DE3900133A1

DE3900133A1 - Absperrvorrichtung fuer kanaele, schaechte oder dgl.

Info

Publication number: DE3900133A1
Application number: DE19893900133
Authority: DE
Inventors: Karl Sion; Dieter Wirtz
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1988-07-12
Filing date: 1989-01-04
Publication date: 1990-02-01

Description

Die Erfindung betrifft eine Absperrvorrichtung für Kanäle, Schächte oder dgl., bestehend aus einem aufblasbaren Körper aus elastischem Werkstoff sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.

In Fällen, wenn flüssige Chemikalien, Öl, Benzin oder dgl. in die Straßenkanalisation zu fließen drohen, ist es erforderlich, die in die Kanalisation führenden Gullies und Schächte in geeigneter Weise abzusperren.

Bisher bediente man sich aufblasbarer Bälle, die in den Trichter unterhalb des Gullydeckels eingepreßt werden. Dies ist jedoch eine unzureichende Maßnahme, da einerseits der rechteckige Querschnitt des Trichters nicht völlig vom kugeligen Ball abgedichtet wird und andererseits diejenigen Reste der Flüssigkeit, die oberhalb des "Äquators" des Balles seitlich im Trichter aufgefangen und festgehalten werden, von Absaugpumpen nicht erfaßt werden und beim Entnehmen des Balles aus dem Trichter doch noch in die Kanalisation gelangen. Dies kann oft selbst bei kleinen Mengen - immerhin in der Größenordnung einiger Liter - fatal sein.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Absperrvorrichtung zu schaffen, die auch die vorgenannten Mängel vermeidet und leicht handhabbar ist.

Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht erfindungsgemäß in den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1.

Ein solcher aufblasbarer Körper kann unterhalb des Trichters in demjenigen Bereich des Gullies angeordnet werden, der in der Regel als zylindrischer Schacht ausgebildet ist. Handelt es sich um einen Schacht anderen Querschnittes, muß ein entsprechend diesem Querschnitt geformter Körper vorgesehen sein.

Der Körper wird durch die Trichteröffnung des Gullies in den Bereich des Schachtes gesteckt und mit Hilfe der von Hand betätigbaren Aufblaseinrichtung in kürzester Zeit auf volle Spannung und Ausdehnung gebracht. Dabei legt er sich fest gegen die Schachtwandung an. Die zwischen dem aufblasbaren Wulst verbleibende, von der oberen Felgenscheibe gebildete Wanne dient dazu, alle Flüssigkeit aufzunehmen. Die Absperr vorrichtung wird dann erst nach völligem Freisaugen durch Entlastung des Körpers entfernt.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch einen mit einer Absperrvorrichtung versehenen Gully und

Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der Absperrvorrichtung der Fig. 1.

Fig. 1 zeigt im Längsschnitt einen Kanalisationsgully mit einer Absperrvorrichtung nach der Erfindung. Der nicht dargestellte Deckelrost des Gully ist in einem im Quer schnitt rechteckigen Trichter 3 gehalten, der in einen in der Regel zylindrischen Schacht 2 übergeht.

Die erfindungsgemäße Absperrvorrichtung besteht im wesentli chen aus einem aufblasbaren Körper 1 aus öl- und säurebe ständigem, elastischem Werkstoff, dessen Umrißform der Querschnittsform des zu sperrenden Kanals oder Schachtes 2 entspricht.

Dieser Körper 1 weist einen flachen, nichtaufblasbaren mittleren Teil 4 und einen äußeren, aufblasbaren Teil auf, der in aufgeblasenem Zustand einen torusartigen Wulst 5 bildet. Der mittlere Teil 4 des Körpers 1 wird zwischen zwei den torusartigen Wulst 5 stützenden, eine Halteeinrichtung 6 bildenden Felgenschalen 7, 8 aus hartem Werkstoff, z. B. Kunststoff oder Leichtmetall zusammengepreßt. Die Halteein richtung 6 dient einerseits dem Positionieren der Vorrich tung im Schacht 2, andererseits trägt sie zur Formstabilität des Körpers 1 bei, so daß dieser auch bei starker Belastung seine Form nicht ändert und den Schacht 2 sicher abdichtet. Schließlich dient sie auch als Auffangwanne für im Gully sich sammelnde Flüssigkeit, die dann auf einfache Weise abgepumpt werden kann. Die Halteeinrichtung trägt auch alle notwendigen weiteren Einrichtungen der Vorrichtung.

Zentrisch an den Felgenschalen 7, 8 ist eine Anschlußeinrich tung 9 für eine Aufblaseinrichtung 10 vorgesehen. Diese Aufblaseinrichtung 10 besteht einerseits aus einem an die untere Felgenschale 8 anschraubbaren, nachfüllbaren Druckbe hälter 11 für ein unter Druck stehendes gasförmiges Medium mit einem Füllventil 12 und andererseits aus einer Betätigungseinrichtung 13 an der oberen Felgenschale 7 mit einem auf das Füllventil 12 einwirkenden, von Hand betätig baren Betätigungshebel 14 und einer Verbindungsleitung 15 zu einem mit dem Wulst 5 verbundenen Zuleitungsrohr 16, sowie ggf. einem Manometer 17. Ferner ist die Verbindungsleitung 15 mit einem von Hand betätigbaren Entlastungsventil 18 versehen.

Im Bedarfsfall wird der torusförmige Wulst 5 durch Betätigen der Aufblaseinrichtung 10 mittels des Betätigungshebels 13 aufgeblasen. Die Luftmenge kann dabei so bemessen sein, daß die Absperrvorrichtung noch soweit verformbar ist, daß sie von Hand mit Abstand unterhalb der Einmündung des Trichters 3 in den rohrförmigen Schacht 2 eingesetzt werden kann. Dann wird durch erneutes Betätigen der Aufblaseinrichtung 10 der Wulst 5 vollends aufgeblasen und legt sich dicht an die Wandung des Schachtes 2 an.

Größe und Form der Absperrvorrichtung können dem Schacht querschnitt angepaßt sein.

Es ist auch möglich, andere Aufblaseinrichtungen vorzusehen, z. B. ein Absperrventil mit zwei Preßluftpatronen oder einer doppelstufigen Preßluftpatrone. Im Bedarfsfall kann die Absperrvorrichtung auch mit einer üblichen Luftpumpe oder Preßluftleitung verbunden werden.

Claims

1. Absperrvorrichtung für Kanäle, Schächte oder dgl., mit einem aufblasbaren Körper aus elastischem Werkstoff, dadurch gekennzeichnet,
daß der aus einem öl- und säurebeständigen Werkstoff bestehende Körper (1) einen mittleren, nicht aufblasba ren Teil (6) aufweist und sein Außenteil als aufblasba rer, torusartiger Wulst (5) ausgebildet ist, dessen Außenumriß in aufgeblasenem Zustand etwa der Quer schnittsform des zu sperrenden Schachtes (2) entspricht,
daß der mittlere Teil (6) des Körpers (1) mit einer ihn stützenden Halteeinrichtung (6) verbunden ist, die mindestens eine mit dem torusartigen Wulst (5) des Körpers (1) verbundene Aufblaseinrichtung (10) trägt und
daß der torusartige Wulst (5) mindestens ein mit der Aufblaseinrichtung (10) verbundenes Füllventil (12) aufweist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung (6) aus zwei den Wulst (5) stützen den Felgenschalen (7, 8) aus hartem Werkstoff besteht.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich net, daß die Aufblaseinrichtung (10) aus einem Druckgas behälter (11) besteht und mindestens ein von Hand betätigbares Füllventil (12) aufweist.