DE3744876C1 - Pyrotechnische Kette - Google Patents
Pyrotechnische KetteInfo
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Abstract
Eine mikropyrotechnische Kette wird aus einem reaktiven Laminat hergestellt, das aus mehreren dünnen Schichten von Elektroakzeptormaterial (9) und Elektrodonatormaterial (10) besteht, die alternativ auf eine Substratschicht mittels Vakuumverdampfung geschichtet sind. Die so niedergeschlagenen Schichten werden anschließend von vorbestimmten Bereichen durch Ätzen entfernt, wobei Standardtechniken zur Herstellung gedruckter Schaltungen verwendet werden, um das gewünschte System von Reaktionsfortpflanzungswegen (2) zu erhalten. Die Dicke der Filme ist im wesentlichen von molekularer Größenordnung, um ein molekulares Vermengen zwischen den Schichten zu optimieren und die Anzahl der Schichten ist so gewählt, daß sie eine zuverlässige Abbrenncharakteristik gewährleistet. Das Zünden der verbundenen Filme an einem vorgewählten Ort initiiert eine sich selbst unterhaltende exotherme Reaktion, die sich seitlich entlang der Grenzschichten fortpflanzt. DOLLAR A Nach einem weiteren Aspekt ist das reaktive Laminat anwendbar als eine Infrarot emittierende Beschichtung. Die Erfindung ist ferner anwendbar als Brückenzünder, wobei das Laminat als eine Elektrodenbrücke anstelle eines üblichen explodierenden Brückendrahtes verwendet wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine pyrotechnische Kette, die ins
besondere, jedoch nicht ausschließlich zum Einsatz in Ein
zel- oder Vielfachverzögerungsleitungssystemen anwendbar
ist. Die Erfindung ist ebenfalls anwendbar bei Brücken
drahtsprengsätzen und kann so ausgelegt werden, daß sie
Infrarotstrahlung emittierende Beschichtungen für Täu
schungssysteme aufweist.
Pyrotechnische Multi-Kettenverzögerungssysteme sind be
kannt zum Auslösen komplexer Ereignisfolgen, z. B. in einem
Geschoß. Diese Verzögerungssysteme weisen normalerweise
Verzögerungsleitungen auf, mit Bleirohren, die in erster
Linie mit einer als Granulat vorliegenden pyrotechnischen
Zusammensetzung gefüllt sind, wobei die Zusammensetzung
aus Materialien besteht, die so ausgesucht, zubereitet und
in bestimmten Verhältnissen zueinander gemischt werden, so
daß gewünschte Brenngeschwindigkeiten erzielt werden. Die gestopften
Rohre werden dann dünngezogen, auf gewünschte Länge
zugeschnitten, geformt und mit der Hand mit geeigneten
Verbindungskomponenten zusammengesetzt. Das gesamte
Verfahren ist zeitraubend, hängt von der Bedienungsperson
ab, verursacht hohe Werkzeugkosten, erfordert ein Zusam
mensetzen in einem sauberen Raum und kann gefährlich sein.
Die sich so ergebende Mehrfachkette ist auch insofern
nachteilhaft, als sie eine Anzahl unerwünschter
Grenzflächen und inkonsistente Abbrennzeiten aufweist.
Ferner sind bei der Verwendung solcher Mehrfach
kettensysteme innerhalb abgeschlossener Zellen Probleme
dahingehend zu erwarten, daß die Bleiumhüllung, die wäh
rend des Abbrennens schmilzt, verspritzt und auf diese
Weise möglicherweise andere Elemente in einer Umhüllung,
wie z. B. Plastikgehäuse, beschädigt. Ebenso können die
Drucke der während des Abbrennens erzeugten Gase sehr hoch
werden, insbesondere wenn die Kapsel bei sehr niedrigem
Umgebungsdruck verwendet wird, da eine ziemlich große
Menge der pyrotechnischen Zusammensetzung verwendet wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben ge
schilderten Schwierigkeiten zu überwinden und eine pyro
technische Kette anzugeben, die präziser arbeitet und eine
größere inhärente Stärke aufweist als die, die mit Granu
latzusammensetzungen erzielt werden und die mit einer Her
stellungsmethode erzeugt werden kann, die der Automatisie
rung zugänglich ist.
