DE3829361A1

DE3829361A1 - Einzementierbares oberschenkelteil einer hueftgelenk-endoprothese

Info

Publication number: DE3829361A1
Application number: DE3829361A
Authority: DE
Inventors: Walter Dr Med Skripitz; Klaus-Dieter Schelhas
Original assignee: ORTHOPLANT ENDOPROTHETIK
Current assignee: S&G Implants GmbH
Priority date: 1988-02-10
Filing date: 1988-08-30
Publication date: 1989-08-24
Also published as: DE3829361C2

Description

Die Erfindung betrifft ein einzementierbares Ober schenkelteil einer Hüftgelenk-Endoprothese, mit einem sich zum unteren Ende hin verjüngenden Schaft, dessen Querschnitt in Längsrichtung dem Knochenhohlraum des natürlichen Femur angepaßt ist, mit einem flanschartigen Stützkragen am oberen Ende des Schaftes.

Derartige Oberschenkelteile mit einem an den Kno chenhohlraum des natürlichen Femur angepaßten Schaftquerschnitt sind z.B. aus der DE-OS 32 47 729 bekannt. Aufgrund der Anpassung an den natürlichen Knochenhohlraum vergrössert sich der Schaftquer schnitt zum Stützkragen hin kontinuierlich und nimmt im Bereich unterhalb des Stützkragens eine ovale, etwa elliptische Form ein, deren Längs achse in einer medial/lateralen Richtung verläuft, während die Querachse medial/dorsal ausgerichtet ist. Beim Implantieren derartiger Oberschenkel teile wird der zuvor entsprechend vorbereitete Knochenhohlraum mit Knochenzement gefüllt, an schließend wird das Oberschenkelteil in den frischen Knochenzement eingedrückt. Zur Erzielung eines festen, über eine lange Benutzungszeit stabilen und lockerungsfreien Prothesen/Knochenverbundes soll dabei der Schaft des Oberschenkelteils über seine gesamte Länge und den gesamten Umfang mit einer ausreichend dicken Zementschicht umgeben sein, um einerseits den Schaft formschlüssig im Zement, andererseits den Zement formschlüssig in dem an grenzenden Knochengewebe zu verankern. In der Praxis hat es sich jedoch gezeigt, daß beim Einsetzen des Oberschenkelteils in das Zementbett der frische Zement im proximalen Abschnitt des Schaftes, also unterhalb des Stützkragens, insbesondere im medi alen und ggfs. auch im lateralen Bereich weitge hend verdrängt wird, so daß sich an diesen Bereichen eine zu dünne oder gar keine Zementschicht ausbildet. Ist jedoch die Zementschicht in diesen für die Krafteinleitung wesentlichen Bereichen entsprechend gestört, so kann es durch die ständige, durch die Gehbewegung im wesentlichen periodische Belastung des Oberschenkelteils zu einer stärkeren Relativ bewegung zwischen Oberschenkelteil und Knochen, und dadurch auch zu Relativbewegungen zwischen Schaft und der restlichen Zementhülle kommen, wodurch auch Teile der restlichen Zementhülle brechen, und auf diese Weise eine Lockerung des gesamten Oberschenkel teils bewirken können.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, das einzemen tierbare Oberschenkelteil der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß im medialen Bereich eine ausreichende Verankerung des Schaftes im an grenzenden Knochengewebe verwirklicht wird.

Diese Aufgabe wird bei dem Oberschenkelteil der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch ge löst, daß der Schaft medial eine Längsnut besitzt.

Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere da rin, daß - bei ansonsten angepaßtem, großem Schaft querschnitt beim Einsetzen des Schaftes der frische Zement in die mediale Längsnut hineingedrückt wird. Zur Seite der Knochengewebes hin kann sich der in der medialen Nut gefangene Zement innig mit dem Knochengewebe formschlüssig verbinden. Erfindungs gemäß wird also in dem medialen Schaftbereich - durch die mediale Nut - auch dann eine entspre chende Zementrippe am Knochengewebe fest verankert, wenn ansonsten der Zement aus den benachbarten Zonen teilweise oder vollständig verdrängt ist. Die auf diese Weise erzeugte Zementrippe bildet einen festen, formschlüssigen Verankerungssteg, der die Hüftprothese insbesondere auch gegen Rota tions- und Torsionsbeanspruchungen verankert. Insgesamt ergibt sich durch die mediale Längsnut auch eine gleichmäßigere Verteilung des Zements im medialen Bereich des oberen Schaftabschnitts, wobei überschüssiger Zement zum Stützkragen hin besser entweichen kann.

