DE3903567A1 - Fugenleiste zum abdichten von fugen oder spalten - Google Patents
Fugenleiste zum abdichten von fugen oder spaltenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Fugenleiste zum Abdichten von
Fugen oder Spalten, die im Querschnitt aus zwei Abschnit
ten besteht, nämlich aus einem Stopfteil zum Einschieben
in die Fuge oder Spalte, wobei der Stopfteil wenigstens
eine zu einer Innenwand der Fuge oder Spalte im wesent
lichen parallel liegende Außenwand besitzt, und aus einem
vor der Fuge oder der Spalte verbleibenden, am hinteren
Teil des Stopfteiles angeordneten Lippenteil.
Das Abdichten von Fugen oder Spalten stellt ein Problem
dar. Es kann sich dabei um Fugen handeln, bei denen zwei
senkrecht aufeinanderstehende Flächen die Fuge bilden,
weiterhin aus Stoßfugen, bei denen die Bauelemente paral
lel nebeneinander liegen oder aus Durchbrüchen, bei denen
das Durchbruchsteil gegenüber dem umliegenden Bauelement
durch einen Spalt getrennt ist. Nach den 1980 veröffent
lichten Richtlinien "Keramische Fliesen und Platten,
Naturwerksteine und Betonwerksteine auf beheizten Fuß
bodenkonstruktionen" des Zentralverbandes des Deutschen
Baugewerbes ist die Fuge zwischen Bodenbelag und Sockel
leiste mindestens 5 mm breit auszusparen. Ähnliche Werte
ergeben sich für Stoßfugen und für Durchbrüche durch
Bauelemente. Der durch die Fuge gebildete Zwischenraum
ist durch eine Masse zu schließen, welche sich elastisch
an die Fugeninnenwand anzulegen hat. Eine starre Fugen
masse darf nicht verwendet werden, da aufgrund des Tempe
raturwechsels mit variierenden Längenausdehnungen der
Bauelemente zu rechnen ist. Weiterhin muß einkalkuliert
werden, daß auch in Neubauten ein Absenken des Belages
möglich ist, so daß eine vorgegebene Fugenbreite sich im
Nachhinein verändern kann. Als Belagstoff für die Bauele
mente kommen beispielsweise Fliesen, keramische Platten,
Mörteloberfläche, Estrichelemente oder Übergänge zwischen
den verschiedenen Belagstoffen infrage.
Die "elastische Fugenmasse" hat dabei die Aufgabe, eine
für den Betrachter und Benutzer übergangslose Über
brückung zwischen den unterschiedlichen Bauelementen
herzustellen. Dabei müssen verschiedene Funktionen er
füllt werden. Eine Fugenmasse hat die Aufgabe, räumlich
eine Fuge auszufüllen, weiterhin abdichtend innerhalb der
Fuge zu wirken und darüber hinaus zwischen den Bauelemen
ten die Übertragung von Klopfschall zu verringern. Wei
terhin sollen derartige Fugen ansprechend aussehen und
vor allen Dingen auch im Laufe der Zeit diese äußere Form
nicht verlieren.
In der europäischen Patentschrift 86 100 978 wird eine
Fugenleiste beschrieben, die im wesentlichen aus zwei
Teilen, nämlich einem Stopfteil und einem Lippenteil,
besteht. Das Stopfteil, das in die Fuge, die aus zwei
senkrecht zueinander stehenden Bauelementen gebildet
wird, eingeschoben ist, steht in Kontakt mit der Innen
wand der Fuge. Der Lippenteil, der vor der Fuge ver
bleibt, liegt mit seinen äußeren Bereichen den die Fugen
bildenden Bauelementen direkt an und ist mit dem hinteren
Teil des Stopfteiles verbunden. Das Stopfteil weist auf
seiner zu der Fugeninnenwand gerichteten Oberfläche wi
derhakenförmige Leisten auf, deren Endbereiche die Fu
geninnenwand berühren. Durch die Verwendung derartiger
Leisten erhält die Fugenleiste eine hohe Klemmwirkung,
wodurch der hochelastische Lippenteil sowohl dem horizon
tal als auch dem vertikal verlaufenden Bodenelement dich
tend anliegt. Die elastischen Rückstellkräfte führen
dazu, daß durch den Spannungsaufbau des Stopfteiles die
abdichtenden Teile dauerhaft auf die Oberflächen der
entsprechenden Bauelemente gedrückt werden.
Im weiteren werden die Ausdrücke für die räumliche
Orientierung der Fugenleiste wie folgt verwendet:
vorne: der Teil der Fugenleiste, welcher am weite sten in die Fugenleiste eingeschoben ist;
hinten: der Teil welcher zum großen Teil noch außerhalb der Fuge zu liegen kommt und dem Betrachter nach Montage der Fugenleiste noch sichtbar ist;
oben: der Teil der in einer horizontal verlaufen den Fuge liegenden Fugenleiste, der mit der oberen Innenwandung der Fuge in Kontakt steht;
unten: der Teil in einer horizontal verlaufenden Fuge liegenden Fugenleiste, der mit der unteren Innenwandung einer Fuge in Kontakt steht;
rechts: der Teil der in einer vertikal verlaufenden Fuge liegenden Fugenleiste, der mit der rechten Innenwandung der Fuge in Kontakt steht;
links: der Teil der in einer vertikal verlaufenden Fuge liegenden Fugenleiste, der mit der linken Innenwandung der Fuge in Kontakt steht.
vorne: der Teil der Fugenleiste, welcher am weite sten in die Fugenleiste eingeschoben ist;
hinten: der Teil welcher zum großen Teil noch außerhalb der Fuge zu liegen kommt und dem Betrachter nach Montage der Fugenleiste noch sichtbar ist;
oben: der Teil der in einer horizontal verlaufen den Fuge liegenden Fugenleiste, der mit der oberen Innenwandung der Fuge in Kontakt steht;
unten: der Teil in einer horizontal verlaufenden Fuge liegenden Fugenleiste, der mit der unteren Innenwandung einer Fuge in Kontakt steht;
rechts: der Teil der in einer vertikal verlaufenden Fuge liegenden Fugenleiste, der mit der rechten Innenwandung der Fuge in Kontakt steht;
links: der Teil der in einer vertikal verlaufenden Fuge liegenden Fugenleiste, der mit der linken Innenwandung der Fuge in Kontakt steht.
