DE3819434A1 - Verfahren zum ueberziehen der oberflaeche eines dreidimensionalen formkoerpers mit einer plastisch verformbaren kunststoffolie, vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens und mit hilfe des verfahrens und der vorrichtung hergestelltes moebelteil - Google Patents
Verfahren zum ueberziehen der oberflaeche eines dreidimensionalen formkoerpers mit einer plastisch verformbaren kunststoffolie, vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens und mit hilfe des verfahrens und der vorrichtung hergestelltes moebelteilInfo
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- B29C51/00—Shaping by thermoforming, i.e. shaping sheets or sheet like preforms after heating, e.g. shaping sheets in matched moulds or by deep-drawing; Apparatus therefor
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Überziehen
der Oberfläche eines dreidimensionalen Formkörpers mit einer
plastisch verformbaren Kunststoffolie, bei dem die
Kunststoffolie in einem Verschlußraum gegenüber dem
Formkörper eingeklemmt und vor dem Überziehen aufheizbar ist,
wobei die Kunststoffolie zwei durch sie gegeneinander
getrennte erste und zweite Verschlußräume trennt und wobei
die Kunststoffolie mittels Überdruckes im ersten
Verschlußraum unter plastischer Formveränderung an die
Konturen des Formkörpers gedrückt wird, während im zweiten
Verschlußraum der Raum um den Formkörper entlüftet wird, und
auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens,
sowie ein mit Hilfe des Verfahrens und der Vorrichtung
hergestelltes Möbelteil.
In der deutschen Gebrauchsmusterschrift 82 09 779 ist eine
Vorrichtung zum Überziehen von Formkörpern mit einer
thermoplastischen Kunststoffolie beschrieben. Ein Formkörper
wird dabei auf einen Träger aufgelegt und kann auf dem Träger
in einen Verschlußraum hineingeschoben werden. Der
Verschlußraum, ein sog. Blaskasten, weist an seiner Oberseite
einen ortsfesten Rahmen auf, der mit einem Dichtrand versehen
ist, über den hinweg eine plastisch verformbare
Kunststoffolie ziehbar ist. Mit Hilfe eines zweiten
beweglichen Spannrahmens und eines an ihm vorgesehenen
Dichtrandes kann die Folie zwischen dem festen Spannrahmen
und dem beweglichen Spannrahmen eingeklemmt werden. Mittels
einer Heizstation läßt sich die plastisch verformbare
Kunststoffolie vorwärmen, wonach sie dann auf nicht näher
beschriebene Weise über das zu überziehende Teil gezogen
wird.
Aus der DE-OS 30 01 904 ist eine Membran-Formenpresse bekannt,
die sich für das Beschichten von Formkörpern mit
Kunststoffolien eignet. Diese Membran-Formenpresse weist
einen Spannrahmen auf, in dem eine Membran eingespannt ist.
Im Einspannbereich der Membran befindet sich eine Heizung zum
Aufheizen der Membran sowie der von dieser zu verarbeitenden
Kunststoffolie. Auf einem tablettartigen Maschinentisch ist
ein Formkörperträger angeordnet, auf dem ein zu
beschichtender Formkörper aufliegt. Es ist weiter ein
Verschlußraum vorgesehen, der aus dem Tisch und einem mit dem
Tisch zusammenfahrbaren Preßrahmen mit Deckplatte besteht.
Der Preßrahmen dient mit seinem Dichtrand als Druckstempel.
Auf den Tisch mit dem Formkörper ist eine Kunststoffolie
festlegbar. Die Membran schließt einen ersten Verschlußraum
in dem Preßrahmen ab. Hat die Heizung die Kunststoffolie und
die Membran ausreichend aufgeheizt und sind Tisch und
Preßrahmen zusammengefahren, dann wird in den Verschlußraum
innerhalb des Preßrahmens Lufthochdruck eingegeben. Die
Membran preßt die Kunststoffolie gegen den Formkörper, wobei
sich die Kunststoffolie unter plastischer Verformung an die
Konturen des Formkörpers anlegt. An der Oberfläche des
überzogenen Formkörpers verbleiben dann aber Abriebreste der
Membran, weil sich die Membran und die Kunststoffolie flächig
aneinander reiben.
