DE3741504A1 - Mit einem aktivkohlefilter ausgeruestete lueftungs-, heizungs- oder klimatisierungsvorrichtung sowie verfahren zu ihrem betrieb - Google Patents
Mit einem aktivkohlefilter ausgeruestete lueftungs-, heizungs- oder klimatisierungsvorrichtung sowie verfahren zu ihrem betriebInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine mit einem Aktivkohlefil
ter ausgerüstete Lüftungs-, Heizungs- oder Klimatisierungs
vorrichtung für ein Kraftfahrzeug, mit einem Umschalter zur
wechselweisen Einschaltung von Aktivkohlefilter enthalten
den und aktivkohlefilterfreien Strömungswegen sowie ein Ver
fahren zum Betrieb einer mit einem Aktivkohlefilter ausge
rüsteten Lüftungs-, Heizungs- oder Klimatisierungsanlage für
Kraftfahrzeuge, wobei der dem Kraftfahrzeuginnenraum zuge
führte Luftstrom wahlweise durch das Aktivkohlefilter hin
durch oder an ihm vorbeigeleitet wird. Im Zuge des steigen
den Komfortbewußtseins werden im zunehmendem Maße Geruchs
filter in das Lüftungs-, Heizungs- oder Klimatisierungssystem
von Kraftfahrzeugen eingebaut.
Die Filter haben die Aufgabe,
adsorbierbare Geruchs- und Schadstoffe aus der der Kabine
zugeführten Luft zu entfernen. Üblicherweise werden dazu
Aktivkohlefilter benutzt. Um die Anlage auch ohne Aktivkohle
filter betreiben zu können, ist neben dem das Aktivkohlefil
ter enthaltenden Strömungsweg noch ein aktivkohlefilterfreier
Strömungsweg vorhanden, sowie Mittel,
im allgemeinen Klappen, mit Hilfe derer wahlweise der das
Aktivkohlefilter enthaltende oder der aktivkohlefreie
Ströhmungsweg verschlossen werden kann (z. B. DE-OS 28 32 349
oder DE-OS 37 00 338). Damit ist es wahlweise möglich, dem
Kraftfahrzeuginnenraum gefilterte oder ungefilterte Luft zu
zuführen. Die Zufuhr ungefilteter Luft ist immer dann vor
zuziehen, wenn ein maximaler Luftdurchsatz in der Anlage ge
wünscht wird, z. B. beim Defrosten der Windschutzscheibe oder
wenn die Klimaanlage mit maximaler Kühlleistung den aufge
heizten Innenraum eines geparkten Fahrzeugs abkühlen soll.
Da das Aktivkohlefilter einen merklichen Strömungswider
stand für den Luftstrom bietet, ist es in diesen Fällen so
gar zweckmäßig, die Abschaltung des Filters
automatisch vorzunehmen. Es ist aber auch wünschens
wert, wenn dem Fahrer des Fahrzeugs die Gelegenheit gegeben
wird, die Abschaltung manuell vorzunehmen, z. B. wenn er in
schadstoffarmen, waldreichen Gegenden unterwegs ist oder wenn
er aus irgendwelchen anderen Gründen eine ungefilterte Luft
zufuhr haben möchte.
Es hat sich nun gezeigt, daß bei der Wiederinbetriebnahme
des Aktivkohlefilters kurzzeitig ein Geruchsschwall in das
Fahrzeug gelangen kann, dessen Entstehung wie folgt erklärt
wird: Adsorption und Desorption an der Aktivkohle sind Gleich
vorgänge. Es können daher auch geringe Mengen adsorbierter
Geruchsstoffe wieder von der Aktivkohle desorbiert werden.
Die Desorption findet in das Luftvolumen statt, das die Aktiv
kohleteilchen umgibt. Wird das Filter nun wieder in Betrieb
genommen, so verdrängt die Frischluft das in dem Aktivkohle
filter befindliche, mit desorbierten Stoffen angereicherte
Luftvolumen und drückt es wie einen Pfropfen in den Innen
raum der Kabine, so daß dort mitunter ein Geruch wahrge
nommen werden kann.
Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, eine Lüftungs-,
Heizungs- oder Klimatisierungsvorrichtung sowie ein Verfahren
zum Betrieb einer derartigen Vorrichtung zu finden, bei der
diese mitunter auftretende Geruchsbildung ausgeschlossen ist.