Bei der praktischen Verlegung von Fugenleisten ist jedoch
davon auszugehen, daß Fugenleisten nicht die ideale Fu
genbreite von z. B. 5 mm besitzen, sondern bei allen Bau
ten ist damit zu rechnen, daß die entsprechenden Fugen
unterschiedliche Abstandsbreiten aufweisen. Eine derarti
ge Veränderung der Fugenbreite ist nicht nur von Fuge zu
Fuge unterschiedlich, sondern die Breiten können über die
Länge der Stoßfuge hin variieren. Eine Fugenleiste gemäß
dem Stand der Technik kann auf gewisse Schwankungen be
züglich der Fugenbreite eingehen, jedoch ist eine Verbes
serung auf diesem Gebiet wünschenswert. Auch bei extremen
Schwankungsbreiten sollte eine sichere Abdichtung der
Fuge möglich sein. Derartige extreme Schwankungsbreiten
ergeben sich, wenn die Bauelemente sich zueinander ver
schieben, ein Vorgang, der nicht allein nur bei Altbauten
auftritt. So kann z. B. das unter Fliesen befindliche
Material unvorhergesehen stark zusammengepreßt werden,
wodurch eine Absenkung der Fliesenoberfläche herbeige
führt wird.
Während Fugenleisten gemäß dem Stand der Technik durchaus
in der Lage sind, normale Schwankungen bei der Fugenbrei
te auffangen zu können, ergeben sich jedoch Schwierigkei
ten bei sogenannten "Problemfugen", die sich durch beson
ders starke Abweichungen der Fugenbreite bezüglich der
Norm auszeichnen. Dabei kann diese Variation sowohl von
Fuge zu Fuge auftreten als auch innerhalb der Länge einer
Fuge. Die Funktions-Grenzen der Fugenleisten gemäß dem
Stand der Technik sind dann erreicht, wenn die Schwankung
der Fugenbreite extrem stark ausfällt. In einem solchen
Fall wird die durch die widerhakenförmigen Leisten her
vorgerufene Klemmwirkung aufgehoben, so daß die Spannung
in der Fugenleiste nicht mehr vorliegt. Dadurch werden
auch die peripheren Teile des Lippenteiles nicht mehr an
die Bauelemente gepreßt. So ergeben sich Stellen, an
denen Feuchtigkeit, erst recht Flüssigkeit, leicht in das
Innere der Fuge eindringen kann.
Eine andere Möglichkeit, derartige Problemfugen abdichten
zu können, besteht darin, einspritzbares, aushärtendes
dauerelastisches Material, insbesondere Silikon-Dich
tungsmasse, in diese Fugen zu füllen. Damit sind jedoch
auch ebenfalls eine Reihe von Nachteilen verbunden. Der
artige Dichtungsmassen weisen schon nach kurzer Zeit
durch nicht vollständige Abdichtung Spalt- und Rißbildung
auf, so daß sich hier Möglichkeiten für die Anhaftung und
Niederlassung von Schimmelpilzen ergibt. Derartige Mikro
organismen wieder zu vernichten, gestaltet sich als sehr
schwierig. In den meisten Fällen verbleibt nur die Lö
sung, die Silikon-Dichtungsmasse auszutauschen. Silikon-
Füllmassen besitzen den Nachteil, daß extreme Fugenbewe
gungen infolge von Temperaturschwankungen nicht mehr
aufgefangen werden können. Es bilden sich Risse, die
selbst wieder zu Undichtigkeit gegenüber Feuchtigkeit und
Flüssigkeit führt. Weiterhin ist zu beobachten, daß der
artige Silikon-Dichtungsmassen im Laufe der Zeit ihre
Elastizität verlieren, ein allmähliches Aushärten der
Fugenmasse findet statt. Somit sind Abrisse und Rißbil
dungen vorprogrammiert. Auch ist zu bedenken, daß die
entsprechende Verlegung zeitaufwendig ist, da um saubere
und klare Begrenzungskanten der Dichtungsmasse entstehen
zu lassen, eine zeitaufwendige Abdeckung der Bauelemente
erforderlich ist.
Es stellt sich die Aufgabe, vorgefertigte Fugenleisten
für Problemfugen unter Beibehaltung der schnellen Ver
legung, der guten Handhabbarkeit und im Bezug auf kosten
günstige Herstellung und Lagerung anzubieten. Dabei kann es
sich um Fugen handeln, bei denen die Bauelemente senk
recht aufeinander stehen, weiterhin um Fugen zwischen
parallel verlegten Bauelementen, und es kann sich auch um Fugen han
deln, die um Durchbrüche durch Bauelemente angeordnet
sind. Prinzipiell ist dabei gleichgültig, ob die Fuge in
ihrer Längsachse horizontal oder vertikal verläuft. Die
Fugenleiste soll vor allen Dingen einen sicheren Sitz,
einen dauerhaften Halt in der Fuge aufweisen. Dabei soll
diese Haftung der Fugenleiste auch bei extremen Bedin
gungen sichergestellt sein. Diese Halterung soll auch
durch unterschiedlich ausgeprägte Fugenbreiten, durch
Bewegung der Fuge infolge von Temperaturschwankungen,
durch Feuchtigkeit innerhalb der Fuge und durch mechani
sche Stauchung und Entspannung nicht beeinflußt werden.
Infolge dessen sollen auch Problemfugen arbeitszeiterspa
rend, dauerhaft und wartungsfrei abgedichtet werden, was
zu einer beträchtlichen Kosteneinsparung führt. Dabei ist
nicht nur die Dichtfunktion gegenüber Feuchtigkeit und
Flüssigkeit zu erfüllen, auch Klopfschall soll gemindert
werden und ebenfalls das optische Erscheinungsbild gefäl
lig sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Fugenleiste
entsprechend der eingangs genannten Art gelöst, bei der
der Stopfteil an wenigstens einer seiner Außenseiten, die
im wesentlichen Parallel zu einer Innenwand der Fuge oder
Spalte liegt, eine den Kontakt zu der Innenwand der Fuge
oder Spalte herstellende und eine aus einem von der übri
gen Fugenleiste unterschiedlichen Material bestehenden
Anlegeschicht aufweist. Mit Hilfe dieser Fugenleisten ist
es möglich, auch sogenannte "Sanierungsfugen" dauerhaft
und dichtend zu versehen.
