DE3812656A1 - Kolbenring mit einer verschleissfesten harten schicht und einer darauf gebildeten plattierten verbund-nickelschicht - Google Patents
Kolbenring mit einer verschleissfesten harten schicht und einer darauf gebildeten plattierten verbund-nickelschichtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kolbenring für die Verwendung
in einer Verbrennungskraftmaschine, insbesondere einen
Kompressions-Kolbenring, der in einer ringförmigen Kolben
ringnut, die in einem Kolben gebildet ist, angeordnet ist.
Kolbenringe für die Verwendung in einer Verbrennungskraft
maschine, insbesondere Kompressionsringe, sind dem Ver
brennungsgas unmittelbar ausgesetzt, und es sind diese
Ringe schweren Arbeitsbedingungen unterworfen, und zwar
aufgrund der bestehenden Forderungen nach hoher Ausgangs
leistung und erhöhter Maschinendrehzahl.
Verschiedene Verbesserungen sind vorgenommen worden, um
es dem Kolbenring zu ermöglichen, eine ausreichende Dich
tungsfähigkeit für lange Zeit auch unter der schweren
Arbeitsbedingung des Kolbenringes aufrechtzuerhalten. Zu
diesem Zweck wird eine feste Schicht oder eine Schicht
mit hoher Härte mit hohem Verschleißwiderstand über einer
äußeren Umfangsfläche des Kolbenringes gebildet, welche
Fläche in Gleitkontakt mit einer inneren Umfangsfläche
eines Zylinders oder einer Zylinderlaufbuchse steht. Die
Schicht mit hoher Härte wird gebildet durch eine Nitrier
härtungsschicht, die durch ein Gasnitrierverfahren, ein
Salzbad-Nitrierverfahren oder ein Sauerstoff-Nitrierver
fahren geschaffen wird, oder die aus einer plattierten
Chromschicht mit einer Vickers-Härte von 800 bis 1300
gebildet wird. Mit einer solchen Anordnung erhält der
Kolbenring eine Gasdichtigkeit für eine verlängerte
Lebensdauer.
Bei einer Anfangs-Startperiode der Maschine scheint aber
eine solche Schicht mit hoher Härte in Kontakt mit der
Zylinderfläche keine ausreichende Anfangs-Einlaufeigen
schaft in Bezug auf das zugehörige Element zu schaffen.
Da die Verschleißwiderstandsfähigkeit des Kolbenringes
gegeben ist durch die Schicht mit hoher Härte dauert es
verhältnismäßig lange Zeit, um eine Anfangs-Einlaufeigen
schaft zu erhalten. Wenn ferner ein solcher Ring in einer
mit einem Turbolader versehenen Maschine verwendet wird,
oder wenn er in einer Maschine mit Verdichtungszündung
verwendet wird, in welchen Maschinen extrem schwierige
Arbeitsbedingungen auftreten, kann ein starker Abrieb oder
ein Festfressen aufgrund der unzureichenden Anfangs-Ein
laufeigenschaft auftreten. Deshalb kann Schmieröl im Über
schuß verbraucht werden, und es kann eine größere Menge
an Durchblas-Gas durch einen Spalt zwischen dem Ring und
dem Zylinder hindurchtreten.
Es sind also verschiedene Vorschläge gemacht worden, um
die Anfangs-Einlaufeigenschaft zu verbessern. Beispiels
weise offenbart die japanische Patentveröffentlichung
Nr. 35-8 304/1960 eine Verbesserung eines mechanischen
Gleitelements, wie eines Kolbenringes, bei welchem eine
äußere Umfangsfläche eines Ringkörpers zuerst mit einer
Chromplattierung versehen wird und dann auf die Chrom
schicht ein weiches Metall aufgalvanisiert wird. Das
weiche Metall besteht beispielsweise aus Zinn, Blei oder
Kupfer oder aus deren Legierungen (Sn-Pb, Cu-Pb, Cu-Sn).
Das weiche Metall dient dazu, die Anfangs-Einlaufeigen
schaft zu schaffen. Bei der erforderlichen Widerstands
fähigkeit gegen hohe Arbeitsbedingungen, sind solche
zweifachen Plattierungen noch unzureichend, um das Ab
riebproblem während der Anfangs-Startperiode der Maschine
zu überwinden.
