DE3902771A1 - Aufbrennbare silikatische masse zur herstellung von zahnersatz - Google Patents
Aufbrennbare silikatische masse zur herstellung von zahnersatzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine silikatische Masse, die unter atmosphärischen
Bedingungen auf ein Dentalprothesenteil aufbrennbar,
silanisierbar und zur Herstellung von mit einer Keramik- oder
Kunststoffverblendung oder mit einem Dentalkunststoff versehenen
festsitzenden oder herausnehmbaren Zahnersatz anwendbar ist.
Die zunehmende Verbesserung der zahnärztlichen Betreuung der
Bevölkerung mit ihren zahnerhaltenden Maßnahmen führt dazu, daß
es verstärkt vorhandenes Restgebiß mit hochwertiger partieller
Prothetik in Form von festsitzenden oder herausnehmbaren Zahnersatz
zu versorgen gilt. Der Bedarf an Therapiemitteln, die
diesem Anwendungszweck gerecht werden, steigt ständig und in der
Praxis sind bereits Verfahren bekannt, die die Herstellung silikatischer
Massen beinhalten, die zum Verbund mit Nichtedelmetallegierungen
des Grundtyps Nickel-Chrom oder Kobalt-Chrom durch
Aufbrennen in einem Labor-Vakuumbrennofen befähigt sind.
Nach der DD-PS 2 58 321 ist eine silikatische Masse bekannt, die
folgende oxidische Zusammensetzung aufweist: 37-39 Gew.-%
SiO₂, 18-21,1 Gew.-% Al₂O₃, 16-16,5 Gew.-% TiO₂, 0,5-0,6
Gew.-% CaO, 7,1-8 Gew.-% K₂O, 10,5-11,5 Gew.-% Na₂O, 5,6-
6,5 Gew.-% ZrO₂, 1,4-1,7 Gew.-% B₂O₃ und 0,02-0,3 Gew.-%
Mn₂O₃.
Diese silikatische Masse wird bei Temperaturen von T = 800-850°C
in einem Labormuffelofen auf ein Dentalprothesenteil aus einer
Nichtedelmetallegierung aufgebrannt und gewährleistet nach Silanisierung
einen spaltlosen Verbund mit einer Kunststoff- oder
Keramikverblendung. Die für die Schaffung optimaler Silanisierungsbedingungen
erforderliche Oberflächenrauhigkeit R t = 0,049 mm
wird durch Zugabe von mit Mangan-III-Oxid oberflächenkonditioniertem
Al₂O₃ erzielt.
Wenngleich aus ökonomischen Gründen, aber auch wegen ihrer günstigen
werkstoffkundlichen Eigenschaften, wie hohe Festigkeit
und ausreichende Korrosionsbeständigkeit im Mundmilieu, im zunehmenden
Maße Nichtedelmetallegierungen als Brückengerüste Anwendung
finden, sind für die klinische Anwendung die Edelmetalllegierung
Sipal auf längere Sicht immer noch als Legierung für
dentale Zwecke im Einsatz. Dies ist zum einen bedingt durch
konkrete Bedingungen am Patienten, wie Bißverhältnisse oder allergisches
Verhalten gegenüber Nichtedelmetallegierungen. Zum
anderen ist der gerätetechnische Aufwand bei der Verarbeitung
von Nichtedelmetallegierungen höher als bei der Verarbeitung von
Silber-Palladium-Legierungen, so daß kleinere zahntechnische
Einrichtungen aus ökonomischen Aspekten heraus keine Nichtedelmetallegierungen
verarbeiten können.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, für ein mit einer Keramik-
oder Kunststoffverblendung oder mit einem Dentalkunststoff zu
versehendes Dentalprothesenteil eine aufbrennbare silikatische
Masse zur Verbundbildung zu entwickeln, die für eine breite Auswahl
von Dentallegierungen und ohne großen apparativen Arbeitszeitaufwand
auch in kleineren zahntechnischen Einrichtungen
anwendbar ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine aus einer leichtfließenden
Grundschmelze und einem Opakeranteil bestehende silikatische
Masse anzugeben, deren Zusammensetzung und Ausdehnungskoeffizient
derart eingestellt ist, daß sie auf ein Dentalprothesenteil, das
aus Edelmetallegierungen des Silber-Palladium-Typs oder aus
Dentalnichtmetallegierungen der Grundtypen Nickel-Chrom und
Kobalt-Chrom hergestellt sein kann, aufbrennbar ist und nach deren
Silanisierung einen spaltfreien Verbund zu einem Dentalkunststoff
bildet.
Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß die aufbrennbare silikatische
Masse folgende oxidische Zusammensetzung aufweist:
SiO₂ | |
40,0-42,0 Gew.-% | |
Al₂O₃ | 16,0-17,5 Gew.-% |
CaO | 0,4-0,6 Gew.-% |
Na₂O | 8,5-10,0 Gew.-% |
K₂O | 9,0-10,0 Gew.-% |
B₂O₃ | 1,6-1,8 Gew.-% |
ZrO₂ | 4,0-5,0 Gew.-% |
TiO₂ | 15,0-16,5 Gew.-% |
Li₂O | 0,2-0,3 Gew.-% |
Sie wird gebildet aus einer homogenen Mischung der pulverisierten
Grundschmelze mit einem Anteil von 58-62 Gew.-% und einer pulverisierten
Opakerkomponente mit einem Anteil von 38-42 Gew.-%
und einem Korngrößenbereich von 2-40 µm, die folgende Anteile
in die Zusammensetzung einbringt:
SiO₂ | |
12,0-13,5 Gew.-% | |
Al₂O₃ | 10,0-11,5 Gew.-% |
CaO | 0,05-0,06 Gew.-% |
Na₂O | 0,8-1,0 Gew.-% |
K₂O | 3,5-4,2 Gew.-% |
B₂O₃ | 0,5-0,6 Gew.-% |
TiO₂ | 10,4-11,5 Gew.-% |
Li₂O | 0,2-0,3 Gew.-% |
Die leichtfließende Grundschmelze weist vorzugsweise folgende
Zusammensetzung auf:
SiO₂ | |
48,0-49,0 Gew.-% | |
Al₂O₃ | 10,0-11,0 Gew.-% |
TiO₂ | 7,5-8,5 Gew.-% |
CaO | 0,5-0,7 Gew.-% |
K₂O | 9,0-9,5 Gew.-% |
Na₂O | 13,0-14,2 Gew.-% |
ZrO₂ | 7,2-7,6 Gew.-% |
B₂O₃ | 1,8-2,0 Gew.-% |
Die oxidische Zusammensetzung der silikatischen Massen ist so festgelegt,
daß der lineare Ausdehnungskoeffizient α 20-600°C =
14,6 · 10-6K-1 beträgt. Nach dem Aufbrennen der Masse bei T =
850-870°C auf die Edelmetallegierung des Silber-Palladium-
Typs und die Nicht edelmetallegierung der Grundtypen Nickel-Chrom
und Kobalt-Chrom wird ein inniger dauerhafter Verbund erreicht.
Oxidische Zusammensetzung und festgelegtes Brennregime bedingen
eine Biegebruchfestigkeit der gebrannten Masse von σ dB 56 N·mm-2.
Der prozentuale Anteil schwerschmelzbarer Oxide ist so eingestellt,
daß eine optimale Oberflächenrauhigkeit der aufgebrannten Masse
von R t = 0,041 mm erreicht wird. Dadurch werden effektive Bedingungen
für den nachfolgenden technologischen Schritt im Verbund, der
Silanisierung der aufgebrannten Masse, sowie optimale Opakereigenschaften
der dünnen aufgebrachten Zwischenschicht gewährleistet.
Die Opazität der silikatischen Masse wird dauerhaft dadurch erreicht,
indem die die Opazität induzierenden schwerschmelzbaren
Oxide der Masse nicht kristallin zugemischt, sondern homogen eingefrittet
werden. Damit wird gleichzeitig die Auftragbarkeit der
silikatischen Masse auf ein Dentalprothesenteil wesentlich verbessert.