Ferner soll eine Verzögerungskette angegeben werden, die
vollständig abdichtbar ist.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung soll eine expo
nierbare pyrotechnische Kette angegeben werden, die nach
ihrer Zündung ein vorbestimmtes Wellenlängenspektrum ab
strahlt. Ferner soll ein Brückenzünder angegeben werden,
der eine Reaktionszeit aufweist, die mit der eines explo
dierenden Brückendrahtes vergleichbar ist, die jedoch
weitaus zuverlässiger ist.
Erfindungsgemäß weist die pyrotechnische Kette ein reak
tives Laminat auf mit mehreren Schichten aus einem Elek
tronendonatormaterial und darauf abwechselnd auf
gedampft mehrere Schichten aus einem Elektronenakzeptor
material, wobei die beiden Materialien zusammen in der
Lage sind, eine exotherme Reaktion zu unterhalten, wenn
sie Wärme ausgesetzt werden.
Das Schichtsystem kann ferner mehrere Schichten der besag
ten zwei Materialien aufweisen, wobei jedes auf die andere
in wechselnder Folge aufgedampft wird.
Vorzugsweise wird jede Schicht abwechselnd durch Vakuum
verdampfung oder durch Sputtern niedergeschlagen, wobei
das Niederschlagsverfahren so gesteuert wird, daß die
Dicke eines jeden Films im wesentlichen molekulare Größen
ordnung aufweist, um eine maximale Vermischung der
Schichtmaterialien über die Dicke des Schichtsystems zu
gewährleisten.
Die Zündung benachbarter Elektronendonatoren und Elektro
nenakzeptor-Schichten an ausgewählten Orten initiiert eine
sich selbst unterhaltende exotherme Reaktion zwischen den
Molekülen, die entlang der Schichtoberflächen fortschrei
tet. Die Anzahl und Dicke der Schichten ist so gewählt,
daß sie ausreicht, um eine zuverlässige seitliche Progres
sionscharakteristik zu gewährleisten.
Das reaktive Laminat kann ferner eine oder mehrere Schich
ten eines moderierenden Materials aufweisen, das an ausge
wählten Stellen zwischen reaktiven Filmen während des Nie
derschlagverfahrens angeordnet wird, um die seitliche Pro
gressionscharakteristik zu dämpfen, um dadurch eine ge
wünschte Abbrenngeschwindigkeit zu erzielen. Das moderierende Mate
rial kann ebenfalls so ausgesucht sein, daß es bestimmte
Frequenzen in dem sich ergebenden Strahlungsspektrum
erzeugt.
Bei einer ersten Ausführungsform der Erfindung, z. B. einer
dichtbaren Verzögerungskette, weist die Substratschicht
ein inertes Material auf, das vorzugsweise ein schlechter
thermischer Leiter ist, um so die Verminderung der
exothermen Reaktion zu minimieren. Das Material kann vor
zugsweise Glas oder Keramik sein. Wenn jedoch eine weitere
Moderierung oder Änderung der Progressionscharakteristik
gewünscht ist, kann die thermische Leitfähigkeit des
Trägers geeignet gewählt werden.
Die seitlichen Maße des reaktiven Laminats sind so ge
wählt, daß sie die Breite und Länge eines gewünschten
Reaktionsfortpflanzungsweges definieren. Die Ausmaße kön
nen durch die Anordnung auf der Substratschicht selbst
bestimmt sein. Die Schichten können auf der gesamten
Oberfläche einer ebenen Substratschicht niedergeschlagen
werden und anschließend mittels Techniken, die bei ge
druckten Schaltungen verwendet werden, weiterverarbeitet
werden, um jede gewünschte ebene Konfiguration des Fort
pflanzungsweges zu erzeugen. Nach einem alternativen Ver
fahren kann die ebene Substratschicht vor dem Schicht
niederschlag maskiert werden, um so den Niederschlag der
reaktiven Schicht auf dem Substrat ausschließlich in der
gewünschten Konfiguration zu gestatten.
Jedes der beiden letzten planaren Verfahren ist besonders
vorteilhaft bei der Herstellung komplexer Multiketten
systeme anwendbar, da das integrale Niederschlagen aller
Fortpflanzungswege des Systems es ermöglicht, unerwünschte
Verbindungen zu eliminieren.
