DE3843919A1

DE3843919A1 - Motorisch angetriebener, drehmomentregelbarer schluessel fuer befestigungselemente mit aussenliegenden funktionsflaechen

Info

Publication number: DE3843919A1
Application number: DE19883843919
Authority: DE
Inventors: Rainer Sauer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1988-12-24
Filing date: 1988-12-24
Publication date: 1990-07-05

Description

Gattung des Anmeldegegenstandes

Die Erfindung bezieht sich auf einen neuartigen Schlüssel, der vorzugsweise motorgetrieben bei der Montage und Demontage von herkömmlichen und neuartigen Befestigungselementen mit außenliegenden Angriffsflächen/Funktionsflächen eingesetzt werden kann.

Stand der Technik

Auf dem Feld der Werkzeuge zum Lösen und Anziehen von Befestigungsmitteln mit außenliegenden Funktionsflächen gibt es neben den herkömmlichen, manuellen Konstruktionen wie Gabel- und Ringschlüsseln sowie Steckschlüsseln seit vielen Jahren auch motorisch angetriebene Konstruktionen, die vor zugsweise für die Beschleunigung von Montage- und Demontage vorgängen im professionellen Bereich (Industrie, Handwerk etc.) entwickelt wurden und mit gesunkenen Preisen auch Ver breitung im nichtprofessionellen Bereich fanden.

Kritik am Stand der Technik

Ein wesentliches Problem beim Einsatz von Werkzeugen zum Lösen und Anziehen von Befestigungsmitteln mit außenliegenden Funktionsflächen ist die Vielfalt der eingesetzten Schrauben, Muttern und anderen Elemente. Jedes dieser Elemen te erfordert gewöhnlich ein anderes, speziell dafür ent wickeltes Werkzeug in der richtigen Größe (Beispiel: Sechs kantschraube M8, M10 etc.). Zunächst sind hier Gabelschlüssel zu nennen. Hier gibt es zwar verstellbare Konstruktionen, diese sind jedoch nicht motorisch angetrieben und damit bei häufigen Montagevorgängen, engen Platzverhältnissen (häufiges Umgreifen!) und längeren Gewinden ungünstig in der Hand habung. Ratschenartig angetriebene Gabelschlüssel sind eben falls bekannt (z. B. DE 28 17 784), diese sind jedoch nicht verstellbar. Ringschlüssel sind zwar in vielfältiger, auch angetriebener Form (dbpp) bekannt, können jedoch nur ein gesetzt werden, wenn das Befestigungselement von oben zugäng lich ist und die Drehachse des Befestigungsmittels nicht sehr lang ist. Diese geometrisch bedingten Nachteile eines Ring schlüssels umgehen offene Ringschraubenschlüssel (u. a. G 80 34 956.0), sie sind jedoch nicht angetrieben.

Aufgabe

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schlüssel für Befestigungselemente mit außenliegenden Funktionsflächen zu schaffen, der die erwähnten Nachteile beseitigt, insbesondere

- innerhalb gewisser Grenzen auch Befestigungselemente unter schiedlicher Größe und Geometrie verarbeitet (Sechskant, Fünfkant, Ränderelemente, Rundelemente, Zoll-, metrische Größen etc.),
- auch bei ungünstigen Platzverhältnissen einsetzbar ist (nur seitlich zugängliche Befestigungselemente oder solche auf einer langen Bewegungsachse),
- motorisch angetrieben ist und damit schnelle Montage-/De montagevorgänge erlaubt, ohne daß eine Gefahr des Abrutschens vom Befestigungsmittel besteht (größtmögliche Schonung).

Lösung

Erreicht wird dieses Ziel dadurch, daß ein flexibles, ange triebenes Band (oder Kette etc.) als Teil des neuartigen Schlüssels seitlich an das Befestigungsmittel (Objekt) ge preßt wird und dieses mittels Reibschluß in Drehung versetzt. Damit entfällt die Notwendigkeit einer Abstimmung auf bestimmte Objektgeometrien und - innerhalb gewisser Grenzen - auch bestimmter Objektgrößen. Ein zusätzliches konstruktives Element vereinfacht die Einführung des Objektes und ermög liche eine sichere Führung des Objektes auch im schnell drehenden Zustand.

Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele

Die nachfolgend beschriebenen Konstruktionen (I, II, III) sind nur beispielhaft zu sehen, da das Prinzip des angetriebenen, flexiblen Bandes vielseitig einsetzbar ist. Sie unterscheiden sich im wesentlichen in der Art der Umgreifung des Objektes; je weiter diese umfaßt wird (II, III), umso größer sind die übertragbaren Kräfte - aber auch der Platzbedarf des Werk zeuges.

Ausgehend von einem angetriebenen, profilierten Rad (2) ist ein vorzugsweise doppelseitig profiliertes Endlos-Antriebs band (1) über zwei, bevorzugt profilierte, Führungsrollen (3) (die auch angetrieben sein können) geführt und hängt zwischen den Schenkeln des Werkzeuggehäuses (7) frei. In diesen Bereich wird das Objekt (6) eingeführt, indem der Schlüssel entsprechend über das Objekt geschoben und damit das Antriebsband gegen die seitlichen Funktionsflächen des Objektes gepreßt werden.

Hierbei erfüllen die, bevorzugt profilierten, Umlenkrollen (4) zwei wesentliche Aufgaben. Sie sorgen speziell bei kom plexeren Werkzeuggeometrien für eine entsprechende Führung des Antriebsbandes (Abb. II, III) und spannen das Band im nicht benutzten Zustand (4 a), so daß speziell im Einführungs bereich (10) keine Torsionen oder Abrutscheffekte auftreten.

Zum Spannen können z. B. Federelemente genutzt werden, die die Umlenkrollen im Ruhezustand entlang einer Führungsnut (4 b) in Ruheposition führen. Bei einfachen Konstruktionen (I) kann auch - freilich mit gewissen Funktionseinschränkungen - auf die Umlenkrollen verzichtet werden. Bei Einsatz einer Konstruktion mit beweglichen Elementen (III) kann die Spann aufgabe auch von dem für die Bewegung der Werkzeugbacken (12 a: im Ruhezustand, 12 b: im Arbeitszustand) eingesetzten Drehgelenk (11) übernommen werden.

Zeichnung II zeigt eine Ausführungsform mit feststehenden Werkzeugbacken, mit der wie bei III eine fast völlige Umgreifung des Objektes und damit ein höheres Drehmoment als in I erreicht wird.

Das Positionierungselement (5) vereinfacht die Einführung des Objektes in die antriebstechnisch optimale Position und sorgt beim Drehvorgang für eine gute Führung des Objektes und vermindert damit die Abrutschgefahr. Bei eingeschränkten Ansprüchen kann auch auf dieses Element verzichtet werden.

Als Antriebsquellen (10) kommen alle gängigen Motore (Elektrik, Pneumatik, Hydraulik etc.) in Frage, die Dreh momentregelung kann u. a. über elektronische, mechanische oder hydraulische Systeme (Kupplungen etc.) erfolgen. Um eine möglichst kompakte Bauweise zu erreichen, wird ein elek trischer Antrieb mit elektronischer Drehmomentregelung bevorzugt. In Abhängigkeit von Platzverhältnisse kann dabei der Motor direkt in das Antriebsrad (2) eingebaut werden oder aber, daneben positioniert, dieses über ein Getriebe antreiben.

Claims

1. Motorisch angetriebener, drehmomentregelbarer Schlüssel, nach einer bevorzugten Ausführungsform als "Riemenschlüssel" bezeichnet, für das Anziehen und Lösen von Befestigungs mitteln mit außenliegenden Funktionsflächen, dadurch gekenn zeichnet, daß die Kraftübertragung auf das zu bewegende Ob jekt mittels eines flexiblen Übertragungselementes erfolgt und daß der Schlüssel so geformt bzw. derart mit beweglichen Elementen versehen ist, daß das Einführen in den Arbeits bereich seitlich erfolgen kann, sowie daß die erzeugte Dreh richtung umschaltbar ist und das der Schlüssel ein kon struktives Element aufweist, das ein Abrutschen des Schlüssels vom Befestigungsmittel verhindert.

2. Neuartiger Schlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kraftübertragung auf das zu bewegende Objekt mittels eines flexiblen Übertragungselementes über Haftschluß erfolgt,
er so geformt bzw. derart mit beweglichen Elementen versehen ist, daß das Einführen des Schlüssels in den Arbeitsbereich seitlich erfolgen kann,
er vorzugsweise für motorischen Antrieb, auch in Verbindung mit Drehmomentregelungen, geeignet ist und die erzeugte Dreh richtung umschaltbar ist,
er ein konstruktives Element aufweist, das ein Abrutschen des Schlüssels vom Befestigungsmittel im Betrieb verhindert.