DE3808688A1 - Kanuelenschutzeinrichtung - Google Patents
KanuelenschutzeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kanülenschutzeinrichtung
für Injektionsspritzen gegen unbeabsichtigtes Einstechen vor
oder nach dem Gebrauch, gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine solche Kanülenschutzeinrichtung ist durch die
US-PS 28 47 995 bekannt. Dabei besteht der Schutzmantel der
Kanüle aus einem Schutzschlauch, welcher die Kanüle überragt
(Fig. 1-4), wobei zum Zwecke der Entnahme von Injektionslösung
der Spritzenkopf mit seiner Kanüle durch den Stopfen eines
Vorratsbehälters gestochen wird und dabei auch den Schutz
schlauch durchsticht. Daraus folgt aber, daß eine Injektions
spritze mit einem solchen Schutzschlauch, der von der Kanüle
ohne weiteres durchstochen werden kann, auch keinen Schutz
gegen unbeabsichtigte Verletzung gewährt. Entsprechendes gilt
für das zweite Ausführungsbeispiel nach Fig. 5-7 der genannten
US-PS 28 47 995, bei welchem zwar der Schutzmantel kopfseitig
ein Abschlußteil aufweist, der jedoch ebenfalls nicht durchstichfest
ist, weil er bei Gebrauch der Spritze auf der Kanüle zurückge
schoben wird, wobei sich der Schutzmantel in Wellen legt. In
dieser Spritzposition wird der zusammengeschobene Schutzmantel
durch den reibschlüssigen Eingriff zwischen der Wand der Durch
stechöffnung des Abschlußteils und der Kanüle gehalten; nach
Gebrauch der Spritze kann der Schutzmantel wieder gestreckt und
mit seinem Abschlußteil in die Schutzposition zurückverlagert
werden, in welcher die Kanüle durch den Schutzmantel umhüllt
wird. Dabei kann man sich aber trotzdem mit der gebrauchten
Kanüle verletzen, weil der Abschlußteil nicht durchstichfest
ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße
Kanülenschutzeinrichtung so auszubilden, daß Stichverletzungen
mit Injektionsspritzen, zu deren Schutz die Einrichtung dient,
praktisch ausgeschlossen sind. Dies ist von besonderer Bedeu
tung bei der Behandlung von Patienten, die an einer hochinfek
tiösen Krankheit, z. B. Aids, leiden, und hier ist das Kranken
hauspersonal, vor allem die Ärzte und Krankenschwestern,
erhöhten Gefahren ausgesetzt.
Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe bei einer gattungs
gemäßen Kanülenschutzeinrichtung dadurch gelöst, daß der kopf
seitige Abschlußteil durchstichfest ausgebildet ist und zum
Hindurchschieben der Kanüle einen Kanülen-Führungskanal auf
weist und daß in der zweiten Schutzposition die Kanülenspitze
zwischen der Wand des Kanülen-Führungskanals und der Innenwand
des Abschlußteils gefangen ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen 2 bis
14 angegeben.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind vor allem darin
zu sehen, daß der Kanülenschutz vor, während und nach Gebrauch
der Kanüle wirkt. Vor Gebrauch der Kanüle dient die Kanülen
schutzeinrichtung als ein steriles Transportbehältnis. Wenn die
Kanüle mit einem Spritzenzylinder oder einem Zuführschlauch ge
kuppelt ist und die Injektion vorgenommen werden soll, braucht
nur das Abschlußteil über die Kanüle zurückgeschoben zu werden,
bis es in Höhe des fingerhutartigen Haltekörpers der Kanüle
über den ziehharmonikaartig zusammengeschobenen Schutzmantel
zur Verrastung gebracht wird. Dabei ist eine ausreichende Länge
der Kanüle freigelegt. Ist der Injektionsvorgang beendet, es
kann sich dabei auch um eine länger anhaltende Infusion handeln,
dann hält man den Abschlußteil mit Daumen und Zeigefinger gegen
die entsprechende Einstichpartie des Patienten und zieht die