Eine planare Anordnung wird ebenfalls bei einer ersten
Ausführungsform der Erfindung bevorzugt, bei der ein dich
tes Abschließen des Fortpflanzungsweges erforderlich ist,
wobei eine Deckschicht aus Polytetrafluorethylen oder
einem inerten Material, vorzugsweise mit geringer thermi
scher Leitfähigkeit, einfach abdichtbar auf der Substrat
schicht angebracht wird. Eine solche Abdichtung wirkt
dahingehend, die Reaktion aufzunehmen und den Reaktions
druck und somit die Abbrenngeschwindigkeit zu steuern. Konsequenter
weise kann die Dichtheit der Dichtung variiert werden, um
einen weiteren Steuerparameter für die Progressionscharak
teristik zu liefern.
Gemäß der zweiten Ausführungsform der Erfindung, d. h.
Ausführungen als Strahlungsemittor werden reaktive und
moderierende Materialien selektiv verwendet, um eine Wärme
abgebende Kette mit einem spezifischen Strahlungsspektrum
zu erzielen.
Bei einer dritten Ausführungsform der Erfindung, d. h.
einem Brückenzünder, wird das reaktive Laminat dazu ver
wendet, einen abbrennenden Reaktionsfortpflanzungsweg zwi
schen zwei Elektroden zu liefern, die an einer explodie
renden Ladung angebracht sind, wobei das Laminat direkt
auf einem konventionellen isolierenden Elektrodenträger
aufgedampft wird.
Im folgenden werden Verfahren und Ausführungsformen gemäß
der Erfindung anhand der Beschreibung von Ausführungsbei
spielen in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert.
Darin zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine dicht abgeschlossene
ebene polytechnische Multikette;
Fig. 2 eine geschnittene Teilansicht entlang der Linien
II-II nach Fig. 1;
Fig. 3 eine geschnittene Teilansicht einer alternativen
Anschlußanordnung der Multikettenanordnung nach
Fig. 1; und
Fig. 4 einen Längsschnitt durch einen Brückenzünder.
Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte pyrotechnische Multikette
weist eine keramische Trägerplatte 1 auf, auf der ein Netz
reaktiver laminierter Fortpflanzungswege 2 übereinander
angeordnet sind, die verschiedentlich miteinander verbun
den sind und zu Randanschlüssen 3 bis 7 führen. Dieses
Wegenetz 2 wird durch eine entsprechend geformte Abdeckung
8 aus Keramik abgedeckt, die an ihrem Rand mit der Träger
platte 1 abgedichtet ist, mit Ausnahme der Anschlüsse 3
bis 7.
Jeder Weg 2 weist einen Stapel alternativ niederge
schlagener, miteinander reagierender Filme 9 und 10 auf
und hat eine dazwischen angeordnete moderierende Schicht
11. Die Schichten 9 und 10 sind jeweils Elektronenakzeptor-
bzw. -donatormaterialien; die im vorliegenden Beispiel
verwendeten Materialien sind Bleioxid für den Film 9 und
Titan für die Schicht 10. Die Schicht 11 kann gegebenen
falls vorgesehen werden und aus inertem Material, wie
Silizium, bestehen.
Die Wege 2 werden nach der im folgenden beschriebenen
Methode auf der Platte 1 niedergeschlagen:
Eine ganze Oberfläche der Trägerplatte 1 wird zuerst ent
sprechend vorbereitet und dann vollständig mit den Schich
ten 9, 10 und 11 in geeigneter Reihenfolge niedergeschla
gen, wobei eine übliche Vakuumaufdampfanordnung (nicht ge
zeigt) verwendet wird. Die Verdampferquellenmaterialien,
z. B. Bleioxid, Titan oder Silizium werden jeweils in
getrennten Verdampferschiffchen angeordnet und nachein
ander durch einen Elektronenstrahl in einer Argon
atmosphäre verdampft.