Üblicherweise wird auf einem Haupt-Ringkörper aus Gußeisen
eine plattierte Schicht Ni-P gebildet. Die Plattierungs
dicke der Verbundschicht liegt im Bereich von etwa 100 µm
bis etwa 120 µm, um eine verbesserte Verschleißwiderstands
fähigkeit zu erhalten, und es besitzt die Verbundschicht
eine Vickers-Härte von HV 700 bis HV 950, wobei diese Härte
durch Wärmebehandlung erreicht wird. Deshalb wird ein
Bruch oder ein Riß aufgrund der dicken Plattierung erzeugt,
und es tritt aufgrund der Wärmebehandlung des dicken
Plattierungselements eine volumentrische Konzentration
oder eine Änderung der Abmessung auf. Diese Faktoren be
wirken einen Bruch des Kolbenringes insbesondere bei Ver
wendung in einem Hochleistungs-Benzinmotor, einer Hoch
leistungs-Kompressionszündungs-Maschine oder einer Turbo
lader-Maschine. Die japanische Patentveröffentlichung
56-18 080/1981 offenbart ein Verbund-Plattierungsmaterial,
in welchem in das Nickel Phosphor zugesetzt ist, um die
Härte des Plattierungsmaterials zu erhöhen.
Die japanische Patentveröffentlichung 60-45 717 offenbart
einen Kolbenring, in welchem eine Verbund-Nickelschicht un
mittelbar auf eine Gleitfläche des Kolbenringes aufplattiert
ist. Die plattierte Nickelschicht enthält 2 bis 10 Gewichts
prozent Phosphor, und es sind in der Verbund-Nickelschicht
Siliziumnitrid-Partikel verteilt. Die plattierte Verbund
schicht ist unmittelbar auf dem Kolbenringkörper gebildet,
und es ist deshalb eine große Dicke der plattierten Schicht
erforderlich, um so eine Freilegung der Gleitfläche des
Kolbenringkörpers durch das zugehörige Gleitelement zu
verzögern. Mit anderen Worten, die plattierte Schicht sollte
selbst eine gleitende Funktion während der gesamten Lebens
dauer des Kolbenringes aufweisen, da die äußere Oberfläche
des Kolbenringkörpers aufgrund der fehlenden Verschleiß
festigkeit für einen Gleitkontakt nicht geeignet ist.
Die dicke Plattierungsschicht kann aber bei Auftreten
einer hohen Spannung leicht von dem Ringkörper abblättern,
da die plattierte Schicht dispergierende Metalle enthält.
Es können also die dispergierenden Metallpulver einen
Bruch bzw. einen Riß in der Plattierungsschicht erzeugen,
so daß die Schicht von dem Haupt-Ringkörper abblättern
kann, und, was noch schlimmer ist, der Ring brechen kann.
Ziel der Erfindung ist die Überwindung der oben genannten
Nachteile und die Schaffung eines verbesserten Kolbenringes.
Durch die Erfindung soll ein Kolbenring geschaffen werden,
welcher einen starken Abrieb bzw. ein Festfressen bei einem
gewünschten Gleitkontakt zwischen dem Kolbenring und dem
zugehörigen Element ausschaltet.
Ferner soll durch die Erfindung ein verbesserter Kolbenring
geschaffen werden, der eine ausreichende Anfangs-Einlauf
eigenschaft aufweist, und zwar aufgrund einer Verbundschicht,
die eine ausreichende Verschleißfestigkeit aufweist, und
die ferner eine Schicht hoher Härte besitzt, die nach Ab
nutzung der plattierten Verbundschicht freigelegt wird.
Kurz gesagt, wird nach der Erfindung ein äußerer Umfangs
teil eines Kolbenringkörpers mit einer verschleißfesten
Schicht hoher Härte versehen, und es wird eine plattierte
Verbund-Nickelschicht auf einer äußeren Umfangsfläche der
Schicht mit hoher Härte gebildet. Die plattierte Verbund-
Nickelschicht hat eine radiale Dicke von 5 bis 10 µm.
Vorzugsweise enthält die plattierte Verbund-Nickelschicht
12,2 bis 15,0 Gewichtsprozent Phosphor.
