DE37445C

DE37445C - Dampfwasserableiter mit gefülltem offenem Schwimmer und Gegengewicht

Info

Publication number: DE37445C
Application number: DENDAT37445D
Authority: DE
Original assignee: FR. HAMM in Darmstadt
Anticipated expiration: 1906-05-19

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 13: Dampfkessel nebst Ausrüstung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. Mai 1886 ab.

Wenn man Condensationstöpfe in sehr kleinen Dimensionen, und zwar. mit einem gegen Deformation sicheren, offenen Schwimmer ausführt, so stöfst man auf die Schwierigkeit, das Wasser aus dem Schwimmer zu entfernen. Es empfiehlt sich deswegen, den offenen Schwimmer so anzuordnen, dafs er beständig mit Wasser gefüllt bleiben kann. Dann wird es aber nothwendig, für den Schwimmer ein Gegengewicht anzuordnen, weil sonst der Auftrieb nicht ausreichen würde, den Schwimmer überhaupt zu heben. Zu dem Gewicht des den Schwimmer füllenden Wassers mufs natürlich das Gegengewicht in ein passendes Verhältnifs gebracht werden, damit der Auftrieb jedesmal die Oeffnung des Abflufsventils bewirken kann. Fliefst dabei eine bestimmte Menge des Wassers ab, so sinkt der Schwimmer wieder und das Ventil wird geschlossen.

Nach vorliegender Erfindung wird zu diesem Zwecke der offene Schwimmer an einem Ende eines Hebels angeordnet, der am Gehäuse leicht drehbar gelagert ist, während das Gegengewicht, direct am anderen Ende des Hebels angebracht, bestrebt ist, den Schwimmer zu heben. Der Hebel selbst greift unter Anwendung grofser Hebelübersetzung an das Ausflufsventil direct an.. Ein Steigrohr, das immer grofse Schwimmer erfordert, wird auf diese Weise entbehrlich, und der ganze Topf kann in sehr kleinen Dimensionen gehalten werden, was für gewisse Zwecke, namentlich bei Heizungen für Personenzüge, ein Haupterfordernifs ist.

Beiliegende Zeichnung zeigt einen solchen Condensationstopf in Fig. 1 im Verticalschnitt und in Fig. 2 im Horizontalschnitt. Der offene Schwimmer α mit Anschlag a\ durch welchen bei leerem Topfe das Anschlagen des Schwimmers an das Gehäuse des Topfes verhindert wird, ist an einem Ende des Hebels c angeordnet, dessen lange, fast die ganze Weite des Gehäuses einnehmende Nabe c¹ eine gegen Klemmen gesicherte Lagerung auf dem Bolzen e erhält, welcher mittelst Unterlagsscheiben und Mutter f am Gehäuse b dampfdicht befestigt ist. Das Gegengewicht g am anderen Ende des Hebels c ist bestrebt, den Schwimmer zu heben und hält den letzteren auch bei leerem Apparate mit einem gewissen Ueberdruck gehoben, der, wie leicht ersichtlich, nothwendig ist, um den beim Betrieb gefüllt bleibenden Schwimmer α durch den Auftrieb des sich im Gehäuse b ansammelnden Wassers zu heben.

Findet nun eine solche Hebung des Schwimmers α statt, so wird auch das Abflufsventil h gehoben und ein Theil des Wassers fliefst durch den Stützen i ab, bis infolge des kleiner werdenden Auftriebs der Schwimmer wieder sinkt und das Ventil sich schliefst.

Das Ventil h hat die Form eines Stiftes, dessen obere Führungsrippen h¹ in der Hohlmutter k geführt werden, welche zum Einbringen des Ventils dient, während die Führung am unteren Theile des Ventils durch den am Topfgehäuse befindlichen Steg / erfolgt. Der zwischen diesem Stege und den Führungs-

rippen liegende Ventiltheil wird vom Auge m des Hebels c umschlossen gehalten, auf dessen Tragwulsten η der obere dickere Ventiltheil liegt. Durch den löngs der Rippen h^l in die Hohlmutter k eintretenden Dampf wird das Abflufsventil h beständig auf den Wulsten η liegend erhalten.

Infolge dieser ä'ufserst einfachen und gedrängten Anordnung des Schwimmers und des Ventils fällt der Apparat ungemein leicht aus und ist derselbe trotzdem gegen Stöfse unempfindlich.

Aufser dem Gewinde für die Hohlmutter k und für das Rohr ο zur Verbindung des Topfes mit der Heizungsrohrleitung befindet sich ein weiteres Muttergewinde am Kopfe des Gehäuses b. In dieses Gewinde wird der Schraubendeckel ρ eingeschraubt, nachdem der offene Schwimmer mit seinem Hebel und Gegengewicht in dem Topfgehäuse angebracht worden ist.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Ein Condensationstopf, dessen offener, mit Wasser gefüllter Schwimmer α an dem durch Gegengewichtg ausbalancirten Hebele angebracht ist, auf dessen nach dem Schwimmer hin gelegenen Arm sich das Ventil h direct stützt, derart, dafs durch den Auftrieb des Schwimmers ein Oeffnen des Ventils hervorgerufen wird.

2. Die Lagerung des Hebels c mittelst eines durch das Gehäuse b des Topfes hindurchreichenden Bolzens e, wobei die Nabe c¹ des Hebels fast die ganze Weite des Gehäuses einnimmt, derart, dafs ein Klemmen des Hebels c ausgeschlossen ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.