DE3816352C2 - Hygienischer Zellstoffartikel als Einmalartikel - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen hygienischen Zellstoff­ artikel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Es ist bekannt, in Windein Quellsubstanzen zu verwenden, die die anfallende Flüssigkeit binden. Es handelt sich hierbei um hochquellfähige Polymere, die bei Zutritt von Flüssigkeit langsam quellen und diese in großer Menge speichern. Dabei werden diese superabsorbierenden Stoffe in der Regel gleichmäßig im Saugkörper eingelagert. Es ist aber auch schon vorgeschlagen worden, die Quellsub­ stanz in Richtung der Windellängsachse vom Verstärkungs­ bereich in der Mitte der Windei nach außen abnehmend aufzutragen entsprechend dem anfallenden Flüssigkeits­ verteilungsprofil.

Neben dem Geruch der frischen Ausscheidungen macht sich der Geruch der Abbauprodukte der Körperflüssigkeiten im Laufe der Zeit unangenehm bemerkbar. Die meisten der verwendeten superabsorbierenden Substanzen haben die Fähigkeit, beim Aufsaugen von Wasser den ph-Wert in Richtung sauer zu ver­ schieben, wodurch eine leichte Geruchsverminderung erfolgt.

Es ist bereits bekannt, sanitäre Produkte, wie Binden, mit desodorierenden und mikrobistatischen Mitteln auszurüsten, die der Unterdrückung des Zersetzungsgeruchs von Blut, Urin usw. dienen (vgl. EP-OS 0 158 092). Die üblichen antimikro­ biellen Wirkstoffe haften jedoch nicht fest auf der Faser und werden durch die Körpersekrete leicht mobilisiert, so daß deren Verwendung nicht die gewünschte Wirkung hat. Auch hat sich gezeigt, daß die Verwendung gewisser desodorieren­ der Substanzen in der Windel zu Hautirritationen führen kann.

Eine weitere Monatsbinde ist aus der GB 20 93 352 bekannt, die einen mehrschichtigen Saugkörper aufweist. Eine erste Schicht besteht aus Zellulosefasern, eine zweite Schicht aus Aktivkohle und eine dritte Schicht aus Natriumpolyacrylat. Die Schichten sind lediglich übereinandergelegt, so daß die einzelnen verschiedenen Substanzen in getrennten Schichten vorliegen.

Ein weiteres Hygieneprodukt ist aus der DE 30 30 920 be­ kannt, mit einem Saugkörper, bei dem mit Zitronensäuretri­ ethylester als Geruchsbinder umhüllte Quellstoffteilchen in einer separaten Schicht in dem ansonsten aus Watte oder Fluff bestehenden Saugkörper angeordnet sind.

Aus der DE-AS 24 24 988 ist weiter eine Hygienebinde be­ kannt, die zwar Aktivkohle als Geruchsbinder aufweist, bei der jedoch keine Quellstoffe vorgesehen sind.

Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten hygienischen Zellstoffartikel mit Quellsubstanzen und geruchsbindenden Substanzen bereit­ zustellen, der einen wirkungsvollen und effektiven Einsatz der geruchsbindenden Substanzen erlaubt.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß in den die Quellsubstanzen enthaltenden Bereichen des Saug­ körpers geruchsbindende Substanzen separat eingelagert sind, deren Konzentration an jeder Stelle des Saugkörpers im wesentlichen proportional zu der Konzentration der Quellsub­ stanzen im Saugkörper gewählt ist, so daß das Verteilungs­ profil der geruchsbindenden Substanzen dem Verteilungsprofil der Quellsubstanzen entspricht.

Die separate Verwendung von geruchshemmenden Substanzen im Saugkörper hat den Vorteil, daß die Dosierung dieser Sub­ stanzen praxisgerecht, d. h. entsprechend der Flüssigkeits­ charakteristik und demnach auch der Menge der Quellsubstan­ zen, proportional vorgenommen werden kann. Es soll eine Synergie zwischen den hochquellfähigen Materialien und den Geruchsbindern erfolgen. Zwar bindet schon das quellfähige Material die meiste Flüssigkeit und weist auch ein gewisses Ammoniakbindevermögen auf; den Überschuß an Urin oder Blut, der sich im Laufe der Zeit zersetzt und sich geruchsstörend bemerkbar macht, bewältigt die geruchsbindende Substanz.

Würde man nur geruchshemmende Substanzen ohne die Quellsub­ stanzen verwenden, müßte eine wesentlich höhere Dosierung der Geruchshemmer vorgenommen werden.

Gemäß einem bevorzugten Vorschlag soll als geruchsabsorbie­ rende Substanz in bekannter Weise Aktivkohle verwendet werden, da diese sich mit Fasermaterial gut vermischen läßt. Als besonders vorteilhaft wird jedoch die Verwendung von Zeolithen angesehen, da diese besonders hautfreundlich und farbneutral sind. Sie haben gegenüber den bisher verwendeten geruchshemmenden Substanzen, wie Bakteriziden, Zitronensäu­ ren u. dgl. den Vorteil, daß sie gegenüber der Haut neutral sind und keine chemischen Einwirkungen auf die Quellsubstan­ zen ausüben und das Wasserrückhaltevermögen der Quellsub­ stanzen nicht beeinflussen.

Claims (4)

1. Hygienischer Zellstoffartikel als Einmalartikel, insbesondere Windel oder Höschenwindel, mit folgenden Merkmalen:

• - einer flüssigkeitsundurchlässigen Wäscheschutzfo­ lie,
• - einer porösen Vliesstoffabdeckung an der Körper­ seite,
• - einem zwischen Wäscheschutzfolie und Vliesstoffab­ deckung befindlichen Saugkörper, der sich vom Schrittbereich bis in die Taillenbereiche er­ streckt und Zellulosefasern, Quellstoffsubstanzen und geruchsbindende Substanzen aufweist,

dadurch gekennzeichnet, daß, die Quellstoffsubstanzen entsprechend einem vorgegebe­ nen Verteilungsprofil entlang der Längsachse des hy­ gienischen Zellstoffartikels in den Saugkörper einge­ mischt sind und daß die in den Saugkörper separat ein­ gemischten geruchsbindenden Substanzen das gleiche Verteilungsprofil aufweisen, so daß deren Konzentrati­ on an jeder Stelle des Saugkörpers im wesentlichen proportional zu der Konzentration der Quellstoffsub­ stanzen im Saugkörper gewählt ist.

2. Hygienischer Zellstoffartikel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als geruchsabsorbierende Substanz Aktivkohle verwendet wird.

3. Hygienischer Zellstoffartikel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als geruchsabsorbierende Sub­ stanzen Zeolithe verwendet werden.