Die Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Kolbenring nach
einer Ausführung der Erfindung,
Fig. 2 einen Querschnitt eines wesentlichen Teiles
des in Fig. 1 gezeigten Kolbenringes nach
Fig. 1, und zwar in seinem Zustand vor der
Verwendung,
Fig. 3 einen Querschnitt in vergrößertem Maßstab,
welcher einen mit Fig. 2 übereinstimmenden
wesentlichen Teil darstellt, jedoch in seinem
Zustand nach der Verwendung,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Testein
richtung für einen Abriebtest,
Fig. 5 eine graphische Darstellung der Ergebnisse
des Abriebtestes,
Fig. 6 eine graphische Darstellung, welche die Be
ziehung zwischen einer Plattierungsdicke und
deren Abblätterungsgrad zeigt, und
Fig. 7 eine schematische Darstellung eines Schlag
testes zur Untersuchung der Haftfestigkeit
eines plattierten Elements in Bezug auf ein
Basiselement.
Wie in Fig. 1 gezeigt, umfaßt ein Kolbenring 1 nach der
vorliegenden Erfindung allgemein einen Hauptkörper 1 A,
eine verschleißfeste Zone 2 hoher Härte, die zumindest
am äußeren Umfangsteil des Hauptkörpers 1 A gebildet ist,
und eine plattierte Verbund-Nickelschicht 3, die auf die
äußere Umfangsfläche der Zone 2 mit hoher Härte aufplattiert
ist. In der Ausführung nach Fig. 1 besitzt der Hauptkörper
1 A eine äußere Umfangsfläche 11, eine innere Umfangsfläche
12, eine obere planare Fläche 13 und eine untere planare
Fläche 14, und es ist die Zone 2 mit hoher Härte entlang
allen Flächen 11, 12, 13 und 14 des Hauptkörpers 1 A gebildet.
Die plattierte Verbund-Nickelschicht 3 enthält Nickel als
Hauptbestandteil und sehr kleine metallische oder nicht
metallische Partikel als Dispersionsmittel, wie Silizium
nitrid, Aluminiumoxid, Siliziumoxid, Eisen (II)-Oxid,
Siliziumkarbid, Wolframkarbid, Titankarbid, Borkarbid,
Chromkarbid, Diamant, Keramik oder Zirkonoxid. Solche
Partikel haben eine hohe Härte, und sie sind in dem
Nickel gleichförmig verteilt.
Wenn also der Kolbenring 1 auf dem zugehörigen Element,
wie einer nicht-gezeigten Zylinder-Laufbüchse, gleitend
bewegt wird, bewirkt die plattierte Verbund-Nickelschicht
3 eine ausreichende Anfangs-Einlaufeigenschaft, da das
Basis-Nickelmaterial eine verhältnismäßig geringe Härte
besitzt. Da ferner in der plattierten Schicht 3 gleich
förmig verteilte Teilchen enthalten sind, die eine Härte
bewirken, die höher als diejenige von Nickel ist, werden
kleine Oberflächenunregelmäßigkeiten an der Reibungs
gleitfläche der plattierten Schicht 3 erzeugt, wenn das
Nickel abgenutzt wird. Durch die Bildung der Oberflächen
unebenheit, kann Schmieröl in den kleinen Ausnehmungen zu
rückgehalten werden, so daß eine ausgezeichnete Gleiteigen
schaft erreichbar ist, die einen Abrieb ausschaltet.
Nach der vorliegenden Erfindung ist eine erwünschte An
fangs-Einlaufeigenschaft des Kolbenringes 1 in einer
Anfangs-Startperiode einer Maschine erreichbar, während
gleichzeitig ein Abrieb beseitigt werden kann. Wenn die
Anfangs-Einlaufeigenschaft einmal erreicht ist, wird
die plattierte Verbund-Nickelschicht 3 allmählich abge
nutzt, und es wird die darunter liegende Zone oder Schicht
2 hoher Härte gegenüber dem Gleitflächenteil freigelegt.