Kanüle zurück, wobei sich der Schutzmantel streckt und wobei am
Ende dieser Bewegung die Kanülenspitze aus dem Kanülen-Führungs
kanal im Inneren des Abschlußteils herausgleitet und in diesem
Moment seitlich abgelenkt wird, so daß die Kanülenspitze dann
- auch unter Berücksichtigung einer gewissen Elastizität des
Schutzmantels - in eine Nische zwischen Kanülen-Führungskanal
und Innenwand des Abschlußteils abgelenkt wird. Ein wesentlicher
Vorteil ist auch, daß der zusammengeschobene Schutzmantel die
in ihm befindliche Luft komprimiert und der Schutzmantel sich
gleichwohl nicht ausdehnen kann, weil in Spritzposition er von
dem mit seinen Wellenbäuchen verrasteten Abschlußteil daran
gehindert wird. Erst wenn nach Beendigung der Injektion die
Kanüle herausgezogen wird, wird die Abschlußkappe zusammen mit
dem Schutzmantel aufgrund des vorhandenen Kompressionsdruckes
bis über die Kanülenspitze hinausgetrieben, so daß dann auch
die Kanülenspitze aus ihrem Kanülenführungskanal gleitet, wobei
anschließend eine gewisse Rückfederung des Schutzmantels ein
tritt, der nun die Kanülenspitze unter seitlicher Ablenkung in
die gewünschte Nische zwecks durchstichsicherer Lagerung treibt.
Weitere Merkmale und Vorteile des Erfindungsgegenstandes
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger Ausfüh
rungsbeispiele, die anhand der Zeichnung näher
erläutert werden. Darin zeigen in vereinfachter, teils schema
tischer Darstellung:
Fig. 1, Fig. 2 und Fig. 3 ein erstes Ausführungsbeispiel
einer Kanülenschutzeinrichtung nach der Erfindung, im
folgenden abgekürzt als KS-Einrichtung bezeichnet, und
zwar Fig. 1 die erste Schutzposition, Fig. 2 die Spritz
position und Fig. 3 die zweite Schutzposition, wobei je
weils der Abschlußteil im Schnitt und die übrigen Teile in
Ansicht dargestellt sind;
Fig. 4 Bodenwand und röhrchenförmigen Kanülen-Führungs
kanal nach Fig. 1 vergrößert im Detail und versehen mit
einem demontablen Verschlußstopfen;
Fig. 5 im Detail Abschlußteil und ein angrenzendes
Stück des Schutzmantels nach Fig. 1 bis 3 in etwas abge
wandelter Ausführungsform, bei der Schutzmantel und Ab
schlußteil aus dem gleichen Kunststoff bestehen und ein
stückig sind;
Fig. 6, Fig. 7 und Fig. 8 in entsprechender Darstellung
zu Fig. 1 bis Fig. 3 ein zweites prinzipielles Ausführungs
beispiel mit einer kanülen-durchdrungenen Federzunge im
Inneren des Abschlußteils zum Zwecke der seitlichen Ab
lenkung der Kanülenspitze in die Nische in Schutzposition
2 und
Fig. 9 ein drittes Ausführungsbeispiel einer KS-Einrich
tung nach der Erfindung mit einem Schutzmantel, der im
Bereich des Kanülen-Haltekörpers eingestülpt ist und bei
Längsverschiebung des Abschlußteils auf der Kanüle eine
sich in Längsrichtung erweiternde Ringwulst bildet.
Die KS-Einrichtung nach Fig. 1 bis 3 dient zum Schutz der Ka
nüle bzw. Injektionsspritzen-Hohlnadel 1, welche, wie üblich,
an dem der abgeschrägten Einstechspitze 1 a abgewandten Ende 1 b
in einem fingerhutartigen Haltekörper 10 gefaßt ist. Letzterer
weist eine Höhlung 10.1 zur dichtenden Aufnahme des in die
Höhlung einsteckbaren Kupplungsfortsatzes 11 (vgl. Fig. 3)
eines Spritzenzylinders 12 auf. Die Injektionsspritze als Gan
zes, zu der auch ein Kolben 13 mit Kolbenstange 13.1 gehört,
ist mit 14 bezeichnet. Anstelle des Spritzenzylinders 11 könnte
auch ein Zuführungsschlauch (nicht dargestellt), der mit einem
dem Kupplungsfortsatz entsprechenden Adapter versehen ist, an
den Haltekörper 10 der Kanüle 1 angekuppelt werden, z. B.,
wenn es sich um länger andauernde Infusionen handelt.
