DE3836771A1 - Kraftfahrzeug-tuerschloss, -haubenschloss oder dgl. mit motorischer schliesshilfe - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug-Türschloß, -Hauben­ schloß od. dgl. nach dem Oberbegriff des Patentanspruches.

Kraftfahrzeug-Türschlösser, -Haubenschlösser od. dgl., im folgenden stets der Einfachheit halber nur als Kraftfahrzeug- Türschlösser bezeichnet, werden zunehmend mit einem motorischen Schließhilfsantrieb ausgerüstet (DE-PS 34 09 996). Durch den Antriebsmotor des Schließhilfsantriebs ist über den Kraft­ übertragungszug die Schloßfalle nach Erreichen der Vorschließ­ stellung motorisch in die Hauptschließstellung schwenkbar. Das ist einerseits komfortabel, andererseits eine besonders sichere Schließtechnik.

Bei Kraftfahrzeug-Türschlössern mit einer motorischen Schließ­ hilfe ist das Problem erkannt und gelöst, daß das Kraftfahr­ zeug-Türschloß mit voller Schließkraft blockiert ist, sofern der Antriebsmotor und/oder ein diesem nachgeschaltetes Unter­ setzungsgetriebe aus irgendeinem Grunde blockieren. Dies kann der Fall sein, wenn die Schloßfalle auf die Hauptschließ­ stellung zu bewegt wird oder diese schon erreicht hat und bedeutet, daß man dann die betroffene Kraftfahrzeugtür nur noch mit Gewalt oder im Rahmen eines Werkstattaufenthaltes öffnen kann. Die Lösung dieses Problems besteht im Stand der Technik darin, in dem Kraftübertragungszug eine manuell ausrastbare Kupplung vorzusehen, so daß die Wirkverbindung zwischen Antriebsmotor und Schloßfalle manuell unabhängig von der Stellung des Antriebsmotors in jeder Lage gelöst werden kann. Die manuell ausrastbare Kupplung ist normaler­ weise eingerastet, die Ausrastung erfolgt regelmäßig von einem üblichen, vorhandenen Betätigungselement her, beispielsweise durch den Außenschließzylinder und/oder durch den Innenöffnungs­ hebel.

Bei Zentralverriegelungseinrichtungen kann man das Kraftfahr­ zeug-Türschloß auf der Fahrerseite schon abschließen, also in Verriegelungsstellung bringen, auch wenn noch die Beifahrertür geöffnet oder lediglich bis in die Vorschließstellung ge­ schlossen ist. Erfolgt diese Verriegelung der Fahrertür, so wird beim Zuwerfen der Beifahrertür bzw. bei schon in Vorschließ­ stellung befindlicher Beifahrertür sofort der dort vorhandene Schließhilfsantrieb eingeschaltet. Mit der großen Kraft des Schließhilfsantriebs wird die Beifahrertür zugezogen. Ent­ sprechendes gilt auch für eine Heckklappe, eine Kofferhaube od. dgl. Hat nun unglücklicherweise in einem solchen Augen­ blick beispielsweise ein Kind seine Hand zwischen dem Rand der Beifahrertür und dem Rahmen, so besteht kaum eine Möglich­ keit, mit den normalen Betätigungselementen - Außenschließ­ zylinder oder Innenöffnungshebel - die Schließhilfe manuell auszurasten. Insbesondere ist das dann unmöglich, wenn aus Diebstahlsicherungsgründen in verriegelter Stellung auch der Innenöffnungshebel entkuppelt oder blockiert ist.

Die zuvor erläuterte problematische Situation kann natürlich auch in einer Vielzahl anderer Konstellationen auftreten, beispielsweise beim nachträglichen Schließen einer Fondtür, beim Verriegeln von der Beifahrerseite her bei noch ge­ öffneter Fahrertür usw.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Kraft­ fahrzeug-Türschloß, -Haubenschloß od. dgl. mit motorischer Schließhilfe unter Berücksichtigung der zuvor erläuterten Situation sicherheitstechnisch zu verbessern.

Die zuvor aufgezeigte Aufgabe ist durch die Merkmale des kenn­ zeichnenden Teils des Anspruchs gelöst. Erfindungsgemäß ist erkannt worden, daß die zuvor erläuterten, gefährlichen Situationen praktisch immer dann gemeistert werden könnten, wenn man von außen her blitzschnell ein Betätigungselement für die manuell ausrastbare Kupplung erreichen und betätigen könnte. Dieses Betätigungselement steht außen an der Kraft­ fahrzeugtür in Form des Außenöffnungsgriffes zwanglos zur Verfügung. Zwar ist es natürlich so, daß bei in Verriegelungs­ stellung befindlicher Zentralverriegelung der Außenöffnungs­ griff vom in der Schloßmechanik befindlichen, mit der Sperr­ klinke in Eingriff stehenden Außenöffnungshebel entkuppelt ist, also einen Leerhub ausführt. Das hindert, wie wesent­ liche Erkenntnis der Erfindung ist, aber nicht, den Außen­ öffnungsgriff unabhängig davon direkt mit der manuell aus­ rastbaren Kupplung im Kraftübertragungszug des Schließ­ hilfsantriebs immer verbunden zu halten. Durch Ziehen am Außenöffnungsgriff läßt sich so blitzschnell innerhalb von Sekundenbruchteilen die Wirkverbindung zwischen Antriebs­ motor und Schloßfalle lösen.

Wesentlich für die Erfindung ist dabei die Erkenntnis, daß bei vollständig geschlossener Kraftfahrzeugtür, also in Hauptrast eingefallener Sperrklinke und demgemäß in Haupt­ schließstellung befindlicher Schloßfalle, ein Ausrasten der Kupplung im Kraftübertragungszug des Schließhilfsantriebs ohne jede Bedeutung für das Kraftfahrzeug-Türschloß ist. Dessen Schließstellung bleibt dadurch unberührt. Folglich schadet es nichts, daß der Außenöffnungsgriff stets mit der manuell ausrastbaren Kupplung verbunden ist. Diese dauerhaft be­ stehende Verbindung nützt aber im Notfall, nämlich bei ge­ rade laufender Schließhilfe entscheidend.

Im folgenden wird die Erfindung nochmals kurz anhand einer ein Beispiel darstellenden Zeichnung erläutert. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung ein Kraft­ fahrzeug-Türschloß für eine Seitentür eines Kraftfahrzeuges. Ohne weiteres gilt das nachfolgend Gesagte natürlich auch für ein Haubenschloß, ein Hecktürschloß oder dgl.

Das in der Zeichnung dargestellte Kraftfahrzeug-Türschloß weist zunächst eine gestrichelt dargestellte Schloßfalle 1 in Form einer schwenkbaren Gabelfalle sowie eine auf Zug be­ anspruchte Sperrklinke 2 auf. Die Schloßfalle 1 ist in einer Vorschließstellung, die in der Zeichnung dargestellt ist, über eine Vorrast und in einer Hauptschließstellung über eine Hauptrast durch die Sperrklinke 2 gesperrt.

Dargestellt ist außerdem die übliche, eine Mehrzahl von Hebeln aufweisende Schloßmechanik 3 und ein hier vorhandener Schließ­ hilfsantrieb 4 für die Schloßfalle 1. Der Schließhilfsantrieb 4 weist einen hier nicht dargestellten Antriebsmotor und einen vom Antriebsmotor zur Schloßfalle geführten Kraft­ übertragungszug 5 auf, wobei von diesem Kraftübertragungs­ zug nur eine Betätigungskulisse sowie eine manuell ausrast­ bare Kupplung 6 zu sehen sind.

Bei Erreichen der Vorschließstellung wird der Schließhilfsan­ trieb 4 durch die Schloßfalle 1 bzw. die Sperrklinke 2 einge­ schaltet und bringt die Schloßfalle 1 dann motorisch aus der Vorschließstellung in die Hauptschließstellung. Die im Kraft­ übertragungszug 5 angeordnete Kupplung 6 ist manuell ausrast­ bar und dazu mit mindestens einem Betätigungselement, z.B. mit einem Außenschließzylinder oder mit einem Innenöffnungs­ hebel, verbunden und durch dieses Betätigungselement ausrast­ bar. Im dargestellten Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Lehre der Erfindung ist die ausrastbare Kupplung 6 jedenfalls, hier insbesondere zusätzlich, immer direkt mit dem Außen­ öffnungsgriff 7 des Kraftfahrzeug-Türschlosses verbunden, so daß der Außenöffnungsgriff 7 als Betätigungselement dient, von dem aus jederzeit die manuell ausrastbare Kupplung 6 blitzschnell ausrastbar ist. Dazu besteht eine direkte Ver­ bindung zwischen dem Außenöffnungsgriff 7 und einer Hilfs­ kulisse 8, die endseitig in einem Langloch der Kupplung 6 eingreift. Durch Ziehen des Außenöffnungsgriffs 7 wird die Hilfskulisse 8 um ihren Anlenkpunkt im Uhrzeigersinn geschwenkt, so daß die Kupplung 6 dementsprechend um ihren Anlenkpunkt 9 entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt wird und die Schloßfalle 1 freigibt.

Die unmittelbare Verbindung des Außenöffnungsgriffes 7 mit der manuell ausrastbaren Kupplung 6 ist unabhängig davon, daß der Außenöffnungsgriff 7 in verriegelter Stellung von der Sperr­ klinke 2 entkuppelt ist, insoweit also notwendigerweise einen Leerhub ausführt. Die Diebstahlsicherheit des beschriebenen Kraftfahrzeug-Türschlosses ist also durch die Möglichkeit der blitzschnellen Notentkupplung während des motorischen Schließens nicht beeinträchtigt.

Claims (1)

1. Kraftfahrzeug-Türschloß, -Haubenschloß od. dgl. mit einer Schloßfalle (1), einer Sperrklinke (2), einer Schloßmechanik (3) mit einem Schließhilfsantrieb (4) für die Schloßfalle (1), wobei der Schließhilfsantrieb (4) einen Antriebsmotor und einen vom Antriebsmotor zur Schloßfalle (1) geführten Kraft­ übertragungszug (5) umfaßt und wobei der Schließhilfsantrieb (4) durch die Schloßfalle (1) bzw. die Sperrklinke (2) bei Erreichen der Vorschließstellung eingeschaltet wird und die Schloßfalle (1) dann motorisch aus der Vorschließstellung in die Hauptschließstellung bringt, wobei im Kraftübertragungs­ zug (5) eine manuell ausrastbare Kupplung (6) angeordnet ist und wobei die manuell ausrastbare Kupplung (6) mit mindestens einem Betätigungselement, z.B. mit einem Außenschließzylinder oder einem Innenöffnungshebel, verbunden und durch dieses Betätigungselement notfalls ausrastbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die ausrastbare Kupplung (6) immer direkt mit dem Außen­ öffnungsgriff (7) des Kraftfahrzeug-Türschlosses als Betätigungs­ element verbunden und jederzeit durch Betätigen des Außenöffnungs­ griffes (7) ausrastbar ist.