Besonders bevorzugt ist auch im lateralen Bereich des Schaftes, der medialen Längsnut gegenüber, eine laterale Längsnut in den Schaft eingeformt, damit auch lateral beim Einsetzen des Oberschenkel teils die Ausbildung einer Zementrippe erzwungen wird, welche sich fest am angrenzenden Knochenge webe verankern kann, so daß auch lateral ein ent sprechender formschlüssiger Verankerungssteg das Oberschenkelteil insbesondere gegen Rotation und/ oder Torsion verankert.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind der medialen Längsnut benach bart zusätzliche Längsnuten im Schaft eingeformt, um beim Einsetzen des Oberschenkelteils zusätzliche Verankerungsstege aus Zement in dem ansonsten ze mentarmen oder gar zementfreien Bereich zu erzeugen. Dadurch wird die Verankerung des Oberschenkelteils zum Knochengewebe hin noch verbessert. Zusätzlich ist es erfindungsgemäß möglich, auch dorsal und/oder ventral entsprechende Längsnuten vorzusehen, falls auch in diesen Zonen zusätzliche Verankerungsstege aus Zement erzeugt werden sollen, welche den Form schluß zwischen Zement und Oberschenkelteil ver bessern.

Einzelne oder alle Längsnuten, insbesondere auch die mediale und/oder die laterale Längsnut, können schon am unteren Ende des Schaftes beginnen und sich bis zum Stützkragen hin erstrecken. Erfin dungsgemäß können jedoch einzelne oder alle Längs nuten auch in vorgegebenem Abstand vom unteren Ende einsetzen und in einem vorgegebenen Abstand vor dem Stützkragen enden.

Besonders bevorzugt verläuft die mediale - und ggfs. auch noch die unmittelbar benachbarten Längsnuten - bis zum Stützkragen und mündet dort in eine Kragen nut, welche auf der Unterfläche des Stützkragens ausgebildet ist und sich bis zur Kragenkante hin er streckt. Diese Ausführungsform besitzt den Vorteil, daß überschüssiger frischer Zement beim Einsetzen des Oberschenkelteils durch die mediale Längsnut und die anschliessende Kragennut am Stützkragen entwei chen kann. Es wird damit verhindert, daß überschüs siger Zement nur nach unten in den Knochenhohlraum gedrückt wird bzw. unkontrolliert am Stützkragen aus tritt und dabei den Stützkragen von der entsprechen den Knochen-Auflagefläche abhebt.

Besonders bevorzugt nimmt die lichte Weite der Längsnuten von ihrem unteren Ende bis zum Stütz kragen hin kontinuierlich ab, damit sich das im plantierte Oberschenkelteil bei Bedarf auch nach dem Einzementieren bzw. nach längerer Benutzungszeit aus dem Zement-Bett herausziehen läßt.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Verankerung im lateralen Bereich dadurch verbessert, daß dem oberen Schaftabschnitt des Oberschenkelteils lateral eine ebene Anlagefläche angeformt ist, die bevorzugt etwa senkrecht zu einer medial-lateralen Ebene verläuft und sich etwa bis zur Mitte des Schafts nach unten erstreckt. Um diese Aus führungsform des Oberschenkelteils zu implantieren und insbesondere auch lateral zu verankern, wird in den Oberschenkelknochen lateral eine entsprechende Nut mit ebener Basis eingearbeitet, um das protheti sche Oberschenkelteil in der Nut - formangepaßt - aufzunehmen, so daß das Oberschenkelteil lateral vom Knochen gegen Rotation und/oder Torsion fixiert ist.

