DE3826959A1

DE3826959A1 - Kraftfahrzeug mit einer hintersitzanordnung

Info

Publication number: DE3826959A1
Application number: DE19883826959
Authority: DE
Inventors: Horst Dipl Ing Klebba; Herivert Schellenberger
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 1987-08-13
Filing date: 1988-08-09
Publication date: 1989-02-23

Description

Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer vor einem Laderaum befindlichen Hintersitzanordnung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Derart ausgerüstete Fahrzeuge sind beispielsweise unter der allgemeinen Bezeichnung "Kombi" hinlänglich bekannt. Sie haben den Vorteil, daß sie gegenüber den üblichen Limousinen einen variablen Laderaum aufweisen, d. h. man kann den eigentlichen Laderaum bei Inkaufnahme eines geringeren Sitzplatzangebotes bedeutend vergrößern. Die so verlängerte ebene Ladefläche kann auch als Liegefläche benutzt werden, dies umso eher, je länger der ursprüngliche Laderaum ist. Bei relativ kurzem Laderaum hinter der Hintersitzlehne reicht jedoch die vergrößerte Lade fläche als Liegefläche nicht aus.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das bekannte Klappsystem so zu erweitern, daß es auch bei Fahrzeugen mit relativ kurzem ursprünglichen Laderaum, insbesondere auch bei Kleinbussen, sinnvoll angewandt werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Die Ladefläche wird somit nach vorn hin um wenigstens den Betrag der Plattenfläche vergrößert.

Es gibt dabei unterschiedliche Möglichkeiten für eine Abstützung der umgeklappten Platte. Beispielsweise können seitliche Auflager an den Fahrzeugwänden befestigt sein. Jedoch wird der Effekt der verlängerten Ladefläche noch dadurch vergrößert, wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Vorderkante der Platte sich auf der nach vorn umgeklappten Lehne einer vor der Hintersitz anordnung befindlichen weiteren Sitzanordnung abstützen kann. Dies ist insbesondere dann möglich, wenn das Fahrzeug mehr als zwei Sitzreihen hat, wie das in Kleinbussen der Fall ist. Aber auch bei üblichen Personenkraftwagen mit nur zwei Sitzreihen kann die Erfindung sinngemäß angewendet werden, wenn man sich auf eine Platte von der Breite des Beifahrersitzes, dessen Lehne dann bis in eine Horizontalstellung nach vorn geklappt werden kann, beschränkt.

Die Platte ist aber auch selbst dann von Vorteil, wenn die Ladefläche nicht unbedingt verlängert werden muß. Sie kann nämlich so weit umgeklappt werden, bis sie sich gegen die vor ihr angeordnete, in Normalstellung befindliche Lehne abstützt. Sie bildet damit eine Schutzwand für Ladegut, das in diesem Falle im Fahrbetrieb nicht nach vorn durchrutschen kann.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Abdeckung um eine dritte, im Bereich ihrer Vorderkante befindliche Achse verschwenkbar. Damit kommt man jederzeit leicht durch eine Hecktür, die bei Fahrzeugen, bei denen die Erfindung zu realisieren ist, regelmäßig vorhanden ist, an Ladegut heran, das im Stauraum unter der Abdeckung befindlich ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Unter Verzicht auf alle zum Verständnis der Erfindung unwesentlichen Bauteile sind darin zwei hintereinanderliegende Sitzanordnungen eines Fahrzeuges in verschiedenen Stellungen schematisch dargestellt, wobei es offen bleiben mag, ob die vordere, also in der Zeichnung linke Sitzanordnung einen Beifahrersitz oder eine dahinter befindliche Sitzreihe bedeutet. Die Erfindung im engeren Sinne ist an der hinteren Sitzanordnung realisiert. Im einzelnen zeigen

Fig. 1 die beiden Sitzanordnungen in Normalstellung,

Fig. 2 die vordere Sitzanordnung in Normalstellung, die hintere mit umgeklappter Lehne,

Fig. 3 eine Stellung ähnlich Fig. 2, jedoch mit einer an der Hintersitz lehne gelenkig befestigten, aufgestellten, sich an der in Normalstellung befindlichen Vordersitzlehne abstützenden Platte,

Fig. 4 beide Sitzanordnungen mit umgeklappter Lehne und vollständig ausgeklappter Platte, wobei sich eine maximale Ladefläche ergibt, und

Fig. 5 die hintere Sitzanordnung ausgebildet als sogenannter Wickelsitz.

