DE3802698C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Leitungshalter aus Kunststoff, insbesondere zur Halterung von Rohrleitungen, mit einem Befestigungsbereich zur Befestigung an einem Träger, mit mindestens einem schalenartig ausgebildeten Halterungsbereich zur arretierten Lagerung der Rohrleitungen und mit einem Verriegelungselement zur Sicherung der Rohrleitungen, wobei der Halterungsbereich durch das Verriegelungselement über Keilbügel verkeilt ist.

Als Stand der Technik ist bereits ein derartiger Leitungshalter bekannt, welcher aus drei Teilen besteht, einem Grundteil, einer Halteplatte und einem Verriegelungsteil (DE-OS 23 06 969). Nach einer anderen Ausführungsform besteht auch die Möglichkeit einer zweistückigen Ausbildung, wobei das Grundteil über Zapfen innerhalb von Öffnungen einer Trägerplatte befestigt ist.

Gemeinsam ist beiden Ausführungsformen, daß die, Rohrleitungen lagernden Halterungsbereiche von außen zusammengedrückt werden. Diese Art der Halterung von Rohrleitungen innerhalb eines Leitungshalters hat sich in der Praxis dann als ungenügend erwiesen, wenn hohe Temperaturschwankungen vorliegen; die Halterung ist dann nur unzureichend, so daß speziell auf dem Gebiet der Kraftfahrzeugtechnik die Gefahr besteht, daß sich dort im Motorinnenraum in unerwünschter Weise Rohrleitungen lösen bzw. nicht mehr sicher durch einen derartigen bekannten Leitungshalter gehaltert werden.

Zum Stand der Technik zählt weiterhin ein einstückig ausgebildeter Leitungshalter (DE-GM 19 95 772). Hierbei ist ein Verschlußelement über einen scharnierartigen Bereich mit einem Grundteil verbunden; durch Einschwenken des entsprechenden Teils erfolgt ein Verschluß und damit eine Halterung von in den Lagerungsbereichen eingebrachten Rohrleitungen. Auch hier ist kein starres Verkeilen gewährleistet; treten größere Temperaturschwankungen auf, so ist dieser Leitungshalter nicht in der Lage, seine Haltefunktion bezüglich der in den Halterungsbereich eingebrachten Rohre einwandfrei zu erfüllen.

Ein weiterer bekannter Leitungshalter ist ebenfalls einstückig ausgebildet, wobei ein Keil über eine Blattfeder an dem oberen Teil eines Leitungshalters befestigt ist (DE-PS 34 41 302). Wiederum werden Rohrleitungen nur außenseitig beaufschlagt, so daß sich die vorgenannten Nachteile ergeben.

Als Stand der Technik ist darüber hinaus ein Leitungshalter aus Kunststoff bekannt, bei welchem ebenfalls das Verriegelungselement scharnierartig mit dem Leitungshalter verbunden und mit diesem über Rastnasen verriegelbar ist (DE-GM 82 13 664.5). Durch den Einsatz von Katalysatoren auf dem Gebiet der Automobiltechnik, aerodynamischen Verkleidungen und geräuschgekapselten Motorräumen werden vom Leitungshalter höhere Einsatztemperaturen bei gleichbleibend hohen Haltekräften gefordert.

Polymerwerkstoffe erweichen bei höheren Temperaturen, d.h. die Haltekräfte nehmen bei höheren Temperaturen ab. Man versucht dies zu kompensieren, indem man, wie bei der vorgenannten Konstruktion, Verschlußbügel verwendet, welche ein Herausrutschen der Rohre aus dem Einschnapphalter verhindern sollen. Beim Aufbringen einer Belastung verbiegen sich jedoch die Schnappelemente so weit auf, daß das Rohr herausgleitet. Die Halterung der Rohre ist damit relativ unsicher. Aus Geometriegründen und aus Platzgründen kann weiterhin der Verschlußbügel nur relativ biegeweich gestaltet werden. Eine zusätzliche Schwachstelle bildet hierbei das Scharnier.