Da in diesem Fall der Kolbenring 1 bereits eine wünschens
werte Anfangs-Einlaufeigenschaft besitzt, wird die Schicht
2 hoher Härte allmählich und gleichmäßig einer Gleitreibung
in Bezug auf den Zylinder ausgesetzt, um eine innewohnende
Verschleißwiderstandsfunktion der Schicht 2 hoher Härte
zu erzeugen. Es sei darauf hingewiesen, daß, wenn die plat
tierte Verbundschicht 3 nicht an der äußeren Oberfläche
der Schicht hoher Härte vorgesehen wird, sondern die letztere
sich in unmittelbarem Kontakt mit dem zugehörigen Element
befindet, aufgrund der rohen Oberfläche der Schicht hoher
Härte ein Abrieb auftritt. (Der Ausdruck "roh" soll nicht
eine rauhe Oberfläche der Schicht hoher Härte bedeuten.
Selbst wenn die Oberfläche vor dem Einbau in einen Kolben
einer Bearbeitung unterworfen wird, ist eine solche bear
beitete Fläche noch schlechter als die einem gewissen Rei
bungsgleitkontakt in Bezug auf das zugehörige Element unter
worfene Fläche, und zwar in Bezug auf die Oberflächenrau
heit der Gleitfläche).
Ferner ist bei der vorliegenden Erfindung die Dicke der
plattierten Verbund-Nickelschicht 3 in einem extrem schma
len Bereich genau definiert im Vergleich mit der üblichen
Dicke einer Verbundschicht. D. h., die Dicke der plattierten
Verbund-Nickelschicht liegt im Bereich von 5 bis 10 µm.
Wenn die plattierte Verbund-Nickelschicht 3 eine große Dik
ke besitzt, kann, wie oben beschrieben, ein Riß oder ein
Bruch auftreten. Um diesen Nachteil zu vermeiden, darf die
Dicke der Schicht 3 nicht größer als 10 µm sein.
Jedoch darf die Dicke der Schicht 3 nicht kleiner als 5 µm
sein. Wenn die Dicke geringer ist als 5 µm, wird die Ver
bundschicht leicht abgenutzt, so daß die innere Schicht
2 hoher Härte leicht dem zugehörigen Element ausgesetzt ist.
Infolgedessen ist eine ausreichende Anfangs-Einlaufeigenschaft
nicht erreichbar. Wenn dagegen die Dicke der Verbundschicht
geringer ist als 5 µm werden eine große Anzahl von Poren
gebildet, die bis in die innere Schicht 2 hoher Härte rei
chen, was für den praktischen Gebrauch aufgrund der fehlenden
mechanischen Festigkeit der Schicht 3 nicht brauchbar wäre.
Es wird also eine optimale Funktion innerhalb des Dickenbe
reiches von 5 bis 10 µm erreicht.
Wenn ferner die Maschine bei extrem schweren Arbeitsbe
dingungen arbeitet, ist die oben beschriebene Anfangs-
Einlaufeigenschaft noch erreichbar durch Erhöhung der
Härte der Verbund-Nickelschicht 3 auf eine Mikro-Vickers-
Härte von nicht weniger als 800. Eine solche Härte wird
erreicht durch Zusatz von 12,2 bis 15,0 Gewichtsprozent
Phosphor zum Nickel und durch Warmbehandlung der Zusam
mensetzungen bei einer Temperatur von 200 bis 450°C. Eine
so erhaltene Verbund-Nickelschicht 3 ist speziell geeignet
für eine Kompressionszündungs-Maschine mit Turbolader.
Wenn die Menge an Phosphor geringer ist als 12,2 Gewichts
prozent, ist eine ausreichende Härte nicht erreichbar, und
wenn die Menge größer ist als 15 Gewichtsprozent, wird die
gegenseitige Haftfestigkeit zwischen den Zusammensetzungen
in der Verbundschicht 3 erniedrigt, was zu einem Abblättern
der Schicht und zu einer Zerstörung der Beschichtungsfestig
keit führt, so daß dadurch ein Teil der Schicht 3 von der
übrigen Schicht abblättert oder in der Schicht 3 eine Riß
bildung gefördert wird. Ein solcher Nachteil ist für den
praktischen Gebrauch eines Kolbenringes nicht geeignet. Im
Hinblick auf die obigen Ausführungen ist die Phosphormenge
festgelegt im Bereich von 12,2 bis 15,0 Gewichtsprozent.
