DE3738658A1 - Kurzverweil-streichvorrichtung zum beschichten einer bahn mit einer streichmasse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Kurzverweil-Streichvorrich­ tung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bei bekannten Konstruktionen ist die Strömung der Streichmasse in der Auftragszone verwirbelt, wodurch die abgestrichene Streichmasse teilweise mit der frischen Streichmasse vermischt wird.

Ein Nachteil der bekannten Technologie ist, daß die abgestrichene Streichmasse, welche Luft und Fasern ent­ hält, das Endergebnis der Beschichtungsqualität herab­ setzt.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile der bekannten Konstruktionen zu vermeiden und eine völlig neue Art von Kurzverweil-Streichvorrichtung zu schaffen.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1.

Die Erfindung basiert auf einem Führen der Auftragsmi­ schung bzw. Streichmasse in eine Auftragszone, welche zwischen einer Strömungsführung und der Bahn angeordnet ist und welche einen keilförmigen Querschnitt aufweist, der sich in Maschinenlaufrichtung der Bahn mit dem Ziel verjüngt, es zu verhindern, daß sich der Teil der Streichmasse, der eingeschlossene Luft enthält, mit dem homogenen Teil der Streichmasse der Auftragszone ver­ mischt.

Die Erfindung ermöglicht herausragende Vorteile.

Eine Kurzverweil-Streichvorrichtung gemäß vorliegender Erfindung kann eine gleichbleibende Qualität der Streichmasse in der Auftragszone aufrechterhalten, wodurch eine stetige, nicht schwankende und unverwir­ belte Strömung der Auftragszone selbst bei hohen Band­ geschwindigkeiten erreichbar ist. Besonders gute Ergeb­ nisse im Vergleich zu üblichen Konstruktionen werden mit Streichmassen bzw. -klebern hoher Viskosität und hohen Feststoffanteilen erreicht.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfin­ dung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform anhand der Zeichnung.

Es zeigt

Fig. 1 eine Kurzverweil-Streichvorrichtung gemäß vorliegender Erfindung teilweise im Querschnitt und in einer detaillier­ ten Ansicht gemäß der Ebene A-A in Fig. 2 und

Fig. 2 die Kurzverweil-Streichvorrichtung gemäß Fig. 1 aus der Sicht der Bahneintritts­ richtung.

Gemäß Fig. 1 ist eine Kurzverweil-Streichvorrichtung mit üblichen Einrichtungen an einem Bereich einer Papierbahn 9 angeordnet, die von einer Gegenwalze 15 gehalten wird.

Die Streichvorrichtung erstreckt sich im wesentlichen über die Breite in Querrichtung der Bahn 9. Typische Bahngeschwindigkeiten, die bei einer solchen Art von Streichvorrichtung angewendet werden, liegen im Bereich zwischen 500 und 1500 m/min, und typische Beschichtungs­ gewichte liegen im Bereich zwischen 5 und 16 g/m². Die Streichmasse wird durch einen Zulaufkasten 1 beispiels­ weise mittels nicht dargestellter Pumpen über einen Zu­ laufverteiler 2, der in einer Kombination mit Zwischen/ Frontlippen 6, 7 vorgesehen ist, zu Düsen bzw. Düsen­ spalten 3 gefördert. Die Düsen 3 verteilen die Masse über die gesamte Breite der Bahn 9 in einer Auftragszone 8, in welcher ein Teil der Streichmasse an der Bahn 9 anhaftet. Die Auftragszone 8 ist hier als der Raum defi­ niert, der in einer parallelen Ebene der Bahn 9 von einer einstellbaren Lippe 4 und einer Spitze 5 der Zwischenlippe 6 definiert ist. In einer zur Bahn 9 orthogonalen Ebene ist die Auftragszone 8 ferner von der Bahn 9 selbst und einer Kombination der Zwischenlippe 6 und der stirnseitigen Lippe 7 begrenzt. Die Auftragszone 8 ist in ihrem Querschnitt keilförmig ausgebildet, da die Spitze 5 der Zwischenlippe 6 auf der Seite des Abstreich- bzw. Rakelmessers 10 näher der Bahn 9 als der Spitze der Zwischenlippe 6 auf der Seite der Düse 3 ist. Der Abstand der Spitze 5 der Zwischenlippe wie derjenige der einstellbaren Lippe 4 von der Bahn 9 ist durch eine vertikale Bewegung der Kombination aus der Zwischenlippe 6 und der Frontlippe 7 einstellbar. Die Bewegung wird von Führungsblöcken 19 und einer Führungsebene 20 einer Rakelhalterung 18 gesteuert. Eine Fläche 11 der Zwi­ schenlippe 6, die der Bahn 9 gegenübersteht, ist im we­ sentlichen eben und bildet einen kleinen, spitzen Winkel mit der eintretenden Bahn 9. Im einzelnen ist der Winkel, der von der Fläche 11 der Zwischenlippe 6, die der Bahn 9 gegenübersteht, und einer Tangente der Gegen­ walze 15 an der Spitze 5 der Zwischenlippe 6 gebildet wird, zwischen 3° bis 10° groß und beträgt insbesondere ungefähr 7°. Die Überschußmasse wird von dem Rakelmesser 10 abgestrichen, welches an der Rakelhalterung 18 mittels eines Lagerblocks 16 und eines zusammengedrück­ ten Luftschlauchs 17 gelagert ist. Weiterhin bildet eine dem Rakelmesser 10 gegenüberstehende Seite 12 der Zwi­ schenlippe 6 einen großen, vorzugsweise stumpfen Winkel (ungefähr 150°) mit der auslaufenden Bahn 9 auf der Seite des Rakelmessers 10 und verhindert auf diese Weise durch ihre geeignete Form den Rückfluß der luftein­ schließenden abgestrichenen Streichmasse zur Auftrags­ zone 8. Die abgestrichene Masse wird aus einem Rücklauf­ kasten 13 über einen rohrförmigen Rücklaufsammler 14, der zusammen mit der Kombination der Zwischenlippe 6 und der Frontlippe 7 vorgesehen ist, in die Rezirkulations­ strömung der Streichmasse abgeleitet, wodurch die Strö­ mungsrichtung im wesentlichen entgegengesetzt zur Maschinenlaufrichtung der Bahn 9 aufrechterhalten wird. Die abgestrichene, lufteinschließende Masse wird nicht mit der frischen, homogenen Masse vermengt, da der Zu­ laufverteiler 2 vollständig von dem Rücklaufsammler 14 getrennt ist. Bei der beschriebenen Ausführungsform bildet der Rücklaufsammler 14 eine Lageranordnung zum Lagern der Zwischenlippe 6 auf der Platte der Frontlippe 7.