Aus der Deutschen Patentschrift 32 29 975 ist es
darüberhinaus bekannt, einen Raum, in dem sich der Träger mit
dem Formkörper befindet, als einen Verschlußraum auszubilden,
der an Unterdruck anschließbar ist. Der Formkörperträger mit
dem Formkörper befindet sich dabei in diesem Verschlußraum
unterhalb der Kunststoffolie. Durch Unterdruck innerhalb
dieses Verschlußraumes kann die Kunststoffolie gegen den
Formkörper, in diesem Fall einen Helm, gezogen werden. Um
Luftstauungen an der Helmoberfläche zu vermeiden, ist die
Helmwand mit feinen Durchgangslöchern versehen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, das Verfahren und die
Vorrichtung der eingangs erwähnten Art zum Herstellen von
Möbelteilen einzusetzen und verwendbar zu machen.
Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch die
Anwendung zur Herstellung eines Möbelteiles, insbesondere
eines Möbelfrontteiles für Ein- und Anbaumöbel, wie einer
Türplatte für Küchen-, Wohn- und Büromöbel, mit einem Form
körper aus luftdurchlässigem Holzfaserwerkstoff (MDF) oder
Schaumkunststoff, wobei der auf seiner Rückseite bereits mit
einer geschlossenen luftdichten Kunststoffolie bedeckte
Formkörper mittels Unterdruckes im zweiten Verschlußraum über
seine noch nicht abgedeckten, der aufzuziehenden Kunststoff
folie zugewandte Oberfläche her entlüftet wird und der Über
druck im ersten Verschlußraum die Folie eng anschmiegend ge
gen die Konturen des entlüfteten Formkörpers bis an die
Kunststoffolie an der Rückseite heran ausformt und andrückt.
Durch die Anwendung eines kombinierten
Überdruck/Unterdruck-Aufpressens wird problemlos das
Überziehen der Oberflächen von luftdurchlässigen,
plattenförmigen Möbelteilformkörpern einschließlich ihrer
ringsum laufenden Ränder bis hin zur bereits vorher
angebrachten luftdichten Rückseitenfolie erreicht. Der
Unterdruck am Formkörper und in seinem Inneren vermeidet
eine Rückfederungwirkung der angestauten aus dem Formkörper
heraus und aus vertieften von der aufgedrückten Folie
eingeschlossenen Konturbereichen. Solche Rückfederungen
behindern das Ausformen und Andrücken der Kunststoffolie bis
scharf an die Konturen des Formkörpers heran und
beeinträchtigen profilscharfe Verklebung. Das Ausformen ohne
Zuhilfenahme einer Membran vermeidet Abriebrückstände der
Membranen, die mühevoll entfernt werden müssen. Die
Kunststoffolie schmiegt sich auch an Innenkanten und sogar
innenliegende Hinterschneidungen zur Ausbildung von Griffen
an. MDF ist eine Beschaffenheitsangabe für luftdurchlässiges
Holzfasermaterial und bedeutet: Medium-Density-Fiberboard.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens der eingangs
erwähnten Art ist gekennzeichnet durch ihre Verwendung zur
Herstellung eines Möbelteiles für Ein- und/oder Anbaumöbel,
insbesondere einer Möbelfront oder -türplatte von Küchen-,
Wohn- und Büromöbeln mit einem Formkörper aus einem
luftdurchlässigem Holzfaserwerkstoff (MDF) oder Schaumkunst
stoff, dessen Rückseite bereits vor dem Einbringen in die
Vorrichtung mit einer sie bedeckenden geschlossenen und
luftdichten Kunststoffolie versehen ist, wobei der zweite
Verschlußraum mit einem Unterdruckanschluß versehen ist, der
den Formkörper mit seinem Inneren einem Unterdruck derart
aussetzt, daß das Ausformmittel Überdruck im ersten Verschluß
raum die plastisch verformbare Kunststoffolie ohne Luftgegen
druck aus dem Formkörperinneren bis an die Kunststoffbedek
kung an der Rückseite heran entsprechend der Formkörperkontur