Um zu garantieren, daß die Fugenleiste nach der Montage
in ihrer Position dauerhaft verbleibt, ist es vorteil
haft, daß die Anlegeschicht eine Anlege-Klebschicht ist.
Mit Hilfe einer derartigen Anlege-Klebschicht wird entwe
der eine Seite der Fugenleiste und hier speziell des
Stopfteiles an der Innenwandung der Fuge angeklebt oder
auch die Ober- und Unterseite des Stopfteiles.
Um nicht nur dem elastischen Material der Fugenleiste die
Aufgabe zukommen zu lassen, sich elastisch gegen die
untere und obere Innenwand der Fuge abzustützen, ist es
vorteilhaft, daß die Anlege-Klebschicht mit einem Elasto
mer unterpolstert ist. Mit Hilfe dieser vorteilhaften
Ausgestaltung ist es möglich, daß die ohnehin schon vor
handene Elastizität der Fugenleiste durch die Elastizität
des Elastomers hochgradig unterstützt wird. Dadurch ist
gewährleistet, daß auch bei unterschiedlichen Fugenbrei
ten ein recht gleichmäßiger Anpreßdruck der Außenseite
des Stopfteiles an die Innenwandung der Fuge gewährlei
stet ist. Dabei berührt die Anlege-Klebschicht, die sich
entweder direkt auf dem Stopfteil oder auf einem Elasto
mer befindet, die Innenwandung der Fuge. Dieses garan
tiert eine sichere Haftung und Halterung in der Fuge und
der Spalte. Derartige Fugenleisten besitzen eine Elasti
zität, wie sie von anderen, bisher verwandten, nicht
bekannt ist. Während die Anlege-Klebschicht die sichere
Halterung an der Innenwandung garantiert, ermöglicht die
Verwendung des Elastomers es, daß auch bei einem starken
Arbeiten der Fuge infolge von Temperaturschwankungen oder
infolge von mechanischen Verlagerungen die Fugenleiste
sicher an der Innenwandung der Fuge anliegt. Es ist nicht
möglich, daß es innerhalb eines gewissen Rahmens zu einem
Abriß der Anlege-Klebschicht von der Fugeninnenwand
kommt. Dabei bewegen sich diese Toleranzen zwischen einer
maximalen Kompression auf etwa 20% des normalen Volumens
bis zu einem Volumen von etwa 180%. Innerhalb dieser
Bandbreite ist aufgrund der Elastizität und aufgrund der
Anhaftung durch die Anlege-Klebschicht ein sicheres An
liegen der Fugenleiste an der Innenwand der Fuge gewähr
leistet.
Eine weitere Ausgestaltung der Fugenleiste besteht darin,
daß die mit der Anlegeschicht versehene Seite der Leiste
als konkave Hohlkehle gestaltet ist. Wenn dabei die An
legeschicht aus Klebstoff ist, kann die Hohlkehle ganz
flächig oder punktuell mit dieser Anlege-Klebschicht
überzogen sein. Dadurch wird garantiert, daß die Fugen
leiste nach ihrer Verlegung sicher in der Fuge verbleibt.
Sie liegt mit einer ihrer Seiten klebend verbunden der
Innenwand der Fuge an und stützt sich auf der gegenüber
liegenden Seite mit dem elastischen Material des Stopf
teiles ab. Dabei ist es vorteilhaft, wenn der Stopfteil
bereich, der der konkaven Hohlkehle gegenüberliegt, in
Form von Leisten oder Lippen ausgebildet ist, die nach
hinten gerichtet sind.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Fugenleiste besteht darin, daß die Anlegeschicht aus
einem Elastomerstreifen aus geschäumtem Kunststoff
(Schaumkunststoff), vorzuggweise aus geschäumten Weich-
Polyvinylchlorid, Polyethylen oder Kautschuk, besteht.
Das geschäumte Kunststoffmaterial der Anlegeschicht er
gänzt sich bezüglich der Elastizität sehr gut mit dem
Material der Fugenleiste, welches nicht zur Anlegeschicht
gehört (Fugenleisten-Material). Dieses Fugenleisten-Mate
rial besteht vorzugsweise aus einem elastischen Kunst
stoff, was vorteilhaft sowohl für die Verlegung als auch
für das dauerhafte Halten innerhalb der Fuge ist. Elasti
sche Materialien besitzen die Eigenschaft, auf Schwankun
gen der Fugenbreite eingehen zu können, sich Unebenheiten
problemlos anpassen zu können. Ein Ergänzen des geschäum
ten Kunststoffes der Anlegeschicht und dem elastischen
Material des Fugenleisten-Materials ermöglicht es, auch
Problemfugen abzudichten, die mit anderen Fugenleisten
nicht mehr zu versehen sind.
Um die Verlegung möglichst zu optimieren, ist es vorteil
haft, daß der Schaumkunststoffstreifen in einer senkrech
ten Richtung zur Fugenleistenaußenwand oder in die Hohl
kehle hinein vorgepreßt und stabilisiert ist, wobei nach
dem Verlegen der Fugenleiste der Schaumkunststoff ent
spannbar ist. Hierdurch ergibt sich eine problemlose
Verlegung, die Ausdehnung des Schaumkunststoffstreifens
erfolgt erst unter der Verlegung der Fugenleiste. Hier
durch werden die elastischen Kräfte des Schaumkunststof
fes erst nach der Verlegung voll wirksam. Es ist erstre
benswert, daß während der Verlegung die Fugenleiste be
züglich des Stopfteiles ein relativ kleines Volumen ein
nimmt. Erst nach der Verlegung soll das Volumen des
Stopfteiles möglichst groß sein, die elastischen Rück
stellkräfte, die den Stopfteil in der Fuge halten, sollen
erst nach der Verlegung voll wirksam werden.
