DE3823571A1 - Endglied einer laufwerkskette - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Endglied einer Laufwerks­ kette mit einer abgedichteten und geschmierten Lagervorrichtung, die das Endglied und das daran anschließende Glied schwenkbar verbindet, wozu ein Bolzen und eine diesen aufnehmende und auf dessen Außenfläche dauergeschmiert gleitende Buchse vorgesehen ist und wobei der Bolzen mit dem Außen­ teil des Endgliedes und die Buchse mit dem Innen­ teil des daran anschließenden Gliedes in Bohrungen kraftschlüssig verbunden ist.

Laufwerksketten benötigen zur Montage auf dem Laufwerk, z.B. einer Erdbewegungsmaschine, ein sogenanntes Endglied, an dem die fertige Kette zusammengefügt werden kann.

Es sind bereits Endglieder bekannt, die geteilt sind und deren Teile ineinander verschränkt oder miteinander verschraubt werden, womit sich eine formschlüssige Verbindung der offenen Kettenenden ergibt.

Die bekannten Endglieder sind wesentlich aufwendiger in der Herstellung als die normalen Kettenglieder, da für die geringe Stückzahl eigene Gesenkschmiede­ werkzeuge angefertigt werden müssen.

Es ist Aufgabe der Erfindung, das Endglied einer Laufwerkskette anzugeben, bei dem die Benutzung normaler Kettengliedteile möglich ist, um damit die Fertigungskosten einer Laufwerkskette weiter zu senken.

Darüber hinaus soll auch die Montagezeit verringert und die Sicherheit des Kettenverschlusses erhöht werden.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Außenteile des Endgliedes auf ihrer Innenseite ausgefräste Einschubkanäle mit tangential in die Buchsenbohrung einlaufenden Wänden für die Buchse des Kettengelenkes aufweisen, wobei der Bolzen eine Hülse aufweist, die mit der Buchse eine Schmiermittelkartusche bildet und ein von der Seite einschiebbares, außen mit dem Endglied direkt kraftschlüssig verbundenes Innenteil aufweist.

Durch die hierdurch möglichen Maßnahmen, nämlich die Buchse des Kettengelenkes durch ausgefräste Einschubkanäle ohne weiteres in das Endglied einzulegen und den Bolzen in der Weise zu teilen, daß sein Außenteil mit der Buchse eine Schmiermittelkartusche bildet und mit der Buchse zusammen eingelegt werden kann, sowie das seitliche Einschieben eines Bolzen­ mittelteils wird vorteilhaft erreicht, daß auch die Seitenteile des Endgliedes im gleichen Werkzeug wie die übrigen Kettengliedteile hergestellt werden können.

Lediglich eine kostengünstig durchführbare mechanische Herausarbeitung der Einschubkanäle ist zusätzlich notwendig, so daß sich eine überraschend gut montierbare und betriebssichere, fertigungskosten­ günstige Lösung für das Endglied eines Kettenlauf­ werkes ergibt.

In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Einschubkanäle für die Buchse gegenüber der Endgliedlängsrichtung geneigt sind.

Hierdurch ergibt sich vorteilhaft eine Montage­ erleichterung, die darüber hinaus den Vorteil hat, daß sich im Betrieb zwischen der eingelegten Buchse und dem Außenteil des Endgliedes auch eine formschlüssige Verbindung ergeben kann, die die Verbindungssicherheit des Endgliedes erhöht.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorge­ sehen, daß die Hülse des Bolzens ein nach innen vorstehendes, axialstreifenförmiges Materialvolumen aufweist, dem im Innenteil eine entsprechende Materialausnehmung entspricht.

Hierdurch ergibt sich eine leicht und einfach herzustellende drehfeste Verbindung zwischen dem Innen- und dem Außenteil des Gelenkbolzens, die einfach montierbar ist und ein einfaches Ein­ schieben des Innenteiles in die äußere Bolzenhülse erlaubt.

In anderer Ausgestaltung der Erfindung ist vorge­ sehen daß die Hülse des Bolzens eine Nut und das Innenteil eine Feder oder umgekehrt, daß das Innen­ teil eine Nut und die Hülse eine Feder aufweist.

Auch so ergeben sich drehfeste Verbindungen zwischen dem Innenteil des Bolzens und der äußeren Bolzen­ hülse. Diese arbeiten mit erprobten einfachen Maschinen­ elementen, deren Berechnung besonders einfach ist und die kostengünstig hergestellt werden können.

In anderer Ausgestaltung der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, daß die Hülse des Bolzens eine Innen­ verzahnung und das Innenteil eine entsprechende Außenverzahnung aufweist.

So ergibt sich eine drehfeste Verbindung zwischen dem Innenteil und der Hülse des Bolzens, die ein besonders hohes Drehmoment übertragen kann und eben­ falls durch einfaches Einschieben montierbar ist.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorge­ sehen, daß das Innenteil ein aufgepreßtes Außen­ teil in Preßringform aufweist. So kann vorteilhaft eine beidseitige Preßpassungs­ arretierung des Bolzeninnenteils durch Einpressen des Preßringes in das Außenteil des Endgliedes erreicht werden. Preßpassungsteile sind wegen ihrer Ringform als Drehteile kostengünstig herstellbar.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist dabei vorgesehen, daß die aufgepreßten Außenteile mehr­ teilig ausgebildet sind. So kann eine Preßkraftverringerung erreicht werden.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorge­ sehen, daß die Außenteile Konussitze und Sicherungs­ elemente aufweisen. Auch hierdurch ist mit bewährten Mitteln des Maschinen­ baus eine sichere Befestigung eines Außenringes auf dem Innenteil des Bolzens möglich, die darüber hinaus den Vorteil hat, einfach lösbar zu sein.

Während Preßpassungen eine Druckvorrichtung zum Lösen erfordern, kann bei Konussitzen unter Umständen eine Abziehvorrichtung in Verbindung mit Vibrationen genügen, um eine Lösung des Außenteiles vom Innenteil des Bolzens zu erreichen.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorge­ sehen, daß die Hülse ein, insbesondere eingefrästes, Ölreservoir aufweist, das stirnseitig eine mit einem Gummistopfen verschlossene Ölfüllöffnung besitzt.

Hierdurch ist die gewünschte und eine hohe Lebens­ dauer garantierende Dauerschmierung von Buchse und Bolzen möglich. Es hat sich herausgestellt, daß bei hochwertigen Dichtungen das bisher übliche, in einem Ringraum befindliche Schmiermittelvolumen so verkleinert werden kann, daß der Raum über einer eingefrästen Fläche bereits ein ausreichendes Schmier­ mittelvolumen für eine Dauerschmierung enthält.

Dabei braucht der tragende Querschnitt des Bolzens nur unwesentlich verringert zu werden.

Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn das für das Schmiermittel ausgenommene Volumen des Bolzens auf der Seite des im Bolzeninneren befindlichen Volumens, das der Drehsicherung dient, angeordnet ist.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorge­ sehen, daß der Raum zwischen dem Bolzen und der Buchse als Dichtung seitlich einen Gummidruckring mit einem Gleitring und mit einer Tellerfeder als Spannelement aufweist.

So ergibt sich eine vorteilhafte gute Abdichtung des Spaltes zwischen Buchse und Bolzen mit geringsten Schmiermittelverlusten. Die Abdichtung sorgt auch im rauhen Baustellenbetrieb bei hohen Beanspruchungen auf Dauer für eine gute Abdichtung. Eine Tellerfeder als bewährtes Federelement erreicht dafür den besten, gleichmäßigen Anpreß­ druck bei geringstem Volumen. Die Tellerfeder kann dabei wahlweise aus gewalztem oder gesintertem Federstahlmaterial bestehen.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Raum zwischen dem Bolzen und der Buchse als Dichtung einen Mehrfunktionsgummi­ druckring mit einem inneren Dichtungsteil, einer Axialhülse und einem spitzen, äußeren Schmutzabweiser aufweist.

