DE3810169C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Differentialgetriebe zur Verteilung
eines Eingangsdrehmomentes auf zwei Abtriebswellen mit einer
eingebauten Sperreinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspru
ches 1.
Derartige Differentialgetriebe werden z.B. in Kraft
fahrzeugen eingesetzt zur Übertragung des Antriebsdrehmomentes
auf die beiden Räder einer Antriebsachse oder auch in einem Antriebsstrang
zwischen mehreren angetriebenen Achsen.
Die Erfindung geht aus von einem aus der US 12 29 548 be
kannten Differentialgetriebe, bei dem die Ausgleichsräder, die auch als Ritzel
bezeichnet werden, als
Stirnräder ausgebildet sind. Mit den auf den beiden Abtriebswellen
angeordneten Stirnrädern stehen jeweils paarweise kleine
Ritzel in Eingriff, an denen wiederum im Durchmesser größere
Ritzel drehfest angeordnet sind. Diese kämmen dann in einer weiteren,
zentralen Ebene mit den benachbarten gleichen Ritzeln für die
der jeweils anderen, benachbarten Abtriebswelle. Alle Ritzel
sind vom Differentialgetriebegehäuse umschlossen und wirken mit
dem im Gehäuse befindlichen Schmiermittel als Zahnradpumpen zur
Erzeugung eines Sperrmomentes bei unterschiedlichen Drehzahlen
der beiden Abtriebswellen.
Aus der DE-PS 35 42 184 ist ein Sperrdifferential in Planetenbauweise
bekannt, dessen Planeten einerseits mit einem innenverzahnten
Hohlrad und andererseits mit einem außenverzahnten
Sonnenrad kämmen, wobei alle Räder in einer Ebene angeordnet
sind. Das auf die beiden Abtriebswellen abgegebene Drehmoment
ist unterschiedlich groß. Die Sperrwirkung beruht darauf, daß
die Planeten-Stirnräder mit dem inneren Sonnenrad bei relativer
Drehung der beiden Abtriebswellen, also bei Kurvenfahrt oder
bei Durchdrehen der mit einer der Abtriebswellen verbundenen
Räder, als Zahnradpumpen wirken. Dabei wird das innerhalb des
Differentialgetriebes befindliche und radial nach außen gedrängte
Druckmedium, im allgemeinen Schmieröl, von der Verzahnung
der Planetenräder erfaßt und radial nach innen gefördert.
Dabei ist der Planetenträger als ein die Planetenräder und das
innere Sonnenrad dicht umschließendes Pumpengehäuse ausgebildet.
Das Sperrmoment entsteht durch den Aufbau eines hydrostatischen
Druckes, der durch Spalte zwischen der Verzahnung und/oder
dem Gehäuse aufgebaut wird. Je dichter
die Planeten im eng umschließenden Gehäuse anliegen, desto höher
ist das Sperrmoment. Die Planeten haben somit die Tendenz,
die relative Drehung zwischen dem inneren und dem äußeren Sonnenrad
zu hemmen.
Dieses bekannte Stirnrad-Differential hat die Eigenschaft, daß
sich das eingeleitete Drehmoment nur im Verhältnis der Radien
des inneren bzw. äußeren Sonnenrades auf die beiden Abtriebswellen
verteilt. Eine Aufteilung des Drehmomentes je zur Hälfte
auf die beiden Abtriebswellen ist nicht möglich. Bei einem
Sperrdifferential der beschriebenen Art wird in der Sperrsituation
aufgrund der kraftschlüssigen Bauweise auch das Sperrmoment
im selben Verhältnis wie das Antriebsdrehmoment verteilt.
Aus der DE-PS 39 21 220 ist ein Differentialgetriebe bekannt,
dessen Ausgleichsräder als gestufte Stirnräder ausgebildet
sind. Dabei ist der aus den Stirnrädern gebildete Verbund als
Zahnradpumpeneinheit ausgebildet, deren Saug- und Druckkanäle
untereinander verbunden sind, wobei in den Kanälen ein Mittel
zur Sperrung des viskosen Mediums angebracht ist. Die Stirnräder
liegen in Zylindersegmenten, die an der Innenseite des Antriebsrades
angebracht sind, wobei die Stirnräder mittels einer
Seitenwand abgedichtet sind. Die Sperrwirkung wird von außen
her gesteuert.