Es ist eine gleichmäßige Schichtstärke der aufgebrannten
Zwischenschicht von 0,1-0,2 mm erzielbar, die einen optimalen
Verbund dentale Legierung - silikatische Zwischenschicht - Silan -
dentaler Kunstsoff garantiert. Die aufgebrannte silikatische
Masse ist nicht toxisch und verhält sich biokompatibel.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert werden.
In einem heterogenen Verblend- und Verbundsystem zum Anfertigen
von festsitzendem (Kronen und Brücken) oder herausnehmbaren Zahnersatz,
bestehend aus einem metallischen Grundgerüst aus Edelmetallegierungen
des Silber-Palladium-Typs oder den Nichtedelmetallegierungen
der Grundtypen Nickel-Chrom und Kobalt-Chrom sowie einer
keramischen oder Kunststoffverblendschale, bildet die erfindungsgemäße
Masse eine auf die Dentallegierung aufgebrannte silikatische
Zwischenschicht, über die die Fixation der Verblendschalen erreicht
wird.
Die silikatische Masse besteht aus einer pulverisierten Grundschmelze
mit einem Anteil von 58-62 Gew.-% und eine pulverisierten
Opakerkomponente mit einem Anteil von 38-42 Gew.-%.
Ihr Korngrößenbereich liegt bei 2-40 µm. Die pulverisierte
Grundschmelze besteht aus 48-49 Gew.-% SiO₂, 10-11 Gew.-%
Al₂O₃, 7,5-8,5 Gew.-% TiO₂, 0,5-0,7 Gew.-% CaO, 9-9,5
Gew.-% K₂O, 13-14,2 Gew.-% Na₂O, 7,2-7,6 Gew.-% ZrO₂ und
1,8-2 Gew.-% B₂O₃. Die pulverisierte Opakerkomponente bringt
folgende Anteile in die Zusammensetzung ein: 12-13,5 Gew.-%
SiO₂, 10-11,5 Gew.-% Al₂O₃, 0,05-0,06 Gew.-% CaO, 0,8-1
Gew.-% Na₂O, 3,5-4,2 Gew.-% K₂O, 0,5-0,6 Gew.-% B₂O₃, 10,4-
11,5 Gew.-% TiO₂ und 0,2-0,3 Gew.-% Li₂O.
Nach Mischung der Grundschmelze mit der Opakerkomponente wird die
Masse mit einem Gemisch aus Aqua destillate/Ethanol im Verhältnis
2:1 dicksahnig angeteigt und in gleichmäßiger Schicht auf
den mittels Sandstrahlen oberflächen-konditionierten Grundkörper
aufgetragen. Das Aufbrennen der silikatischen Masse erfolgt in
einem Labormuffelofen unter atmosphärischen Bedingungen bei einer
Temperatur von T = 850-870°C und einer Zeitdauer von t = 5 min.
Nach dem Brand soll die Stärke der aufgebrannten Zwischenschicht
0,1 bis 0,2 mm betragen.
Im Verbundsystem übernimmt diese keramische Zwischenschicht drei
wesentliche Funktionen:
- - Herstellung des Verbundes zur Dentallegierung
- - Maskierung der metallfarbenen Legierungsoberfläche
- - Chemische Aktivierung nach Silanisierung
Nach Silanisierung der aufgebrannten Zwischenschicht wird eine
dünne Schicht eines kalt- oder heißpolymerisierenden Dentalkunststoffes
oder Komposites aufgetragen und eine zeitgleich silanisierte
keramische Verblendfacette aufgedrückt. Es ist zu beachten,
daß der spaltfreie und korrosionsresistente Verbund nur im Bereich
der silanisierten, silikatisch beschichteten Metalloberfläche
erfolgt.
Neben der Anwendung von Verblendfacetten ist es weiterhin möglich,
auf die auf die Dentallegierung aufgebrannte und silanisierte
silikatische Zwischenschicht direkt einen zahnfarbenen Dentalkunststoff
zur Herstellung von festsitzendem oder herausnehmbaren
Zahnersatz aufzutragen.