Eine andere Möglichkeit im Stand der Technik, Leitungshalter für höhere Temperaturen auszurüsten, besteht in der Verwendung von höher temperaturbeständigen Werkstoffen. Diese Materialien sind aber auch bei Raumtemperatur hart und spröde und vielfach spannungsrißempfindlich, so daß sich sowohl Schnappkonstruktion als auch Preßsitze nicht in der Praxis zufriedenstellend verwirklichen lassen.

Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Leitungshalter aus Kunststoff nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, welcher in der Lage ist, auch bei höheren Einsatztemperaturen einwandfrei seine Haltefunktion zu erfüllen und gleichbleibend hohe Haltekräfte aufzubringen.

Diese Aufgabe wird bei dem gattungsgemäßen Leitungshalter am Kunststoff erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein als Keilbügel ausgebildetes Verriegelungselement eine Einschubzone des Halterungsbereichs und ein ebenfalls als Keilbügel ausgebildetes Verschlußelement je eine Halbschale des schalenförmigen Halterungsbereichs beaufschlagt.

Es ergibt sich damit vorteilhafterweise insgesamt eine kompakte, starre Einheit, welche in der Lage ist, auch bei hohen Temperaturschankungen ihre Haltefunktion einwandfrei zu erfüllen. Biegespannungen in kleinen Querschnitten sind vermieden; im wesentlichen treten Druckspannungen auf.

Nur der Gesamtquerschnitt des Leitungshalters wird auf Biegung beansprucht. Zum Verkeilen dient das als Keilbügel ausgebildete Verriegelungselement, welches so gestaltet sein kann, daß auch der Befestigungsbereich mit verkeilt wird. Der Leitungshalter wird wie bisher beispielsweise auf einen Bolzen aufgedrückt und die Rohrleitungen werden eingeclipst. Dann wird der Keilbügel aufgeschoben. Er verkeilt sowohl die Bolzen- als auch die Rohrleitungsaufnahmen.

Gegenüber einem herkömmlichen Verschlußbügel wird dieser beim erfindungsgemäßen Leitungshalter nicht auf Biegung bean­ sprucht, sondern die Verschlußelemente werden auf Druck be­ lastet. Da der Keilbügel nicht auf Zug belastet ist, kann er mit normalen Schnappelementen am Leitungshalter befestigt werden.

Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteran­ sprüchen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Leitungshal­ ters, teils gebrochen;

Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1.

Der in Fig. 1 dargestellte Leitungshalter 1 aus Kunststoff dient zur Halterung von nicht näher dargestellten Rohrlei­ tungen. Er weist einen Befestigungsbereich 2 zur Befestigung an einem Träger auf. Dieser Befestigungsbereich 2 besitzt beispielsweise elastische Haltenasen 26, welche in an sich bekannter Weise sich zwischen den Gewindegängen eines an ei­ nem nicht näher dargestellten Trägers befestigten Gewinde­ bolzen 30 einlagern.

Beidseits des Befestigungsbereichs 2 weist der Leitungshal­ ter Halterungsbereiche 3 und 4 auf, wobei der Halterungsbe­ reich 3 zwei Halbschalen 21 und 22 zur Halterung eines Roh­ res größeren Durchmessers und der Halterungsbereich 4 zwei Halbschalenpaare 19 und 20 zur Halterung zweier Rohrleitun­ gen kleineren Durchmessers besitzt.

Die Halterungsbereiche 3 und 4 sind durch ein als Keilbügel 6 ausgebildetes Verriegelungselement 5 verkeilt. Auch der Befestigungsbereich 2 kann durch dieses Verriegelungselement 5 verkeilt sein.

Wie ersichtlich, ist hierbei das Verriegelungselement 5, welches den Keilbügel 6 bildet, an seinen Außenbereichen durch Schnappelemente 7 und 8, die einstückig mit dem Lei­ tungshalter 1 verbunden sind, in seiner montierten Lage ge­ sichert. Diese Schnappelemente 7 und 8 weisen nicht näher bezeichnete Haltenasen auf, welche die Oberseite des Keilbü­ gels 6 übergreifen und dieser in der in Fig. 1 dargestellten montierten Lage sichern. Der Keilbügel 6 kann damit auf den Leitungshalter 1 aufgeschoben werden und wird durch die Schnappelemente 7 und 8 mit ihren Haltenasen in der montier­ ten Lage gehalten.