Bei der Ausführungsform mit lateraler Anlagefläche läuft die mediale Längsnut bevorzugt im unteren Schaftabschnitt aus; der untere Schaftabschnitt be sitzt angenähert einen kreisförmigen Querschnitt und enthält ventral eine zusätzliche Längsnut, die unter halb der Schaftmitte endet, um auch den unteren Schaftabschnitt mittels einer formschlüssig eingrei fenden Zementrippe gegen Rotation zu sichern. Beson ders bevorzugt ist im oberen Schaftabschnitt dorsal eine weitere Längsnut angeordnet, die - wie die me diale Längsnut - bis unterhalb des Stützkragens läuft. Auch durch die dorsale Längsnut wird beim Ein setzen des Oberschenkelteils in das Zementbett die Ausbildung einer Zementrippe erzwungen, welche sich fest am angrenzenden Knochengewebe verankern kann, so daß auch dorsal ein entsprechender formschlüssiger Verankerungssteg das Oberschenkelteil fixiert.

Besonders bevorzugt münden alle Längsnuten des oberen Schaftabschnitts unmittelbar unterhalb des Stützkra gens in einer Umfangsnut, die unterhalb des Stützkra gens im Schaft, und gegebenenfalls auch noch teilwei se in dem Stützkragen eingeformt ist und beim Einset zen des Oberschenkelteils eine Verteilung des in den Längsnuten fließenden Knochenzements um den Stützkra gen herum bewirken soll, damit zwischen der Resek tionsfläche des Oberschenkelknochens und dem Stütz kragen eine ausreichend dicke, zusammenhängende Ze mentschicht gebildet wird. Durch die Umfangsnut im Schaft und/oder im Stützkragen wird somit ein direk ter Kontakt des Oberschenkelteils mit dem Knochen auch im Bereich der Knochen-Resektionskante zuverläs sig verhindert.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Querschnitt des Schafts in seiner oberen Hälfte ventral durch einen geraden Abschnitt begrenzt, dessen Verlängerung die Medial-Lateralebene unter einem spitzen Winkel α schneidet, wobei dieser zentrale Oberflächenabschnitt in Längsrichtung des Schafts eine konkave Krümmung besitzt. Zwischen der lateralen ebenen Anlagefläche und dem ventralen Ober flächenabschnitt bildet sich dann - über eine vorge gebene Schaftlänge - eine Längskante aus, die einen Winkel β von weniger als 90° einschließt. Bei dieser Ausgestaltung des oberen Schaftquerschnitts und der entsprechenden Ausformung des Knochenbettes wird eine besonders stabile, formangepaßte Verankerung des Oberschenkelteils verwirklicht.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche gekennzeichnet.

Im folgenden werden zwei Ausführungsbeispiele der Er findung anhand der Zeichnung näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht eines einzementierbaren Oberschenkelteils, gesehen von dorsal,;

Fig. 2 eine Ansicht des Oberschenkelteils der Fig. 1, gesehen in Richtung des Pfeils II;

Fig. 3 einen Schnitt durch das Oberschenkelteil längs der Linie III-III der Fig. 1;

Fig. 4 einen Schnitt durch das Oberschenkelteil längs der Linie IV-IV;

Fig. 5 einen Schnitt durch das Oberschenkelteil längs der Linie V-V;

Fig. 6 einen Schnitt durch das Oberschenkelteil längs der Linie VI-VI;

Fig. 7 eine der Fig. 1 entsprechende vergrößerte Darstellung des proximalen Schaftbereichs, teilweise im Schnitt;

Fig. 8 eine der Fig. 2 entsprechende Ansicht einer zweiten Ausführungsform des Oberschenkelteils;

Fig. 9 einen Schnitt längs der Linie IX-IX der Fig. 14;

Fig. 10 einen Schnitt längs der Linie X-X der Fig. 8;

Fig. 11 einen Schnitt längs der Linie XI-XI der Fig. 8;

Fig. 12 einen Schnitt längs der Linie XII-XII der Fig. 8;

Fig. 13 einen Schnitt längs der Linie XIII-XIII der Fig. 8; und

Fig. 14 eine Seitenansicht des Oberschenkelteils gemäß der Fig. 8 bis 13, gesehen von dorsal.