Der Haltekörper 10 weist ferner auf: eine Mantelwand 10.2 mit
fußseitigem Flansch 10.3 und ein kopfseitiges verstärktes Ende
10.4, welches das Kanülenende 1 b dichtend umgreift, z. B. um
dieses umgossen oder umspritzt ist, wobei der innere Kanülen
kanal 1 c freibleibt.
Die KS-Einrichtung KS 1 besteht aus einem schlauchförmigen
Schutzmantel 2.1 und einem mit dem kanülenspitzen-seitigen
Ende des Schutzmantels verbundenen durchstichfesten Abschluß
teil 2.2, die einen Hohlkörper 2 bilden, welcher in Schutzpo
sition I nach Fig. 1 die Kanüle 1 transportsicher umhüllt.
Der Schutzmantel 2.1 ist in diesem Beispiel als bevorzugt
durchsichtiger oder durchscheinender Plastikschlauch ausge
führt, der ausgehend von Position I in Wellen ziehharmonika
artig zusammenschiebbar (Fig. 2) und wieder streckbar ist
(Fig. 3). Als geeignetes Material für den Schutzmantel kommt
z. B. ein Silicon-Elastomer (Kurzbezeichnung: SIR) in Betracht,
auch unter dem Namen Silicon-Kautschuk bekannt. Dieses Materi
al ist für Heißluft- oder Dampfsterilisation bis hinauf zu
250°C geeignet. Für Einwegspritzen können andere Silicon-
Elastomere verwendet werden, die nicht eine so hohe Tempera
turbeständigkeit aufweisen. Der Schutzmantel 2.1 ist an seinen
beiden Enden 2.1 a und 2.1 b jeweils verstärkt in Form eines
Halsteils, und der in Fig. 1 bis 3 ersichtliche rechte Hals
teil (Ende 2.1 b) sitzt dichtend auf dem Außenumfang der Man
telwand 10.2 des Haltekörpers 10. Dieser Sitz kann zusätzlich
durch Verkleben oder thermoplastisches Verschweißen (wenn bei
de Teile 10 und 2.1 aus miteinander verschweiß- bzw. verschmelz
barem thermoplastischem Kunststoff bestehen) gesichert und ab
gedichtet sein. Entsprechendes gilt für die Verbindung des
anderen verstärkten Endes 2.1 a mit der Innenwand des Abschluß
teils 2.2. Gemäß einem wesentlichen Merkmal der Erfindung ist
dieser kopfseitige Abschlußteil 2.2, wie erwähnt, durchstich
fest ausgebildet. Damit er auf der Kanüle 1 hin und her ver
schoben werden kann, weist er einen Kanülen-Führungskanal 4
auf, in welchen in Schutzposition I (Fig. 1) die Kanüle 1 nur
auf etwa der Hälfte seiner Länge eintaucht. Wie es weiter un
ten noch näher erläutert wird, kann auf diese Weise die KS-
Einrichtung von Schutzposition I (Fig. 1) durch Verschieben des
Abschlußteils 2.2 und des Schutzmantels 2.1 auf dem Kanülen
schaft in Spritzposition bzw. Spritzbereitschafts-Position II
(Fig. 2) verlagert werden, in welcher der Abschlußteil 2.2
den ziehharmonikaartig zu einem Schlauchwellen-Paket zusammen
geschobenen Schutzmantel 2.1 teilweise übergreift und am Halte
körper 10 festklemmt. Damit der Kompressionsdruck nicht zu groß
wird, kann es je nach Größe des vom gestreckten Schutzmantel
2.1 umschlossenen Volumens zweckmäßig sein, für ein Ausgleichs
volumen in Form einer oder mehrerer größerer Schlauchblasen 2.3
zu sorgen, deren Wandstärke etwas dünner ist als die des übri
gen Schutzmantels 2.1. Die Kanüle 1 ist an der Wand des Kanülen-
Führungskanals 4 nach Art einer Stopfbuchse dichtend und präzise