Der Keilbügel 6 weist in den gegen die Haltebereiche 3 und 4 und den Befestigungsbereich 2 gerichteten Zonen keilförmig ausgebildete Verschlußelemente 9 bis 18 auf. Diese Ver­ schlußelemente 9 bis 18 können die Haltebereiche 3 und 4 und/oder den Befestigungsbereich 2 innen- und/oder außensei­ tig beaufschlagen.

Bei Ausbildung der Haltebereiche 3 und 4 über Halbschalen 19 und 20 bzw. 21 und 22 sind Verschlußelemente 9, 10 und 13 vorgesehen, welche trapezförmig ausgebildet sind und sich in die entsprechende Einschubzone der Halbschalen 19 und 20 bzw. 21 und 22 der Halterungsbereiche 3 und 4 einlagern. Darüber hinaus sind keilförmig verlaufende Arme als Ver­ schlußelemente 14 und 15 bzw. 16, 17 und 18 vorgesehen, wel­ che den trapezförmigen Verschlußelementen 9, 10 und 13 be­ nachbart gegenüberliegen. Damit wird jede Halbschale 19 und 20 bzw. 21 und 22 durch die Verschlußelemente 9 - 14 - 15 bzw. 10 - 15 - 16 bzw. 13 - 17 - 18 eingebettet. Hierbei reichen die keilförmig verlaufenden Arme bis in den Bereich 25 unterhalb der Halbschalen 19, 20, 21, 22.

Wie vorstehend ausgeführt, kann auch der Befestigungsbereich 2 des Leitungshalters 1 durch Verschlußelemente 11 und 12 des Keilbügels 6 verriegelt sein. Hierzu sind gemäß Fig. 1 und 2 über den Umfang verteilt vier als keilförmig verlau­ fende Arme ausgebildete Verschlußelemente 11 und 12 vorgese­ hen, welche hinter die elastisch ausgebildeten Haltenasen 26 des Leitungshalters eingreifen und sich in diesen angrenzen­ den Zwischenraum einlagern. Damit werden die Rastnasen 26 in ihrer, in Fig. 1 dargestellten Schließstellung, in welcher sie sich mit ihren vorderen Verzahnungen in die Gewindegänge des Bolzens 30 einlagern, in dieser Position über die Ver­ schlußelemente 11 und 12 gehalten.

Durch das Zusammenwirken des Leitungshalters 1 mit dem als Keilbügel 6 ausgebildeten Verriegelungselement 5 werden sowohl die Halterungsbereiche 3 und 4 als auch der Befesti­ gungsbereich 2 durch entsprechende Verschlußelemente ver­ keilt, so daß sich insgesamt eine kompakte und steife Ein­ heit ergibt.

Der Leitungshalter 1 wird wie bisher auf den Bolzen 30 auf­ geclipt, wobei sich die elastischen Rastnasen 26, wie vor­ stehend beschrieben, in die Gewindegänge einlagern. Dann werden die entsprechenden, nicht näher dargestellten Rohr­ leitungen in die Halterungsbereiche 3 und 4 eingeclipt und durch die Halbschalen 19 und 20 bzw. 21 und 22 gehaltert. Danach wird der Keilbügel 6 aufgeschoben und durch die Schnappelemente 7 und 8 gehaltert. Damit ist die Montage beendet. Der Keilbügel 6 verkeilt mit seinen Verschlußele­ menten 9 bis 18 sowohl den Befestigungsbereich 2 mit dem Bolzen 30, als auch die Halterungsbereiche 3 und 4 mit ihren Halbschalen 19 und 20 bzw. 21 und 22.

Die Wirkung dieser in sich geschlossenen Einheit, bestehend aus Leitungshalter 1 und Keilbügel 6 kann noch erhöht wer­ den, wenn man den Keilbügel 6 aus besonders steifem Material spritzt, z.B. hoch glasfaserverstärktem Material. Der Ein­ satz dieses Materials ist möglich, da der Keilbügel 6 kei­ nerlei elastische Funktionen hat. Der Leitungshalter 1 sei­ nerseits kann aus einem üblichen Polymerwerkstoff bestehen.

Insgesamt ergibt sich eine kompakte Einheit, welche in der Lage ist, auch bei höheren Einsatztemperaturen einwandfrei seine Funktion zu erfüllen und gleichbleibend hohe Halte­ kräfte aufzubringen. Hierbei sind die keilförmig verlaufen­ den Arme der Verschlußelemente 14, 15, 16, 17 und 18 sowie 11 und 12 bezüglich ihres Außenumfanges so gestaltet, daß sie einerseits an die benachbarten Flächen der Halbschalen angepaßt sind, jedoch andererseits infolge ihrer Keilform eine einwandfreie Verschlußwirkung herbeiführen.

Statt drei Rohrleitungen mit den Haltebereichen 3 und 4 besteht auch die Möglichkeit, darüber hinaus weitere Haltebereiche vorzusehen oder den Befestigungsbereich statt des Bolzens 30 mit einem anderen Teil auszustatten. In jedem Fall wird gewährleistet, daß durch den Keilbügel 6 mit seinen Verschlußelementen mindestens ein Halterungsbereich 3 und der entsprechende Befestigungsbereich 2 durch speziell gestaltete Verschlußelemente so verkeilt wird, daß sich im Zusammenwirken zwischen dem Leitungshalter 1 und dem Keilbügel 6 eine kompakte, in sich geschlossene Einheit ergibt.

Claims (12)

1. Leitungshalter aus Kunststoff, insbesondere zur Halterung von Rohrleitungen, mit einem Befestigungsbereich zur Befestigung an einem Träger, mit mindestens einem schalenartig ausgebildeten Halterungsbereich zur arretierten Lagerung der Rohrleitungen und mit einem Verriegelungselement zur Sicherung der Rohrleitungen wobei der Halterungsbereich durch das Verriegelungselement über Keilbügel verkeilt ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein als Keilbügel ausgebildetes Verschlußelement (9, 10, 13) eine Einschubzone des Halterungsbereichs und ein ebenfalls als Keilbügel ausgebildetes Verschlußelement (14 bis 18) je eine Halbschale (19 bis 22) des schalenförmigen Halterungsbereichs (3, 4) beaufschlagt.

2. Leitungshalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das die Einschubzone des Halterungsbereichs (3, 4) beaufschlagende Verschlußelement (9, 10, 13) trapezförmig ausgebildet ist.

3. Leitungshalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das trapezförmige Verschlußelement (9, 10, 13) jeweils eine mittlere Aussparung (23, 24) aufweist.

4. Leitungshalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das je eine Halbschale (19 bis 22) des schalenförmigen Halterungsbereichs (3, 4) außenseitig beaufschlagende Verschlußelement (14 bis 18) als keilförmig verlaufender Arm aus steifem Material ausgebildet ist.

5. Leitungshalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Arme jeweils bis in den unteren Bereich (25) der Halbschalen (19 bis 22) erstrecken.

6. Leitungshalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jede Halbschale (19 bis 22) zwischen einem Teil des trapezförmigen Verschlußelements (9, 10, 13) und der diesem benachbarten Fläche des Arms des angrenzenden Verschlußelements (14 bis 18) eingebettet ist.

7. Leitungshalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auch der Befestigungsbereich (2) über Verschlußelemente verkeilt ist.

8. Leitungshalter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußelemente (11, 12) für den Befestigungsbereich (2) als keilförmig verlaufende Arme ausgebildet sind.

9. Leitungshalter nach den Ansprüchen 7 und 8, dessen Befestigungsbereich elastische Rastnasen, aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die keilförmig verlaufenden Arme die Rastnasen (26) rückseitig beaufschlagen.

10. Leitungshalter nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß vier keilförmig verlaufende Arme als Verschlußelemente (11, 12) über den Umfang des Befestigungsbereichs (2) verteilt sind.

11. Leitungshalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitungshalter (1) in seinem Außenbereich mindestens ein den Keilbügel (6) beaufschlagendes Schnappelement (7, 8) aufweist.

12. Leitungshalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitungshalter (1) aus einem Polymerwerkstoff und der Keilbügel (6) mit den Verschlußelementen (9 bis 18) aus einem hochglasfasergefüllten Material bestehen.