Um eine sichere Reaktionsprogressionscharakteristik zu
erzielen, wird vorzugsweise die Dicke einer jeden Schicht
9, 10 und 11 nicht größer als 2 µm gewählt. Schichten
größerer Dicke sind unerwünscht, da ihre Wärmeabsorption
ausreichend groß sein kann, um die exotherme Natur der
Reaktion zwischen den Schichten zu zerstören. Die Gesamt
anzahl der reaktiven Schichten 9 und 10, die benötigt
wird, hängt von der Dicke und der thermischen Leitfähig
keit der Trägerplatte, d. h. von ihrer Effizienz als Hitze
senke ab. Wird eine Aluminiumoxidsubstratplatte von 1 mm
Dicke verwendet mit einer thermischen Leitfähigkeit von 17
W/m, so wurde der Niederschlag von 100 Schichten 9 und 100
Schichten 10, jeweils mit 0,5 µm Dicke, als effektiv ge
funden. (In den Zeichnungen sind nur wenige Schichten ge
zeigt, um die Übersichtlichkeit zu wahren.)
Die so niedergeschlagenen Filme 9, 10 und 11 haben jeweils
eine Stengelgefüge-Kristallstruktur, die intermolekular
mit dem nächsten benachbarten Gitter in Eingriff streht
und so ein reaktives Laminat bildet, das, einmal gezündet,
eine exotherme Zwischengitterreaktion unterhält.
Nach Beendigung des Niederschlagverfahrens werden die er
forderlichen Bereiche des Laminats, z. B. das System der
Wege 2, mit einer säurebeständigen Beschichtung (nicht
gezeigt) beschichtet und die verbleibenden Bereiche der
Filme werden durch Säureätzen entfernt, nach Verfahren,
die aus der Technik zur Herstellung gedruckter Schaltungen
bekannt sind. Die Platte 8 wird dann auf die Trägerplatte
1 gelegt und mit einem kompatiblen Dichtmittel (nicht ge
zeigt) abgedichtet.
Dem Fachmann ist klar, daß ein ähnliches Wegesystem 2
alternativ dadurch hergestellt werden kann, daß die Trä
gerplatte maskiert wird, bevor die Filme 9, 10 und 11 nie
geschlagen werden.
Bei einer Anwendung wird das Fortpflanzungswegesystem an
einem der Anschlüsse, z. B. Anschluß 3, elektrisch, durch
Reibung oder durch eine Hitzequelle gezündet und die sich
ergebende exotherme Reaktion pflanzt sich entlang der Wege
2 mit gleichförmiger Geschwindigkeit fort und bildet an
jedem der verbleibenden Anschlüsse 4 bis 7 einen Zünder,
wobei die Zündzeitpunkte genau durch die Länge der benutz
ten Wege bestimmt ist. Dabei können alle oder einige An
schlüsse 4 bis 7 verwendet werden, um weitere Verzögerun
gen oder Ereignisse auszulösen.
Ein weiteres alternatives Herstellungsverfahren erfordert
die Verwendung von photoempfindlichem Glas als Träger
platte 1, eines aus der Herstellung gedruckter Schaltung
gut bekannten Typs, welches weniger widerstandsfähig ge
genüber ultravioletter Strahlung gemacht ist. Die Platte 1
aus diesem Material kann zuerst mit der gewünschten Anord
nung des Fortpflanzungswegs maskiert, ultravioletter
Strahlung ausgesetzt und dann so geätzt werden, daß eine
durchstoßene Schablone des Wegesystems gebildet wird, die
anschließend einer Vakuumbeschichtung mit dem reaktiven
Laminat, wie vorher beschrieben wurde, ausgesetzt wird.
Ein Abdichten der Fortpflanzungswege, die auf diese Weise
hergestellt wurden, kann erzielt werden durch Einkapseln
der beschichteten Schablone zwischen der Abdeckung 8 und
einer zusätzlichen Basisplatte (nicht gezeigt).
Eine alternative Anschlußanordnung ist in Fig. 3 gezeigt.
Diese Anordnung ist bestimmt für Anwendungen, wenn der
Zugang zu der Multikettenanordnung durch die Dicke der
Platte 1 erforderlich ist. Bei dieser Anordnung sind ge
eignet geformte Löcher 12 in der Platte 1 vorgesehen,
bevor der Niederschlag beginnt. Die Kanten der Löcher
werden während der aufeinanderfolgenden Beschichtungen
zusammen mit den ebenen Flächen der Platte beschichtet.
Dem Fachmann ist klar, daß kompliziertere Verzögerungsket
tensysteme nach der Erfindung hergestellt werden können.