Ein kombiniertes Stirnrad- und Planetenrad-Differentialgetriebe
zeigt die DE-OS 36 00 385. Offenbart ist eine Anordnung mit
Differential zwischen beiden Seiten einer Fahrzeug-Antriebsachse
und einem Differential zwischen den beiden Achsen
des Fahrzeuges. Die Ausgleichsräder sind als lagerbolzenlose
Stirnräder ausgebildet. Eine ungleiche Drehmomentaufteilung zwischen den
Achsen ist ohne weiteres zu erreichen, eine Sperreinrichtung ist
nicht beschrieben.
Für Antriebe, bei denen ein gleich hohes Drehmoment auf beide
Abtriebswellen gewünscht wird, sind Differentialgetriebe aus
dem Fachbuch "Zahnradgetriebe" (Johannes Looman, Konstruktions
bücher Band 26, Springer-Verlag) Seite 218, 219 bekannt. Für
Kegelraddifferentiale nach Bild 7.20, die vor allem zwischen
den beiden Rädern einer Antriebsachse verwendet werden, sind
ferner Sperreinrichtungen jener Art bekannt, bei der die resul
tierende Axialkraft aus der Verzahnung zum Betätigen einer Rei
bungsbremse verwendet wird. Bekannt ist aus der DE-OS 23 00 343
außerdem eine Sperreinrichtung, bei der die beiden Abtriebswel
len mit den beiden Hälften einer Viskosekupplung verbunden
sind, so daß zwischen den beiden Abtriebswellen ein dauernder
Kraftschluß gegeben ist.
Insbesondere für Schwerfahrzeuge sind mechanische formschlüssi
ge und extern gesteuerte hydraulische Sperreinrichtungen vielfach zu
aufwendig und unzuverlässig, während Viskose-Sperreinrichtungen
darüber hinaus einen zu großen Bauraum beanspruchen können.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Stirnrad-Differen
tialgetriebe zu schaffen, das auf die beiden Abtriebswellen
jeweils ein gleich hohes Drehmoment überträgt, mit einer Sperr
einrichtung, die auf einfache Weise ein hohes Sperrmoment ent
wickelt, verzögerungs- und stoßfrei einsetzt und dennoch
schlupffähig ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Stirnraddifferentialgetriebe gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspru
ches 1 gelöst.
Das zweite und dritte Getriebeglied sind
als gleich große Stirnräder ausgebildet, wie es für sich
allein aus dem eingangs erwähnten Fachbuch in den Abbildungen
7.17 und 7.19 bekannt ist. Das mit dem Antrieb verbundene erste
Getriebeglied umfaßt miteinander kämmende Ritzelpaare, die in
einem gemeinsamen Gehäuse so angeordnet sind, daß von jedem
Paar das eine Ritzel mit dem Stirnrad des zweiten und das ande
re Ritzel mit dem Stirnrad des dritten Getriebegliedes in Ein
griff steht. Die Stirnräder des zweiten und dritten Getriebe
gliedes sind gemeinsam mit den Ritzeln des ersten Getriebeglie
des dicht umschlossen und bilden gemeinsam Zahnradpumpen, wobei
zwischen den Zahnrädern und dem Gehäuse Kopf- und Seitenspalt
kanäle vorgesehen sind.
Die Anordnung der in gerader Anzahl vorhandenen Ritzelpaare ist
so getroffen, daß in Umfangsrichtung der Stirnräder gesehen,
die Ritzelpaare wechselweise so eingesetzt sind, daß das eine
Ritzel mit dem Stirnrad des zweiten Getriebegliedes und das andere
Ritzel mit dem Stirnrad des dritten Getriebegliedes in
Eingriff steht, während beim nächst folgenden Ritzelpaar zuerst
das andere Ritzel mit dem Stirnrad des dritten Getriebegliedes
kämmt, gefolgt vom einen Ritzel mit Eingriff in das Stirnrad
des zweiten Getriebegliedes.
Mit dieser Anordnung werden folgende Vorteile erzielt:
Die spezielle Bauart als Stirnräderdifferential
mit unter sich gleichen axial nebeneinander angeordneten Sonnenrädern gewährleistet eine Dreh
momentverteilung jeweils zur Hälfte auf die beiden Abtriebswel
len, wobei die Sperrwirkung, wie im Prinzip für sich allein bekannt,
dadurch erzielt wird, daß die Ritzel mit den Stirnrädern
Zahnradpumpen bilden, sobald während einer Drehzahldifferenz
zwischen den beiden Abtriebswellen eine Relativdrehung zwischen
den Ritzeln und den Stirnrädern eintritt. Das dabei durch den
hydrostatischen Gegendruck entstehende Pumpenmoment wird unmittelbar
als Sperrmoment für das Differentialgetriebe genutzt.
Das Pumpenmoment entsteht, wie aus der OE-PS 35 42 184 im Prinzip
bekannt, dadurch, daß die Spalte zwischen den Zahnrädern
und dem sie umgebenden Gehäuse so dimensioniert sind, daß das
Druckmedium vor dem Zahneingriff Stirnrad-Ritzel stirnseitig
und über die Zahnköpfe in genau bemessener Weise gedrosselt
entgegen der Förderrichtung verdrängt werden muß. Bei einem
derartigen hydrostatisch selbstsperrenden Stirnraddifferentialgetriebe
ergibt sich aufgrund der Spaltdrosselung des
Druckmediums selbsttätig ein vorteilhafter linearer Zusammen
hang zwischen der Differenzdrehzahl der Abtriebswellen und der
Höhe des Sperrmomentes. Aufgrund der speziellen Anordnung und
Anzahl der Ritzelpaare wird erreicht, daß trotz der Verwendung
eines Getriebes mit axial nebeneinander angeordneten Sonnenrädern das gleiche Sperrmoment in beiden
Drehrichtungen entsteht, jeweils bei derselben Drehzahldifferenz.
Ein entscheidender Vorteil des hydrostatisch selbstsperrenden
Differentialgetriebes ist ferner, daß Gleitvorgängen,
z. B. bei Kraftfahrzeugen, verzögerungsfrei entgegengewirkt
wird. Dasselbe betrifft auch Schienenfahrzeuge mit geteilten
Achsen und Antrieb über Differentialgetriebe.
Zur Erhöhung der Sperrwirkung in den Druckräumen zwischen den
Stirnrädern bzw. Ritzeln und einer besseren Zufuhr von Druckmedium
ist das Gehäuse von einer Kapselung umgeben.
Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte konstruktive Weiter
bildungen der Erfindung. Gemäß Anspruch 2 ist vorgesehen, die
Werkstoffpaarung zwischen den die Zahnradpumpen bildenden Ritzeln
und Stirnrädern in bezug auf das sie umgebende Gehäuse so
zu wählen, daß auch bei höherer Temperatur des Druckmediums die
Spalte zwischen den Rädern und dem Gehäuse so beeinflußt werden,
daß dasselbe Sperrmoment entsteht wie bei niedrigerer Temperatur.
Gemäß Anspruch 3 ist vorgesehen, die Kapselung mit
einer Zu- und Ablaufleitung zu versehen. Durch die Abdichtung
wird nicht nur die Ansaugung des zu fördernden Druckmediums im
Bereich der Ritzel positiv beeinflußt, sondern die Trennung des
Innenraums des Differentialgetriebes vom übrigen Getriebe reduziert
leistungsverzehrende Planschverluste.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung, die ein
Ausführungsbeispiel darstellt, näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch ein Differen
tialgetriebe entlang der Schnittlinie I-I von Fig. 2;
Fig. 2 eine schematische Stirnansicht;
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Ritzel in Umfangs
richtung.
Fig. 4 eine Stirnansicht auf die Ritzel gemäß Fig. 3.
Fig. 5 eine Darstellung eines Ritzelpaares innerhalb des Ge
häuses.
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Differentialgetriebe um
faßt eine mit der Antriebsmaschine verbundene Antriebswelle 1
und zwei Abtriebswellen 2 und 3. Mit der Antriebswelle 1 ist
ein Kegelritzel 4 verbunden, das mit einem Kegelrad 5 in Ein
griff steht. Das Differentialgetriebe umfaßt ferner ein erstes
Getriebeglied 11, das mit dem Kegelrad 5 verbunden ist, und ein
zweites und drittes Getriebeglied 12, 13, die den Abtriebswel
len 2, 3 zugeordnet sind. Zum ersten Getriebeglied 11 gehört
ein Gehäuse 14, in dem Ritzel 21 a, 21 b achsparallel zu den Ab
triebswellen gelagert sind und mit Stirnrädern 22, 23 in Ein
griff stehen. Die Stirnräder 22, 23 sind dem zweiten und drit
ten Getriebeglied 12, 13 zugeordnet, wobei die Anordnung, wie
im Prinzip bekannt, so getroffen ist, daß das Ritzel 21 a mit
dem Stirnrad 22, das Ritzel 21 b mit dem Stirnrad 23 in Eingriff
steht und daß die Ritzel 21 a und 21 b so breit ausgebildet und
eng benachbart im Gehäuse 14 gelagert sind, daß sie miteinander
kämmen.
Die Stirnräder 22, 23 sind koaxial angeordnet und stehen somit
nur über die Ritzel 21 a, 21 b miteinander in Verbindung. Bei
Drehzahlgleichheit der Abtriebswellen 2, 3 erfolgt keine Rela
tivrotation der Ritzel um deren eigene Achse. Bei Drehzahl
differenz jedoch drehen sich die Ritzel 21 a, 21 b, und zwar mit
unterschiedlicher Drehrichtung, je nachdem, welche der Ab
triebswellen 2, 3 schneller oder langsamer rotiert.
Zur Erzielung einer selbsttätigen Sperrwirkung ist, wie für
sich allein bekannt, vorgesehen, die Stirnräder 22, 23 und die
Ritzel 21 a, 21 b als Zahnradpumpen auszubilden, wobei das ent
wickelte Pumpenmoment direkt das Sperrmoment zwischen den bei
den Abtriebswellen darstellt. Dazu ist das Gehäuse 14 so ausge
bildet, daß es die Ritzel 21 a, 21 b und Stirnräder 22, 23 so eng
umschließt, daß zwischen den Zahnköpfen und dem Gehäuse Kopf
spalte 7 von exakt festgelegter Weite verbleiben. Das Gehäuse
14 ist beidseitig von Seitenteilen 15 umgeben, in denen sich
auch die Lagerung der Ritzel befindet. Zwischen den Ritzeln
21 a, 21 b bzw. Stirnrädern 22, 23 und den Seitenteilen 15 befin
den sich ferner festgelegte Stirnspalte 8, 9. Im Eingriffsbe
reich zwischen den Ritzeln und den Stirnrädern befinden sich
Druckräume 6, die mit den Kopfspalten 7 und den Stirnspalten 8,
9 in Druckverbindung stehen.
Üblicherweise ist ein solches Differentialgetriebe in einem mit
Schmiermittel gefüllten Gehäuse untergebracht, so daß das
Schmiermittel als Druckmedium für die Zahnradpumpen dient.
Taucht das Gehäuse in das Medium ein, so fördern die Ritzel
21 a, 21 b Medium von radial außen zum jeweiligen Stirnrad hin.
Der aufgebaute hydrostatische Druck wird sodann direkt durch
gedrosseltes Abspritzen aus den beschriebenen Spalten 7, 8, 9
wieder abgebaut. Weitere Steuerungsmaßnahmen werden nicht be
nötigt. Es ergibt sich in vorteilhafter Weise eine sanft und
stoßfrei einsetzende Sperrwirkung schon bei kleiner Relativ
drehzahl mit etwa linear ansteigender Kennlinie. Das absolute
Maß für die Höhe des Sperrmomentes kann, abhängig vom jeweili
gen Bedarfsfall, durch Bemessung der Spalte variiert werden.