Damit der Schaumkunststoff nicht sofort bei der Verlegung
sein letztendliches Volumen einnimmt, ist es vorteilhaft,
daß der Schaumkunststoff eine träge eingestellte Rück
stellkraft aufweist. Ein derartiges Verhalten läßt sich
dadurch hervorrufen, indem ein normaler elastischer
Schaumkunststoff mit einem Kleber vermischt wird. Wird
eine derartige Mischung vorgepreßt, erfolgt die an
schließende Expansion des Schaumkunststoffes allmählich
und nicht schlagartig. Ein derartiger Kunststoff erfüllt
dann vorteilhaft seine Aufgabe, wenn er mit Verzögerung
sein letztendliches Volumen einnimmt.
In einem anderen Ausführungsbeispiel kann die Fugenleiste
so ausgelegt sein, daß die Anlegeschicht aus einem Strei
fen einer quellfähigen Substanz (Quellsubstanz), vorzugs
weise vorgeformte Zellulose, besteht. Derartige Substan
zen werden entweder auf eine Seite oder auf beide Seiten
des Stopfteiles aufgetragen.
Um die Quellsubstanz sinnvoll einzusetzen, ist es vor
teilhaft, daß die quellfähige Substanz bei Kontakt mit
einer Quellflüssigkeit, z. B. Wasser, zum Quellen bring
bar ist, wobei die Quellrichtung senkrecht zur Anlage
fläche liegt. Dieses gezielte Quellen ist dadurch mög
lich, daß gewisse Substanzen in der Lage sind, Flüssig
keit aufzunehmen und an die Fasern oder Molekülstrukturen
reversibel zu binden. Besonders geeignet sind hierbei
Substanzen wie Zellulose, aber auch Agarose ist dazu in
der Lage, gezielt Wasser anzulagern. Hierbei handelt es
sich jedoch nicht um einen chemischen Prozeß, sondern um
einen reversiblen physikalischen. Als Quellflüssigkeit
ist bei Zellulose Wasser sehr gut geeignet, jedoch ist es
sinnvoll, weitere Substanzen beizumengen, die positiv auf
die Rückstellkräfte der Zellulose einwirken.
Um die Eigenschaft der Quellsubstanz zu verbessern, ist
es sinnvoll, daß die Quellflüssigkeit einen die Erhöhung
und Erhaltung der Elastizität der gequollenen Substanz
herbeiführenden Zusatz, z. B. Glyzerin, enthält. Mit
Hilfe einer derartigen Substanz ist es möglich, Zellulose
geschmeidig zu halten. Es ist zu beobachten, daß bei
diesem Quellvorgang und einer anschließenden extremen
Trocknung die quellfähige Substanz normalerweise nicht
über eine große Elastizität verfügt. Um diese Elastizität
dennoch zu ermöglichen, wird die Substanz Glyzerin zu der
Quellsubstanz oder der Flüssigkeit gegeben.
Eine weitere Möglichkeit, die Quellsubstanz in ihrer
Funktion optimal zu halten, besteht darin, daß die Quell
substanz oder die Quellflüssigkeit hygroskopische Sub
stanzen, wie Silikagel, enthält. Mit Hilfe dieser Stoffe
ist es möglich, trotz hoher Trockenheit der Quellsubstanz
Flüssigkeit innerhalb dieser Quellsubstanz zu halten.
Dieses hat die Wirkung, daß die Quellsubstanz eine erhöh
te Elastizität aufweist. Da infolge der optimalen Abdich
tung der erfindungsgemäßen Fugenleisten damit zu rechnen
ist, daß die Innenräume der Fugen nicht feucht werden,
ist gerade diese hygroskopische Substanz wertvoll, um die
dauerhafte Elastizität auch später nach der Verlegung der
Fugenleiste zu garantieren.
Bei der zuvor erwähnten Verwendung einer Quellsubstanz
ist zu beachten, daß Quellsubstanz und Quellflüssigkeit
erst vor der Verlegung miteinander in Kontakt kommen.
Nach einer für die Verlegung angemessenen Zeit nimmt die
Quellsubstanz ein weit größeres Volumen ein und preßt
dadurch die schon verlegte Fugenleiste gegen die Fugen
innenwand ab. Durch Auswahl der entsprechenden Substanz
und Quellflüssigkeit kann die Zeitdauer zwischen dem
Start und dem Abschluß des Quellvorganges bestimmt wer
den.
Um zu vermeiden, daß die Substanzen der Fugenleiste samt
der Anlegeschicht verrotten und durch Mikroorganismen
zersetzt werden, ist es vorteilhaft, daß die Anlege
schicht eine bakterizide oder bakteriostatische Substanz
enthält. Weiterhin kann diese Anlegeschicht selbstver
ständlich auch aus Fungiziden oder anderen gegen Mikro
organismen gerichteten Substanzen bestehen. Von Bedeutung
ist, daß die verwandten Kunststoffe oder auch z. B. die
verwandte Zellulose nicht von den Mikororganismen abge
baut werden.
Damit die Anlegeschicht aus Schaumkunststoff oder Quell
substanz nicht nur durch den Anpreßdruck aufgrund der
Elastizität an der Innenwand der Fuge gehalten wird, ist
es vorteilhaft, daß auf der von der Oberfläche des Stopf
teiles wegweisenden Außenseite des elastomeren oder
quellfähigen Streifens vollflächig oder punktuell eine
Klebschicht aufgetragen ist. Hierdurch ergänzen sich die
elastischen Andruckskräfte, die zu einem Festklammern und
Anhaften an der Innenwand der Fuge führt, mit einem Fest
haften, welches durch eine Anlege-Klebschicht bedingt
ist. So ist eine sichere und dauerhafte Anbringung der
Fugenleiste innerhalb einer Fuge oder Spalte möglich.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Fugenleiste
derart gestaltet, daß die Klebschicht auf ihrer Klebflä
che durch einen abziehbaren Schutzstreifen abgedeckt ist.
Hierdurch wird gewährleistet, daß erst nach einer Ver
legung der Fugenleiste in einer Fuge der Klebstreifen
aktiviert wird. Erst nach der Verlegung wird der Kleb
streifen wirksam, was den Prozeß der Verlegung unproble
matisch macht. Um ein Installieren der Fugenleiste zu
erleichtern, besitzt der Schutzstreifen an wenigstens
einem Ende Abrißstreifen. Mit Hilfe dieser Abrißstreifen
lassen sich auch Endstücke der Fugenleiste problemlos
verlegen, ohne zugleich einen Verschnitt in Kauf nehmen
zu müssen. Ein materialgünstiges und kostengünstiges
Arbeiten wird hierdurch möglich.