Die Fig. 1 und 2 zeigen ein einzementierbares Oberschenkelteil einer Hüftgelenk-Endoprothese von dorsal bzw. von medial, Fig. 7 zeigt eine der Fig. 1 entsprechende Teilansicht des oberen Endes des Oberschenkelteils, in vergrösserter Darstellung, teilweise im Schnitt. Die Fig. 3 bis 6 stellen Querschnitte durch den Schaft 2 des Oberschenkelteils in verschiedenen Höhen dar. Das Oberschenkelteil 1 besitzt einen Schaft 2, der sich zu seinem unteren Ende 6 hin stetig verjüngt und an seinem oberen, dem proximalen Ende 8 einen flanschartigen Stützkragen 12 trägt, der den Schaft überragt. Auf dem Stützkragen 12 ist ein Mehrkantabschnitt 15 angeordnet, der in einen Konusabschnitt 16 zur Aufnahme eines pro thetischen Hüftkopfes übergeht. Der Konusab schnitt 16, der Mehrkantabschnitt 15 und der obere Endabschnitt 8 des Schaftes 2 besitzen eine gemeinsame Achse 18, welche zur Schaftachse 4 einen vorgegebenen CCD-Winkel von beispiels weise 125 bis 160° einschließt. Statt der hier dargestellten einstückigen Ausbildung von Schaft, Stützkragen und Konusabschnitt ist es alternativ auch möglich, den Schaft nur mit einem Stütz kragen und einer längs der Achse 18 verlaufenden Konusinnenbohrung zu versehen, und den Konusab schnitt als separates Teil auszubilden, an dem ein zusätzlicher Verankerungskonus angeformt ist, welcher zur Verankerung in den Innenkonus des Schaftes steckbar ist. Alternativ ist ebenfalls ein Oberschenkelteil mit einstückig angeformtem Prothesenkopf möglich.

Der Querschnitt des Schaftes 2 ist in Längsrichtung dem Knochenhohlraum des natürlichen Femur angepaßt, er besitzt im unteren Bereich des Schaftes 2 nahe zu die Form eines Kreises und geht zum Stützkragen 12 hin in einen Ovalquerschnitt über. Unterhalb des Stützkragens 12 ist lateral am Schaft ein An satz 10 angeformt, der in einer lateral/medialen Ebene 30 läuft und eine quer verlaufende Extrak tionsbohrung 10 a aufweist.

Wie sich den Fig. 1 bis 7 entnehmen läßt, besitzt der Schaft 2 in seinem medialen Bereich eine erste Längsnut 20, die sich vom unteren Ende 6 des Schaftes bis zur Unterseite 13 des Stützkra gens erstreckt, und deren lichte Weite zum Stütz kragen 12 hin kontinuierlich abnimmt. Auf der Unterseite 13 des Stützkragens 12 mündet die Längsnut 20 in eine Kragennut 24, die auf der Unterseite 13 des Stützkragens 12 eingeformt ist und bis zur Kragenkante 14 des Stützkragens 12 verläuft.

Der medialen Längsnut 20 benachbart sind im me dialen Bereich des Schaftes 2 zwei zusätzliche Längsnuten 22 angeordnet, die - in der dargestell ten Ausführungsform - in vorgegebenem Abstand vom unteren Ende 6 des Schaftes 2 einsetzen und in vorgegebenem Abstand vom Stützkragen 12 enden. Alternativ können auch die zusätzlichen Längsnuten 22 bis zum Stützkragen 12 durchgeführt sein und dann mit entsprechenden Kragennuten bis zur Kragen kante 14 laufen.

Im lateralen Bereich des Schaftes 2 verläuft, der medialen Längsnut 20 etwa gegenüberliegend, eine laterale Längsnut 26, die - in der dargestellten Ausführungsform - ebenfalls am unteren Ende 6 des Schaftes 2 beginnt und sich bis unterhalb des lateralen Ansatzes 10 erstreckt.

Die mediale und die laterale Nut besitzen am unteren Ende 6 des Schaftes 2 z.B. eine Breite von etwa 2 mm und eine Tiefe von etwa 1 bis 2 mm. Zum Stützkragen hin verengen sich die mediale und die laterale Längsnut 20, 26 auf etwa 1 mm und eine Tiefe von ebenfalls etwa 1 mm. Alternativ sind andere Abmessungen der Längsnuten möglich.

In den Längsnuten wird bei der Implantation des Oberschenkelteils eine solche Menge an Knochen zement gespeichert, die ausreicht, eine sichere formschlüssige Verankerung des Knochenzements in dem angrenzenden Knochengewebe sicherzustellen, so daß das Oberschenkelteil nach dem Aushärten des Knochenzements an den entsprechenden Zement rippen gegen eine Verdrehung oder Torsion auch dann gesichert ist, wenn insbesondere im proxi malen Schaftbereich bei der Implantation der Knochenzement ausserhalb der Nuten vollständig verdrängt wird.