Gemäß Fig. 2 ist die Eintrittsöffnung des Rücklaufsamm­ lers 14 wesentlich größer als die Seite des Abstreich­ messers 10, und der Rücklaufsammler 14 fällt sanft nach unten in Ausgangsrichtung ab. Der Querschnitt der Lei­ tungen des Rücklaufsammlers 14 ist elliptisch mit einem Verhältnis von 3:1 von Höhe zu Breite. Der Abstand der Leitungsmittelpunkte im Rücklaufsammler 14 entspricht vorzugsweise viermal der Breite der Leitungen. Die För­ derleitung bzw. der Zulaufverteiler 2 ist in dem Raum Rücklaufsammlers 14 in dem Raum verbleibt, der von der Frontlippe 7 und der Zwischenlippe 6 bestimmt wird.

Die Form der Leitungen im Rücklaufsammler 14 ist nicht von wesentlicher Bedeutung und kann daher variieren, beispielsweise in einem Bereich von 3:1 bis 4:1 be­ züglich des Verhältnisses von Höhe zu Breite.

Neben dem keilförmigen Quuerschnitt der Zwischenlippe 6 kann diese auch als Alternative einen plattenförmigen Querschnitt aufweisen.

Claims (2)

1. Kurzverweil-Streichvorrichtung zum Beschichten einer Bahn (9) mit einer Streichmasse gegen eine Gegenwalze (15)
mit einer Frontlippe (7) als ein Teil der Streichma­ schinenlageranordnung,
mit einer Fördereinrichtung (3), die an der Front­ lippe (7) zum Fördern der Streichmasse auf die Bahn, insbesondere Papierbahn (9), angeordnet ist,
mit einem Mundstück (4, 5), das eine Verlängerung der Fördereinrichtung (3) zum Bilden einer Auftragszone (8) gegenüber der Bahn (9) bildet, und
mit einer Rakelmessereinrichtung (10), die auf der Rückseite der Auftragszone (8) in der Maschinenlauf­ richtung der Bahn (9) zum Abstreichen von Uberschuß­ masse von der Bahn angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zwischenlippe (6) zwischen der Förderein­ richtung (3) und dem Rakelmesser (10) in Verbindung mit der Frontlippe (7) angeordnet ist und mit der Bahn (9) einen Raum bildet, der als die Auftragszone (8) mit einem keilförmigen Querschnitt wirkt, der sich in Maschinenlaufrichtung der Bahn (9) verjüngt, so daß eine Seite (12) der Zwischenlippe (6), die dem Rakelmesser (10) gegenübersteht, einen stumpfen Win­ kel mit der austretenden Bahn bildet, um einen Rück­ fluß der abgestrichenen Streichmasse zur Auftragszone (8) zu verhindern.

2. Kurzverweil-Streichvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenlippe (6) an der Frontlippe (7) mit einem rohrförmigen Rücklauf­ sammler (14) befestigt ist, durch welchen die abge­ rakelte Streichmasse von der Streichvorrichtung in einer Richtung im wesentlichen entgegen der Maschi­ nenlaufrichtung der Bahn (9) entfernt werden kann.