Insbesondere wird, wenn die Menge an Phosphor 15,0 Gewichts
prozent übersteigt und die Dicke der plattierten Verbund-
Nickelschicht 310 µm übersteigt, und wenn das plattierte
Verbund-NiP-Material einer Wärmebehandlung bei normaler
Temperatur von 200 bis 450°C unterworfen wird, die sich
ergebende Vickers-Härte von HV 600 HV 900 erhöht. Wenn
eine solche plattierte Verbund-Nickelschicht verwendet wird,
wird die Rißbildung in der Schicht übermäßig erhöht, so
daß die Kerbbildung begünstigt wird und die mechanische
Festigkeit des Haupt-Ringkörpers verringert wird, was
schließlich zu einem Bruch des Kolbenringes führt.
Es wird darauf hingewiesen, daß die Menge an Phosphor nach
der vorliegenden Erfindung analytisch erhalten worden ist.
Da die plattierte Verbund-Nickelschicht 3 eine extrem ge
ringe Dicke von 5 bis 10 µm aufweist, um einen Bruch in
erster Linie zu verhindern, würde es nahezu unmöglich sein,
die plattierte Schicht von dem Haupt-Kolbenringkörper zu ent
fernen. Deshalb werden zur Messung der Phosphormenge die außer
der Verbundschicht verbleibenden Teile chemisch aufgelöst,
um nur die Verbundschicht (nicht aufgelöster Teil) zu erhal
ten.
Die Zone oder Schicht 2 hoher Härte wird durch Nitrierbehand
lung erzeugt, wobei Stickstoff in den Haupt-Ringkörper 1 A
diffundiert wird. Wahlweise wird eine mit Chrom plattierte
Schicht an der äußeren Umfangsfläche des Haupt-Ringkörpers
1 A als verschleißwiderstandsfähige Schicht 2 hoher Härte
erzeugt.
Ein spezielles Beispiel eines Kolbenringes nach der Erfin
dung wird in Bezug auf Fig. 1 beschrieben. Ein Haupt-Ring
körper 1 A wird aus einem getemperten Martensitstahl mit
einer Rockwell-Härte von HRC 38 bis HRC 44 geformt. Der Stahl be
steht aus 0,8 bis 0,95 Gewichtsprozent C; 0,35 bis 0,50
Gewichtsprozent Si; 0,25 bis 0,40 Gewichtsprozent Mn;
17,00 bis 18,50 Gewichtsprozent Cr; 1,00 bis 1,25 Gewichts
prozent Mo; 0,08 bis 0,15 Gewichtsprozent V; nicht mehr
als 0,04 Gewichtsprozent P; nicht mehr als 0,04 Gewichts
prozent S und Rest Fe.
Die verschleißfeste Zone 2 hoher Härte wird gebildet durch
Nitrierbehandlung des Haupt-Ringkörpers 1 A an allen seinen
Umfangsteilen (äußere und innere Umfangsflächen 11 und 12
sowie obere und untere planare Flächenteile 13 und 14). Mit
der Behandlung wird Stickstoff in die Umfangsteile diffun
diert, die als verschleißfeste Schicht 2 hoher Härte wirkt.
Die Schicht hat eine Dicke von etwa 90 µm.
Ferner ist die plattierte Verbund-Nickelschicht 3 an der
äußeren Umfangsfläche 11 der Nitrier-Schicht 2 gebildet.
Die Verbundschicht 3 enthält 15 bis 20 Volumenprozent
Silziumnitrid.
Die Verbundschicht 3 hat eine Dicke von 8 µm.
Fig. 2 zeigt in einem vergrößerten Querschnitt eines wesent
lichen Teiles eines Kolbenringes bevor dem Betrieb. An einem
äußeren Umfangsteil 11 des Ringes 1 ist eine Nitrierschicht
oder Zone 2 vorgesehen, auf die eine Verbund-Nickelschicht
3 aufplattiert ist. In der Verbundschicht 3 sind Partikel
31 hoher Härte, wie Siliziumnitrid-Partikel gleichmäßig ver
teilt.
Fig. 3 zeigt den Teil gemäß Fig. 2, wobei jedoch die Gleit
fläche eine Anfangs-Einlaufeigenschaft bei einer Reibungs-
Gleitbewegung in Bezug auf das zugehörige Element erzeugt.