Die Fig. 8 bis 14 zeigen eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Oberschenkelteils, wobei die Fig. 8 und 14 den Fig. 2 und 7 entsprechen, und wobei die Fig. 9 bis 13 Schaftquerschnitte in unterschied licher Höhe darstellen, die den Fig. 3 bis 6 entspre chen.

In der Ausführungsform gemäß den Fig. 8 bis 14 be sitzt der Schaft 2 in seinem medialen Bereich eben falls eine Längsnut 20, die sich im oberen Schaftab schnitt 8 vom Stützkragen 12 nach unten bis über die Mitte des Schafts 2 hinaus erstreckt und im unteren Schaftabschnitt 9 ausläuft. Im oberen Schaftabschnitt 8 ist dorsal eine weitere Längsnut 42 eingeformt, welche unterhalb des Stützkragens etwa in Richtung der Achse 18 des Zapfens 16 läuft und - der Schaft krümmung folgend - schließlich in Richtung der Schaftachse 4 noch im oberen Schaftbereich 8 aus läuft. Ventral ist im unteren Schaftabschnitt 9 eine Längsnut 44 eingeformt, die unterhalb der Schaftmitte endet, vgl. die Fig. 8 und 13. In den Längsnuten 20, 42 und 44 wird bei der Implantation des Oberschenkel teils in definierter Menge Knochenzement aufgenommen, der mengenmäßig ausreicht, eine sichere formschlüs sige Verankerung des Knochenzements im angrenzenden Knochengewebe sicherzustellen und - nach dem Aushär ten - in den Längsnuten Zementrippen zu bilden, wel che eine Verdrehung des Oberschenkelteils über die gesamte Schaftlänge, und damit eine Lockerung, ver hindern.

Die mediale Längsnut 20 und gegebenenfalls auch die dorsale Längsnut 42 weiten sich unterhalb des Stütz kragens 12 auf und münden in eine Umfangsnut 40, die unterhalb des Stützkragens 12 in den Schaft 2 und ge gebenenfalls auch noch eine vorgegebene Tiefe in den Stützkragen 12 eingeformt ist und dazu dient, daß beim Implantieren des Oberschenkelteils in den Längs nuten 20, 42 Zement gegen den Stützkragen 12 fließt und dort in einer zusammenhängenden Schicht auf der Unterseite des Stützkragens 12 verteilt wird, um ei nen unerwünschten direkten Kontakt zwischen dem Ober schenkelteil und dem Knochen auch im Bereich der Resektionskante des Knochens zu verhindern. Falls er wünscht, kann die Umfangsnut 40 zusätzlich mit einer Radialnut auf der Unterseite des Stützkragens 12 in Verbindung stehen, damit überschüssiger Zement wäh rend der Implantation nach außen weglaufen kann.

Die Verbreiterung der dorsalen Längsnut 42 am Über gang in die Umfangsnut 40 ist in der in Fig. 14 dar gestellten Ausführungsform nach lateral deutlicher als nach medial ausgeprägt, um einerseits eine aus reichende Zementfüllung dorsal unter dem Stützkragen 12 durch von unten nachdrückenden Knochenzement zu erreichen. Die asymmetrische Verbreiterung hat den Vorteil, daß der Schaft medial nicht zu stark ge schwächt wird.