Diese Aufgabe wird durch die in dem Patentanspruch 1 beschrie
bene Lüftungs-, Heizungs- oder Klimatisierungsvorrichtung so
wie durch das im Patentanspruch 4 beschriebene Verfahren ge
löst.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung bzw. des Verfahrens be
ruht darauf, daß das Aktivkohlefilter auch in abgeschaltetem
Zustand, d. h., wenn der Luftstrom durch den aktivkohlefilter
freien Strömungsweg läuft, mit einer geringen Menge an Luft
gespült wird. Die Anreicherung von desorbierten Stoffen in
einem stehenden Luftvolumen wird dadurch verhindert und die
Konzentration an desorbierten Stoffen in dem Luftstrom bleibt
stets unterhalb der Geruchsschwelle.
Aus diesem Grunde ist es auch möglich, den durch das Aktiv
kohlefilter hindurchgehenden Spülluftstrom mit dem an dem
Filter vorbeigeleiteten Luftstrom zu vereinigen, ohne daß
irgendwelche Komforteinbußen hingenommen werden müssen. Na
türlich ist es auch möglich, den durch das Aktivkohlefilter
hindurchgeführten Spülluftstrom ins Freie zu leiten, jedoch
ist dies häufig mit einem größeren baulichen Aufwand ver
bunden. Die Menge des Spülluftstromes ist abhängig von der
Filterquerschnittsfläche und von dem Filtervolumen. Gute
Ergebnisse erzielt man, wenn pro dm2 Filterfläche ein Spül
luftstrom von etwa 1 l/sec bis 3,5 l/sec zur Anwendung
kommt. Wird der Spülluftstrom zu groß, so sinkt der Gesamt
luftdurchsatz der Anlage, was unerwünscht ist; wird der Spül
luftstrom zu klein, so kann in seltenen Fällen beim Wieder
einschalten des Filters eine Geruchsbelästigung eintreten.
Die Erzeugung des Spülluftstromes kann mit einfachen tech
nischen Mitteln dadurch erreicht werden, daß sowohl in dem
aktivkohlefilterfreien als auch in dem Aktivkohlefilter ent
haltenden Strömungsweg jeweils eine Klappe vorhanden ist, mit
der der Strömungsweg verschließbar ist, daß die Klappen so
miteinander gekoppelt sind, daß bei einer geöffneten Klappe
die andere Klappe verschlossen ist und daß die den Aktivkohle
filter enthaltenden Strömungsweg verschließende Klappe auch
in geschlossenem Zustand einen Durchlaß für einen geringen
Spülluftstrom bildet. Der Durchlaß kann z. B. dadurch gebil
det sein, daß die Klappe nicht vollständig schließt, d. h.
daß an ihrem Rand noch ein freier Druchlaßquerschnitt vor
handen ist oder daß die Klappe mit Luftdurchtrittsöffnungen
versehen ist, d. h., daß sie z. B. als Lochblechklappe aus
geführt ist oder aus einem luftdurchlässigen Material, z. B.
einem Kuststoffschaum gebildet wird. Bei geschlossener Klappe
des den Aktivkohlefilter enthaltenden Strömungsweges soll der
Durchlaßquerschnitt für den Spülluftstrom noch etwa 10 bis
35% des Durchlaßquerschnittes bei geöffneter Klappe betra
gen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in folgenden an
hand der Zeichnung erläutert.
Die Abb. zeigt einen Ausschnitt aus einer Klimaanlage
für ein Kraftfahrzeug. Die dem Fahrzeug zuzuführende Luft
strömt vom Gebläse 1 durch den Kanal 2 zu dem Verdampfer 3,
von dort durch das nicht mehr dargestellte Heizregister und
schließlich über Verteilerkanäle in den Fahrzeuginnenraum.