Durch die Ausbildung des Dichtringes in der beschriebenen Ausführung als Multifunktionsdichtring ergibt sich ebenfalls eine Dichtung hoher Lebens­ dauer und guter Anpassung an die Arbeitsbedingungen der Laufwerkskette.

Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen näher erläutert, die weitere vorteilhafte Einzelheiten zeigen.

Im einzelnen zeigt

Fig. 1 einen Querschnitt durch das erfindungsgemäße Kettengelenk;

Fig. 2 bis 5 Ausführungen der Bolzenhülsen-Innen­ teilverbindung;

Fig. 6 die Verbindung des Bolzeninnenteils mit dem Endgliedaußenteil;

Fig. 7 eine gesicherte Ausführung entsprechend Fig. 6;

Fig. 8 eine Dichtungsausführung mit Tellerfeder;

Fig. 9 eine Dichtungsausführung mit Multifunktions­ dichtungsring und

Fig. 10 ein Endgliedaußenteil mit Einschubkanal.

In Fig. 1 bezeichnet 1 die Gelenkbuchse und 2 die Bolzenhülse, die zusammen mit der Gelenkbuchse 1 eine dauergeschmierte Kartusche bildet. Das Bolzeninnenteil 3 mit dem Bund 4 befindet sich bis auf den Bund 4 in der Hülse 2 und kann leicht und einfach, z.B. mit einer hydraulischen Presse, von der Seite aus montiert werden.

Die aus den Teilen 1 und 2 bestehende Kartusche kann leicht und einfach durch den offenen Bereich des Einschubkanals 10 eingeschoben werden. In Verbindung mit dem Bolzeninnenteil 3 werden die einzelnen Kettengliedteile 5 und 7 so mit den Teilen 6 und 8 drehbar verbunden.

Die Fig. 2 bis 5 zeigen unterschiedliche Aus­ bildungen der Verbindung vom Bolzeninnenteil 3 mit der Bolzenhülse 2, die aus dem allgemeinen Maschinen­ bau bekannt sind. Sie werden je nach der Maschinenausstattung des Laufwerkskettenherstellers und nach den speziellen Anforderungen an die Laufwerkskette ausgewählt.

In Fig. 6 bezeichnet 3 das Bolzeninnenteil und 15 einen Preßring, der zwischen dem Bolzeninnenteil 3 und dem in Fig. 1 mit 7 bezeichneten Endgliedaußenteil angeordnet ist. Durch Einpressen oder Einschlagen des Teils 15 ergibt sich die gewünschte kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Bolzeninnenteil 3 und dem Endgliedaußenteil 7.

Eine andere Ausführung des gleichen Teiles zeigt Fig. 7 mit dem doppelt konischen Preßring 15, der durch die Distanzscheibe 18, das Sicherungsblech 19 und die Schraube 20 gehalten wird. Auch die bewährte, leicht berechenbare und kostengünstige Maschinen­ elemente.

In Fig. 8 bezeichnet 2 die Bolzenhülse und 21 den Dichtungsblock mit einem äußeren, separat gezeigten Gleitring 23. Die Vorspannung des Dichtungsblockes besorgt dabei die Tellerfeder 22.

In Fig. 9 einer anderen Dichtungsausführung besteht der Dichtungsblock aus einer Multifunktions­ dichtung mit einem Ring 26, einem Dichtungsteil 25 innen, einer Axialhülse 24 und einem Schmutzabweiser 27.

Außen wird die Multifunktionsdichtung von einer Buchse 28 mit einer Rille für den Schmutzabweiser 27 abgedeckt, axial nach innen schließt sich ein axial verschieblicher Dichtungsring an.

In Fig. 10 schließlich bezeichnet 5 bzw. 7 das im Gesenk geschmiedete Außenteil mit seinen fenster­ artigen Öffnungen 29 und 30 und den Bohrungen 33 für den Bolzen bzw. 31 für die Buchse. Die Wände 32 der ausgefrästen Einschubkanäle 10 sind alternativ geneigt gezeichnet und laufen tangential in die Bohrung 31 für die Buchse ein.