Wie sich insbesondere den Fig. 9 bis 13 entnehmen läßt, ist lateral an den Schaft 2 - im oberen Schaft abschnitt 8 - eine ebene Anlagefläche 46 angeformt, die senkrecht zu der Medial-Lateral-Ebene 30 läuft und schließlich eben in den nasenförmigen Ansatz 10 übergeht, der im dargestellten Ausführungsbeispiel gegen die Medial-Lateral-Ebene 30 seitwärts versetzt ist. Um den Schaft lateral im Oberschenkelknochen verankern zu können, muß beim Implantieren eine ent sprechende nutförmige Ausnehmung in den Knochen ein gearbeitet werden, die den Schaft lateral - formange paßt - aufnimmt. Der obere Schaftabschnitt 8 ist dar über hinaus so ausgebildet, daß der Querschnitt ven tral näherungsweise von einer Geraden 50 begrenzt wird, welche die Medial-Lateral-Ebene 30 unter einem Winkel α schneidet, wobei der Winkel α sich in Schaft-Längsrichtung so verändert, daß der ventrale Oberflächenabschnitt in Schaft-Längsrichtung eine konkave Krümmung aufweist. Die laterale Anlagefläche 46 und der durch jeweils eine Gerade 50 definierte ventrale Oberflächenabschnitt bilden dabei - über eine vorgegebene Schaftlänge - eine abgerundete Kante 48, welche den Winkel β einschließt und - bei ent sprechender Ausarbeitung des Knochenbettes - eine formschlüssige, besonders wirksame Sicherheit gegen Verdrehung oder Torsion bildet.

Claims

1. Einzementierbares Oberschenkelteil einer Hüftge lenk-Endoprothese, mit einem sich zum unteren Ende hin verjüngenden Schaft, dessen Querschnitt in Längs richtung dem Knochenhohlraum des natürlichen Femur angepaßt ist, mit einem flanschartigen Stützkragen am oberen Ende des Schaftes, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (2) medial eine Längsnut (20) besitzt.

2. Einzementierbares Oberschenkelteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schaft (2) im oberen Schaftabschnitt (8) lateral eine ebene Anlagefläche (46) angeformt ist.

3. Einzementierbares Oberschenkelteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ebene Anlagefläche (46) etwa senkrecht zu einer medial-lateralen Ebene (30) verläuft.

4. Einzementierbares Oberschenkelteil nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die ebene Anlagefläche (46) in dem unteren Schaftabschnitt (9) ausläuft.

5. Einzementierbares Oberschenkelteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (2) lateral eine Längsnut (26) besitzt.

6. Einzementierbares Oberschenkelteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (2) der me dialen Längsnut (20) benachbart zusätzliche Längs nuten (22) besitzt.

7. Einzementierbares Oberschenkelteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die mediale Längsnut (20) bis zum Stützkragen (12) erstreckt und in eine Umfangsnut (40) mündet, die unterhalb des Stützkra gens (12) in den Schaft (2) und/oder die Unterfläche (B) des Stützkragens (12) eingeformt ist.

8. Einzementierbares Oberschenkelteil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich die mediale Längsnut (20) beim Übergang in die Umfangsnut (40) verbreitert.

9. Einzementierbares Oberschenkelteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (2) dorsal eine zusätzliche Längsnut (42) besitzt.

10. Einzementierbares Oberschenkelteil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die dorsale Längsnut (42) in die Umfangsnut (40) unterhalb des Stützkragens (12) mündet.

11. Einzementierbares Oberschenkelteil nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß sich die dorsale Längsnut (42) beim Übergang in die Umfangsnut (40) verbreitert.

12. Einzementierbares Oberschenkelteil nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß sich die dorsale Längsnut (42) beim übergang in die Umfangsnut (40) nach late ral relativ stark, nach medial weniger stark verbrei tert.

13. Einzementierbares Oberschenkelteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich eine oder mehrere Längsnuten bis zum Stützkragen (12) erstreckt und in eine Radialnut (24) mündet, die auf der Unterfläche (13) des Stützkragens (12) radial bis zur Kragenkante (14) läuft.

14. Einzementierbares Oberschenkelteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die mediale Längsnut (20) bis zum unteren Ende (6) des Schaftes (2) er streckt.

15. Einzementierbares Oberschenkelteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die mediale Längsnut (20) in der unteren Hälfte (9) des Schafts (2) ausläuft.

16. Einzementierbares Oberschenkelteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (2) im unteren Schaftabschnitt (9) ventral eine Längsnut (44) be sitzt.

17. Einzementierbares Oberschenkelteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die lichte Weite der Längsnut(en) (20, 22, 26) bis zur Einmündung in die Umfangsnut (40) kontinuierlich abnimmt.

18. Einzementierbares Oberschenkelteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an den Schaft unterhalb des Stützkragens (12) lateral ein sich lateral nach außen erstreckender Ansatz (10) mit einer Extrak tionsbohrung (10 a) angeformt ist.