Wie schon erwähnt, rotieren die Ritzel 21 a, 21 b je nach Drehzu
stand der Abtriebswellen 2, 3 in beiden Drehrichtungen. Dabei
aber entwickeln die als Zahnradpumpen wirkenden Ritzel unter
schiedliche Wirkung, weil der Druckraum 6 für ein bestimmtes
Ritzel nur in einer bestimmten Drehrichtung voll wirksam ist.
In der anderen Drehrichtung ist aufgrund der Gehäuseausbildung
im Bereich des Zahneingriffes mit dem benachbarten Ritzel kein
vollwertiger hydrostatischer Druckaufbau möglich.
Damit das Differentialgetriebe dennoch in beiden Relativ-Dreh
richtungen der Abtriebswellen 2, 3 ein gleich hohes Sperrmoment
entwickelt, ist gemäß den Fig. 3 und 4 eine
gerade Anzahl von Ritzelpaaren 21 a, 21 b vorgesehen, wobei die
Ritzelpaare wechselweise über den Umfang angeordnet sind. Kämmt
beispielsweise, in Pfeilrichtung nach Fig. 3 gesehen, das
Stirnrad 22 zuerst mit Ritzel 21 a, dahinter Ritzel 21 b mit
Stirnrad 23, so ist das nächste Ritzelpaar so angeordnet, daß
zuerst das Ritzel 21 b in Stirnrad 23 eingreift, gefolgt vom
Ritzel 21 a in Stirnrad 22. Aus Fig. 4 wird deutlich, daß durch
diese Reihenfolge, die nur bei gerader Anzahl von Ritzelpaaren
möglich ist, bei jeder Relativ-Drehrichtung dieselbe Anzahl von
Druckräumen 6 voll wirksam ist. Dies trifft dann zu, wenn die
Ritzel das Druckmedium jeweils entlang dem Wandbereich 10 zu
den Stirnrädern fördern. Dies wiederum wird erst durch die spe
zielle versetzte Anordnung nach Fig. 3 erreicht.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt ein Differentialge
triebe, bei dem die Stirnräder 22, 23 des zweiten und dritten
Getriebegliedes Außenverzahnung aufweisen. In gleicher Weise
wäre auch die Ausbildung als innenverzahnte Hohlräder denkbar.
Um die Sperrwirkung, die ja nur durch Drosselung des Stromes
aus Druckmedium in den Spalten entsteht, in einem großen Tempe
raturbereich möglichst konstant zu halten, wird gemäß der Er
findung eine spezielle Materialwahl für die Zahnradpumpen vor
geschlagen. Vorteilhaft ist es, das Gehäuse (nicht dargestellt)
zumindest im Bereich der Wandung 10, also im Bereich der Spalte
7, 8, 9, aus einem Material herzustellen, dessen Wärmeausdeh
nungskoeffizient kleiner ist als der betreffende Wert des Werk
stoffes für die Stirnräder 22, 23 und die Ritzel 21 a, 21 b. Da
durch wird erreicht, daß sich die Spalte 7, 8, 9 bei steigender
Temperatur verringern, was zu einer Kompensation der Sperrwir
kung führt bei nachlassender Viskosität des Druckmediums.
Vorteilhaft ist ferner, das Gehäuse 14 mit einer Kapselung 16
zu versehen, in das, unabhängig vom Schmiermittelinhalt des
übrigen Getriebegehäuses, Druckmittel durch eine Zuleitung 19
zugeführt wird. Dadurch können Leistungsverluste durch Plan
schen im Ölsumpf verringert werden. Da es sich nur um den Aus
gleich von Leckverlusten handelt, kann das Druckmedium bei
spielsweise durch den Bereich des Lagers 18 zugeführt werden,
wobei ferner eine Dichtung 17 und eine Ableitung 20 zweckmäßig
ist.