ausformt. Vorrichtungen der eingangs erwähnten Art wurden
bisher in der Möbelindustrie nicht eingesetzt. Vermutlich
beruht darauf, daß Lufteinschlüsse im Formteil und im
Konturbereich zu unüberwindlichen Ausform- und Verklebungs
schwierigkeiten geführt haben. Durchgangslöcher wie in dem
DE P 32 29 975 ließen sich bei geschlossenen rückseitigen
Oberflächen nicht verwirklichen. Man hielt es bisher nicht
für realisierbar, dreidimensionale MDF-Platten einer Dicke
von ca. 60-80 mm ohne Andruckmembran mit einer Folie zu
überziehen, die aufgrund ihrer Materialzusammensetzung
(PVO-Material, das auch gegen scharfe Reinigungsmittel
beständig ist), insbesondere in stark gedehnten Bereichen zum
Luftdurchbruch neigt.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung nach der
Erfindung, bei der rings um den auf dem Träger aufliegenden
Formkörper eine Nut umläuft, ist vorgesehen, daß die
umlaufende Nut im Träger als kreis- oder ellipsenförmige
Kehle ausgebildet ist. Eine solche Kehle führt zu einer
annähernd gleichmäßigen Reckung der Kunststoffolie, auch wenn
unterschiedliche Folienstärken eingesetzt werden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß der Krümmungsradius der Kehle etwa der Höhe
jeder der zu überziehenden vertikalen Kanten des Formkörpers
entspricht. Eine solche Dimensionierung vermeidet Risse in
der Kunststoffolie, die einen sofortigen Druckverlust zur
Folge hätten. Auch werden unerwünschte Überdehnungen
vermieden. Die Dehnungen der Kunststoffolie werden im
wesentlichen in den Bereich der Kehle, also vom Formkörper
weg, verlegt.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß jedem Formkörper ein eigener Träger mit einer
außerhalb der umlaufenden Kehle umlaufenden planen Auflage
zugeordnet ist. Wenn jedes Formteil seinen eigenen
Formteilträger hat, dann kann ihm auch seine eigene
umlaufende Nut zugeordnet werden. Damit wird größere
Sicherheit bei der Durchführung des Überziehens erreicht.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß ein oder mehrere neben und/oder
hintereinander angeordnete Träger ein Tablett ergeben, auf
dessen äußere umlaufende Gesamtauflage der unten offene,
einen Preßrahmen bildende Rand des ersten Verschlußraumes
dichtend aufsetzbar ist, wobei sich die Gesamtauflage aus
Einzelteilen zusammensetzen kann. Ist ein Formkörper so groß,
daß er allein die Arbeitsfläche der Maschine ausfüllt, dann
kann seine ringsumlaufende Nut gleichzeitig der zweite
Dichtrand des Preßraumes sein. Werden mehrere Formkörper
nebeneinander angeordnet, dann werden diese mosaikartig
zusammengeschoben. Die Arbeitsfläche wird damit optimal
ausgenutzt.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß die in den ersten Verschlußraum eingeführte
Druckluft einen Hohlraum zwischen Druckraumwand,
Druckraumdecke und Strahlerschirm durchfließt. Mit dieser
Maßnahme läßt sich die in den oberen Verschlußraum
einfließende Druckluft vorwärmen. Eine schockartige Kühlung
der Kunststoffolie wird damit vermieden. Weiterhin verbindet
sich mit dieser Luftführung die Möglichkeit, die Wände des
Verschlußraumes zu kühlen.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 Eine Vorichtung zum Überziehen von Formkörpern für
Möbelteile mit thermoplastischen Kunststoffolien.
Fig. 2 einen Teil einer abgewandelten Vorrichtung nach Fig. 1
und einen Formkörperträger mit Formkörper teilweise
schaubildlich anhand eines vergrößerten Teilschnittes.
Fig. 3 eine Draufsicht auf einen zusammengesetzten
Formkörperträger mit aufgelegten Formkörpern.