In dem Kanal 2 ist eine schwenkbare Klappe 4 angeordnet, mit
der bei geschlossener Stellung der Luftstrom gezwungen wird,
vor dem Eintritt in den Verdampfer 3 das Aktivkohlefilter 5
zu durchströmen. Das Aktivkohlefilter 5 ist als Filterkassette
aufgebaut, die in die Führung 6 und 6′ eingeschoben ist und
dort gehaltert wird. Auf diese Weise ist eine leichte Aus
tauschbarkeit der Filterkassette gewährleistet. In dem Kanal
2 ist ferner noch die Klappe 7 angeordnet, mit Hilfe derer
der zum Aktivkohlefilter führende Luftstrom abgesperrt wer
den kann. Die Klappen 4 und 7 sind so miteinander gekoppelt,
daß jeweils eine Klappe geöffnet ist, wenn die andere Klappe
geschlossen ist. In der durchgezogen gezeichneten Stellung
ist die Klappe 4 geöffnet und die Klappe 7 geschlossen, so
daß der Luftstrom an dem Aktivkohlefilter vorbei direkt in
den Verdampfer 3 geführt wird. Die Klappe 7 ist mit einer
Reihe von kleinen Löchern versehen, durch die ein geringer
Gasstrom durch die Klappe hindurchtreten und das Aktivkohle
filter spülen kann. Statt die Klappe 7 zu perforieren könnte
die Klappe 7 auch aus einem von Natur aus luftdurchlässigen
Material, z. B. einem Schaumkunststoff bestehen. Eine weitere
Möglichkeit, einen Spülluftstrom zu dem Aktivkohlefilter zu
ermöglichen, besteht darin, die Klappe 7 so anzuordnen, daß
sie nicht dicht schließt, so daß an den Rändern immer ein
Luftnebenstrom vorbeistreichen kann. Bei eingeschaltetem
Aktivkohlefilter ist die Klappe 4 in der gestrichelt darge
stellten geschlossenen Stellung, während sich die Klappe 7
in der ebenfalls gestrichelt dargestellten geöffneten Stel
lung befindet. Die Klappe 7 dient in dieser Stellung gleich
zeitig zur besseren Führung des Luftstroms.
Claims (7)
1. Mit einem Aktivkohlefilter ausgerüstete Lüftungs-,
Heizungs- oder Klimatisierungsvorrichtung für ein Kraft
fahrzeug, mit einem Umschalter zur wechselweisen Einschal
tung von Aktivkohlefilter enthaltenden und aktivkohlefil
terfreien Strömungswegen,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem aktivkohlefilterfreien und in dem Aktivkohlefil
ter enthaltenden Strömungsweg jeweils eine Klappe vorhanden
ist, mit der der Strömungsweg verschließbar ist,
daß die Klappen so miteinander gekoppelt sind, daß bei einer
geöffneten Klappe die andere verschlossen ist und
daß die den Aktivkohlefilter enthaltenden Strömungsweg ver
schließende Klappe auch in geschlossenem Zustand einen Durch
laß für einen geringen Spülluftstrom bildet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchlaß durch Luftdurchtrittsöffnungen in der den
Aktivkohlefilter enthaltenden Strömungsweg verschließende
Klappe gebildet ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei geschlossener Klappe des den Aktivkohlefilter ent
haltenden Strömungsweges der Durchlassquerschnitt noch etwa
10 bis 35% des Durchlassquerschnittes bei geöffneter
Klappe beträgt.
4. Verfahren zum Betrieb einer mit einem Aktivkohlefilter
ausgerüsteten Lüftungs- oder Klimatisierungsanlage für Kraft
fahrzeuge, wobei der dem Kraftfahrzeuginnenraum zugeführte
Luftstrom wahlweise durch das Aktivkohlefilter hindurch
oder an ihm vorbeigeleitet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Aktivkohlefilter während der Zeit, in der der Luft
strom an ihm vorbeigeleitet wird, von einer geringen Menge
an Spülluft durchströmt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der durch das Aktivkohlefilter hindurch geführte Spül
luftstrom mit dem an dem Filter vorbeigeleitete Luftstrom
vereinigt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der durch das Aktivkohlefilter hindurch geleitete Spül
luftstrom ins Freie geleitet wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sprülluftstrom pro dm2 Filterfläche 1 l/sec bis
3,5 l/sec beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873741504 DE3741504A1 (de) | 1987-12-08 | 1987-12-08 | Mit einem aktivkohlefilter ausgeruestete lueftungs-, heizungs- oder klimatisierungsvorrichtung sowie verfahren zu ihrem betrieb |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873741504 DE3741504A1 (de) | 1987-12-08 | 1987-12-08 | Mit einem aktivkohlefilter ausgeruestete lueftungs-, heizungs- oder klimatisierungsvorrichtung sowie verfahren zu ihrem betrieb |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3741504A1 true DE3741504A1 (de) | 1989-06-22 |
DE3741504C2 DE3741504C2 (de) | 1989-11-16 |
Family
ID=6342090
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873741504 Granted DE3741504A1 (de) | 1987-12-08 | 1987-12-08 | Mit einem aktivkohlefilter ausgeruestete lueftungs-, heizungs- oder klimatisierungsvorrichtung sowie verfahren zu ihrem betrieb |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3741504A1 (de) |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3741504C2 (de) | 1989-11-16 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8366 | Restricted maintained after opposition proceedings | ||
8305 | Restricted maintenance of patent after opposition | ||
D4 | Patent maintained restricted | ||
8320 | Willingness to grant licences declared (paragraph 23) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70567 STUTTGART, DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |