DE3742402A1 - Verfahren und vorrichtung zum schutzgasschweissen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum schutzgasschweissenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Schutzgasschweißen gemäß den im Oberbegriff des
Patentanspruchs angegebenen Merkmalen. Ferner
bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung
zur Durchführung des angegebenen Verfahrens.
Aus der Druckschrift "Schweißen und Schneiden"
1981, Heft 10, Seiten 523-527 ist ein Verfahren
zur Steuerung des Schweißlichtbogens bekannt, das
in Verbindung mit einer transistorisierten Stromquelle
mit zweistufiger, statischer Kennlinie zum
Einsatz gelangt. Die Stromquelle liefert die
elektrische Schweißenergie, wobei der der als
Draht ausgebildete Schweißelektrode zugeführte
konstante Strom zwischen einem niedrigen Grundstrom
und einem höheren Pulsstrom umgeschaltet
wird. Aufgrund der zweistufigen, statischen Kennlinie
wird in einem ersten Bereich eine hohe
Spannung zu einer niedrigen Stromstärke und in
einem zweiten Bereich eine niedrigere Spannung
einer hohen Stromstärke zugeordnet. Mittels der
vorgeschlagenen Steuerung soll ein stabiler,
spritzfreier Metall-Schutzgas-Impulslichtbogen
bei gleichmäßigem Tropfenübergang erzielt werden
können. Die schaltungstechnische Realisierung der
genannten Kennlinie erfordert einen vergleichsweisen
großen Aufwand mit einer Anzahl von Stellgliedern
einschließlich Analogschalter sowie Verstärkern.
Auch erfordert die Einstellung der zweistufigen
Kennlinie über die Stellglieder einen
entsprechenden Aufwand und setzt besondere Kenntnisse
des Bedienungspersonals voraus.
Ferner sind aus der DE-PS 32 19 726 ein Verfahren
und eine Einrichtung zum Metall-Lichtbogenschweißen
bekannt, wobei das Umschalten vom Pulsstrom
auf den Grundstrom in Abhängigkeit der
Lichtbogenspannung erfolgt. Erreicht die Lichtbogenspannung
einen oberen Referenzwert, so wird die
Energiequelle auf den Grundstrom geschaltet,
während beim Erreichen einer vorgebbaren unteren
Referenzspannung auf den Pulsstrom umgeschaltet
wird. Zwischen dem Lichtbogen und der Stromquelle
ist ein geschlossener Regelkreis vorhanden, so daß
unabhängig von festen Taktzeiten oder dergl. der
Schweißstrom bzw. der Pulsstrom immer dann eingeleitet
wird, wenn eine Anforderung aufgrund der
reduzierten Lichtbogenspannung erfolgt. Die Einstellung
der einzelnen Prozeßparameter, und zwar
insbesondere Grundstrom und Pulsstrom erfordert
jedoch auch hier besondere Kenntnisse seitens des
Bedienungspersonals, wobei auch insoweit eine
subjektive Einschätzung der Prozeßstabilität das
Schweißergebnis maßgeblich beeinflußt.
Bei den genannten sowie bei anderen heute üblichen
Schweißverfahren ist die Bedienung bzw. das Einstellen
der zum Einsatz gelangten Vorrichtungen in
der Praxis im Hinblick auf die subjektive Beurteilung
durch das Schweißpersonal immer noch mit
Problemen behaftet. Hinzu kommt, daß die physikalischen
Abhängigkeiten der fünf Schweißparameter,
Drahtvorschubgeschwindigkeit, Grundstrom,
Pulsstrom, Grundzeit sowie Pulszeit untereinander
und vor allem deren Einfluß auf das Schweißergebnis
nicht bekannt ist. Ferner führen während des
Schweißens äußere Bedingungen, und zwar insbesondere
Kontaktrohrabstand, Nahtgeometrie infolge von
Toleranzen und ferner Wärmeableitung zu Prozeßinstabilitäten.
Auch wenn diese durch die vorbekannten
Verfahren reduziert werden, so muß gleichwohl
eine praktisch nicht vorherbestimmbare Änderung
des Schweißergebnisses in Kauf genommen werden.
Durch Konstanthalten einzelner Einstellgrößen,
zumeist Grundstromstärke, Impulsstromstärke und
Pulszeit in Abhängigkeit der verwendeten Schutzgase
und Drahtwerkstoffe, und einer Kopplung der
Drahtvorschubgeschwindigkeit mit der Grundzeit
können zwar in der Regel kurzschlußfreie Prozesse
erzielt werden, so daß ein spritzerarmes Schweißen
über einen größeren Leistungsbereich möglich
wird. Die Wahl der Einstellgrößen ist gleichwohl
von der subjektiven Einschätzung des Bedienungspersonals
bezüglich der Prozeßstabilität abhängig.
Ferner ist eine Korrektur der Daten bei Änderung
der Schweißleistung oder bei veränderten Randbedingungen
mittels Korrekturknopf oder dergl. erforderlich.
Die Art des Werkstoffüberganges ist
weder gesteuert, d. h. die Anzahl der pro Puls
übergehender Tropfen ist nicht festgelegt, noch
ist sie definiert, also das pro Puls abgeschmolzene
Werkstoffvolumen kann nicht vorgewählt
werden.
Schweißverfahren mit vorprogrammierten Einstelldaten
beinhalten gleichfalls die aufgezeigten Nachteile,
da auch hierbei die subjektive Prozeßeinschätzung
der Programmierer zum Tragen kommt.
Außerdem muß eine Anpassung der Prozeßgrößen an
veränderte Schweißaufgabe und Randbedingungen,
durch Eingabe von entsprechenden Korrekturwerten
erfolgen. Schließlich sind die derzeit bekannten
Rechenkonzepte zur mathematischen Bestimmung der
Schweißparameter nur zu einer groben Abschätzung
der Einstellwerte, und zwar in einem kleinen Leistungsbereich
geeignet, wobei jedoch das Schweißergebnis
nicht berücksichtigt wird. Prozeßregelungen,
welche auf eine Veränderung äußerer Bedingungen
selbsttätig reagieren, wie z. B. durch Regelung
von Zeitparametern, führen zwangsläufig bei einer
eingestellten Drahtvorschubgeschwindigkeit dazu,
daß in der Puls- sowie Grundphase unterschiedliche
Energie eingebracht wird. Es wird zwar ein kurzschlußfreier
Werkstoffübergang ermöglicht, doch es
erfolgt keine Steuerung dahingehend, daß die Tropfenzahl
pro Puls festgelegt werden könnte. Des
weiteren ist der Werkstoffübergang auch nicht in
dem Sinne definiert, daß das pro Puls abgeschmolzene
Werkstoffvolumen vorgewählt werden könnte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, das
Verfahren der eingangs genannten Art dahingehend
auszubilden, daß die aufgezeigten Nachteile vermieden
werden. Es soll ein gesteuerter und/oder
definierter Werkstoffübergang gewährleistet werden,
der für die Reproduzierbarkeit einer gewünschten,
vorwählbaren Schweißqualität gefordert
wird. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß dem
in Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmalen.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, daß
die zum Erschmelzen einer bestimmten Drahtlänge
erforderliche spezifische Energie K für eine bestimmte
Gasart bei gegebener Impulsfrequenz konstant
ist. Die spezifische Energie ist hierbei
definiert als der Quotient aus der Energie pro
Periode durch die aufgeschmolzene Drahtlänge L pro
Periode. Die aufgeschmolzene Drahtlänge L entspricht
dem Drahtvorschub vD dividiert durch die
Frequenz F. Ferner wurde erkannt, daß bei einer
Variation des Abschmelzvolumens die genannte spezifische
Energie K gleichfalls konstant bleibt.
Aufgrund höherer Strahlungsverluste bei zunehmender
Frequenz ergibt sich eine Verschlechterung des
Wirkungsgrades des Impulsprozesses, so daß im
Rahmen dieser Erfindung in Abhängigkeit der Impulsfrequenz
eine größere Gesamtmenge pro Periode
zum Ablösen eines konstanten Drahtvolumens zur
Verfügung gestellt wird. Hierbei ist die Gesamtenergie
die Summe der in der Pulsphase sowie der
Grundphase umgesetzten Energie. Bei Variation der
Pulszeit oder des aufzuschmelzenden Drahtvolumens
pro Periode wird die Pulsenergie den veränderten
Bedingungen angepaßt.
Die zur Durchführung des Verfahrens vorgesehene
Vorrichtung enthält Schweißstromquellen bekannter
Bauart, wobei sekundär getaktete Quellen ebenso wie
analoge Quellen oder primär getaktete Quellen in
Frage kommen. Die erfindungsgemäß ermittelte Kennlinie
der Gesamtenergie und Funktion der Pulsenergie
von der Gesamtenergie werden gespeichert und
in einem Rechner werden die fünf Einstellgrößen
berechnet. Auch die Faktoren der Lichtbogenkennlinie
werden gespeichert und im Rechner bei der
Berechnung der Einstellgrößen berücksichtigt.
Mittels einer Eingabeeinheit können die jeweils
erforderlichen Vorgaben ebenso eingegeben werden,
wie die genannten Faktoren der Lichtbogenkennlinie
und/oder die ermittelte Funktion der Pulsenergie
in Abhängigkeit der Gesamtenergie. Zweckmäßig wird
im Rahmen der Erfindung am Ende eines Pulses eine
kurzzeitige Stromerhöhung im Mikrosekundenbereich
durchgeführt, um eine Verbesserung der Reproduzierbarkeit
des Tropfenablösepunktes zu erhalten.
Da äußere Störungen die Energiebilanz beeinflussen
und somit das Schweißergebnis ändern, erfolgt nach
dem Prozeßstart aufgrund der erfindungsgemäß bestimmten
fünf Einstellgrößen eine äußere Regelung
von bevorzugt zwei dieser Einstellgrößen. Hierdurch
werden die Einbrandform, die chemische Analyse
sowie die Spritzerverluste konstant gehalten.
Hierzu können im Rahmen der Erfindung verschiedene
Regelverfahren realisiert werden, um einen definierten,
gesteuerten Werkstoffübergang auch bei
äußeren Störungen zu gewährleisten. Es hat sich als
zweckmäßig erwiesen, die Gesamtenergie pro Periode und/oder
die Pulsenergie bzw. die Grundenergie als Sollgröße
vorzugeben und nach dem Start entweder die Stellgrößen
IP und IG oder die Stellgröße IG oder die Stellgröße
IP zu steuern. Ferner kann es zweckmäßig
sein, nach dem Start die mittlere Gesamtleistung pro
Periode und/oder die mittlere Pulsleistung vorzugeben und unter
Berücksichtigung der Pulszeit und der Grundzeit entweder IP
und IG, oder IG oder IP zu steuern. In weiteren zweckmäßigen
Ausgestaltungen werden jeweils unter Berücksichtigung der Pulszeit
sowie der Grundzeit entweder IP und IG bei Vorgabe von UP
und UG gesteuert oder die Größe IP bei Vorgabe von UP oder die
Größe IG bei Vorgabe von UG gesteuert. Gemäß einer anderen zweckmäßigen
Ausgestaltung erfolgt nach dem Start die Regelung der Pulszeit
und der Grundzeit entweder bei Vorgabe der Gesamtenergie pro
Periode und/oder der Puls- bzw. der Grundenergie oder bei Vorgabe
der mittleren Leistung pro Periode und/oder der mittleren Puls-
bzw. Grundleistung oder bei Vorgabe der mittleren Spannung pro
Periode und/oder der mittleren Puls- bzw. Grundspannung.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Tabelle mit den Daten einiger
Schweißversuche,
Fig. 2 ein Diagramm der Gesamtenergie pro
Periode in Abhängigkeit der Impulsfrequenz,
Fig. 3 ein Diagramm der Gesamtenergie für unterschiedliche
abgeschmolzene Drahtlängen,
Fig. 4 ein Diagramm der Energieeinbringung
während der Puls- und Grundphase,
Fig. 5 ein Diagramm der in der Pulsphase erforderlichen
Energie in Abhängigkeit der
Gesamtenergie pro Periode,
Fig. 6 ein Diagramm zum Einfluß der Werkstoffübergangsart,
Fig. 7 ein Diagramm zum Einfluß der aufzuschmelzenden
Drahtlänge pro Periode auf
die Energie der Pulsphase,
Fig. 8 ein Diagramm zum Einfluß der Pulszeit auf
die während der Pulsphase erforderlichen
Energie,
Fig. 9 ein Diagramm mit errechneten und in
Schweißversuche ermittelten elektrischen
Parametern für Grundstrom und Impulsstrom,
Fig. 10 Diagramme zur rechnerisch ermittelten
Abhängigkeit der Schweißparameter,
Fig. 11 ein Blockschaltbild einer Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
In der Tabelle gemäß Fig. 1 sind die Daten verschiedener
Schweißversuche mit den Nummern 1 bis 7
enthalten. Die in der Tabelle enthaltenen Größen
haben nachstehende Bedeutung:
A Rechenfaktor in Volt
B Rechenfaktor in Volt pro Ampere
E Energieeinbringung in Wattsekunden
ED im freien Drahtende umgesetzte Energie
EG Energieeinbringung in der Grundphase
EGD im freien Drahtende umgesetzte Energie während der Grundphase
EP Energieeinbringung in der Pulsphase
EPD im freien Drahtende umgesetzte Energie während der Pulsphase
EL im Lichtbogen umgesetzte Energie
F Impulsfrequenz in Hertz
IGR Grundstrom idealisiert rechteckförmig
IPR Impulsstrom idealisiert rechteckförmig
K spezifische Energie pro aufgeschmolzene Drahtlänge in mm
lD freie Drahtlänge
lk Abstand Kontaktrohr-Werkstück
lL Lichtbogenlänge
RD Widerstand des freien Drahtendes
tG Grundzeit
tP Impulszeit
UGR Grundspannung idealisiert rechteckförmig
UPR Impulsspannung idealisiert rechteckförmig
vD Drahtvorschubgeschwindigkeit
B Rechenfaktor in Volt pro Ampere
E Energieeinbringung in Wattsekunden
ED im freien Drahtende umgesetzte Energie
EG Energieeinbringung in der Grundphase
EGD im freien Drahtende umgesetzte Energie während der Grundphase
EP Energieeinbringung in der Pulsphase
EPD im freien Drahtende umgesetzte Energie während der Pulsphase
EL im Lichtbogen umgesetzte Energie
F Impulsfrequenz in Hertz
IGR Grundstrom idealisiert rechteckförmig
IPR Impulsstrom idealisiert rechteckförmig
K spezifische Energie pro aufgeschmolzene Drahtlänge in mm
lD freie Drahtlänge
lk Abstand Kontaktrohr-Werkstück
lL Lichtbogenlänge
RD Widerstand des freien Drahtendes
tG Grundzeit
tP Impulszeit
UGR Grundspannung idealisiert rechteckförmig
UPR Impulsspannung idealisiert rechteckförmig
vD Drahtvorschubgeschwindigkeit
Bekanntlich werden für den Schutz des Schweißbades
vor der Atmosphäre und zur Lichtbogenausbildung
Gase wie Argon, Kohlendioxid, Helium oder Mischgase,
teilweise mit geringen Zusätzen von Sauerstoff
verwendet. Nach DIN 32 526 werden die verschiedenen
Gasarten Normbezeichnungen zugeordnet.
Für die aufgeführten Schweißversuche gelangte das
Schutzgas M 11 zur Anwendung, wobei der Abstand lK
zwischen Kontaktrohr und Werkstück 16 mm betrug.
Das Impulslichtbogenschweißen wurde mit einem
Werkstoffübergang von einem Tropfen pro Puls
durchgeführt, wobei mittels der Energiequelle eine
Strom-Strom Modulation erfolgte.
Als wesentliches Ergebnis kann der Tabelle entnommen
werden, daß die pro Puls zum Aufschmelzen
einer definierten Drahtlänge notwendige Energie
bei einer vorgegebenen Impulsfrequenz konstant und
unabhängig von der Art des Werkstoffüberganges
oder der gewählten Pulszeit ist; auf die Versuche
mit den Nummern 1, 3, 4 wird verwiesen. Darüber
hinaus zeigt die Tabelle, daß bei Variation des
Abschmelzvolumens die spezifische Energie K ebenfalls
konstant bleibt, wobei insbesonder auf die
Nr. 1 und 2 verwiesen wird. Diese Angaben gelten
für eine bestimmte Kombination von Draht und
Schutzgas. Der Einfluß des Schutzgases auf die
spezifische Energie wird maßgeblich beeinflußt
durch das Ionisationspotential sowie die Wärmeleitfähigkeit.
Im Rahmen der Erfindung wird für die
jeweilige Draht-Schutzgas-Kombination durch
Schweißversuche die benötigte spezifische Schweißenergie
pro Periode empirisch festgelegt. Um die
nachfolgend zu erläuternde Frequenzabhängigkeit
hierbei zu erfassen, werden für eine bestimmte
Draht-Schutzgas-Kombination zweckmäßig wenigstens
zwei oder auch mehr Schweißversuche bei unterschiedlichen
Frequenzen durchgeführt. Die hierbei
ermittelten Werte werden erfindungsgemäß der Bestimmung
der Schweißparameter zugrunde gelegt.
Das in Fig. 2 dargestellte Diagramm zeigt die
gesamte Energie, die pro Periode eingebracht wird,
in Abhängigkeit der Impulsfrequenz. Wiederum wird
von einem Werkstoffübergang mit einem einzigen
Tropfen pro Puls ausgegangen.
Aus Fig. 3 ist die erforderliche Gesamtenergie für
drei Werte der aufgeschmolzenen Drahtlänge L pro
Periode dargestellt. Ebenso wie den Schweißversuchen
Nr. 1, 2 aus Fig. 1 ist diesem Diagramm zu
entnehmen, daß die als Quotient der Gesamtenergie
E durch die aufgeschmolzene Drahtlänge L definierte
spezifische Energie K konstant ist. Diese erfindungsgemäß
aufgefundenen Zusammenhänge bilden
die Grundlage für die mathematische Bestimmung der
einzustellenden Schweißparameter.
In Fig. 4 ist der wesentliche Zusammenhang zwischen
der Gesamtenergie pro Periode E und der Pulsenergie EP
dargestellt. Es wird der Werkstoffübergang eines
einzigen Tropfens pro Puls vorausgesetzt. Die mit
zunehmender Frequenz erhöhten Strahlungsverluste
bringen eine Verschlechterung des Wirkungsgrades,
so daß eine größere Gesamtenergie pro Periode zum
Ablösen eines konstanten Drahtvolumens, hier des
genannten einzigen Tropfens, vorgenommen wird. Im
Rahmen der Erfindung wird eine Ablösung des genannten
Tropfens mit konstantem Durchmesser erreicht,
wenn die Energieeinbringung in der Pulsphase
mit zunehmender Frequenz vergrößert wird.
Eine Reduzierung der Grundzeit erfordert hierbei
eine Erhöhung des Grundstromes, wodurch ein Anstieg
des Plasmadruckes im Lichtbogen und höhere
Plasmageschwindigkeiten bedingt sind. Größere
Rückstoßkräfte auf den sich bildenden Tropfen sind
die Folge. Im Rahmen dieser Erfindung wird durch
höhere elektromagnetische Kräfte bzw. Lorenzkräfte,
die als Pinchkräfte bezeichnet werden,
dieser Effekt ausgeglichen, so daß eine Tropfenablösung
mit gleicher Tropfenübergangsgeschwindigkeit
erreicht wird.
Das Diagramm gemäß Fig. 5 zeigt die Abhängigkeit
der in der Pulsphase erforderlichen Energie EP in
Abhängigkeit von der Gesamtenergie pro Periode E. Wesentlich
ist, daß bei einer bestimmten Gas-Draht-Kombination
die spezifische Gesamtenergie nur von der
Impulsfrequenz beeinflußt wird. Aufgrund dieses
wesentlichen Zusammenhanges, kann daher für einen
gesteuerten definierten Werkstoffübergang die
Energieeinbringung in der Pulsphase als Funktion
der Gesamtenergie pro Periode dargestellt werden.
Wesentlich ist, daß sich die Energieeinbringung in
den einzelnen Phasen der Gesamtperiodendauer in
Abhängigkeit der Impulsfrequenz bei Variation der
aufzuschmelzenden Drahtlänge, des Werkstoffüberganges
und der Pulszeit immer um konstante Faktoren
verändert. Ausgehend von der ermittelten Abhängigkeit
EP= f (E) wird somit im Rahmen dieser Erfindung
nach Bestimmung dieser konstanten Werte die
Pulsenergie für den gesamten Leistungsbereich
(Frequenzbereich) mathematisch bestimmt.
Aus Fig. 6 ergibt sich der Einfluß der Art des
Werkstoffüberganges auf die während der Pulsphase
erforderliche Energie EP in Abhängigkeit der Impulsfrequenz
F. Durch das Verhältnis der Pulsenergie
zur Grundenergie wird die Art des Werkstoffüberganges
bestimmt. Die mittlere, durchgezogene
Linie zeigt die Energie EP für einen Tropfen und
entspricht der strichpunktierten Linie in Fig. 4.
Hiervon ausgehend ist festzustellen, daß bei einer
Vergrößerung des Quotienten EP/EG pro Periode
mehrere Tropfen abgeschmolzen werden.
Aus der Fig. 7 ergibt sich der Einfluß der aufzuschmelzenden
Drahtlänge pro Periode auf die während
der Pulsphase erforderliche Energie, und zwar
wiederum für den Fall des Werkstoffüberganges mit
einem einzigen Tropfen pro Puls. Es darf angemerkt
werden, daß wie auch bei den vorangegangenen Diagrammen,
das Schutzgas M 11, eine Pulszeit tP von
2 ms sowie in Kontaktrohrabstand lK von 16 mm
zugrunde gelegt sind. Es ist ersichtlich, daß bei
Ablösung eines Tropfens mit einem größeren Volumen
pro Puls eine Steigerung der Puls- und Grundenergie
erforderlich ist; für die Gesamtenergie pro
Periode gilt die eingangs erläuterte Bedingung
K= E/L= konstant. Bei Variation der Pulszeit
müssen die Impulsströme diesen Zeiten angepaßt
werden. Eine Verringerung der Pulszeit bedingt
zwar eine Erhöhung des Impulsstromes, der jedoch
einen kritischen Betrag nicht überschreiten kann,
da ansonsten aufgrund sehr hoher Beschleunigungskräfte
(Pinchkräfte) die Tropfenübergangsgeschwindigkeit
zu groß wird und Materialverluste aus dem
Schmelzbad auftreten. Einer Reduzierung des Impulsstromes
bei Verlängerung der Impulszeit sind
gleichfalls Grenzen gesetzt, da eine ausreichende
Pinchkraft während der Pulsphase zur Ablösung des
Werkstoffes erforderlich ist.
Wie aus Fig. 8 ersichtlich, erfolgt die Variation
der Pulszeit mit einer daraus resultierenden Veränderung
der Puls- bzw. Grundenergie in relativ
kleinen Bereichen, damit ein gesteuerter Werkstoffübergang
gewährleistet wird.
Um eine Berechnung der Einstellparameter der
Energiequelle vornehmen zu können, werden zunächst
Versuche zur Ermittlung von Rechenfaktoren durchgeführt.
Im Rahmen der Erfindung werden mit Hilfe
von insbesondere drei Schweißversuchen für die
jeweils gewählte Schutzgas-Drahtwerkstoff-Kombination
sowie eine definierte aufzuschmelzende
Drahtlänge die erforderliche Gesamtenergie in
Abhängigkeit der Impulsfrequenz ermittelt. Wie
oben anhand von Fig. 1 dargelegt, ist die pro
Periode benötigte Energie unabhängig von der Art
des Werkstoffüberganges sowie der Pulszeit für
eine gegebene Frequenz konstant. Die spezifische
Energie K wird berechnet durch die Bildung des
Quotienten der Gesamtenergie E durch die aufgeschmolzene
Drahtlänge L pro Periode. Ferner werden
im Rahmen der Erfindung weitere, und zwar insbesondere
drei, Versuche durchgeführt, wobei die Art
des Werkstoffübergangs anhand von Hochgeschwindigkeitsfilmaufnahmen
überprüft werden kann, um
die in der Pulsphase erforderliche Energie EP zu
ermitteln; diese Zusammenhänge sind bereits oben
anhand von Fig. 4 dargelegt worden. Bei Variation
der aufzuschmelzenden Drahtlänge, der Werkstoffübergangsart
oder der Pulszeit zur gezielten Beeinflussung
der Schweißnahtqualität werden zusätzlich
durch je eine Schweißung die Pulsenergien
bestimmt.
Anhand eines Beispiels soll nachfolgend für ein
hochargonhaltiges Material mit 1% Sauerstoff (O2)
und ein Schutzgasdraht von Typ SG 3 mit einem
Durchmesser von 1,2 mm die mathematische Ermittlung
der Einstelldaten als Funktion der Impulsfrequenz
erläutert werden. Der Werkstoffübergang
soll in Form eines Tropfens pro Puls mit
einem Durchmesser von 1,2 mm erfolgen. Die Impulszeit
tP (erste Einstellgröße) wird auf 2 ms festgelegt.
Hieraus berechnet sich die Grundzeit
(zweite Einstellgröße) wie folgt:
tG= 1/F-tP.
Die empirisch ermittelte Gesamtenergie pro Periode
setzt sich, wie anhand von Fig. 1 erläutert wurde,
aus der Puls- und Grundenergie zusammen. Unter
Berücksichtigung des erfindungsgemäß aufgefundenen
und oben erläuterten Zusammenhanges, demgemäß die
spezifische Energie K konstant ist, gilt folgende
Gleichung:
K × vD/F= UPR × IPR × tP + UGR × IGR × tG
Diese Gleichung beinhaltet neben den fünf Prozeßparametern
zwei abhängige elektrische Größen. Je
nach Kennlinienmodulation müssen diese Parameter
in Abhängigkeit der einzustellenden Werte formuliert
werden. Dies erfolgt mit Hilfe der mathematischen
Erfassung der Lichtbogenkennlinie. Es
gilt:
U= A + B × I.
Bei einer grafischen Bestimmung der Faktoren A, B
ist zu berücksichtigen, daß durch ein induktives
Verhalten des Lichtbogens bei den für diese Untersuchungen
relevanten Pulsfrequenzen der zeitliche
Verlauf des Schweißstromes der Schweißspannung
nacheilt, woraus sich im Strom-Spannungsdiagramm
die Form einer Elipse ergibt. Durch definierte
Phasenverschiebung der Meßgrößen kann diese Elipse
durch eine Näherungsgerade beschrieben werden. Der
Phasenverschiebungswinkel ist frequenzabhängig und
beträgt bei Frequenzen zwischen 100 und 150 Hertz
etwa 10°. Es wurde im Rahmen dieser Erfindung
festgestellt, daß die genannten Faktoren A und B
für eine vorgegebene Schutzgasart und für einen
bestimmten Schweißdrahttyp mit definiertem Durchmesser
unabhängig von der Pulsfrequenz, der Werkstoffübergangsart
der aufgeschmolzenen Drahtlänge
pro Periode sowie der Impulszeit konstant sind.
Diese für die Bestimmung des Grundstromes und des
Impulsstromes maßgebenden Faktoren A und B werden
der jeweiligen Schweißdraht-Schutzgaskombination
zugeordnet. Diese Faktoren nehmen zweckmäßig
folgende Werte an:
A= 13 bis 22 Volt
B= 0,03 bis 0,09 Volt/Ampere.
B= 0,03 bis 0,09 Volt/Ampere.
Wie oben, vor allem in Verbindung mit Fig. 5 dargelegt,
wird die Pulsenergie als Funktion der
Frequenz durch eine Versuchsschweißung ermittelt.
Der rechteckförmige Impulsstrom IPR berechnet sich
nach folgender Gleichung:
Auch der Grundstrom wird unter Zugrundelegung der
Pulsenergie für eine bestimmte Frequenz ermittelt
und es gilt die Gleichung:
In Fig. 9 ist der Verlauf der beiden Schweißparameter
Pulsstrom IPR und Grundstrom IGR in Abhängigkeit
der Pulsfrequenz dargestellt. Es ist zu
erkennen, daß die errechneten Kurvenverläufe mit
den empirisch ermittelten Werten übereinstimmen.
Es sei angemerkt, daß in den vorstehend genannten
Gleichungen die idealisierten rechteckförmigen
Kurven von Pulsstrom und Grundform vorausgesetzt
sind. In den entsprechenden Gleichungen des
Patentanspruchs 1 sind hingegen die tatsächlichen
Kurvenformen zugrundegelegt, wobei lediglich entsprechend
der jeweiligen Stromquelle eine Umrechnung
bzw. Normierung zu erfolgen hat. Aufgrund der
erfindungsgemäß aufgezeigten Zusammenhänge werden
mittels Rechner die Prozeßgrößen für einen gesteuerten
Werkstoffübergang, also Anzahl der
Tropfen pro Puls sowie für einen definierten Werkstoffübergang,
also Größe des aufgeschmolzenen
Volumens, über der Frequenz (Schweißleistung)
bestimmt.
In Fig. 10 ist der Zusammenhang einer gewünschten
mittleren Stromstärke mit den Schweißparametern
beispielsweise für den Werkstoffübergang in Form
eines einzigen Tropfens pro Puls dargestellt. Der
sich ergebende Leistungsbereich beinhaltet mittlere
Stromstärkewerte, die denen der Kurzlichtbogen-
und Sprühlichtbogentechnik beim herkömmlichen
Metall-Schutzgasschweißen entsprechen. Alle unabhängigen
Prozeßgrößen stellen sich als Funktion der
Impulsfrequenz dar. Bei Vorgabe einer für eine
bestimmte Schweißaufgabe erforderlichen mittleren
Stromstärke oder alternativ der Drahtvorschubgeschwindigkeit
ist im Rahmen dieser Erfindung die
Kombination der Schweißparameter festgelegt.
Fig. 11 zeigt eine beispielhafte Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens enthaltend eine bekannte sekundär
getaktete Energie- bzw. Stromquelle. Die Stromquelle
enthält einen Transformator 2, einen
Gleichrichter 4 und eine Steuereinheit 6, welche
zur Vorgabe des Stromes bevorzugt Halbleiterelemente
in Form von Transistoren oder Thyristoren
aufweist. Der Steuereinheit sind eine Freilaufdiode
8 und eine Glättungsdrossel 10 nachgeschaltet,
wobei in bekannter Weise elektrische Anschlüsse
für den Draht 12 der Schweißelektrode
sowie das Werkstück 14 vorhanden sind. Mittels
geeigneten Gebern werden die Ist-Werte für die
Spannung Uist den Schweißstrom Iist erfaßt und
einem Regler 16 zugeführt. Dem elektronischen
Regler 16 werden ferner die Soll-Werte für Spannung
und Strom Usoll sowie Isoll zugeführt, wobei
in Abhängigkeit der Differenz aus Soll-Werten und
Ist-Werten vom Regler 16 die Steuereinheit 6 beaufschlagt
wird.
Es ist ferner eine Speichereinheit 18 für die
empirisch ermittelten Abhängigkeiten der Gesamtenergie
E von der Frequenz und/oder der Pulsenergie
EP in Abhängigkeit der Gesamtenergie vorhanden.
Im Rahmen der Erfindung sind in der Speichereinheit
18 die genannten Abhängigkeiten für eine
Anzahl von ausgewählten Gas-Draht-Kombinationen
eingegeben. Ferner ist eine Speichereinheit 20 für
die Faktoren A und B der Lichtbogenkennlinien der
vorgewählten Gas-Draht-Kombinationen eingegeben.
Mittels einer Eingabeeinheit 22 können die genannten
Abhängigkeiten bzw. Kennlinien sowie Faktoren
eingegeben werden. Im Rahmen dieser Erfindung
können die Eingaben werksseitig für die üblichen
Schutzgas-Draht-Kombinationen eingegeben sein oder
alternativ kann die Eingabe vorort anhand von
Kennlinien für die jeweilige Kombination eingegeben
werden. Sind in den Speichereinheiten 18, 20
die Werte gespeichert, so genügt im Rahmen der
Erfindung mittels der Eingabeeinheit, beispielsweise
durch Betätigung entsprechender Tasten, aus
den Speichereinheiten 18, 20 die jeweils gewünschten
Kennlinien und Faktoren abzufragen und mittels
des nachgeschalteten Rechners 24 die fünf Einstellgrößen,
nämlich Drahtvorschubgeschwindigkeit,
Pulszeit, Grundzeit, Pulsstrom (oder Pulsspannung)
sowie Grundstrom (oder Grundspannung) zu berechnen.
Ferner werden im Rahmen der Erfindung mittels
der Eingabeeinheit die Vorgaben für die jeweilige
Schweißung eingegeben, welche im Rechner 24 zur
Auswertung der genannten Gleichungen benötigt
werden. Abgesehen zu den Angaben betreffend die
vorgewählte Gas-Draht-Kombination, wobei der Werkstoff
des Schweißdrahtes, die Art des Schutzgases
sowie das Material und der Durchmesser des
Schweißdrahtes enthalten sind wird die gewünschte
Schweißgeschwindigkeit vS sowie die Art der herzustellenden
Naht und damit die Querschnittsfläche
des Schweißgutes eingegeben. Schließlich wird die
herzustellende Qualität bzw. das Schweißergebnis,
beispielsweise spritzerfrei oder geringer Einbrand
eingegeben. Mittels des Rechners erfolgt dann die
mathematische Auswertung und Bestimmung der Prozeßparameter,
die dem Regler 16 zugeführt werden.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung wird
ein gesteuerter Werkstoffübergang gewährleistet,
bei welchem die pro Puls übergehende Anzahl von
Tropfen eingehalten wird. Ferner erfolgt ein definierter
Werkstoffübergang derart, daß das pro
Puls abgeschmolzene Werkstoffvolumen vorgewählt
und eingehalten wird. Hierdurch wird ein bestimmter
Grad an Spritzerverlusten, die chemische Analyse
des Schweißgutes und die Nahtgeometrie der
Schweißung definiert gewährleistet.
Anhand der beiden nachfolgenden Beispiele soll die
Vorgehensweise der mathematischen Prozeßparameterbestimmung
mit Qualitätsvorherwahl erläutert
werden.
Erstes Beispiel: es wird von folgenden Vorgaben
bzw. folgender Problemstellung ausgegangen:
- 1. Kehlnaht, a-Maß 4 mm (Abstand der Ecke zur Oberfläche)
- 2. Werkstoff St 37-2, 10 mm dick
- 3. gewünschte Schweißgeschwindigkeit vS= 50 cm/min
- 4. Schutzgas 99% Argon und 1% Sauerstoff (O2)
- 5. Draht SG 3, Drahtdurchmesser dD= 1,2 mm
- 6. Schweißergebnis: spritzerfrei
Die mathematische Bestimmung der Einstellgrößen
erfolgt entsprechend den nachstehenden Schritten
- 1. Einstellgröße Drahtvorschubgeschwindigkeit vD:
Aus den Vorgaben 1, 3 und 5 ergibt sich in kg
pro Stunde eine Abschmelzleistung
Lab= 0,462 × a² × vS= 3,7, wobei die Schweißgeschwindigkeit vS in Meter/Minute eingesetzt wird. Es errechnet sich die Drahtvorschubgeschwindigkeit zu
vD= 1,27 × a² × vS/dD ²= 7 m/min. - 2. Einstellgröße Pulszeit tP:
Aus der Vorgabe 5 ergibt sich
tP= 2 ms. - 3. Einstellgröße Grundzeit tG:
Aus der Vorgabe 6 ergibt sich für einen Werkstoffübergang mit nur einem Tropfen pro Puls bei einem Tropfendurchmesser von 1,2 mm und einer Drahtlänge L pro Puls von 0,8 mm eine Frequenz von
F=vD × 25/dD.
Hieraus errechnet sich:
tG= (40 × dD/vD)-tP= 4,86 ms. - 4. Einstellgröße IP (bzw. UP):
Aus den Vorgaben 2, 4, 5 ergibt sich die Gesamtenergie E pro Periode sowie aus der ermittelten Kennlinie für die genannte Frequenz die Pulsenergie EP.
Für die Gesamtleistung pro Periode E wurde folgende Funktion
ermittelt:
E= 34,519+2,975 × 1 nF= 44 Ws.
E= 34,519+2,975 × 1 nF= 44 Ws.
Für die Pulsenergie EP wurde die Funktion
ermittelt:
EP= 1,474+4,61 × 1 nF= 24 Ws.
EP= 1,474+4,61 × 1 nF= 24 Ws.
Für die Faktoren der Lichtbogenkennlinie gelten
folgende Werte:
A= 14 Volt
B= 0,05 V/A
A= 14 Volt
B= 0,05 V/A
Der Pulsstrom wird entsprechend der im Anspruch
1 angegebenen Gleichung berechnet. Der Faktor 1000
ist notwendig, da die Pulsenergie in Ws und die
Pulszeit in Millisekunden angegeben wird. Selbstverständlich
kann dieser Faktor entfallen, wenn
jeweils in Sekunden bzw. in Millisekunden die
entsprechenden Werte eingesetzt werden. Diese
Feststellung gilt auch für die Gleichung des
Grundstromes. Mit anderen Worten, der Faktor 1000
in den Gleichungen des Anspruchs 1 entfällt, wenn
jeweils die gleichen Dimensionen eingesetzt
werden.
IP= 370 A
Fünfte Einstellgröße IG (bzw. UG):
Auch diese berechnet sich entsprechend dem Anspruch 1 bzw. der oben aufgeführten Gleichung II zu:
Auch diese berechnet sich entsprechend dem Anspruch 1 bzw. der oben aufgeführten Gleichung II zu:
IG= 179 A
Zweites Beispiel; es soll eine Auftragsschweißung
vorgenommen werden, für welche ein geringerer
Einbrand wie im ersten Beispiel gefordert
wird. Die anderen Vorgaben werden beibehalten. Die
mathematische Bestimmung der Prozeßparameter erfolgt
in den nachstehenden Schritten:
- 1. Einstellgröße Drahtvorschubgeschwindigkeit vD:
Lab= 0,462 × A × vs= 3,7 kg/h
vD= 2,75 × Lab/dD= 7 m/min. - 2. Einstellgröße Pulszeit tP:
entsprechend Beispiel 1 ergibt sich
tP= 2 ms. - 3. Einstellgröße tG:
auch hier gilt wie im Beispiel 1
tG= 1000/F-tP= 4,8 ms - 4.+5. Einstellgrößen Pulsstrom IP und
Grundstrom IG:
da als sechste Vorgabe nunmehr als Qualität ein geringer Einbrand gefordert wird, gilt:
EP= -1,026 + 4,61 × 1 n F.
Die Faktoren A und B stimmen mit denen aus dem
Beispiel 1 überein. Die Berechnung der vierten
Einstellgröße liefert für IP folglich einen geringeren
Wert und für die fünfte Einstellgröße IG
ersichtlich einen erhöhten Wert, da die Gesamtenergie
pro Periode E entsprechend dem ersten Beispiel beibehalten
wird.
Claims (15)
1. Verfahren zum Schutzgasschweißen unter Verwendung
einer nachgeführten Drahtelektrode, welcher aus einer
Energiequelle elektrische Schweißenergie gepulst zuführbar
ist, wobei eine Anzahl von Prozeßparametern, insbesondere
Drahtvorschubgeschwindigkeit (vD), Grundstrom (IG)
bzw. Grundspannung (UG), Pulsstrom (IP) bzw. Pulsspannung
(UP), Grundzeit (tG), sowie Pulszeit (tP) vorgebbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß für eine gegebene Schweißdraht-Schutzgas-Kombination die Abhängigkeit der Pulsenergie (EP) von der Gesamtenergie pro Periode (E) bestimmt wird, daß unter Berücksichtigung von Vorgabe zur Art der Schweißnaht und/oder der Schweißgeschwindigkeit für die genannte Schweißdraht-Schutzgas-Kombination die Einstellgröße Drahtvorschubgeschwindigkeit (vD), und/ oder die Pulszeit (tP) und/oder die Grundzeit (tG) bestimmt werden,
und daß unter Berücksichtigung der Vorgabe des Schweißergebnisses, insbesondere spritzerfrei oder geringer Einbrand beim Auftrangsschweißen, als Einstellgröße der Pulsstrom (IP) und der Grundstrom (IG) der entsprechend die Pulsspannung (UP) und die Grundspannung (UG) oder der Pulsstrom (IP) und die Grundspannung (UG) oder die Pulsspannung (UP) und der Grundstrom (IG) berechnet werden, und zwar nach den folgenden Gleichungen: wobei die Faktoren A und B aus der linearisierten Lichtbogenkennlinie bestimmt werden, gemäß der Gleichung:U= A + B × I.
daß für eine gegebene Schweißdraht-Schutzgas-Kombination die Abhängigkeit der Pulsenergie (EP) von der Gesamtenergie pro Periode (E) bestimmt wird, daß unter Berücksichtigung von Vorgabe zur Art der Schweißnaht und/oder der Schweißgeschwindigkeit für die genannte Schweißdraht-Schutzgas-Kombination die Einstellgröße Drahtvorschubgeschwindigkeit (vD), und/ oder die Pulszeit (tP) und/oder die Grundzeit (tG) bestimmt werden,
und daß unter Berücksichtigung der Vorgabe des Schweißergebnisses, insbesondere spritzerfrei oder geringer Einbrand beim Auftrangsschweißen, als Einstellgröße der Pulsstrom (IP) und der Grundstrom (IG) der entsprechend die Pulsspannung (UP) und die Grundspannung (UG) oder der Pulsstrom (IP) und die Grundspannung (UG) oder die Pulsspannung (UP) und der Grundstrom (IG) berechnet werden, und zwar nach den folgenden Gleichungen: wobei die Faktoren A und B aus der linearisierten Lichtbogenkennlinie bestimmt werden, gemäß der Gleichung:U= A + B × I.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Faktoren A und B, insbesondere
unter Berücksichtigung der jeweiligen Schweißdraht-
Schutzgas-Kombination, in nachstehenden
Bereichen vorgegeben werden:
A= 13 bis 22 Volt
B= 0,03 bis 0,09 V/A.
B= 0,03 bis 0,09 V/A.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bestimmung der Gesamtenergie
pro Periode (E) und/oder der Pulsenergie (EP) empirisch
für wenigstens eine definierte Art des
Werkstoffüberganges, und zwar bevorzugt mit
einem einzigen Tropfen pro Puls, erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der Bestimmung
der Gesamtenergie und/oder der Pulsenergie
und/oder der Faktoren A und B für wenigstens
einen definierten Kontaktrohr-Werkstückabstand
(lK) vorgenommen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß für eine Anzahl
unterschiedlicher Schweißdraht-Schutzgas-Kombinationen
jeweils die Gesamtenergie pro Periode (E), die
Pulsenergie (EP) und die Faktoren A, B
erfaßt werden und für die Bestimmung der Einstellgrößen
bereitgehalten werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Start des
Schweißvorganges mit den definierten Einstellgrößen
durch eine äußere Regelung wenigstens
einer dieser Einstellgrößen gesteuert wird um
den Einfluß von äußeren Störungen auf die
Energiebilanz auszuregeln.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Start bei Vorgabe der Gesamtenergie pro Periode
(E) und der Pulsenergie (EP) bzw. der Grundenergie (EG) als
Sollgrößen eine Regelung mittels der Stellgrößen Pulsstrom
(IP) und Grundstrom (IG) oder bei Vorgabe der Gesamtenergie
pro Periode (E) oder der Pulsenergie (EP) als Sollgröße eine
Regelung mittels der Stellgröße Pulsstrom (IP) oder bei Vorgabe
der Gesamtenergie pro Periode (E) oder der Grundenergie (EG)
als Sollgröße eine Regelung mittels der Stellgröße Grundstrom
(IG) erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Start bei Vorgabe der mittleren Leistung pro
Periode und der mittleren Leistung in der Pulsphase bzw.