In einer Vorrichtung 1 zum Überziehen von Formkörpern aus
luftdurchlässigem Material, wie Holzfaserwerkstoff oder
Schaumkunststoff mit einer Kunststoffolie befindet sich ein
ortsfester oder ein- und ausfahrbarer Maschinentisch 2 mit
einer beispielsweise aus einem engmaschigen Draht oder Git
termetall bestehenden Abdeckung 2 a. Auf dem Maschinentisch
ist ein Formkörperträger 3 angeordnet. Es sind ein erster
Preßrahmen 11 a und ein zweiter Preßrahmen 11 b vorgesehen, die
mittels eines ersten Dichtrandes 12 a und eines zweiten Dicht
randes 12 b gegeneinander abdichtbar sind. Im Beispiel nach
Fig. 1 wird der Rand 4 umgeben von einem hochgezogenen unte
ren Preßrahmen 11 b. Auf die Auflage 6 des Formkörperträgers 3
ist ein Formkörper 7 aufgelegt. Dieser Formkörper 7 ist der
Grundkörper eines mit einer Kunststoffolie zu überziehenden
Möbelteiles insbesondere eines Möbelfrontteiles für Ein- und
Anbaumöbel, wie einer Türplatte für Küchen-, Wohn- und Büro
möbel mit einer Dicke zwischen ca. 60 und 80 mm. Die
Oberfläche 7 a, die
Kanten 7 b oder die Ränder 7 c des Formkörpers 7 können
Profilierungen 8 aufweisen. Rings um den Formkörper 7
erstreckt sich im Formkörperträger 3 eine im Querschnitt
kreis- oder ellipsenförmige Kehle 3 a, die so ausgeführt ist,
daß sie den Formkörper 7 noch unterschneidet. Der Radius R
der Hohlkehle 2 und ihre Tiefe sowie die vertikal
verlaufenden Kanten 7 c des Formkörpers 7 haben etwa die
gleichen Abmessungen. Die Abmessung ist in Fig. 2 mit m
angegeben.
Die Vorrichtung 1 hat einen mittels einer Kunststoffolie 9
teilbaren Verschlußraum 10, der sich zwischen dem ersten und
dem zweiten Preßrahmen 11 a,11 b ausbildet. Die Preßrahmen 11 a
und 11 b können gegeneinander verschieblich oder aber auch
ortsfest sein. Sind sie gegeneinander verschieblich, dann
können der erste Dichtrand 12 a des ersten Preßrahmens 11 a und
der zweite Dichtrand 12 b des zweiten Preßrahmens 11 b dichtend
gegen die Kunststoffolie 9 gepreßt werden. Es sind aber auch
andere Arten der Abdichtung denkbar. Die Kunststoffolie 9
trennt den Verschlußraum 10 in einen ersten Verschlußraum 10 a
und in einen zweiten Verschlußraum 10 b. Der erste
Verschlußraum 10 a ist über eine Überdruckleitung 13, in der
sich ein Ventil 14 befindet, unter Überdruck setzbar. Der
zweite Verschlußraum 10 b ist über eine Unterdruckleitung 15
mit einem Ventil 16 an eine Unterdruckleitung oder einen
Unterdruckbehälter anschließbar. Die Unterdruckleitung mündet
am Formkörperträger 3 in die grobporösen Abdeckung 2 a.
In Fig. 1 ist der Formkörperträger ortsfest innerhalb des
Verschlußraumes 10 b dargestellt. Es ist selbstverständlich
auch möglich, zur Beschleunigung der Verfahrensabwicklung den
Formkörperträger 3 auf dem Maschinentisch 2 ein- und
ausfahrbar zu machen.
Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform der Vorrichtung 1 mit
einem ersten Preßrahmen 11 a. Die Funktion des zweiten
Preßrahmens ist von der äußeren ebenen Auflage 4 des
Formkörperträgers 3 übernommen, wobei die Auflage 4 auf Höhe
der Trägeroberseite 6 oder auf Höhe der Formkörperoberfläche
7 a vorgesehen ist. Die Auflage 4 auf Höhe der
Formkörperoberfläche 7 a ist gestrichelt angedeutet. In den
ersten Dichtrand 12 a ist eine zusätzliche Dichtung 12 c
eingesetzt.