Da die Verbund-Nickelschicht 3 sich in Gleitkontakt mit
dem zugehörigen Element befindet, wird eine anfängliche Ein
laufeigenschaft wegen der geringen Härte von Nickel in der
Anfangs-Startperiode der Maschine leicht erreicht. Ferner
wird infolge des Unterschiedes des Verschleißwiderstandes
zwischen Nickel und Siliziumnitrid 31 Nickel zuerst abge
nutzt, während das Siliziumnitrid 31 auf der Gleitfläche
verbleibt. Deshalb werden kleine Oberflächenunregelmäßig
keiten an der Gleitfläche erzeugt (die Differenz in der
Härte erzeugt eine Abnutzungsmenge durch Tiefendifferenz,
wie es in Fig. 3 gezeigt ist). Infolgedessen wird Schmieröl
in den ausgenommenen Teilen zurückgehalten, wodurch die
Gleitbewegung des Kolbenringes weiter verbessert wird und
so ein Abrieb weitgehend verhindert wird. Während der Zeit,
während welcher die Maschine in ihre normale Arbeitsweise
gebracht wird, wird die plattierte Verbund-Nickelschicht
3 abgenutzt, und es wird die abriebfeste Schicht 2 hoher
Härte in Gleitkontakt mit dem zugehörigen Element gebracht,
so daß der Kolbenring ausgezeichnete Verschleißfestigkeit
aufgrund der innewohnenden Funktion der Schicht 2 erreicht.
Um die Überlegenheit der Erfindung zu demonstrieren, wurden
folgende Vergleichs-experimente durchgeführt:
Es wurden stationäre Teststücke 6 (18 mm×12mm×6 mm)
vorbereitet, deren Einzelheiten der Gleitteile unten ange
geben sind. Jedes der Teststücke 6 besaß einen Basiskörper
aus nicht-rostendem Stahl (SUS 440B, bestimmt nach JIS,
Japanese Industrial Standard). Wie in Fig. 4 gezeigt, be
fand sich jedes der stationären Teststücke 6 in unter
Druck gleitendem Kontakt mit einem zugehörigen drehenden
Scheibenelement 5 aus grauem Gußeisen (FC25, bestimmt in
JIS) mit einem äußeren Durchmesser von 139 mm, einem
inneren Durchmesser von 105 mm und einer Dicke von 7 mm.
Es wurde Schmieröl dem Gleitteil zwischen dem stationären
Teststück 6 und dem drehbaren Scheibenelement 5 zugeführt.
Es wurde eine Nitrierschicht
mit einer Dick von 90 µm durch das Gas-Nitrierverfahren
an einer Gleitfläche des Basiskörpers
gebildet;
Es wurde eine Chrom-Plattierung
mit einer Dicke von 120 µm an der Gleitfläche
des Basiskörpers gebildet;
Eine Nitrierschicht mit
einer Dicke von 90 µm wurde durch das Gas-Nitrier-
Verfahren an einer Gleitfläche des Basiskörpers
gebildet, und es wurde über der Nitrierschicht
eine plattierte Verbund-Nickelschicht mit einer
Dicke von 8 µm gebildet. Die plattierte Verbund-
Nickelschicht enthielt 15 bis 20 Volumenprozent
Siliziumnitrid (Si₃N₄) mit einem Teilchendurchmesser
von 0,7 µm. Ferner enthielt die Verbundschicht
keinen Phosphor.
Es wurde an einer Gleitfläche
des Basiskörpers eine Nitrierschicht mit
einer Dicke von 90 µm durch das Gas-Nitrierverfahren
gebildet, und es wurde über der Nitrierschicht
eine plattierte Verbund-Nickelschicht
mit einer Dicke von 8 µm gebildet. Die plattierte
Verbund-Nickelschicht enthielt 15 bis 20
Volumenprozent Siliziumnitrid (Si₃N₄) mit einem
Teilchendurchmesser von 0,7 µm. Ferner war in der
Verbundschicht 5 Gewichtsprozent Phosphor enthalten.
Das gleiche wie Beispiel
4, ausgenommen der Phosphorgehalt. In diesem Beispiel
war in der Verbundschicht 10 Gewichtsprozent
Phosphor enthalten.
Das gleiche wie Beispiel
4, ausgenommen der Phosphorgehalt. In diesem
Beispiel war in der Verbundschicht 2,2 Gewichtsprozent
Phosphor enthalten.