Die Montage des erfindungsgemäßen Endgliedes ist einfach. Zunächst wird die Laufwerkskette bis auf das Endglied in üblicher Weise montiert. Dann wird die Buchse 3, in die zuvor die Hülse 2 eingeführt wurde, als Kassette in die zu verbindenden Kettengliedinnenteile 6 und 8 eingepreßt. Anschließend werden die Kettengliedaußenteile 7 und 5 über die Kassette 1, 2 geschoben und das Bolzeninnen­ teil 3 durch das Einpressen des Bundes 4 und des Pressringes 15 mit den Endgliedaußenteilen 5 und 7 verbunden. Die Kette ist damit montiert.

Claims (11)

1. Endglied einer Laufwerkskette mit einer abgedichteten und geschmierten Lagervorrichtung, die das Endglied und das daran anschließende Glied schwenkbar ver­ bindet, wozu ein Bolzen und eine diesen aufnehmende und auf dessen Außenfläche dauergeschmiert gleitende Buchse vorgesehen ist und wobei der Bolzen mit dem Außenteil des Endgliedes und die Buchse mit dem Innenteil des daran anschließenden Gliedes in Bohrungen kraftschlüssig verbunden ist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Außenteile (5, 7) des Endgliedes auf ihrer Innenseite ausgefräste Einschubkanäle (10) mit tangential in die Buchsenbohrung (31) einlaufen­ den Wänden (32) für die Buchse (1) des Kettengelenkes aufweisen, wobei der Bolzen (2, 3, 4) eine Hülse (2) aufweist, die mit der Buchse (1) eine Schmiermittel­ kartusche (1, 2) bildet und ein von der Seite ein­ schiebbares, außen mit dem Endglied direkt kraft­ schlüssig verbundenes Innenteil (3, 4) aufweist.

2. Endglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschubkanäle (10) für die Buchse (1) gegenüber der Endgliedlängsrichtung geneigt sind.

3. Endglied nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Hülse (2) des Bolzens (2, 3, 4) ein nach innen vorstehendes axialstreifenförmiges Materialvolumen (11) aufweist, dem im Innenteil (3) eine entsprechende Materialausnehmung entspricht.

4. Endglied nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (2) des Bolzens (2, 3, 4) eine Nut und das Innenteil (3) eine Feder (13) oder umge­ kehrt, daß das Innenteil (3) eine Nut und die Hülse (2) eine Feder (12) aufweist.

5. Endglied nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Hülse (2) des Bolzens (2, 3, 4) eine Innenverzahnung (14) und das Innenteil (3) eine entsprechende Außenverzahnung aufweist.

6. Endglied nach Anspruch 1, 2, 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenteil (3) ein aufge­ preßtes Außenteil (15) in Preßringform aufweist.

7. Endglied nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das aufgepreßte Außenteil (15) mehrteilig ausgebildet ist.

8. Endglied nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Außenteil (15) Konussitze und Sicherungselemente (18, 19, 20) aufweist.

9. Endglied nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (2) ein, insbesondere eingefrästes Ölreservoir aufweist, das stirnseitig eine mit einem Gummistopfen ver­ schlossene Ölfüllöffnung besitzt.

10. Endglied nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum (9) zwischen dem Bolzen (2, 3, 4) und der Buchse (1) als Dichtung seitlich einen Gummidruck­ ring (21) mit einem Gleitring (23) und mit einer Tellerfeder (22) als Spannelement aufweist.

11. Endglied nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum (9) zwischen dem Bolzen (2, 3, 4) und der Buchse (1) als Dichtung einen Mehrfunktions-Gummidruckring (26) mit einem inneren Dichtungsteil (25), einer Axial­ hülse (24) und einem spitzen, äußeren Schmutzabweiser (27) aufweist.