in der Grundphase als Sollgrößen unter Berücksichtigung
der Pulszeit sowie der Grundzeit eine Regelung mittels
der Stellgrößen Pulsstrom und Grundstrom oder bei Vorgabe
der mittleren Leistung pro Periode oder der in der Pulsphase
als Sollgröße eine Regelung mittels der Stellgröße
Pulsstrom oder bei Vorgabe der mittleren Leistung pro
Periode oder der in der Grundphase als Sollgröße eine Regelung
mittels der Stellgröße Grundstrom erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Start bei Vorgabe der mittleren Pulsspannung und
Grundspannung als Sollgrößen unter Berücksichtigung der
Puls- und Grundzeit eine Regelung mittels der Stellgrößen
Pulsstrom und Grundstrom oder bei Vorgabe der mittleren
Pulsspannung als Sollgröße eine Regelung mittels der Stellgröße
Pulsstrom oder bei Vorgabe der mittleren Grundspannung
als Sollgröße eine Regelung mittels der Stellgröße Grundstrom
erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Start bei Vorgabe der Gesamtenergie pro Periode (E)
und der Puls- bzw. der Grundenergie, oder bei Vorgabe der
mittleren Leistung pro Periode und der mittleren Puls- bzw.
der Grundleitung, oder bei Vorgabe der mittleren Spannung
pro Periode und der mittleren Puls- bzw. Grundspannung als
Sollgrößen eine Regelung mittels der Stellgrößen Pulszeit
und Grundzeit, oder bei Vorgabe der Gesamtenergie pro Periode
oder der Pulsenergie oder bei Vorgabe der mittleren Leistung
pro Periode oder der mittleren Pulsleistung oder bei Vorgabe der
mittleren Spannung pro Periode oder der Pulsspannung als Sollgrößen
eine Regelung mittels der Stellgröße Pulszeit oder bei
Vorgabe der Gesamtenergie pro Periode oder der Grundenergie
oder bei Vorgabe der mittleren Leistung pro Periode oder der
mittleren Grundleistung oder bei Vorgabe der mittleren Spannung
pro Periode oder der Grundspannung als Sollgrößen eine Regelung
mittels der Stellgröße Grundzeit erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Start bei Vorgabe der Gesamtenergie pro Periode
und/oder der Pulsenergie bzw. der Grundenergie als Sollgrößen
oder bei Vorgabe der mittleren Leistung pro Periode
und/oder der mittleren Puls- bzw. Grundleistung als Sollgrößen
oder bei Vorgabe der mittleren Spannung pro Periode
und/oder der mittleren Puls- bzw. Grundspannung als Sollgrößen
oder bei Vorgabe des mittleren Stromes pro Periode und/oder
des mittleren Puls- bzw. Grundstromes als Sollgrößen eine
Regelung mittels der Stellgröße Drahtvorschubgeschwindigkeit
erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 1-11, dadurch gekennzeichnet, daß
am Ende eines Pulses eine kurzzeitige Stromerhöhung im Mikrosekundenbereich
durchgeführt wird, um eine Verbesserung der
Reproduzierbarkeit des Tropfenablösepunktes zu bewirken.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Speichereinheit (18)
für die ermittelte Abhängigkeit der Pulsenergie
von der Gesamtenergie für wenigstens eine,
zweckmäßig eine Anzahl verschiedener Schutzgas-
Draht-Kombination vorgesehen ist, daß
der Speichereinheit (18) ein Rechner (24) zugeordnet
ist, mittels welchem die Einstellgrößen
entsprechend den zugeordneten Gleichungen berechnet
werden, wobei mittels einer Eingabeeinheit
(22) die Vorgaben zur Schutzgas-
Schweißdraht-Kombination, der Nahtform, der
Schweißgeschwindigkeit sowie der geforderten
Qualität eingebbar sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Speichereinheit (20) für
die Faktoren A und B der Lichtbogenkennlinie
wenigstens einer Schutzgas-Schweißdraht-Kombination
gespeichert ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 10 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß mittels der Eingabeeinheit
(22) die jeweils gewünschte Schutzgas-Schweißdraht-
Kombination vorwählbar ist, um aus der
Speichereinheit (18) und/oder der Speichereinheit
(20) die jeweiligen Werte abzurufen und
dem Rechner (24) zuzuführen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873742402 DE3742402A1 (de) | 1987-12-15 | 1987-12-15 | Verfahren und vorrichtung zum schutzgasschweissen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873742402 DE3742402A1 (de) | 1987-12-15 | 1987-12-15 | Verfahren und vorrichtung zum schutzgasschweissen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3742402A1 true DE3742402A1 (de) | 1989-07-06 |
Family
ID=6342601
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873742402 Withdrawn DE3742402A1 (de) | 1987-12-15 | 1987-12-15 | Verfahren und vorrichtung zum schutzgasschweissen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3742402A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2689795A1 (fr) * | 1992-04-09 | 1993-10-15 | Ewm Elektrowerk Mundersbach Ve | Circuit de commande pour un appareil de soudage. |
FR2774615A1 (fr) * | 1998-02-12 | 1999-08-13 | Hitachi Seiko Kk | Procede et machine de soudage a l'arc en courant alternatif en atmosphere gazeuse utilisant une electrode consommable |
DE10033387A1 (de) * | 2000-07-08 | 2002-01-17 | Nimak Lichtbogen Schweismaschi | Verfahren und Gerät zum Schweißen oder Löten von Metall mittels Impulslichtbogen |
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-
1987
- 1987-12-15 DE DE19873742402 patent/DE3742402A1/de not_active Withdrawn
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EP1216780A1 (de) * | 2000-12-21 | 2002-06-26 | L'air Liquide, S.A. à Directoire et Conseil de Surveillance pour l'Etude et l'Exploitation des Procédés Georges Claude | Verfahren und Vorrichtung zum Impulslichtbogenschweissen |
FR2818569A1 (fr) * | 2000-12-21 | 2002-06-28 | Air Liquide | Procede et dispositif de soudage a l'arc pulse |
US6723956B2 (en) | 2000-12-21 | 2004-04-20 | L'air Liquide - Societe Anonyme A Directoire Et Conseil De Surveillance Pour L'etude Exploitation Des Procedes Georges Claude | Pulsed-arc welding process and device |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |