DE3835722A1 - Verfahren und vorrichtung zur fertigung von kunststoffbuegelenden und kunststoffbuegelende fuer metallbrillen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtung zur Fertigung von Kunststoffbügelenden und Kunststoff­ bügelende für Metallbrillen.

Es ist bekannt Kunststoffbügelenden aus Polyamid (PVC) durch Einbringen von verflüssigtem Granulat in Spritz­ formen herzustellen. Hierbei lassen Sich durchsichti­ ge oder unifarbene Bügelenden erzeugen. Die Fertigung aus edlerem Material, wie Acetat ist bisher nur durch Ausfräsen aus dem vollen Material mit Anbringung der seitlichen Rundungen mit Endverbreiterung und -Abflachung sowie Bohren des Einsteckkanals für das Me­ tallbügelende möglich; eine aufwendige und teuere Herstellungsweise, die überdies nur für unifarbenes Material verwendbar ist und bei durchsichtigem Material die Bohrriefen erkennen läßt.

Es ist nun Aufgabe der Erfindung Kunststoffbügelenden aus Acetat für Metallbrillen in rationeller Weise ne­ ben Uni-Material auch aus meliertem und getigertem wie auch durchsichtigem Material zu fertigen.

Zur Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich das Verfah­ ren zur Fertigung von Kunststoffbügelenden aus Acetat ausgehend von einer Grundplatine, dadurch, daß diese in kompakter oder geschichteter Form erwärmt in ein Doppelgesenk eingelegt und beidseits als Vorprägung eine Rillung in der Grundform des ungebogenen Bügelendes erhält, in welcher vorgeprägten Form im Doppelgesenk eine erhitzte Nadel entsprechend dem späteren Metallbügelende eingeschossen und nach Druckerhöhung zur Fertigprä­ gung die Nadel unter Bildung eines Steckkanals wieder herausgezogen wird und nach Entnahme der so geprägten Grundplatine in dem Doppelgesenk die Grundform des Brillenbügelendes entlang der Rillenprägung ausgefräst und vor dem Aufstecken auf das Metallbügelende im Schüttelfass schleifpoliert wird.

Die Vorrichtung zur Fertigung von Kunststoffbügelen­ den aus Acetat nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kennzeichnet sich dadurch, daß das Doppel­ gesenk aus einem oder zwei gegenläufigen Stempeln be­ steht, in deren Längsrichtung die obere bzw. untere Wölbform eines ungebogenen Bügelendes eingebracht ist, von der über eine Rundkante im spitzen Winkel zur Werkzeugquerschnitts-Symmetrieachse eine Erweiterung zum Abfließen des Preßmaterials auch beim Einbringen des Steckkanals in die Ränder der Grundplatine vorgesehen ist.

In der Zeichnung ist die Verfahrensweise zur erfindungs­ gemäßen Fertigung von Kunststoffbügelenden und eine Vorrichtung hierzu sowie ein fertiges Bügelende dar­ gestellt und zwar zeigen:

Fig. 1 bis 3 die Seitenansicht einer Grundplatine in kompakter, ein-, zwei- oder dreischichti­ ger Form,

Fig. 4 die Draufsicht hier bei getigerter Deckschicht der Grundplatine,

Fig. 5 den Querschnitt durch das Doppelgesenk als gegeneinanderlaufende Stempel,

Fig. 6 und 7 die Draufsicht und den Querschnitt auf die Grundplatine nach der Prägung bei wieder ausgezogener Nadel,

Fig. 8 und 9 die Draufsicht auf das ausgefräste und polierte Brillenbügelende vor und nach dem Ein­ bringen des Metallbügelendes.

Aus Fig. 1 bis 3 sind in Seitenansicht eine Grundplati­ ne 1 in kompakter Form in Fig. 2 mit Deckschicht 2 und in Fig. 3 mit beidseitiger Deckschicht 3 als Ausgangs­ material dargestellt, während Fig. 4 die Draufsicht auf eine Grundplatine mit getigerter Deckschicht 4 zeigt. Solche Grundplatinen 1 werden in erwärmter Form in ein Doppelgesenk eingelegt.