Um die Dauerhaftigkeit der Klebschicht zu garantieren,
ist es vorteilhaft, daß die von der Oberfläche der Fugen
leiste wegweisende Außenseite des Stopfteiles eine Weich
macher-Sperrschicht trägt. Auch kann die von der Oberflä
che des Stopfteiles wegweisende Außenseite des elastome
ren oder quellfähigen Streifens eine Weichmacher-Sperr
schicht tragen. Hierdurch wird verhindert, daß Weichma
cher, d. h. Lösungsmittel, die sich in dem Fugenleisten-
Material befinden, im Laufe der Zeit dieses Fugenleisten-
Material verlassen und in die Klebschicht diffundieren.
Die Folge einer solchen Diffusion wäre ein Auflösen der
Klebschicht oder wenigstens eine Schwächung der Kleb
wirkung. Mit Hilfe dieser Weichmacher-Sperrschicht, die
zugleich mitextrudiert werden kann oder auch im nachhin
ein aufgezogen werden kann, läßt sich vermeiden, daß
Lösungsmittel die Klebschicht schädigen.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Fugenlei
ste einen Anlegestreifen tragen, bei dem der Elastomer
aus Streifen oder Fasern von vorgepreßter Quellsubstanz
und vorgepreßtem Schaumkunststoff besteht, wobei die
Streifen oder Fasern parallel zur Kompressionsrichtung,
die im wesentlichen senkrecht auf der Oberfläche des
Stopfteiles steht, verlaufen. Bei einer derartigen
Mischung und Verbindung zweier Substanzen wie Quellsub
stanz und Schaumkunststoff ist eine sehr positive Wirkung
zu erzielen. Der Schaumkunststoff hat den großen Vorteil
der dauerhaften Elastizität, wohingegen die Quellsubstanz
die Möglichkeit der sehr kurzzeitigen Aktivierung und
Raumveränderung ermöglicht. Die vorgepreßte Quellsubstanz
hält bei einer derartigen Ausführungsform den elastischen
Kunststoff so lange in seiner Position, bis vor oder bei
der Einführung der Fugenleiste in die Fuge die Quellsub
stanz aktiviert wird und es dadurch dem Schaumkunststoff
ermöglicht wird, seine eigentlichen Form einzunehmen.
Diese Form wird dann nur noch von der Ausdehnung der
Fugenbreite begrenzt. Ein sicheres elastisches Anliegen
des Stopfteiles an der Innenwand der Fuge wird dadurch
gewährleistet.
In einer weiteren Ausführungsform kann die Fugenleiste
derart gestaltet sein, daß der Elastomer aus einer
Mischung aus vorgepreßter Quellsubstanz und vorgepreßtem
Schaum-Kunststoff besteht, wobei die Quellsubstanz und
der Schaumkunststoff aus einzelnen Partikeln bestehen.
Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Fugenleiste
sind in den Zeichnungen dargestellt. Querschnitte der
verschiedenen Fugenleisten zeigen im einzelnen:
Fig. 1 eine pilzförmige Fugenleiste mit Schaumkunst
stoff und Quellsubstanz,
Fig. 2 eine Fugenleiste mit Schutzlippe und Kleb
schicht,
Fig. 3 eine Fugenleiste mit Schutzlippen und mit in der
Hohlkehle befindlichem Kunststoff und Klebstoff,
Fig. 4 eine Fugenleiste mit widerhakenförmigen Lippen
teilen und mit Schaumkunststoff plus Quellsub
stanz,
Fig. 5 eine Fugenleiste für Stoßfugen mit Schaumkunst
stoff und Klebschicht,
Fig. 6 eine Fugenleiste für Stoßfugen mit vor der Ver
legung gleichdickem Stopfteil und Dichtteil und
Fig. 7 eine Fugenleiste für Stoßfungen mit massivem
Dichtteil und hohlem Stopfteil.
Die Fig. 1 zeigt eine Fugenleiste 100, die aus einem
Stopfteil 1 und einem Dichtteil 2 besteht. An dem hinte
ren Ende des Stopfteiles 1 ist das Dichtteil 2 befestigt.
Auf je einer seiner Außenseiten 3 und 4, die im wesent
lichen zu einer oberen und unteren Innenwand 31 und 32
der Fuge parallel liegen, befindet sich je eine Anlege
schicht 5 und 5′. Während die obere Anlegeschicht 5′ aus
einem Schaumkunststoff 6, nämlich aufgeschäumtem Poly
vinylchlorid, besteht, ist die untere Anlegeschicht 5
eine Quellsubstanz 7, nämlich Zellulose. Jeweils auf der
Anlegeschicht 5 oder 5′ befindet sich eine aufgetragene
Klebeschicht 8 oder 8′, die jeweils von dem Stopfteil 1
weg und hin zu der entsprechenden Innenwand gelegen ist.
Während die untere Klebschicht 8 die Anlegeschicht 5
direkt mit der unteren Innenwand 32 der Fuge 33 verbin
det, befindet sich zwischen der oberen, dem Schaumkunst
stoff 6 aufsitzenden Klebschicht 8′ und der oberen Innen
wand 31 ein Schutzstreifen 9. Ein derartiger Schutzstrei
fen befindet sich auf der jeweiligen Klebschicht, um das
Einführen des Stopfteiles in die Fuge zu erleichtern.
Nach der Verlegung und nach dem Einführen des Stopfteiles
wird dieser Klebstreifen nach hinten aus der Fuge heraus
gezogen und die Klebschicht 8 oder 8′ kommt mit der je
weiligen korrespondierenden Innenwand 31 oder 32 in Kon
takt.
Am hinteren Ende des Stopfteiles ist das Dichtteil ange
bracht, welches eine pilzförmige Kopfstruktur aufweist,
die in Dichtendlippen 10 und 10′ enden. Diese Dichtend
lippen können nur dann an die senkrecht verlaufende Wand
der Bauelemente angedrückt werden, wenn das Stopfteil 1
sicher und dauerhaft in der Fuge 33 gehalten wird. Nur
hierdurch erhält das Dichtteil 2 die erforderliche Span
nung, um seine Funktion, die Fuge 33 zum Rauminnenraum
hin abzudichten, zu erfüllen.
