DE387577C - Verfahren zur Gewinnung eines als Brikettierungsmittel besonders geeigneten Teers aus bituminoesen Brennstoffen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung eines als Brikettierungsmittel besonders geeigneten Teers aus bituminoesen Brennstoffen

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DE387577C
DE387577C DEP36453D DEP0036453D DE387577C DE 387577 C DE387577 C DE 387577C DE P36453 D DEP36453 D DE P36453D DE P0036453 D DEP0036453 D DE P0036453D DE 387577 C DE387577 C DE 387577C
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tar
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briquetting
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10LFUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
    • C10L5/00Solid fuels
    • C10L5/02Solid fuels such as briquettes consisting mainly of carbonaceous materials of mineral or non-mineral origin
    • C10L5/06Methods of shaping, e.g. pelletizing or briquetting
    • C10L5/10Methods of shaping, e.g. pelletizing or briquetting with the aid of binders, e.g. pretreated binders
    • C10L5/14Methods of shaping, e.g. pelletizing or briquetting with the aid of binders, e.g. pretreated binders with organic binders

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung eines als Brikettierungsmittel besonders geeigneten Teers aus bituminösen Brennstoffen. Das bekannte Verfahren, aus Braunkohlen lediglich durch Zusammenpressen Brikette herzustellen, vermag kein Endprodukt von hohem Heizwert zu liefern. Erstens muß nämlich das Brikett einen mehr oder minder hohen. Wassergehalt haben, da es sonst Feuchtigkeit aus der Luft aufnimmt und platzt. Zweitens enthalten die Brikette noch alle diejenigen nicht brennbaren Körper, die auch in ier Rohkohle sich vorfinden. Diese nicht brennbaren Bestandteile vermindern naturgemäß den Heizwert.
  • Außerdem aber ist dieses Verfahren der einfachen Brikettierung nur bei solchen Kohlen anwendbar, die infolge ihres hohen Gehaltes an Bitumen genügend Bindekraft besitzen. Bei Kohlen anderer Beschaffenheit muß ein Bindemittel zugesetzt werden.
  • Um diese Notwendigkeit zu umgehen, wurde vorgeschlagen, die Kohle so lange einer teilweisen Destillation zu unterwerfen, bis die leichtflüchtigen Kohlenwasserstoffe entfernt und nur die schweren Kohlenwasserstoffe zurückgeblieben waren. Da diese meist eine hohe Bindekraft besitzen, sollte dann dieKohle brikettierfähig werden. Abgesehen davon, daß die Ausbeuteverhältnisse derartige Verfahren fast stets zur Unwirtschaftlichkeit verurteilen, ist zu beachten, daß bei Anwendung teilweiser Destillation gerade diejenigen Kohlenwasserstoffe der Kohle entzogen werden, die ihr den hohen Heizwert verleihen und ein langflaminiges Verbrennen bewirken. Es wurde auch versucht, Kohle mit Bindemitteln, die zuvor auf eine hohe Temperatur gebracht waren, zusammenzupressen, wobei durch das heiße Bindemittel das Bitumen in der Kohle erweicht und ein Zusammenbacken erzielt werden sollte.
  • Daß irgendeines dieser Verfahren besondere Bedeutung gewonnen habe, ist nicht bekannt geworden. Diese bekannten' Verfahren gehen von Irrtümern bezüglich der chemischen Beschaffenheit der Kohlen aus, und diese Irrtümer kommen in der Unwirtschaftlichkeit der Verfahren zum Ausdruck, dann aber auch darin, daß ein Endprodukt erzielt wird, dem die Eigenschaften einer guten Flammkoh.ie und der hohe Heizwert fehlen; es sei denn, daß diesem Übelstand durch die Beimengung entsprechend großer Bindemittelmengen, die an sich schon hohen Heizwert besitzen, abgeholfen wird.
  • Nun ist es aber bekannt, daß bei der Destillation von Kohle mit steigender Temperatur verschiedenartige Phasen durchlaufen werden. So werden z. B. bei Temperaturen bis zu 16o° neben Wasser fast ausschließlich ausgeschieden: Essigsäure, Kohlensäure, Schwefelwasserstoff usw., also nur Bestandteile von gar keinem oder nur ganz geringem Heizwert. Neuerdings ist dann bekannt geworden, daß bei weiterer Erhitzung auf Temperaturen bis zu etwa 25o° und bei entsprechend langerEinwirkung dieser Temperatur, noch bevor die leichten Kohlenwasserstoffe überdestillieren, verzugsweise die huminsaureii Verbindungen unter Wasserabspaltung und Abgabe von Kohlensäure zerfallen. Diese Reaktion ist identisch finit der Zerstörung derjenigen organischen Verbindungen, die zwar bei gewöhnlicher Trocknung der Kohle bis i io° (wie sie zu Untersuchungszwecken üblich ist) ihr Wasser (Kristallwasser) abgegeben, aber bei Lagerung an der Luft begierig -wieder U"asser aufnehmen. Das sind also diejenigen Körper, (-lie zu dem vorerwähnten Zerfall der Brikette führen.