geführt; der Kompressionsdruck im Innern des Abschlußteils 2.2
kann sich daher nicht oder nur geringfügig abbauen. Die Kanüle
1 steht für den Einstichvorgang zur Verfügung. Nach Beendigung
des Spritz- oder Infusionsvorganges wird der Abschlußteil 2.2
festgehalten und die Kanüle 1 durch Angreifen am Haltekörper
10 aus der Einstichstelle gezogen. Dabei wird die Rückstellbe
wegung des Abschlußteils 2.2 und des Schutzmantels durch die
Eigenelastizität des Schutzmantels 2.1 und den Kompressions
druck unterstützt, der Abschlußteil 2.2 schnellt ein kleines
Stück über die Kanülenspitze 1 a hinaus, wobei - wie noch er
läutert wird - exzentrische oder Seiten-Kräfte auf den Abschluß
teil 2.2 einwirken, welche den Abschlußteil 2.2 bezüglich der
Kanülenachse schief stellen, so daß die Kanüle beim Zurückfedern
des elastischen Schutzmantels 2.1 mit ihrer Spitze 1 a in eine
Nische zwischen der Wand des Kanülen-Führungskanals 4 und der
Innenwand des Abschlußteils 2.2 (siehe Fig. 3) gelangt und in
dieser zweiten Schutzposition II gefangen ist. Die KS-Einrich
tung KS 1 kann - als Einwegartikel - nun mit den übrigen Tei
len der Injektionsspritze 14 (Fig. 3) gefahrlos weggeworfen
werden; eine Verletzung ist ausgeschlossen, auch, wenn jemand
unbeabsichtigt damit durch Greifen in einen Mülleimer oder der
gleichen in Berührung kommt.
Bevorzugt ist der durchstichfeste Abschlußteil 2.2 kappen-
oder hutförmig mit einer Bodenwand 2.4 und einer Mantelwand
2.5 und mit dem die Bodenwand 2.4 durchdringenden Kanülen-
Führungskanal 4 ausgebildet. Die Mantelwand 2.5 weist an ih
rem offenen Ende einen sich konisch erweiternden Ringkragen
2.6 auf, welcher das Überstreifen über das Schlauchwellen-
Paket (Fig. 2) erleichtert. Vorzugsweise ist der Kanülen-
Führungskanal 4 von einem passungsgenauen Führungsröhrchen
4.1 gebildet bzw. begrenzt, welches sich von der Bodenwand 2.4
des Abschlußteils 2.2 in dessen Innenraum 2.0 erstreckt, so
daß zwischen dem Führungsröhrchen 4.1 und dem Innenumfang
des Abschlußteils 2.2 ein ringförmiger Nischenraum zum Arre
tieren der schräg in diesen Nischenraum eintauchenden Kanü
lenspitze 1 a (Fig. 3) begrenzt ist.
Gemäß Fig. 4 kann zur Verbesserung der sterilen Handhabung
der Kanülen-Führungskanal 4 des Abschlußteils 2.2 durch ei
nen von außen einfügbaren Verschlußstopfen 6 verschließbar
sein. Der Verschlußstopfen 6 und seine Sitzflächen 4.11 im
Führungskanal 4 verlaufen zweckmäßig von außen nach innen
schwach konisch verjüngt. Dadurch wird es erleichtert, daß
der Verschlußstopfen 6 bei der Verlagerung des Abschlußteils
2.2 von Schutzposition I (Fig. 1) in Spritzposition (Fig. 2)
durch die den Kanülen-Führungskanal 4 durchdringende Kanülen
spitze 1 a - wunschgemäß - herausgestoßen werden kann. Auch
die Höhlung 10.1 des Haltekörpers 10 könnte durch einen Ver
schlußstopfen entsprechend nach außen verschlossen sein, der
so weit nach außen ragt, daß er unmittelbar vor Ingebrauch
nahme der Kanüle von Hand entfernt werden kann.