In der Fig. 2 ist eine Fugenleiste 100 dargestellt, die
zwei senkrecht aufeinanderstehende Bauelemente abdichtet.
Der Stopfteil 1 ist bogenförmig ausgebildet und trägt an
der zur unteren Innenwand 32 gerichteten Seite eine Hohl
kehle 11. Auf der konvex gewölbten Oberseite des Stopf
teiles 1 sind zwei Parallel-Lippen 12 und 12′ angeordnet,
die nach hinten oben gerichtet sind. An den Ansatzstellen
der Parallel-Lippen 12 und 12′ an der Oberseite des
Stopfteiles 1 befinden sich Sollbruchstellen 23 und 23′,
die es ermöglichen, die Parallel-Lippen abzureißen. Eben
so befindet sich an dem unteren hinteren Teil des Stopf
teiles 1 eine weitere Schutzlippe 13, die mit dem restli
chen unteren Bereich des Stopfteiles 1 die Hohlkehle 11
ausbildet. Am hinteren Ende des Stopfteiles 1 ist ein
Dichtteil 2 befestigt, der sichelförmig ausgebildet ist.
Dieser Dichtteil 2 läuft am oberen und unteren Ende in
Dichtendlippen 10 und 10′ aus. Sowohl die obere als auch
die untere Dichtendlippe 10 und 10′ liegen nach der Ein
führung der Fugenleiste in die Fuge 33 der oberen und
unteren Außenwand 34 und 35 an.
Die Fugenleiste 100 besitzt an ihrem unteren Ende, zur
unteren Außenwand weisend, einen Streifen 14, der als
eine Weichermacher-Sperrschicht ausgebildet ist. Auf der
von der Fugenleiste wegweisenden Seite dieser Weichma
cher-Sperrschicht sind Anlege-Klebschichten 21 und 21′
aufgetragen. Nach außen sind diese Klebeschichten durch
einen Schutzstreifen 9 abgedeckt, der nach der Verlegung
der Fugenleiste in die Fuge 33 entfernt wird. Die Klebe
schicht 21 liegt der Oberfläche der Hohlkehle 11 auf.
In der Fig. 3 ist eine Fugenleiste vergleichbar der
Ausbildung in der Fig. 2 zu sehen. Anstelle der in der
Fig. 2 geschilderten Anlegeschicht samt Schutzstreifen
besitzt die Fugenleiste 100 in der Fig. 3 eine Anlege
schicht 5 in der Hohlkehle 11. Diese Anlegeschicht 5 ist
als ein Schaumkunststoff 6 mit Klebstoff ausgebildet,
welcher auf seiner zur unteren Innenwand 32 der Fuge 33
gerichteten Seite erst eine Weichmacher-Sperrschicht 14
und dann eine Klebschicht 8 trägt. Ebenso besitzt das
Stopfteil 1 an der die Hohlkehle 11 bildenden Oberfläche
eine weitere Weichmacher-Sperrschicht 14′, die die Dif
fusion der Weichmacher aus dem Stopfteil 1 in den Schaum
kunststoff 6 verhindern soll. Sowohl die Parallel-Lippen
12 und 12′ als auch der Bogen des Stopfteiles 1 in seinen
Enden sorgt für ein elastisches Anliegen an den Innenwän
den der Fuge 33. Weiterhin preßt der Schaumkunststoff 6
in der Hohlkehle 11 das Stopfteil 1 fest gegen die obere
und untere Innenwand 31 und 32 der Fuge 33. Ein sicherer
Halt der Fugenleiste ist gewährleistet.
In der Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform der Fu
genleiste 100 dargestellt. Hierbei ist das Stopfteil 1 an
seiner oberen Seite leistenförmig ausgebildet. Die Spit
zen dieser leistenförmigen Ausbildungen tragen Anlege-
Klebschichten 21, 21′ und 21′′. Eine Anlegeschicht 5 am
unteren Stopfteil 1 besteht aus einer Mischung aus
Schaumkunststoff 6 und Quellsubstanz 7. Diese Mischung
wird aus parallel liegenden Streifen 22 der beiden
Substanzen Schaumkunststoff und Quellsubstanz gebildet,
wobei die Richtung dieser Streifen senkrecht auf die
untere Außenseite 4 des Stopfteiles 1 liegt. Die Anlege
schicht 5 liegt nicht direkt der unteren Innenwand an,
sondern trägt an der Oberfläche noch eine Klebschicht 8.
Bei einer Fugenleiste dieser Art arbeiten elastische
Kräfte des Fugenleisten-Materials und des Anlegeschicht-
Materials kooperativ zusammen. Die dabei auftretenden
Rückstellkräfte, die gegen die obere und untere Innen
wandfuge pressen, werden bezüglich ihrer Haltefunktion
erheblich durch die die Innenwände berührenden Kleb
schichten unterstützt. Hierdurch wird eine extrem hohe
Haltefunktion des Stopfteiles 1 erzielt, die auch bei
sehr unterschiedlichen Fugenbreiten nicht verlorengeht.
In der Fig. 5 wird eine Fugenleiste für Stoßfugen darge
stellt. Diese Fugenleiste 100 besteht aus einem in diesem
Fall untenliegenden Stopfteil 1 und einem darüber sich
befindlichen Dichtteil 2. Das Dichtteil 2 liegt dem rech
ten oder linken Bauelement, d. h. rechte oder linke Flie
se 36 oder 37, direkt an. Da das Dichtteil 2 elastisch
ist, ergibt sich keine unerwünschte Undichtigkeit. Das
Stopfteil 1 hat ein Ausmaß, welches kleiner ist als die
Fugenbreite. An den Außenseiten 16 und 17 des Stopfteiles
1 trägt das Stopfteil eine Anlegeschicht 5 und 5′, die
aus Schaumkunststoff 6 und 6′ besteht. Auf dieser Anlege
schicht befindet sich selbst wiederum eine Weichmacher-
Sperrschicht 14 und 14′. Auf diese Weichmacher-Sperr
schichten ist je eine Klebschicht 8 und 8′ aufgetragen.