Das gleiche wie in Beispiel 4,
ausgenommen der Phosphorgehalt. In diesem
Beispiel war in der Verbundschicht 13,5 Gewichtsprozent
Phosphor enthalten.
Das gleiche wie in Beispiel
4, ausgenommen der Phosphorgehalt. In diesem
Beispiel war in der Verbundschicht 15 Gewichtsprozent
Phosphor enthalten.
Das gleiche wie in Beispiel
4, ausgenommen der Phosphorgehalt. In diesem
Beispiel war in der Verbundschicht 17 Gewichtsprozent
Phosphor enthalten.
Schmieröl 50% SAE #30 und 50% Kerosin
Öltemperatur 50°C
Ölzuführungsgeschwindigkeit 0,02 l/min
Umfangsgeschwindigkeit des rotierenden Scheibenelements 3,75 m/sek. (300 U/min).
Öltemperatur 50°C
Ölzuführungsgeschwindigkeit 0,02 l/min
Umfangsgeschwindigkeit des rotierenden Scheibenelements 3,75 m/sek. (300 U/min).
Gleitkontaktdruck: Zuerst wurde ein Einlaufen während
20 Minuten bei dem Gleitkontakt von 25 km/cm² vorge
nommen, während kontinuierlich Schmieröl zugeführt wurde.
Dann wurde die Ölzufuhr unterbrochen, und es wurde der
Kontaktdruck auf 30 kg/cm² erhöht und es wurde das Dreh
gleiten während 2 Minuten durchgeführt. Der Gleitkontakt
druck wurde bei jeder 2-Minuten-Operation um 10 kg/cm²
erhöht. Der Druckwert, bei dem ein Abrieb bzw. Festfressen
auftrat, wurde als maximaler Grenzdruck bestimmt, welcher
in der Ordinate einer graphischen Darstellung in Fig. 5
dargestellt wurde.
Wie sich aus der graphischen Darstellung ergibt, wiesen
die Muster 3 bis 9 (nach der vorliegenden Erfindung) einen
Abriebwiderstand auf, der über dem der Muster 1 und 2
lag, bei denen nur die Gas-Nitrierschicht oder die plat
tierte Chromschicht auf der Gleitfläche gebildet war.
Insbesondere war ein ausreichender Abriebwiderstand er
reichbar, wenn der Phosphorgehalt 12,2 Gewichtsprozent
überschritt (s. Beispiele 6 bis 9 in der graphischen
Darstellung).
Allgemein wurde die Haftfestigkeit des plattierten Elements
in Bezug auf das Basiselement quantitativ gemessen, und
zwar durch eine Testvorrichtung, wie sie in der japanischen
Patentveröffentlichung Nr. 36-19 046 (1861) beschrieben ist.
Gemäß dieser Testvorrichtung, wie sie in Fig. 7 kurz ge
zeigt ist, ist ein Testmuster 21 durch einen Halter 20
stationär gehalten, und es wird ein Schlagspitzenelement 22
mit einer Rockwell-Härte von nicht weniger als RA88
ist an einer Stange 23 befestigt. Durch die vertikale
Bewegung der Stange 23 übt das Spitzenelement 22 eine
Schlagkraft auf das Muster 21 aus.
Zwei Arten von Mustern wurden vorbereitet, von denen
jedes eine verschleißfeste Schicht hoher Härte besitzt,
die an der Oberfläche eines Basiselementes gebildet ist,
und wobei eine plattierte Verbund-Nickelschicht auf einer
Oberfläche der Schicht hoher Härte gebildet ist. Das Basis
element bestand aus nicht-rostendem Stahl (SUS 440B). Bei
der ersten Art von Mustern wurde eine Nitrierschicht mit
einer Dicke von 90 µm über dem Basiselement gebildet durch
ein Gas-Nitrierverfahren, und es wurde eine plattierte
Verbund-Nickelschicht über der Nitrierschicht gebildet.