  • Geht man nun bei der fraktionierten Destillation bituminöser Brennstoffe in der Weise vor, daß man diese nach dem Trocknen lange Zeit bei etwa Zoo bis 26o°, also dicht unterhalb der Phase der Teerbildung erhitzt, auch wenn keine flüchtigen Bestandteile mehr entweichen, und sie erst dann durch Erhitzung bis auf etwa 35o° einer Destillation unterwirft, so erzielt man eigenartige und bisher unbekannte Ergebnisse.
  • So erhält man einen Teer. der sich von den hisher bekannten leichten Teeren unterscheidet. Er hat eine besonders hohe Bindekraft und eignet sich infolgedessen unter gewissen Verhältnissen hauptsächlich als Bindemittel für Brikettierungszwecke. Außerdem sind die Teermengen, die so gewonnen werden, größer, als sie bisher erhalten wurden. Aber auch die verbleibende Kohle zeigt bisher nicht bekannte Eigenschaften, sowohl in chemischer als auch in physikalischer Hinsicht, insofern, als sie, namentlich int heißen Zustand, für Teer oder Teeröle sehr aufnahmefähig ist.
  • Der so gewonnene Teer, sowohl wie der Destillationsrückstand unterscheiden sich also wesentlich von denjenigen Erzeugnissen, die bei gewöhnlicher Destillation der Kohle bei niederer Temperatur gewonnen werden, wobei es gleichgültig ist, ob solche Destillation fraktioniert oder in einem Zuge ausgeführt wird.
  • Diese Eigentümlichkeiten sind darauf zurückzuführen, daß in der langandauernden ersten Destillationsphase bei etwa Zoo bis 26o° in der Kohle erhebliche intramolekulare Umwandlungen sich vollziehen, die einer beträc@itlichen Anreicherung der Bitumina gleichkommen.
  • Mit dem wie vorbeschr ieben gewonnenen Teer zusammen (am besten im heißen Zustand) vermahlen und verpreßt, ergibt der Rückstand ein Brikett von sehr hohem Heizwert und vorzüglichen Brenneigenschaften.
  • Die Ausführung des Verfahrens .gestaltet sich beispielsweise folgendermaßen: Zunächst wird die Kohle getrocknet. Hierzu können Trockenvorrichtungen beliebiger Bauart verwendet werden. Da ein bestimmter Feuchtigkeitsgehalt nicht innegehalten werden muß, wie es bei der gewöhnlichen Brikettierung notwendig ist, kann das Trocknen wirtschaftlicher und schneller durchgeführt -werden, als mit den heute für Brikettierungsanlagen üblichen Trockenapparaten.
  • Die getrocknete Kohle gelangt dann in Retorten- oder ähnliche Ofen, die mit Vorlagen zum Auffangen @ler anderweitig verwertbaren Nebenprodukte (Essigsäure, Stickstoff), insbesondere aber zum Auffangen des Teers, in bekannter Weise versehen sind. Sofern beim Erhitzen der Kohle nicht kondensierbare, brennbare Gase (Kohlenwasserstoffgase) übergehen, werden dieselben mit zum Beheizen verwendet.
  • In diesen Üfen wird die Kohle zunächst genügend lange Zeit derjenigen Höchsttemperatur unterworfen, die, ohne wesentliche Teerabsonderung, die angestrebte intramolekiilare Umlagerung bewirkt. Alsdann -wird die Temperatur so -weit gesteigert, bis und solange Teer der gewünschten Art übergeht. Die erstere Temperatur liegt im allgemeinen zwischen Zoo und 26o° C, die weitere Temperatur zwischen 26o und 35o°.
  • Die aus dem Ofen kommende Kohle ist sehr mürbe und brüchig, läßt sich also sehr gut zum Brikettieren zerkleinern. Dieser Umstand ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung insofern, als bei vielen Kohlen die Zerkleinerung der Destillationsrückstände schwierig und somit teuer ist.
  • Die aus dem Ofen kommende und etwas abgekühlte Kohle kann dann noch - am besten im heißen Zustand -, mit dem gewonnenen Teer zusammen, in geeigneten Mahlgängen vermahlen und dann in bekannter Weise brikettiert werden.
  • Die Brikette haben eine sehr hohe Heizkraft, verbrennen mit nur -wenig rauchender Flamme und sind außerordentlich Wetter- und lagerbeständig.
  • Zunächst mag es scheinen, als sei es wirtschaftlicher, nach dem bisherigen Brikettierungsverfahren zu arbeiten, da das vorgeschlagene Verfahren komplizierter ist. Bei genauer Prüfung ergibt sich aber ein anderes Bild. Erstens läßt sich die Trocknung bedeutend wirtschaftlicher gestalten, sodann werden erhebliche Kosten bei der Zerkleinerung gespart und endlich wird ein Brikett erzielt, das zufolge seines hohen Heizwertes und seiner vorzüglichen Brenneigenschaften einen bedeutend höheren Marktwert hat als das gewöhnliche Brikett. Was in den Abgasen von Wert ist, kann außerdem als Nebenprodukt gewonnen -werden (als essigsaurer Kalk, schwefelsaures Ammoniak o. dgl.), soweit es nicht bereits im Gang des Verfahrens als Heizmaterialergänzung oder als Bindemittel Verwendung findet.
  • Das Verfahren ist anwendbar außer auf Braunkohlen, besonders auch auf Torf, ferner auf manche Arten von Steinkohle und gewisse Holzarten, wobei besonders die Aufarbeitung von Holzabfällen zu Briketten in Betracht kommt. -'