Z. B, können spezielle Ereignisauslöser in den Wegen inte
grierter ausgewählter Anschlüsse während der Herstellung
ausgeformt werden. Zusätzlich können alternative Wege in
jeder einzelnen Multikette vorgesehen werden, um so die
Auswahl von Verzögerungszeiten zu ermöglichen.
Dieser erste Aspekt der Erfindung ist ebenso anwendbar bei
der Herstellung von Spurplatten zur Vorsehung mehrerer
gleichzeitiger Zündungen, um einen Sprengstoff oder eine
pyrotechnische Vorrichtung mit unterschiedlichster geo
metrischer Form zu zünden.
Das aufgedampfte reaktive Laminat gemäß der Erfindung ist
inhärent stärker als granular vorliegende pyrotechni
sche Zusammensetzungen und daher vorteilhaft hinsichtlich
einer Verwendung gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung,
wonach keine äußere Schutzummantelung erforderlich ist.
Gemäß diesem Aspekt können die reaktiven und moderierenden
Materialien, die in dem Laminat verwendet werden, so
gewählt werden, daß sie eine Hitze abgebende Kette bilden,
die ein bestimmtes Strahlungsspektrum aufweist. Ein
weiterer Vorteil liegt in der großen Wahlmöglichkeit der
Materialien, die einfach vakuumaufgedampft werden können,
was die Erzeugung eines breiten Wellenlängenbereichs im
Strahlungsspektrum ermöglicht.
Gemäß diesem dritten Aspekt der Erfindung schlägt diese
einfache Mittel zur Erzeugung elektrisch sensitiver Deto
natoren und Auslösezünder vor. Eine konventionelle zylin
drische Anordnung ist in Fig. 4 gezeigt, in der eine erste
Elektrode in Form eines Anschlusses 40 koaxial innerhalb
einer zweiten zylindrischen Elektrode 41 mittels einer
isolierenden Buchse 42 gehaltert wird. Das reaktive
Laminat 43 ist direkt auf der ringförmigen Endfläche der
Buchse, die der Detonatorladung 44 gegenüberliegt, ange
ordnet, so daß ein zuverlässiger multiradialer Reaktions
fortsetzungsweg zwischen den beiden Elektroden gewährlei
stet ist, der in der Lage ist, eine violente Reaktion bei
relativ niedriger Spannung hervorzurufen. Eine solche An
ordnung kann auch in einem Zünder verwendet werden, in dem
lediglich die an die Elektroden angelegte Spannung vermin
dert wird.
Eine andere ähnliche Anwendung der Erfindung liegt in der
Herstellung schnell reagierender elektrischer Abschaltsi
cherungen (nicht gezeigt).
Claims (7)
1. Pyrotechnische Kette mit einem reaktiven Laminat,
gekennzeichnet durch
mehrere Schichten aus einem Elektronendonatormaterial
(10), die aufeinanderfolgend mit mehreren Schichten
eines Elektronenakzeptormaterials (9) aufeinander in
alternierender Sequenz auf ein Substrat (1) auf gedampft
sind, wobei die beiden Materialien miteinander eine
exotherme Reaktion auslösen, wenn sie Hitze
ausgesetzt sind.
2. Pyrotechnische Kette nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Zwischenschicht (11) aus
moderierendem Material vorgesehen ist.
3. Pyrotechnische Kette nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke einer jeden Schicht (9, 10, 11) nicht
größer als 2 µm ist.
4. Pyrotechnische Kette nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Elektronenakzeptormaterial (9) Bleioxid und das
Elektronendonatormaterial (10) Titan ist.
5. Pyrotechnische Kette nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kette als Brücke zwischen zwei Elektroden (40,
41) angeordnet ist, die an eine Detonatorladung (44)
angrenzt.
6. Verfahren zur Herstellung einer pyrotechnischen Kette
nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gewünschte Konfiguration der Reaktionsfort
pflanzungswege (2) durch ein Entfernen unerwünschter
Gebiete der niedergeschlagenen Schicht (9, 10) von der
Substratschicht (1) mittels eines selektiven Ätzver
fahrens erfolgt.
7. Verfahren zur Herstellung einer pyrotechnischen Kette
nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Substratschicht (1) selektiv maskiert wird,
bevor die Niederschlagung der mehreren Schichten (9, 10) in der gewünschten
Konfiguration der Reaktionsfortpflanzungswege (2)
erfolgt.
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