Die Breite und Tiefe der Preßrahmen 11 a und 11 b bestimmt die
Größe der zur Verfügung stehenden Arbeitsfläche. Ist ein zu
überziehender Formkörper 7 so groß, daß er beinahe die ganze
Preßfläche 13 ausfüllt, dann wird auf dem zugehörigen
Formkörperträger 3 nur ein Formkörper 7 aufliegen. Ist der
Formkörper 7 jedoch kleiner, dann werden mehrere
Formkörperträger 3 mosaikartig zusammengesetzt. Fig. 3 zeigt
ein Tablett 23 mit zusammengeschobenen Formkörperträgern 3,
auf denen Formkörper 7 verschiedener Dimensionierung
aufliegen. Rings um das ganze Tablett 23 erstrecken sich dann
gemeinsame Auflagenteile 24 a, die eine gemeinsame
ringsumlaufende, gestrichelt angedeutete Gesamtauflage 24
bilden. Diese Gesamtauflage 24 kann sich innerhalb des
Verschlußraumes 10 im Bereich des zweiten Preßrahmens 11 b
befinden oder aber eine Auflage für den ersten Dichtrand 12 a
darbieten.
Die Kunststoffolie 9 ist in einer ringsumlaufenden
Folienhalterung 17 angeordnet; eine Einrichtung für
absatzweisen Durchzug der Folie läßt sich einrichten. Über
den Drucklufteinlaß 13 kann Druckluft in Richtung eines
angedeuteten Pfeiles 19 in den ersten Verschlußraum 10 a
einfließen. In dem Verschlußraum 10 a befindet sich ein
Strahlerschirm 20, der Infrarotstrahler 21 wärmemäßig
gegenüber der Deckplatte 18 und den Seitenwänden des
Preßrahmens 11 a abschirmt. In dem Verschlußraum 10 a strömt
die einfließende Druckluft zunächst zwischen den
Strahlerschirm 20 und die Decke 18 und dann zwischen die
Seitenwände des ersten Preßrahmens 11 a. Dadurch lassen sich
die Wände des ersten Preßrahmens 11 a und die Deckplatte 18
kühlen, wohingegen sich die einströmende Druckluft erwärmt
und damit die zuvor aufgeheizte Kunststoffolie nicht wieder
kühlt.
Der plattenförmige Formkörper 7 zur Bildung eines Möbelteiles
besteht aus einem luftdurchlässigen Holzfaserwerkstoff, der
unter dem Materialbeschaffenheitskennzeichen MDF im Handel
angeboten wird. MDF bedeutet dabei Medium-Density-Fiberboard.
Der Formkörper 7 kann aber auch aus luftdurchlässigem
Schaumkunststoff bestehen. Der Formkörper 7 ist bereits beim
Auflegen auf den Formkörperträger 5 an seiner auf diesem
aufliegenden Rückseite 22 mit einer Kunststoffolie 25
abgedeckt. Die Rückseitenfolie 25 bildet eine geschlossene
luftundurchlässige Schicht.
Ist der Formkörper 7 oder sind mehrere Formkörper 7 in den
Verschlußraum 10 eingebracht und ist die Kunststoffolie 9
trennend zwischen den ersten Verschlußraum 10 a und den
zweiten Verschlußraum 10 b gezogen, dann wird die Kunststoff
folie zunächst über die Infrarotstrahler 21 aufgeheizt. Die
Aufheizung erfolgt auf eine Temperatur, die der günstigen
Verformungstemperatur der Folie entspricht. Die Wellenlänge
der Infrarotstrahlung liegt etwa bei λ=2,2-2,7µm. Die
Aufheizung der Folie kann auch außerhalb des Verschlußraumes
10 erfolgen. Bei diesem
Aufheizen dehnt sich die Kunststoffolie 9 und glättet sich.
Dabei hängt sie mehr durch. Der Durchhang soll so sein, daß
die Folie die Oberfläche 7 a noch nicht berühren kann. Im
Anschluß an den Aufheizvorgang wird der zweite Verschlußraum
10 b durch öffnen des Ventils 16 an einen Unterdruck gelegt
und die Luft wird aus dem zweiten Verschlußraum 10 b in
Richtung eines Pfeiles 26 herausgesaugt. Der Unterdruck führt
dazu, daß die Umgebung des Formkörpers 7 unter Unterdruck
gerät ebenso wie das Innere des Formkörpers 7 selbst. Der
Unterdruck soll so mäßig sein, daß er die Folie kaum an
anzieht. Unmittelbar mit oder nach dem Öffnen des Unter
druckventiles 16 wird das Überdruckventil 14 bei weiter
geöffnet bleibendem Unterdruckventil 16 geöffnet und die
Druckluft strömt nun in Richtung des Pfeiles 19 in den ersten
Verschlußraum 10 a ein. Die sich am Strahlerschirm 20 erwär
mende Druckluft baut im ersten Verschlußraum 10 a einen Über
druck auf und die Kunststoffolie zieht sich unter plastischer
Verformung in die ihr dargebotenen Profilierungen oder Kontu
ren des Formkörpers 7, 3 a ein. Luftreste im Bereich der Form
körperoberfläche 7 a, 7 b, 7 c, und 28 entweichen in das Innere
des zuvor am Unterdruck gelegten Formkörpers. Die Kunststoff
folie legt sich auch durchgehend über die Ränder 7 c an den
Formkörper 7 bis heran an die Ränder der auf der Rückseite 22
des Formkörpers 7 vorgesehenen Rückseitenfolie 25 an. In
tiefer liegenden Konturen eingeschlossene Luft entweicht in
den in seinem Inneren zuvor entlüfteten Formkörper.
Der Formkörper 7 wurde vorher auf seiner Oberseite 7 a, über
die Kanten 7 b und die Profilierungen 8 sowie die Ränder 7 c
mit einem Klebstoff versehen. Der Klebstoff klebt die
Kunststoffolie 9 auf dem Formkörper 7 fest und zwar selbst in
schwierigen Ecken und Kanten.
Profilierungen können im Formkörper 7 selbstverständlich auch
unmittelbar in die Oberfläche 7 a eingebracht werden und sind
in Fig. 1 mit 27 angedeutet. Die Profilierungen 27 können
auch mit Hinterschneidungen 28 versehen sein, wie sich aus
Fig. 2 ergibt.
Claims (10)
1. Verfahren zum Überziehen der Oberfläche eines
dreidimensionalen Formkörpers mit einer plastisch
verformbaren Kunststoffolie, bei dem die Kunststoffolie in
einem Verschlußraum gegenüber dem Formkörper eingeklemmt und
vor dem Überziehen aufheizbar ist, wobei die Kunststoffolie
zwei durch sie gegeneinander getrennte erste und zweite
Verschlußräume trennt und wobei die Kunststoffolie mittels
Überdruckes im ersten Verschlußraum unter plastischer
Formveränderung an die Konturen des Formkörpers angedrückt
wird, während im zweiten Verschlußraum der Formkörper
entlüftet wird, gekennzeichnet durch die Anwendung zur
Herstellung eines Möbelteiles, insbesondere eines
Möbelfrontteiles für Ein- und Anbaumöbel, wie einer Türplatte
für Küchen-, Wohn- und Büromöbel, mit einem plattenförmigen
Formkörper aus luftdurchlässigem Holzfaserwerkstoff (MDF)
oder Schaumkunststoff, wobei der auf seiner Rückseite bereits
mit einer geschlossenen luftdichten Kunststoffolie bedeckte
Formkörper mittels Unterdruckes im zweiten Verschlußraum über
seine nicht abgedeckte, der aufzuziehenden Kunststoffolie
zugewandte Oberfläche entlüftet wird und der Überdruck im
ersten Verschlußraum die Kunststoffolie eng anschmiegend
gegen die Konturen des entlüfteten Formkörpers bis an die
Kunststoffolie an der Rückseite heran ausformt und andrückt.
2. Vorrichtung (2) zum Überziehen der Oberfläche (7 a) eines
dreidimensionalen Formkörpers (7) mit einer plastisch
verformbaren Kunststoffolie (9), in der der Formkörper (7)
auf einen Träger (3) auflegbar ist in einem Verschlußraum
(10), der mittels der Kunststoffolie in einen ersten und
einen zweiten Verschlußraum (10 a, 10 b) teilbar ist, wobei die
Kunststoffolie über den ersten unter Überdruck bringbaren
Verschlußraum (10 a) aufheizbar ist, wobei die Kunststoffolie
(9) mittels des als Ausformmittel dienenden Überdruck unter
plastischer Formveränderung die Konturen (8) des Formkörpers
annimmt und wobei der zweite Verschlußraum (10 b) eine
Entlüftung aufweist, gekennzeichnet durch ihre Verwendung zur
Herstellung eines Möbelteiles für Ein- und/oder Anbaumöbel,
insbesondere einer Möbelfront oder -türplatte von Küchen-,
Wohn- und Büromöbeln mit einem Formkörper (7) aus einem
luftdurchlässigen Holzfaserwerkstoff (MDF) oder
Kunstschaumstoff, dessen Rückseite bereits vor dem Einbringen
in die Vorrichtung mit einer sie bedeckenden, geschlossenen
und luftdichten Kunststoffolie (25) versehen ist, wobei der
zweite Verschlußraum (10 b) mit einem Unterdruckanschluß (15)
versehen ist, der den Formkörper (7) mit seinem Inneren einem
Unterdruck derart aussetzt, daß das Ausformmittel Überdruck
im ersten Verschlußraum die plastisch verformbare
Kunststoffolie ohne Luftgegendruck aus dem Formkörperinneren
bis an an die Kunststoffbedeckung an der Rückseite heran
entsprechend den Formkörperkonturen ausformbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, bei der rings um den auf dem
Träger (3) aufliegenden Formkörper (7) eine Nut (3 a) umläuft,
dadurch gekennzeichnet, daß die umlaufende Nut (3 a) im Träger
(3) als kreis- oder ellipsenförmige Kehle ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Krümmungsradius (R) der Kehle (3 a) etwa der Höhe jeder
der zu überziehenden vertikalen Kanten (7 c) des Formkörpers
(7) entspricht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß jedem Formkörper (7) ein eigener Träger
(3) mit einem außerhalb der umlaufenden Kehle (3 a)
umlaufenden planen Rand (4) zugeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß ein oder mehrere neben- und/oder
hintereinander angeordnete Träger (4) ein Tablett (23)
ergeben, auf dessen äußere umlaufende Gesamtauflage der unten
offene, Dichtrand (12 a) eines Preßrahmens (11 a) des ersten
Verschlußraumes (10 a) dichtend aufsetzbar ist, wobei sich die
Gesamtauflage (24) aus Teilen (24 a) zusammensetzen kann.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die in den ersten Verschlußraum (10 a) eingeführte Druckluft
einen Hohlraum (20 a) zwischen Preßwand (11 a),
Druckraumdeckplatte (18) und Strahlerschirm (20) durchfließt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die aus Infrarotstrahlern bestehende Heizung eine
Srahlungsenergie der Wellenlänge λ=2,2-2,7µm abgibt.
9. Möbelteil, hergestellt mit Hilfe des Verfahrens und der
Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8
mit an der Oberseite (7 a) vorgesehenen erhaben vorstehenden
oder eingearbeiteten vertieften ornamentalen Strukturen (26).
10. Möbelteil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Strukturen (26) teilweise hinterschnitten sind zur
Ausbildung von Griffen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883819434 DE3819434A1 (de) | 1988-06-08 | 1988-06-08 | Verfahren zum ueberziehen der oberflaeche eines dreidimensionalen formkoerpers mit einer plastisch verformbaren kunststoffolie, vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens und mit hilfe des verfahrens und der vorrichtung hergestelltes moebelteil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883819434 DE3819434A1 (de) | 1988-06-08 | 1988-06-08 | Verfahren zum ueberziehen der oberflaeche eines dreidimensionalen formkoerpers mit einer plastisch verformbaren kunststoffolie, vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens und mit hilfe des verfahrens und der vorrichtung hergestelltes moebelteil |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3819434A1 true DE3819434A1 (de) | 1989-12-21 |
Family
ID=6356078
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883819434 Withdrawn DE3819434A1 (de) | 1988-06-08 | 1988-06-08 | Verfahren zum ueberziehen der oberflaeche eines dreidimensionalen formkoerpers mit einer plastisch verformbaren kunststoffolie, vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens und mit hilfe des verfahrens und der vorrichtung hergestelltes moebelteil |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3819434A1 (de) |
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- 1988-06-08 DE DE19883819434 patent/DE3819434A1/de not_active Withdrawn
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