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung eines als Brikettierungsmittel besonders geeigneten Teers aus bituminösen Brennstoffen mittels fraktionierter Destillation, dadurch gekennzeichnet, daB die getrockneten Brennstoffe einer langdauerndenErhitzung dicht unterhalb der Phase der Teerbildung bei etwa Zoo biS 26o° unterworfen werden, auch wenn flüchtige Bestandteile nicht mehr entweichen, und erst dann durch Erhitzung bis auf etwa 35o° destilliert werden.
DEP36453D 1918-02-10 1918-02-10 Verfahren zur Gewinnung eines als Brikettierungsmittel besonders geeigneten Teers aus bituminoesen Brennstoffen Expired DE387577C (de)

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DEP36453D DE387577C (de) 1918-02-10 1918-02-10 Verfahren zur Gewinnung eines als Brikettierungsmittel besonders geeigneten Teers aus bituminoesen Brennstoffen
DEP37162D DE394196C (de) 1918-02-10 1918-10-12 Verfahren zur fraktionierten Destillation von Holz

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DEP36453D DE387577C (de) 1918-02-10 1918-02-10 Verfahren zur Gewinnung eines als Brikettierungsmittel besonders geeigneten Teers aus bituminoesen Brennstoffen

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DE387577C true DE387577C (de) 1923-12-29

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DE (1) DE387577C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE740363C (de) * 1936-12-10 1943-10-19 Ludwig Weber Verfahren zum Erzeugen von Formschwelkoks und Schwelteer

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE740363C (de) * 1936-12-10 1943-10-19 Ludwig Weber Verfahren zum Erzeugen von Formschwelkoks und Schwelteer

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