Ein Fahrzeug enthält eine vordere Sitzanordnung, bestehend aus einem Sitzteil 1 und einer bei Bedarf um eine Achse 2 nach vorn bis in die Horizontalstellung verschwenkbaren Lehne 3, und eine Sitzteil 4 und Lehne 5 umfassende Hintersitzanordnung, deren Lehne 5 um eine Achse 6 ebenfalls bis in die Horizontalstellung nach vorn schwenkbar ist. Hinter der Hintersitzanordnung befindet sich oberhalb des Fahrzeugbodens 7 ein Gepäckraum 8 mit einer plattenförmigen Abdeckung 9. Im rückwärtigen oberen Bereich der Lehne 5 ist, um eine Achse 10 schwenkbar, eine Platte 11 angeordnet, die in der Normalstellung der Lehne 5 (vgl. Fig. 1) durch die Abdeckung 9 gegen die Rückwand der Lehne 5 gedrückt wird.

In Fig. 2 ist eine Zwischenstellung gezeigt, in der die Lehne 5 aus ihrer Normalstellung nach Lösen einer Verriegelung um die Achse 6 nach vorn verschwenkt worden ist, bis in eine Position, in der ihre Rückseite horizontal und nahezu niveaugleich mit der Abdeckung 9 liegt.

Fig. 3 zeigt die Platte 11 in einer ersten Gebrauchsstellung. Ausgehend von der Zwischenstellung gemäß Fig. 2 ist jetzt die Platte 11 aufgeklappt und stützt sich gegen die in Normal stellung befindliche Vordersitzlehne 3 ab. Sie stellt somit eine Schutzwand für Ladegut auf der vergrößerten Ladefläche 12 dar, das nun nicht beispielsweise während eines Bremsmanövers zwischen die beiden Sitzanordnungen rutschen kann.

Schließlich macht Fig. 4 den Zweck der Erfindung deutlich. Die Vordersitzlehne 3 ist bis in ihre Horizontalstellung umgeklappt und dient als Abstützung für die nun ganz umgeklappte Platte 11. Damit verfügt man nunmehr über einen durchgehenden ebenen Ladeboden, der auch als Liegefläche benutzt werden kann, vom Vordersitz bis zur Fahrzeugrückwand. Es versteht sich von selbst, daß die Lehnenrückwände entsprechend stabil ausgeführt sind. Auch können sie so verkleidet sein, daß die durchgehende ver größerte Ladefläche einen optisch einheitlichen Eindruck macht.

Die Abdeckung 9 ist im Ausführungsbeispiel um eine Achse 13 in Richtung des Pfeiles 14 schwenkbar, bei umgeklappter Lehne 5 sogar um 180°, so daß dann im rückwärtigen Gepäckraum 8 auch sperrige Güter untergebracht werden können. Aber auch bei in Normalstellung befindlicher Lehne 5 kann die Abdeckung 9 so weit angehoben werden, daß man von einer meistens vorhandenen Hecktür aus gut an den Gepäckraum 8 herankommt. Die Achse 6 der Hintersitzlehne 5 und die Achse 13 der Abdeckung 9 sind in einem gemeinsamen Gelenkbeschlag 15 gelagert, der seinerseits am Sitzteil 4 befestigt ist.

Gemäß Fig. 5 kann die hintere Sitzanordnung zweckmäßigerweise als sogenannter Wickelsitz ausgebildet sein. Dazu wird, ausgehend von der in Fig. 2 gezeigten Position, die Abdeckung 9 um die Achse 13 verschwenkt, so daß sie auf der Platte 11 zu liegen kommt. Dann wird die gesamte hintere Sitzanordnung um etwa 90° um eine Achse 16 hochgeklappt, wodurch der Gepäckraum 8 wesentlich vergrößert wird.

Claims

1. Kraftfahrzeug mit einer vor einem Laderaum befindlichen Hintersitzanordnung, deren Lehne durch ein Nach-vorn-Ver schwenken um eine erste, im Bereich ihrer Unterkante befindliche Achse zwecks Vergrößerung des Laderaumes aus ihrer Normal stellung in eine Horizontalstellung klappbar ist, in der ihre Rückseite und eine Wand des Laderaumes eine wenigstens annähernd ebene Fläche bilden, dadurch gekennzeichnet, daß an der Rückseite der Lehne (5) eine Platte (11) befestigt ist, die bei umgeklappter Lehne (5) um eine zweite, im Bereich der Lehnenoberkante befindliche Achse (10) um ca. 180° in eine Position verschwenkbar ist, in der sie mit der Lehnenrückseite und der eine Abdeckung (9) für den unteren Laderaum (8) darstellenden Wand eine zumindest annähernd ebene Fläche (12) bildet.

2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Platte (11) in ihrer ausgeklappten Position wahl weise gegen die aufrecht stehende oder umgeklappte Lehne (3) einer vor der Hintersitzanordnung (4, 5) befindlichen weiteren Sitzanordnung (1, 3) abstützt, wobei die Rückseite der umgeklappten Lehne (3) der weiteren Sitzanordnung (1, 3) wenigstens annähernd die gleiche Höhenlage hat wie die sich auf ihr abstützende Platte (11).

3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (9) um eine dritte, im Bereich ihrer Vorder kante befindliche Achse (13) verschwenkbar ist.