Die eingestellten Werkstoffeigenschaften der aufbrennbaren silikatischen
Masse, wie Ausdehnungsverhalten, Benetzbarkeit der dentalen
Legierung, Haftung auf der konditionierten Metalloberfläche,
Biegebruchfestigkeit der gebrannten silikatischen Masse sowie deren
Rauhtiefe nach dem angegebenen Brennregime, führen zu einem
Verbundsystem mit hoher Langzeitstabilität als Voraussetzung zur
Herstellung hochwertiger prothetischer Therapiemittel.
Claims (2)
1. Aufbrennbare silikatische Masse aus einer leichtfließenden
Grundschmelze und einem Opakeranteil für Dentalprothesenteile
aus Edelmetallegierungen des Silber-Palladium-Typs
oder aus Dentalnichtedelmetallegierungen der Grundtypen
Nickel-Chrom oder Kobalt-Chrom zur Herstellung von festsitzendem
oder herausnehmbaren Zahnersatz mit einem Dentalkunststoff
oder einer Keramik- oder Kunststoffverblendung
gekennzeichnet durch eine oxidische Zusammensetzung aus:
SiO₂
40,0-42,0 Gew.-%
Al₂O₃ 16,0-17,5 Gew.-%
CaO 0,4-0,6 Gew.-%
Na₂O 8,5-10,0 Gew.-%
K₂O 9,0-10,0 Gew.-%
B₂O₃ 1,6-1,8 Gew.-%
ZrO₂ 4,0-5,0 Gew.-%
TiO₂ 15,0-16,0 Gew.-%
Li₂O 0,2-0,3 Gew.-%
die gebildet wird aus einer
homogenen Mischung der pulverisierten Grundschmelze mit
einem Anteil von 58-62 Gew.-% und einer pulverisierten
Opakerkomponente mit einem Anteil von 38-42 Gew.-%,
die folgende Anteile in die Zusammensetzung einbringt: SiO₂
12,0-13,5 Gew.-%
Al₂O₃ 10,0-11,5 Gew.-%
CaO 0,05-0,06 Gew.-%
Na₂O 0,8-1,0 Gew.-%
K₂O 3,5-4,2 Gew.-%
B₂O₃ 0,5-0,6 Gew.-%
TiO₂ 10,4-11,5 Gew.-%
Li₂O 0,2-0,3 Gew.-%
und einen Korngrößenbereich
von 2-40 µm aufweist.
2. Aufbrennbare silikatische Masse nach Anspruch 1, gekennzeichnet
dadurch, daß die Grundschmelze folgende Zusammensetzung
aufweist:
SiO₂
48,0-49,0 Gew.-%
Al₂O₃ 10,0-11,0 Gew.-%
TiO₂ 7,5-8,5 Gew.-%
CaO 0,5-0,7 Gew.-%
K₂O 9,0-9,5 Gew.-%
Na₂O 13,0-14,2 Gew.-%
ZrO₂ 7,2-7,6 Gew.-%
B₂O₃ 1,8-2,0 Gew.-%
Applications Claiming Priority (1)
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1997045377A1 (de) * | 1996-05-29 | 1997-12-04 | Springbok Dental Handelsgesellschaft Mbh | Silikatglaszusammensetzung und verfahren zur modifikation keramischer werkstoffe |
WO2001074730A1 (de) * | 2000-04-03 | 2001-10-11 | Bonetec Holding Anstalt | Silikatglas zur modifikation keramischer werkstoffe und verwendung eines solchen silikatglases |
EP1614409A1 (de) | 2004-06-28 | 2006-01-11 | DeguDent GmbH | Opake Dentalkeramik, Verfahren zur Herstellung sowie deren Verwendung |
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1988
- 1988-11-07 DD DD88321516A patent/DD276625B3/de not_active IP Right Cessation
-
1989
- 1989-01-31 DE DE3902771A patent/DE3902771A1/de not_active Withdrawn
- 1989-02-28 CH CH739/89A patent/CH679369A5/de not_active IP Right Cessation
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Also Published As
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DD276625B3 (de) | 1993-01-21 |
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Legal Events
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DEUTSCHE MED-LAB GMBH LEIPZIG I.A., O-7035 LEIPZIG |
|
8127 | New person/name/address of the applicant |
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|
8141 | Disposal/no request for examination |