Die Verbundschicht bestand aus 15 bis 20 Volumenprozent
Siliziumnitrid (Si₃N₄) mit einem Partikeldurchmesser von
0,7 µm und aus 12,2 Gewichtsprozent Phosphor, das in der
Verbundschicht enthalten war. Bei dem ersten Typ wurde die
Dicke der plattierten Verbund-Nickelschicht geändert, um
so die optimale Dicke zu untersuchen, bei welcher ein Ab
blättern der plattierten Schicht von der benachbarten
Schicht bei wiederholten Schlagaufbringungen auf die
Muster bzw. Proben sehr klein gehalten werden kann. Das
gleiche ist der Fall in Bezug auf den zweiten Typ der Muster
bzw. Proben. Die letzteren Proben bzw. Muster besaßen die
verschleißfeste Schicht mit großer Härte und die plattier
te Verbund-Nickelschicht wie die Proben des ersten Typs,
ausgenommen, daß in der zweiten Probe 15,5 Gewichtsprozent
Phosphor in der Verbund-Nickelschicht enthalten war. Die
Dicke der plattierten Verbund-Nickelschicht war geändert,
um die optimale Dicke ähnlich wie bei der ersten Proben
art zu untersuchen.
In der in Fig. 6 gezeigten graphischen Darstellung sind
Schlaganwendungszeiten auf der Ordinate aufgetragen, bei
denen ein Abblättern der plattierten Schicht in Bezug auf
die Dicke der Verbund-Nickelplattierung auftrat, wie es
auf der Abszisse aufgetragen ist. Der erste Probentyp ist
durch weiß-gelassene Markierungen gekennzeichnet, während
der zweite Probentyp durch volle Markierungen dargestellt
ist.
Die graphische Darstellung ergibt, daß, wenn die Plattierungsdicke
im Bereich von 5 bis 10 µm liegt, eine ausgezeichnete
Schlagfestigkeit erreichbar ist. Deshalb kann der Dicken
bereich das Abblättern der plattierten Schicht von der
benachbarten Schicht sehr klein halten.
Wie aus den vorstehenden Darlegungen hervorgeht, kann
nach der Erfindung eine ausreichende Anfangs-Einlauf
eigenschaft bei einer Anfangs-Startperiode des Kolben
ringes erreicht werden, um einen Abrieb oder ein Fest
fressen auszuschalten, und zwar selbst dann, wenn eine
Schicht mit großer Härte in Gleitkontakt bei der folgenden
normalen Gleitoperation kommt. Dabei ist eine ausreichende
Abriebfestigkeit erreichbar durch die Schicht mit hoher
Härte, wenn einmal die Anfangs-Einlaufeigenschaft erreicht
ist. Deshalb hat der Kolben nach der vorliegenden Erfin
dung eine ausgezeichnete Gleitfunktion, wobei ausreichende
Abriebfestigkeit für eine lange Lebensdauer aufrechterhalten
wird.
Claims (6)
1. Kolbenring gekennzeichnet durch
einen Haupt-Ringkörper (1 A) mit einem äußeren Umfangs
flächenteil (11),
durch eine verschleißfeste Schicht (2) hoher Härte auf
zumindest dem äußeren Umfangsflächenteil (11) und durch
eine auf der verschleißfesten Schicht (2)
hoher Härte gebildete plattierte Nickelschicht (3) mit
einer Dicke von 5 bis 10 µm.
2. Kolbenring nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die plattierte Verbund-Nickelschicht 12,2
bis 15,0 Gewichtsprozent Phosphor enthält.
3. Kolbenring nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die verschleißfeste Schicht hoher Härte
eine Nitrierhärtungsschicht enthält.
4. Kolbenring nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die verschleißfeste Schicht hoher Härte
eine plattierte Chromschicht enthält.
5. Kolbenring nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die verschleißfeste Schicht hoher Härte ein
in dem Haupt-Ringkörper verteiltes Nitrid enthält.
6. Kolbenring nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die plattierte Verbund-Nickelschicht Nickel
als Grundmaterial und in dem Nickel gleichmäßig verteil
te Teilchen hoher Härte enthält, wobei diese Teilchen
hoher Härte aus metallischem oder nicht-metallischem Ma
terial, insbesondere aus zumindest einem der folgenden
Materialien, Silizium Nitrid, Aluminiumoxid, Silizium
oxid, Eisen (II)-Oxid, Siliziumkarbid, Wolframkarbid,
Titankarbid, Borkarbid, Chromkarbid, Diamant, Keramik
oder Zirkonoxid, enthält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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