Der Abschlußteil 2.2 besteht gemäß der einen Ausführung aus
einem härteren Kunststoff als der Schutzmantel 2.1. Bei Ver
wendung von Silicon-Elastomeren (SIR) ist die sogenannte
Shore-Härte durch den Anteil der Füllstoffe, z. B. Kieselsäure,
bei der Herstellung steuerbar. Die integrale Verbindung des
härteren Abschlußteils 2.2 (höherer Gehalt an Füllstoffen) mit
dem weicheren Schutzmantel 2.1 ist trotzdem möglich, weil der
Grundaufbau des Silicon-Elastomeren erhalten bleibt. Wenn man
der einfacheren Fertigung wegen Abschlußteil 2.2 und Schutz
mantel 2.1 einstückig aus identischem Kunststoff fertigt, dann
wird zur Erzielung der Durchstichfestigkeit die Wandstärke von
Bodenwand und, wenn nötig, auch die der Mantelwand 2.5 des Ab
schlußteils 2.2 verstärkt, wie es die Teildarstellung von Fig.
5 zeigt. Diese Variante der KS-Einrichtung ist mit KS 11 be
zeichnet. Zugleich ist in dieser Figur gezeigt, daß zur Unter
stützung der Verrastung (siehe Fig. 2) am Innenumfang des Ab
schlußteils 2.2, und zwar außerhalb des Innenraumes 2.0, um
laufende Rillen 2.7 angeordnet sind, in welche die Wellenbäu
che 2.8 des zusammengeschobenen Schutzmantels 2.1 (Fig. 2) in
der "Spritzposition" einrasten können. Gemäß einer etwas geän
derten Ausführungsform der KS-Einrichtung KS 11 nach Fig. 5
wird die die Rillen 2.7 aufweisende Mantelpartie des Abschluß
teils 2.2 in Form einer Mehrzahl über den Umfang verteilter
Rastschenkel, z. B. mit sechs oder acht Rastschenkeln, ausgebil
det, was den Vorteil hat, daß auch bei größerer Wandstärke die
Rastschenkel genügend biegeweich mit ausreichend langem Feder
weg ausgebildet werden können, also die zur Verrastung und
Entrastung erforderlichen manuellen Kräfte optimal bemessen
werden können. Diese Maßnahme kann sinngemäß auch bei der Aus
führung zumindest partiell angewandt werden, die in Fig. 1 bis
3 (KS 1) dargestellt ist, indem die Mantelwand mit axialen
Schlitzen versehen wird, welche den Ringkragen 2.6 und ein
Stück der angrenzenden Mantelwand 2.5 in einzelne Rastzungen
unterteilen. Diese Rastzungen dürfen mit dem Grund 2.9 ihrer
nicht näher dargestellten Schlitze sich höchstens bis zum An
satz des Schutzmantels 2.1 am Innenumfang des Abschlußteils
2.2 erstrecken, also bis zum Halsansatz 2.50 (Fig. 5) oder bis
zum Halsteil 2.1 a (Fig. 1), damit der Hohlkörper 2 in Schutzpo
sition I (Fig. 1) und in der Spritzposition nach Fig. 2 dicht
bleibt. Der Halsansatz 2.50 hat einen etwa flossenförmigen
Querschnitt und dient als Übergang von der stärkeren Mantel
wand 2.5 auf den dünneren Schutzmantel 2.1.
Damit die Kanülenspitze 1 a auf jeden Fall und selbsttätig
(automatisch) in die Schutzposition II nach Fig. 3 gelangt,
wenn der Schutzmantel 2.1, ausgehend von der Spritzposition
nach Fig. 2, gestreckt wird, sind bei der Ausführung KS 1 nach
Fig. 1 bis 3 Mittel e, 4.10 vorgesehen, durch welche auf die
Kanülenspitze 1 a seitlich gerichtete Kräfte (quer zur Kanülen
achse 1 c) ausübbar sind, welche die Kanülenspitze 1 a nach dem
Herausgleiten aus dem Kanülen-Führungskanal 4 seitlich (ex
zentrisch) und axial in den außerhalb des Kanülen-Führungs
kanals 4 gelegenen Innenraum 2.0, und zwar in einen ringför
migen Nischenraum, des Abschlußteils 2.2 drücken. Die Achse
des Führungsröhrchens 4.1, welche mit der Achse 1 c der Kanüle
1 in deren Position I (Fig. 1) und III (Fig. 2) zusammenfällt,
ist um die Exzentrizität e in bezug auf eine zentrische Achse
4.1′ des Abschlußteils 2.2 verschoben. Die Exzentrizität e
braucht nur Zehntel von mm zu betragen, z. B. 0,2 bis 0,5 mm.
