Anschlag 11 und dem tellerförmigen Ende des
Stabes 10 wirkt eine Druckfeder 12. Wird die Regelstange 7
bei Unterschreiten eines vorbestimmten unteren Motorlastbe
triebszustandes (LU) weiter in Richtung Leerlauf (in der
Zeichnung nach rechts) verschoben, so wird die Druckfeder 12
zusammengedrückt, weil die Drosselklappen 4, 5 sich dann
bereits in einer Endlage mit minimaler Durchtrittsöffnung
befinden, die nicht überschritten werden kann. Ein solcher
Betriebszustand ist in der Zeichnung dargestellt.
Wird die Regelstange in Richtung Vollast verschoben, wird
derjenige Teillastbereich, in dem eine Betätigung der Dros
selklappen 4, 5 erfolgt dann erreicht, wenn das tellerförmig
verdickte Ende des Stabes 10 den geschlossenen Boden des
Hohlzylinders 9 erreicht. Bei weiterer Verschiebung der Regel
stange 7 in Richtung Vollast werden die Drosselklappen 4, 5 in
Richtung auf abnehmende Drosselwirkung verschoben. Bei Vol
last liegen die Drosselklappen 4, 5 in derjenigen Endlage, in
der von ihnen keine Drosselwirkung mehr ausgeht.
Um durch das erfindungsgemäße Drosseln der Motorkühlung
und/oder der Ansaugluft bei plötzlichem Übergang aus einem
hohen Lastbereich in einen niedrigeren Lastbereich mit
verbleibend hoher Drehzahl einerseits die Gefahr einer
möglichen Motorüberhitzung zu vermeiden und andererseits
keine zu hohe Luftabmagerung in den Verbrennungsgasen zu
erhalten, sind die Drosselklappen 4, 5 mit einem Bypassventil
13 ausrüstbar, das bei hoher Drehzahl wegen des
damit verbundenen großen Luftansaugstromes bzw. der hohen
Fördermenge des Kühlwassers selbsttätig öffnet. Ein solches
Bypassventil 13 kann nach Fig. 2 beispielsweise wie ein
federbelastetes Rückschlagventil ausgebildet sein.
Bei entsprechender Auslegung des Gestänges 6 sowie der
Federkraft der Druckfeder 12 kann die Funktion des Bypass
ventiles 13 auch von den Drosselklappen 4, 5 selbst ausgeübt
werden. In diesem Fall bewirkt der beschriebene hohe Unterduck
bei hohen Drehzahlen an den Drosselklappen 4, 5 ein Verschwen
ken in Richtung geringerer Drosselung durch Zusammendrücken
der Druckfeder 12.
Insbesondere die beschriebenen Vorrichtungen ermöglichen auf
konstruktiv einfache und damit kostengünstige Weise eine
zusätzliche Erhöhung der Abgastemperatur. Dieses erfindungs
gemäße Verfahren ist mit den verschiedensten anderen bekann
ten Methoden zur Abgastemperaturerhöhung kombinierbar. Ins
besondere können die aus dem Stand der Technik bekannten Ver
fahren durch eine solche Kombination erheblich bezüglich der
ihnen jeweils anhaftenden Nachteile verbessert werden.
Claims (6)
1. Verfahren zum Betreiben eines durch einen Kühlmittelstrom
kühlbaren Dieselmotors mit einem Rußfilter zur Reinigung des
Abgases, bei dem auf dem Filter die aus dem Abgasstrom abge
trennten Rußpartikel abgebrannt werden und bei dem im Teil
last-Motorbetrieb die Abgastemperatur u.a. durch Drosseln der
Ansaugluft und/oder durch eine Abgasrückführung erhöht werden
kann,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kühlmittelstrom in einem Teillastbereich zwischen
unterhalb Vollast und einem vorgebbaren unteren Teillastwert
(LU) mit abnehmender Last bis auf einen vorbestimmbaren Maxi
malwert lastabhängig gedrosselt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet,
daß bei plötzlichem Übergang aus einem oberen Lastbereich mit
hoher Drehzahl in einen niedrigeren Lastbereich mit verblei
bend hoher Drehzahl die Drosselung des Kühlmittel- und ggf.
des Ansaugluftstromes für die Dauer der hohen Drehzahl unter
bunden wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1 oder 2 bei einem Dieselmotor mit Wasserkühlung,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der durch den Motor führenden Kühlwasserleitung (3)
eine Drosselklappe (5) eingebaut ist, die über ein Gestänge
(6) verdrehbar ist, das mechanisch mit der die Kraftstoff
zufuhr steuernden Regelstange (7) verbunden ist, wobei inner
halb dieses Gestänges (6) eine Ausgleichseinrichtung (8) vor
gesehen ist, die bei Last unterhalb des unteren Teillast
wertes (LU) die Bewegung der Regelstange (7) ohne Weitergabe
an die Drosselklappe (5) kompensiert.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet,
daß die Ausgleichseinrichtung (8) bei hoher Drehzahl mit
niedriger Last gleichzeitig ein von der Lage der Regelstange
(7) unabhängiges öffnen der Drosselklappe (5) durch den an
dieser anliegenden Unterdruck zuläßt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4 mit einer
Drosselklappe (4) zur Drosselung der Ansaugluft, da
durch gekennzeichnet,
daß diese Drosselklappe (4) ebenfalls an das zwischen der
Drosselklappe (5) in der Kühlwasserleitung (3) und der
Regelstange (7) eingespannte Gestänge (6) angeschlossen ist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Ausgleichseinrichtung (8) besteht aus einem einseitig
geschlossenen Hohlzylinder (9), der mit einem ersten Teil des
Gestänges (6) fest verbunden ist, und einem an seinem Ende
verdickten Stab (10), der in dem offenen Ende des Hohlzy
linders (9) gleitbar gelagert ist und fest mit einem zweiten
Teil des Gestänges (6) verbunden ist, wobei zwischen dem
verdickten Ende des Stabes (10) und einem Anschlag (11) an
dem offenen Ende des Hohlzylinders (9) eine Druckfeder (12)
wirkt und daß der Verschiebeweg des Stabes (10) in dem Hohl
zylinder (9) demjenigen Weg der Regelstange (7) entspricht,
innerhalb dessen die Drosselklappen (4, 5) noch nicht aus
ihrer jeweiligen Endstellung heraus bewegt werden sollen.
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3904351A1 true DE3904351A1 (de) | 1990-08-16 |
DE3904351C2 DE3904351C2 (de) | 1990-11-08 |
Family
ID=6374022
Family Applications (1)
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DE19893904351 Granted DE3904351A1 (de) | 1989-02-14 | 1989-02-14 | Verfahren und vorrichtung zum betreiben eines dieselmotors mit einem russfilter zur reinigung des abgases |
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Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4133138A1 (de) * | 1991-10-07 | 1992-02-27 | Bernd Fischer | Verfahren zur geregelten beeinflussung der beschaffenheit der zylinderladung von zweitaktdieselmotoren, insbesondere solcher mit partikelfilter oder katalysator |
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1989
- 1989-02-14 DE DE19893904351 patent/DE3904351A1/de active Granted
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3904351C2 (de) | 1990-11-08 |
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