In Fig. 5 ist sodann der Querschnitt durch das Doppel­ gesenk mit zwei gegeneinanderlaufenden Stempeln 5 dar­ gestellt, in deren Längsrichtung die obere bzw. untere Wölbform 6 eines ungebogenen Bügelendes eingebracht ist, von der (6) jeweils über eine Rundkante 7 im spitzen Winkel von 20° zur Werkzeugquerschnitts-Symmetrieachse A-A eine Erweiterung 8 zum Abfließen des Preßmaterials auch beim Einbringen des Steckkanals 9 in die Ränder 10 der Grundplatine 1 vorgesehen ist.

Im Doppelgesenk mit einem oder beiden gegenläufigen Stempeln 5 wird nach dem Einbringen der erwärmten Grundplatine 1 in kompakter, geschichteter und/oder getigerter od. dgl. Form beidseits als Vorprägung eine Rillung 11 in Form des ungebogenen Brillenbügelendes 12 und sodann eine erhitzte Nadel entspr. dem späteren Metallbügel 13 mit Ende 14 eingeschossen und damit der Steckkanal 9 im Doppelgesenk eingebracht. Beim Fertigprägen werden die Rillen 11 sodann vertieft und das überflüssige Deckmaterial läuft durch die Rundkan­ te 7 in den Randbereich 10, so daß die Fertigform des Bügelendes 12 nahezu erreicht ist. Nach Entnahme vom Doppelgesenk mit den beiden Stempeln 5 wird aus der Grundplatine 1 entlang der Rillung 11 das ungeboge­ ne Brillenbügelende 12 ausgefräst und nach dem Ein­ bringen des Metallbügel 13 mit Steckende 14 in die Endform 15 gebogen. Hierbei lassen sich neben runden Metallbügelenden auch eckige einbringen bei entspr. Querschnitt der eingeschossenen und wieder entnommenen Nadel; bei runden Metallbügelnenden wird in die Run­ dung eine Abflachung eingebracht, um eine Verdrehung des aufgesetzten Kunststoffbügelendes zu vermeiden.

Claims (3)

1. Verfahren zur Fertigung von Kunststoffbügelenden aus Acetat ausgehend von einer Grundplatine, dadurch gekennzeichnet, daß diese in kompakter oder geschichteter Form erwärmt in ein Doppelgesenk eingelegt und beidseits als Vorprägung eine Rillung in der Grund­ form des ungebogenen Bügelendes erhält, in welcher vor­ geprägten Form im Doppelgesenk eine erhitzte Nadel ent­ sprechend dem späteren Metallbügelende eingeschossen und nach Druckerhöhung zur Fertigprägung die Nadel un­ ter Bildung eines Steckkanals wieder herausgezogen wird und nach Entnahme der so geprägten Grundplatine in dem Doppelgesenk die Grundform des Brillenbügelendes ent­ lang der Rillenprägung ausgefräst und vor dem Auf­ stecken auf das Metallbügelende im Schüttelfaß schleif­ poliert wird.

2. Vorrichtung zur Fertigung von Kunststoffbügelen­ den aus Acetat nach dem Verfahren von Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Doppelgesenk aus einem oder zwei gegenläufigen Stempeln besteht, in deren Längsrichtung die obere bzw. untere Wölb­ form eines ungebogenen Bügelendes eingebracht ist, von der über eine Rundkante im spitzen Winkel zur Werkzeugquerschnitts-Symmetrieachse eine Erweiterung zum Abfließen des Preßmaterials auch beim Einbringen des Steckkanals in die Ränder der Grundplatine vorge­ sehen ist.

3. Kunststoffbügelende aus Acetat hergestellt nach dem Verfahren von Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Kompakt- oder Schichtform desselben an den Rändern zu den Seiten­ und Endrundungen das Außenmaterial herabgezogen und am verbreiterten Endauslauf vorzugsweise eine Material­ verdünnung durch Preßdruck bei eingebrachtem Steckka­ nal gebildet ist.