Diese Klebschichten 8 und 8′ stehen in direktem Kontakt
mit jeder rechten oder der linken Fliese 36 oder 37.
Durch die elastomeren Kräfte des Schaumkunststoffes, der
selbstverständlich vor der Verlegung vorkomprimiert war,
erhält die Fugenleiste die erforderliche Haltekraft, um
sich auch bei zum Teil recht beträchtlicher Belastung
nicht innerhalb der Fuge zu verschieben. Mit Hilfe einer
derartigen seitlich anhaftenden Fuge kann verzichtet
werden, Stoßfugenleisten mit den Ausmaßen herzustellen,
die die Fuge in ihrer Länge aufweist. Eine ganz beträcht
liche Einsparung bezüglich der Herstellungskosten ist
hiermit gegeben.
In der Fig. 6 ist eine Fugenleiste abgebildet, bei der
vor der Verlegung Dichtteil und Stopfteil samt Anlege
schicht dieselben Ausmaße bezüglich der Breite aufweisen.
Dieses hat zur Folge daß das Stopfteil 1 eine Aussparung
für die Anlegeschicht 5 und 5′ aufweist. In vorkompri
miertem Zustand sollte somit der Schaumkunststoff 6 und
6′, der die Anlegeschicht 5 und 5′ bildet, nicht mehr
Raum einnehmen, als der Dichtteil 2 selbst beansprucht.
Hierdurch ergibt sich ein problemloses Einführen der
Fugenleiste in die Fuge. Erst nach der Verlegung quillt
der Schaumkunststoff 6 und 6′ dank der verzögerten Ela
stizität auf. Die Fugenleiste 100 wird somit in ihrer
Position sicher und dauerhaft stabilisiert.
In der Fig. 7 ist eine Fugenleiste für eine Stoßfuge
dargestellt, die ein massives Dichtteil 2 besitzt. Da
gegen weist sie ein Stopfteil 1 auf, welches im Inneren
Hohlräume besitzt. Die Hohlräume werden von senkrecht
verlaufenden Stopfteil-Seitenwänden 19 und 19′ gebildet.
Zwischen diesen Stopfteil-Seitenwänden verlaufen winkel
förmig ausgebildete Stege 18, die für Stabilität bei
gleichzeitigem elastischen Arbeiten sorgen. Auf Außen
seiten 16 und 17 des Stopfteiles 1 befindet sich eine
Anlegeschicht 5 und 5′, die aus Schaumkunststoff 6 und 6′
besteht. Der Schaumkunststoff 6 und 6′ ist jeweils über
eine Klebschicht 8 und 8′ mit der rechten oder linken
Fliese 36 oder 37 verbunden. Das Stopfteil 1 weist an
seinem unteren Ende eine Verdickung 20 auf, die dem
Stopfteil 1 eine erhöhte Stabilität verleiht.
Der Einsatz dieser Fugen kann in verschiedenen Bereichen
erfolgen. So können derartige Fugen im sanitären Bereich,
bei Badewannen, in Küchen, weiterhin bei Fenstern und
Stufen verwandt werden. Ebenso sind Fugen im Estrich oder
bei Übergängen zweier verschiedenen Bauelementen sinn
voll. Dieses kann bei Übergängen zwischen Fußboden und
Wandbereich als auch bei Übergängen zwischen Wandbereich
und Deckenbereich zutreffen. Da die erfindungsgemäße
Fugenleiste eine erhebliche Dichtfunktion hat, ist es
möglich, sie auch in Schwimmbädern oder in Räumen zu
verwenden, die dauernd mit Feuchtigkeit oder Flüssigkeit
gefüllt sind. Ebenso können derartige Fugenleisten bei
Schiffsbauten oder auch bei Verkehrsmitteln verwandt
werden. Dabei macht sich besonders bemerkbar, daß erst
nach der Erstellung der Fuge die Fugenleiste eingebaut
wird. Es sind keine Vorbereitungen mehr erforderlich,
eine Vorverlegung entfällt ebenso. Weiterhin ist damit zu
rechnen, einheitlichere Fugen zu verwerten. Da verschie
dene Toleranzen problemlos verkraftet werden, sind nur
noch wenige verschiedene Fugenleisten erforderlich. Im
Gegensatz zu den herkömmlichen Silikonfugen, die War
tungsfugen sind, ist bei den erfindungsgemäßen Fugenlei
sten keine Wartung erforderlich. Falls jedoch ein entfer
nen der Fugenleiste wünschenswert ist, ist auch dieser
Prozeß weit unproblematischer als bei den Silikonfugen.
Bezugszeichenliste:
100 Fugenleiste
1 Stopfteil
2 Dichtteil
3 obere Außenseite
4 untere Außenseite
5, 5′ Anlegeschicht
6, 6′ Schaumkunststoff
7, 7′ Quellsubstanz
8, 8′, 8′′ Klebschicht
9, 9′ Schutzstreifen
10, 10′ Dichtendlippen
11 Hohlkehle
12, 12′ Parallel-Lippen
13 Schutzlippe
14, 14′, 14′′ Weichmacher-Sperrschicht
15, 15′, 15′′ leistenförmige Ausbildung
16 rechte Außenseite
17 linke Außenseite
18 Steg
19, 19′ Stopfteil-Seitenwand
20 Verdickung
21, 21′, 21′′ Anlege-Klebschicht
22 Streifen
23, 23′ Sollbruchstelle
31 obere Innenwand
32 untere Innenwand
33 Fuge
34 obere Außenwand
35 untere Außenwand
36 rechte Fliese
37 linke Fliese
1 Stopfteil
2 Dichtteil
3 obere Außenseite
4 untere Außenseite
5, 5′ Anlegeschicht
6, 6′ Schaumkunststoff
7, 7′ Quellsubstanz
8, 8′, 8′′ Klebschicht
9, 9′ Schutzstreifen
10, 10′ Dichtendlippen
11 Hohlkehle
12, 12′ Parallel-Lippen
13 Schutzlippe
14, 14′, 14′′ Weichmacher-Sperrschicht
15, 15′, 15′′ leistenförmige Ausbildung
16 rechte Außenseite
17 linke Außenseite
18 Steg
19, 19′ Stopfteil-Seitenwand
20 Verdickung
21, 21′, 21′′ Anlege-Klebschicht
22 Streifen
23, 23′ Sollbruchstelle
31 obere Innenwand
32 untere Innenwand
33 Fuge
34 obere Außenwand
35 untere Außenwand
36 rechte Fliese
37 linke Fliese
Claims (20)
1. Fugenleiste zum Abdichten von Fugen oder Spalten, im
Querschnitt bestehend aus zwei Abschnitten:
- a) aus einem Stopfteil zum Einschieben in die Fuge oder Spalte, wobei der Stopfteil wenigstens eine zu einer Innenwand der Fuge oder Spalte im wesentlichen parallel liegende Außenwand besitzt, und
- b) aus einem vor der Fuge oder der Spalte verbleibenden, am hinteren Teil des Stopfteiles angeordneten Lippenteil,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stopfteil (1) an wenigstens einer seiner
Außenseiten (3, 4), die im wesentlichen parallel zu
einer Innenwand (31, 32) der Fuge (33) oder Spalte
liegt, eine den Kontakt zu der Innenwand (31, 32) der
Fuge oder Spalte herstellende und eine aus einem von
der übrigen Fugenleiste (100) unterschiedlichen Material
bestehenden Anlegeschicht (5) aufweist.
2. Fugenleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anlegeschicht (5) eine Anlege-Klebschicht
(21) ist.
3. Fugenleiste nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anlege-Klebschicht (21) mit einem Elastomer
unterpolstert ist.
4. Fugenleiste nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die mit der Anlegeschicht (5) versehene Seite der
Leiste (100) als konkave Hohlkehle (11) gestaltet
ist.
5. Fugenleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anlegeschicht (5) aus einem Elastomerstreifen
(6) aus geschäumtem Kunststoff (Schaumkunststoff)
(6), vorzugsweise aus geschäumten Weich-Polyvinylchlorid,
Polyethylen oder Kautschuk, besteht.
6. Fugenleiste nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaumkunststoffstreifen in einer senkrechten
Richtung zur Fugenleistenaußenwand (3, 4) oder in die
Hohlkehle (11) hinein vorgepreßt und stabilisiert
ist, wobei nach dem Verlegen der Fugenleiste (100)
der Schaumkunststoff (6) entspannbar ist.
7. Fugenleiste nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaumkunststoff (6) eine träge eingestellte
Rückstellkraft aufweist.
8. Fugenleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anlegeschicht (5) aus einem Streifen einer
quellfähigen Substanz (Quellsubstanz) (7), vorzugsweise
vorgeformte Zellulose, besteht.
9. Fugenleiste nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die quellfähige Substanz (7) bei Kontakt mit
einer Quellflüssigkeit, z. B. Wasser, zum Quellen
bringbar ist, wobei die Quellrichtung senkrecht zur
Anlagefläche liegt.
10. Fugenleiste nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Quellflüssigkeit einen die Erhöhung und Erhaltung
der Elastizität der gequollenen Substanz
herbeiführenden Zusatz, z. B. Glyzerin, enthält.
11. Fugenleiste nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Quellsubstanz oder die Quellflüssigkeit
hygroskopische Substanzen, wie Silikagel, enthält.
12. Fugenleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anlegeschicht (5) eine bakterizide oder
bakteriostatische Substanz enthält.
13. Fugenleiste nach einem der Ansprüche 5 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der von der Oberfläche des Stopfteiles (1)
wegweisenden Außenseite (3, 4) des elastomeren oder
quellfähigen Streifens (6, 7) vollflächig oder
punktuell eine Klebschicht (8) aufgetragen ist.
14. Fugenleiste nach einem der Ansprüche 2 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klebschicht (8) auf ihrer Klebfläche durch
einen abziehbaren Schutzstreifen (9) abgedeckt ist.
15. Fugenleiste nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schutzstreifen (9) an wenigstens einem Ende
Abrißstreifen besitzt.
16. Fugenleiste nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die von der Oberfläche der Fugenleiste (100)
wegweisende Außenseite (3, 4) des Stopfteiles eine
Weichmacher-Sperrschicht (14) trägt.
17. Fugenleiste nach einem der Ansprüche 3 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von der Oberfläche des Stopfteiles (1) weg
weisende Außenseite (3, 4) des elastomeren oder
quellfähigen Streifens (6, 7) eine Weichmacher-Sperr
schicht (14) trägt.
18. Fugenleiste nach einen der Ansprüche 5 bis 7 und nach
einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elastomer aus Streifen (22) oder Fasern von
vorgepreßter Quellsubstanz (7) und vorgepreßtem
Schaumkunststoff (6) besteht, wobei die Streifen oder
Fasern parallel zur Kompressionsrichtung, die im
wesentlichen senkrecht auf der Oberfläche des Stopf
teiles (1) steht, verlaufen.
19. Fugenleiste nach einem der Ansprüche 5 bis 7 und nach
einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elastomer aus einer Mischung aus vorgepreßter
Quellsubstanz (7) und vorgepreßten Schaumkunststoff
(6) besteht, wobei die Quellzubstanz und der Schaum
kunststoff aus einzelnen Partikeln bestehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893903567 DE3903567A1 (de) | 1988-02-13 | 1989-02-07 | Fugenleiste zum abdichten von fugen oder spalten |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE8801900U DE8801900U1 (de) | 1988-02-13 | 1988-02-13 | Fugenleiste zum Abdichten von Fugen oder Spalten |
DE19893903567 DE3903567A1 (de) | 1988-02-13 | 1989-02-07 | Fugenleiste zum abdichten von fugen oder spalten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3903567A1 true DE3903567A1 (de) | 1989-09-14 |
Family
ID=25877527
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893903567 Withdrawn DE3903567A1 (de) | 1988-02-13 | 1989-02-07 | Fugenleiste zum abdichten von fugen oder spalten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3903567A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US20180112392A1 (en) * | 2015-04-17 | 2018-04-26 | 3M Innovative Properties Company | A smoke and sound barrier for a building joint system |
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1989
- 1989-02-07 DE DE19893903567 patent/DE3903567A1/de not_active Withdrawn
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US10597867B2 (en) * | 2015-04-17 | 2020-03-24 | 3M Innovative Properties Company | Smoke and sound barrier for a building joint system |
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