Außerdem ist es zweckmäßig, die Wand des Führungsröhrchens
4.1 an dessen freiem Ende mit einer konischen Anspitzung 4.10
zu versehen. Wie man sieht, wird somit die Kanüle 1, wenn sie
das Führungsröhrchen 4.1 verläßt, nicht mehr in dieses gelan
gen können, denn das Röhrchen hat sich exzentrisch zur Kanü
lenachse 1 c verschoben, und beim Zurückfedern des Abschluß
teils 2.2 - der Schutzmantel 2.1 kann über das geöffnete
Führungsröhrchen 4.1 Luft ausstoßen und von seiner größten
Streckung sich wieder etwas federelastisch zusammenziehen -
gelangt die Kanülenspitze 1 a zwangsläufig in den ringförmigen
Nischenraum 2.01, was durch die konische Anspitzung erleich
tert wird. Zur Vergrößerung der Exzentrizität e kann man dem
Schutzmantel 2.1 in seinem entspannten Zustand (Fig. 3) eine
leichte Krümmung geben, wie durch die gestrichelten Linien
2.1′ in Fig. 5 angedeutet.
Ist die Kanüle 1 bzw. Kanülenspitze 1 a im Nischenraum 2.01
gefangen (Fig. 3), dann kann sie unwillkürlich nicht mehr
in den Führungskanal 4 zurückgelangen. Aber auch willkür
liches Wiedereinführen ist ohne besondere Werkzeuge mit gro
ßen Schwierigkeiten verbunden. Dies wird durch folgenden
Versuch bestätigt: Man steche eine längere Nadel durch einen
Tennisball auf einem Durchmesser und ziehe die Nadel, wenn
sie aus dem zweiten Loch herauskommt, wieder in das Innere
des Tennisballs zurück. Nun ist das Wiederauffinden des zwei
ten Loches mit der Nadel ausgesprochen schwierig. Dieser
Effekt wird bei der KS-Einrichtung nach der Erfindung ver
stärkt ausgenutzt, weil zwischen Kanüle 1 und dem Führungs
kanal 4 bzw. dem Führungsröhrchen 4.1 eine enge, genaue Stopf
buchspassung besteht. - In Fig. 1 bis 3 gibt der Pfeil f 1
die Richtung der Verschiebung von Abschlußteil 2.2 und Schutz
mantel 2.1 längs der Kanüle 1 an, wenn sie von Pos. I in Pos.
III zusammengeschoben werden, der entgegengesetzte Pfeil f 2
gibt die Richtung der Rückstellbewegung von Abschlußteil 2.2
und Schutzmantel 2.1 an, wenn sie längs der Kanüle 1 von Pos.
III in Pos. II (Fig. 3) gelangen.
Das Ausführungsbeispiel der KS-Einrichtung KS 2 nach Fig. 6
bis 8 unterscheidet sich von den Ausführungen KS 1 bzw. KS 11
nach Fig. 1-5 im wesentlichen dadurch, daß die Mittel zur
definierten Verlagerung der Kanülenspitze 1 a in den Nischen
raum 2.01 eine Federzunge 5 umfassen, welche sich vom Innen
umfang des Abschlußteils 2.2 schräg in dessen Innenraum 2.0
unter einem Winkel a erstreckt und in einer an die Kanüle 1
angepaßten exzentrischen Öffnung 5.1 unter Federspannung von
der Kanüle 1 durchdrungen ist, siehe Pos. I und III in Fig.
6 und 7, so daß die bei Streckung des Schutzmantel 2.1 vom
Kanülen-Führungskanal 4 freigegebene Kanülenspitze 1 a von der
sich nun entspannenden Federzunge 5 in die exzentrische zwei
te Schutzposition II (Fig. 8) verlagert wird. Die Federzunge
5 besteht zweckmäßig aus dem gleichen Kunststoff wie der Ab
schlußteil 2.2 und ist an diesen angeformt, ihr Fuß ist zur
Verbesserung der Federwirkung insbesondere verdickt (5.2).
Beim Ausführungsbeispiel KS 3 nach Fig. 9 ist der Schutzman
tel 3 mit seinem der Befestigung am Haltekörper 10 dienenden
Halsteil 3 b nach innen eingestülpt, so daß bei Verschiebung
des Abschlußteils 2.2 auf der Kanüle 1 gemäß Pfeil f 1, d. h.,
von Pos. I in Pos. III, eine sich über den Spritzenzylinder
12 (bzw. über einen nicht dargestellten Zuführschlauch) stül
pende Ringwulst 3.1 (gestrichelt dargestellt) ausbildet. Zum
festeren Sitz des Halsteils 3 b auf der Mantelwand 10.2 des
Haltekörpers kann der Halsteil 3 b mit Verstärkungswülsten 3.2
versehen sein oder die Mantelwand 10.2 kann an ihrem Außen
umfang entsprechende Ringwülste 10.4 aufweisen. Mit 3 a ist der
an den Abschlußteil 2.2 angewachsene Halsteil des Schutzmantels
3 bezeichnet. Anstelle der dargestellten schlauchförmigen Ge
bilde für den Schutzmantel 2.1 bzw. 3 könnte grundsätzlich
auch ein teleskopartiges Gebilde, bestehend aus ineinanderge
schobenen Röhrchen unterschiedlichen Durchmessers, vorgesehen
sein (nicht dargestellt), wenn auch den schlauchartigen Gebil
den der Vorzug gegeben wird.
Claims (17)
1. Kanülenschutzeinrichtung für Injektionsspritzen gegen unbe
absichtigtes Einstechen vor oder nach dem Gebrauch,
- - mit einem die Kanüle zurückschiebbar umhüllenden, ein kopf seitiges Abschlußteil aufweisenden Schutzmantel, der vor Gebrauch der Injektionsspritze in einer die Kanüle umhüllen den ersten Schutzposition Teil einer Transportverpackung bildet,
- - der in Spritzposition über den Schaft der Kanüle unter Frei gabe eines großen Teils der Kanüle zurückschiebbar ist, wobei der kopfseitige Abschlußteil von der Kanüle durch drungen ist, und
- - der nach Gebrauch der Injektionsspritze aus seiner zurück geschobenen Spritzposition wieder in eine zweite Schutz position streckbar ist, in welcher er die - jetzt gebrauchte - Kanüle schützend umhüllt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der kopfseitige Abschlußteil durchstichfest ausgebildet
ist und zum Hindurchschieben der Kanüle einen Kanülen-Führungs
kanal aufweist, und daß in der zweiten Schutzposition die
Kanülenspitze zwischen der Wand des Kanülen-Führungskanals und
der Innenwand des Abschlußteils gefangen ist.
2. Kanülenschutzeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der durchstichfeste Abschlußteil kappen- oder hutförmig mit
einer Boden- und einer Mantelwand und mit dem die Bodenwand
durchdringenden Kanülen-Führungskanal ausgebildet ist.
3. Kanülenschutzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanülen-Führungskanal von einem paßgenauen Führungs
röhrchen gebildet ist, welches sich von der Bodenwand des
Abschlußteils in dessen Inneres erstreckt, so daß zwischen dem
Führungsröhrchen und dem Innenumfang des Abschlußteils ein
ringförmiger Nischenraum zum Arretieren der schräg in diesen
Nischenraum eintauchenden Kanülenspitze begrenzt ist.
4. Kanülenschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanülen-Führungskanal im Abschlußteil durch einen
von außen einfügbaren Verschlußstopfen verschließbar ist.
5. Kanülenschutzeinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanülen-Führungskanal und dementsprechend der Ver
schlußstopfen von außen nach innen schwach konisch verlaufen.
6. Kanülenschutzeinrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verschlußstopfen bei der Verlagerung des Abschlußteils
von Schutzposition 1 in Spritzposition durch die den Kanülen-
Führungskanal durchdringende Kanülenspitze herausstoßbar ist.
7. Kanülenschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der kopfseitige Abschlußteil aus einem härteren Kunststoff
als der Schutzmantel besteht und mit diesem durch Kleben oder
thermoplastisches Verschweißen verbunden ist.
8. Kanülenschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei der kopfseitige Abschlußteil aus dem gleichen Kunststoff
material wie der Schutzmantel besteht und mit diesem einstückig
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzielung der Durchstichfestigkeit die Bodenwand und
gegebenenfalls die Mantelwand des Abschlußteils verstärkt sind.
9. Kanülenschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei die Kanüle an dem ihrer Einstechspitze abgewandten Ende
in einem fingerhutartigen Haltekörper gefaßt ist, welcher mit
einem Spritzenzylinder oder einem Zuführschlauch kuppelbar ist,
und wobei der Schutzmantel als ein elastisch deformierbarer
Kunststoffschlauch ausgeführt ist, welcher mit einem Ende auf
dem Haltekörper sitzt und welcher über die Kanüle und zum Teil
über den Haltekörper ziehharmonikaartig zusammenschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Spritzposition der Abschlußteil mit seiner Mantelwand
den zusammengeschobenen Schutzmantel übergreift und letzteren
unter elastischer Deformation gegen den Haltekörper drückt und
arretiert.
10. Kanülenschutzeinrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Unterstützung der Verrastung am Innenumfang des
Abschlußteils umlaufende Rillen angeordnet sind, in welche die
Wellenbäuche des zusammengeschobenen Schutzmantels greifen.
11. Kanülenschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel vorgesehen sind, durch welche auf die Kanülenspitze
beim Verlagern aus ihrer Spritzposition in die zweite Schutz
position Kräfte ausübbar sind, welche die Kanülenspitze nach
dem Herausgleiten aus dem Kanülen-Führungskanal seitlich und
axial in den außerhalb des Kanülen-Führungskanals gelegenen
Innenraum des Abschlußteils drücken.
12. Kanülenschutzeinrichtung nach Anspruch 11,
gekennzeichnet durch eine sich vom Innenumfang
des Abschlußteils schräg in dessen Innenraum unter einem Winkel
zur Kanülenlängsachse erstreckende Federzunge, die in einer
angepaßten, exzentrischen Öffnung unter Federvorspannung von
der Kanüle durchdrungen ist, so daß die bei Streckung des
Schutzmantels vom Kanülen-Führungskanal freigegebene Kanülen
spitze von der sich entspannenden Federzunge in die exzentri
sche zweite Schutzposition verlagert wird.
13. Kanülenschutzeinrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schutzmantel im entspannten Zustand der Schutzposition
2 eine leichte Krümmung aufweist, so daß er, wenn kurz vor
Erreichen der zweiten Schutzposition die Kanülenspitze aus dem
Kanülen-Führungskanal gleitet, den Abschlußteil exzentrisch in
Bezug auf die Kanülen-Längsachse verlagert.
14. Kanülenschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei der Schutzmantel an einem Ende am Kanülen-Haltekörper und
am anderen Ende am Abschlußteil befestigt bzw. mit letzterem
einstückig ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schutzmantel mit seinem der Befestigung am Haltekörper
dienenden Halsteil nach innen eingestülpt ist, so daß bei Ver
schiebung des Abschlußteils auf der Kanüle von Schutzposition 1
in Spritzposition eine sich über den Spritzenzylinder oder
-schlauch stülpende Ringwulst ausbildet.
15. Kanülenschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Achse des Führungsröhrchens (4.1) bzw. des Führungska
nals (4) um eine Exzentrizität (e) in bezug auf eine zentrische
Achse (4.1′) des Abschlußteils (2.2) verschoben ist, so daß
sich für die Kanülenspitze (1a) nach Verlassen des Führungs
kanals (4) ein seitlicher Versatz zur Mitte des Abschlußteils
(2.2) hin ergibt.
16. Kanülenschutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13
sowie 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungsröhrchen (4.1) an seinem nach innen weisenden
Ende mit einer konischen Anspitzung (4.10) versehen ist.
Priority Applications (1)
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DE19883808688 DE3808688A1 (de) | 1987-03-17 | 1988-03-16 | Kanuelenschutzeinrichtung |
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