Die Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch den Eingriffsbereich
zweier benachbarter Ritzel 21 a und 21 b und deren Anordnung in
nerhalb des sie umschließenden Gehäuses 14. Dieser Bereich
liegt also in einer Mittelebene zwischen den beiden Stirnrädern
22 bzw. 23, in dem keines der beiden Ritzel mit dem zugehörigen
Stirnrad in Eingriff steht. Das Gehäuse 14 umschließt demzufol
ge die beiden Ritzel in einem gegenüber der übrigen Eingriffs
situation sehr großen Umfangsbereich. Das von den Zähnen bei
entsprechender Drehrichtung entlang der Kopfspalte 7 geförderte
Medium wird zu einem Druckraum 6 a gefördert, in dem sich ein
besonders hoher Druck aufbauen kann. Dieser Druck kann über die
erwähnten Kopfspalte 7, die schon beschriebenen Stirnspalte 8
und 9 sowie die Zahnlücken wieder entweichen. Es ist somit zu
erkennen, daß die Ritzel 21 a und 21 b auf ihrer vollen Breite
- vorausgesetzt ist die entsprechende Drehrichtung - zu einem
Druckaufbau und zur Bildung eines Sperrmomentes beitragen.
Claims (3)
1. Selbstsperrendes hydrostatisches Differentialgetriebe mit
einer Eingangswelle (1), die ein erstes Getriebeglied (11, 14)
antreibt, in welchem stirnverzahnte, parallele
Drehachsen aufweisende Ausgleichsräder (21 a, 21 b)
drehbar gelagert sind, von denen mindestens zwei jeweils
miteinander kämmen, und mit eingeschlossenem Druckmedium
als Zahnradpumpen wirken, wobei das eine Ausgleichsrad (21 a) mit
einem zweiten Getriebeglied (12) und das andere Ausgleichsrad
(21 b) mit einem dritten Getriebeglied (13) in Eingriff
steht, dessen Drehachse wie auch die Drehachse des zweiten
Getriebegliedes (12) parallel zur Drehachse der Ausgleichsräder
(21 a, 21 b) verläuft, die soweit möglich vom
ersten Getriebeglied (11) umschlossen sind und örtlich zwischen
diesem und den Ausgleichsrädern (21 a, 21 b) Dichtspalte (7, 8, 9) zur Erzielung von
Drosselwirkungen aufweisen, wobei in Umfangsrichtung jeweils
zwei benachbarte und nicht miteinander kämmende Ausgleichsräder
(21 a, 21 b) mit dem gleichen Getriebeglied in Eingriff
stehen;
gekennzeichnet durch die Kombination der folgenden weiteren Merkmale:
gekennzeichnet durch die Kombination der folgenden weiteren Merkmale:
- a) der Umfang der Ausgleichsräder (21 a, 21 b) im Bereich der Verzahnung und die Stirnseiten der zweiten und dritten Getriebeglieder (12, 13, 22, 23) sind zur Bildung von Kopfspaltkanälen (7) und Seitenspaltkanälen (8, 9) dicht umschlossen;
- b) jedes Ausgleichsrad (21 a, 21 b) weist nur eine einzige Verzahnungsgeometrie auf, wobei im gemeinsamen Eingriffsbereich zweier miteinander kämmender Ritzel (21 a, 21 b) eines Ritzelpaares zusätzliche Druckräume (6 a) gebildet sind;
- c) das erste Getriebeglied (11, 14) ist mit Hilfe einer Kapselung (16) flüssigkeitsdicht gegenüber dem Innenraum des Differentialgetriebe-Gehäuses abgedichtet, in welchem ein am ersten Getriebeglied (11) befestigtes Antriebszahnrad (5) umläuft.
2. Differentialgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Kompensation der nachlassenden Sperrwirkung
bei höherer Temperatur des Druckmediums die Ausgleichsräder (21 a,
21 b) des ersten Getriebegliedes (11) und Stirnräder (22,
23) des zweiten und dritten Getriebegliedes (12, 13) aus
anderem Werkstoff bestehen als das Gehäuse (14), wobei der
Werkstoff der Ausgleichsräder (21 a, 21 b) und Stirnräder (22, 23)
einen höheren Wärmeausdehnungskoeffizient aufweist als der
Werkstoff des Gehäuses (14).
3. Differentialgetriebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kapselung (16) in deren radial innerem
Bereich gegen Austritt von Druckmedium abgedichtet ist
und mit einer Zuführleitung (19) für Druckmedium ins Innere
der Kapselung in Verbindung steht, und daß eine Abflußleitung
(20) für Druckmedium aus dem Innenraum der Kapselung
(16) vorgesehen ist.
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