DE3734698A1 - Federungssystem fuer eine kraftfahrzeugachse mit schwenkbar am fahrzeugaufbau angelenkten radfuehrungslenkern - Google Patents
Federungssystem fuer eine kraftfahrzeugachse mit schwenkbar am fahrzeugaufbau angelenkten radfuehrungslenkernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Federungssystem für eine Kraftfahrzeugachse mit
schwenkbar am Fahrzeugaufbau angelenkten Radführungslenkern der im Oberbe
griff des Patentanspruchs 1 genannten Art, wie es beispielsweise aus der
DE-AS 20 21 535 oder den DE-PS 21 03 399 und 22 20 119 bekannt ist.
Ausgehend von einem Federungssystem dieser Art liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, dieses unter Verwendung gebräuchlicher mechanischer Federelemente,
vorzugsweise üblicher Federdämpfer mit einer einen hydraulischen Teleskopstoß
dämpfer umgebenden Schraubenfeder, mit vergleichsweise geringem Mehraufwand so
zu verbessern, daß einerseits bei Geradeausfahrt grundsätzlich eine von den
Fahrzeuginsassen als komfortabel empfundene relativ weiche Federung wirksam
ist, andererseits jedoch bei Kurvenfahrt o. ä. sich eine so harte Federung er
gibt, daß die Kurvenneigung des Fahrzeuges vergleichsweise gering bleibt, was
nicht nur für die Fahrzeuginsassen angenehm, sondern auch fahrtechnisch von
Vorteil ist.
Darüberhinaus soll es mit relativ geringem zusätzlichem konstruktivem und re
gelungstechnischem Aufwand möglich sein, in Abhängigkeit von Betriebsparame
tern des Kraftfahrzeuges auf die Federelemente Einfluß zu nehmen, z. B. fahr
geschwindigkeitsabhängig oder derart, daß sich für alle Beladungszustände et
wa ein konstantes Fahrzeugniveau, eine etwa konstante Aufbaufrequenz und ein
etwa konstantes Dämpfungsmaß erzielen läßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1
gelöst.
Die Federelemente des Fahrzeuges, vorzugsweise Federdämpfer, sind also jeweils
mit ihrem einen Ende ortsfest am Fahrzeugaufbau angelenkt, während ihr rad
führungslenkerseitiges Ende an einem auf dem Radführungslenker verschieblich
oder schwenkbar angelenkten Zwischenglied angreift, wobei die beiden Zwischen
glieder einer Fahrzeugachse über eine an ihnen angreifende Gestängeanordnung
selbsttätig derart verschoben bzw. verschwenkt werden, daß der wirksame Hebel
arm der Federelemente beim gleichsinnigen Ein- bzw. Ausfedern in anderer Weise
beeinflußt wird als beim wechselseitigen bzw. gegensinnigen Einfedern der
Räder, nämlich derart, daß bei einem gleichsinnigen Ein- oder Ausfedern im
wesentlichen keine Veränderung der wirksamen Federhebelarme stattfindet, bei
einem gegensinnigen Ein- bzw. Ausfedern dagegen einerseits eine Verstellung
des Zwischengliedes des einfedernden Radführungslenkers in Richtung einer
Vergrößerung des wirksamen Federhebelarms und andererseits eine Verstellung
des Zwischengliedes des ausfedernden Radführungslenkers in Richtung einer Ver
kleinerung des wirksamen Federhebelarms bewirkt wird.
Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß die am Fahrzeugrad wirksame Federrate
beim gleichsinnigen Einfedern der Fahrzeugräder weitgehend unverändert, das
heißt entsprechend der originären Federbemessung relativ niedrig bleibt, wäh
rend sie beim gegensinnigen Ein- und Ausfedern vergrößert wird, was eine Ver
härtung der Federung bedeutet.
Eine niedrige Federrate bedeutet eine komfortable weiche Federung, wie sie
bei Geradeausfahrt sehr erwünscht ist; eine Vergrößerung der Federrate bedeu
tet eine Verhärtung der Federung, was bei Kurvenfahrt eine entsprechende Ver
ringerung der Kurvenneigung bewirkt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen angegeben.
Anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen wird die Er
findung nachstehend näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen in stark schematisierter Form
Fig. 1 die perspektivische Ansicht einer Kraftfahrzeug-Hinterachse
mit einem erfindungsgemäßen Federungssystem,
Fig. 2 ein vergrößertes Detail dieser Anordnung,
Fig. 3 eine Variante dieses Details und
Fig. 4 eine Darstellung der Bewegungsabläufe einzelner Bauelemente
der Achse beim Ein- und Ausfedern der Räder.
Die in Fig. 1 gezeigte Kraftfahrzeug-Hinterachse stellt eine sogenannte Ver
bund- oder Koppellenkerachse dar. Ihre beiden starren Längslenker 1 sind
schwenkbar am nur angedeuteten Fahrzeugaufbau 18 angelenkt, wobei die Lenker
drehachse mit 2 beziffert ist. Sie sind im Bereich ihrer aufbauseitigen An
lenkpunkte durch eine biegesteife, jedoch torsionsweiche Querstrebe 19 ecken
steif miteinander verbunden, so daß für die aufbauseitige Anlenkung des Achs
verbundes nur zwei aufbauseitige Lager erforderlich sind.
Die von den freien Enden der Längslenker getragenen Fahrzeugräder sind nicht
weiter dargestellt. Mit Pfeilen angedeutet sind lediglich die in die Längs
lenker eingeleiteten Radaufstandskräfte. Als zwischen dem Fahrzeugaufbau und
den Radführungslenkern, das heißt den Längslenkern 1 wirksame Federelemente
zur Abfederung des Fahrzeuges sind - stark schematisiert dargestellt - Feder
dämpfer 8 vorgesehen. Diese sind mit ihrem einen Ende, im allgemeinen mit
der Kolbenstange des Teleskop-Stoßdämpfers des Federdämpfers, ortsfest am
Fahrzeugaufbau angelenkt, wobei das aufbauseitige Federdämpferlager mit 9
beziffert ist. Als Federdämpferlager finden dabei vorzugsweise Gummimetall
lager Verwendung, die kugelige Bewegungen des Federdämpfers gestatten.
Das den Radführungslenkern zugekehrte andere Ende der Federdämpfer 8 ist nicht
wie allgemein üblich unmittelbar am Radführungslenker 1 oder am Achsschenkel
bzw. Radträger des nicht weiter dargestellten zugeordneten Fahrzeugrades ange
lenkt, sondern mittelbar über ein am Radführungslenker 1 befestigtes verstell
bares Zwischenglied 6, wie es grundsätzlich beispielsweise aus den DE-PS 11 18 621,
Fig. 6, 7 und DE-PS 11 39 036 bekannt ist.
Die beiden Zwischenglieder 6 sind als Schwenkhebel ausgebildet. Sie sind je
weils mit ihrem einen Ende an einer Lagerkonsole 4 des Radführungslenkers 1
angelenkt. Der entsprechende Drehpunkt ist mit 5 beziffert. An ihrem freien
Ende ist der Federdämpfer 8, das heißt im allgemeinen das Dämpferrohr seines
Teleskop-Stoßdämpfers angelenkt. Dieser Gelenkpunkt ist mit 7 a beziffert.
Die Schwenkhebel sind derart angeordnet und ausgebildet, daß sie in einer
etwa senkrecht zur Lenkerdrehachse 2 verlaufenden Vertikalebene verschwenkt
werden können, wodurch sich - wie leicht erkennbar ist - je nach Schwenkrich
tung entweder eine Verkleinerung oder eine Vergrößerung des wirksamen Hebel
arms des Federdämpfers 8 ergibt.
Die beiden Schwenkhebel 6 der Achse sind mit einer Gestängeanordnung verbun
den, durch welche sie nach Maßgabe der Richtung und Größe des Ein- und/oder
Ausfederns der Räder selbsttätig verschwenkt werden und zwar derart, daß bei
einem gleichsinnigen Ein- oder Ausfedern der Räder keine oder aber zumindest
annähernd keine Verschwenkung erfolgt, bei einem gegensinnigen Ein- bzw. Aus
federn dagegen der Schwenkhebel des einfedernden Radführungslenkers in Rich
tung einer Vergrößerung des wirksamen Hebelarms des Federdämpfers und der
Schwenkhebel des ausfedernden Radführungslenkers in Richtung einer Verkleine
rung des wirksamen Hebelarms des Federdämpfers verschwenkt wird.
Diese Gestängeanordnung besteht im wesentlichen aus einem sich etwa über die
ganze Länge der Querstrebe 19 erstreckenden Querstab 13 und zwei etwa in Fahr
zeuglängsrichtung verlaufenden Längsstäben 10, die jeweils einenends im Gelenk
punkt 7 am Schwenkhebel 6 angreifen und anderenends mit einem Ende des Quer
stabs 13 in Verbindung stehen.
Der Querstab 13 ist im wesentlichen drehsteif, aber weitgehend biegeweich be
messen und verläuft - in der dargestellten Fahrzeugkonstruktionslage - paral
lel im Abstand zur Querstrebe 19. An seinen äußeren Enden sind parallel zuein
anderstehende und - in der dargestellten Fahrzeugkonstruktionslage - etwa ver
tikal gestellte Hebel 11 starr befestigt. Diese sind jeweils mit ihrem einen
Ende gelenkig mit den Längsstäben 10 verbunden. Mit ihrem anderen Ende sind
sie an auslegerartigen Lagerkonsolen 16 der Querstrebe 19 angelenkt, die je
weils etwa in Richtung der zugeordneten Fahrzeugräder weisen. Die Anlenkpunkte
an den Lagerkonsolen sind mit 12 beziffert. Vorzugsweise sind die auslegerar
tigen Lagerkonsolen 16 - in der Fahrzeugkonstruktionslage - schräg zur Fahr
bahn hin geneigt, z. B. unter einem Winkel von etwa 45°.
Fahrzeugmittig ist an der Querstrebe 19 eine auslegerartige dritte Lagerkon
sole 17 befestigt, an der ein mittlerer dritter Hebel 14 angelenkt ist, der
mit seinem oberen anderen Ende mittig am Querstab 13 angreift. Die mittige
Lagerkonsole 17 ist dabei derart angeordnet, daß die lagerkonsolenseitigen
Anlenkpunkte 12 etc. der drei Hebel 11 und 14 auf einer gemeinsamen fiktiven
Achse 20 liegen; die drei Hebel 11 und 14 stehen somit parallel zueinander.
In der Detaildarstellung der Fig. 2 ist diese Parallelität der Hebel 11 und
14 gut erkennbar.
Der mittlere dritte Hebel 14 kann durch einen Stellmotor 15, z. B. einen Elek
tromotor, um seinen lagerkonsolenseitigen Anlenkpunkt in Fahrzeuglängsrichtung
verschwenkt werden, was über den Querstab 13 eine entsprechende Schwenkbewe
gung der beiden Hebel 11 um ihre Anlenkpunkte 12 zur Folge hat und über die
daran gekoppelten Längsstäbe 10 eine entsprechende Schwenkbewegung der beiden
Schwenkhebel 6 um ihre Anlenkpunkte 5 bewirkt. Wenn die Verschwenkung des
mittleren dritten Hebels 14 beladungsabhängig erfolgt, kann so für alle Bela
stungsfälle ein etwa konstantes Fahrzeugniveau - dieser Achse -, eine etwa
konstante Aufbaufrequenz sowie ein etwa konstantes Dämpfungsmaß verwirklicht
werden.
Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Federungssystem wird also zum
einen durch die Gestängeanordnung selbsttätig bewirkt, daß bei Geradeausfahrt
die - im allgemeinen komfortabel weich bemessene - Federwirkung erhalten, bei
Kurvenfahrten jedoch so versteift wird, daß die Fahrzeugneigung verringert
wird. Zum anderen kann durch eine entsprechende Regelung des Stellmotors über
die Gestängeanordnung beladungsabhängig eine Verstellung der unteren Feder
beinenden derart bewirkt werden, daß das Fahrzeugniveau etc. beladungsunab
hängig zumindest annähernd konstant bleibt.
Der mittlere Hebel 14 ist zwar um seinen lagerkonsolenseitigen Anlenkpunkt
durch den Stellmotor 15 verschwenkbar, ist aber trotzdem quasi starr mit der
Querstrebe 19 verbunden, weil er durch den Stellmotor 15 - beladungsabhängig -
in der jeweiligen Position relativ zur Querstrebe 19 fixiert ist. Die beiden
äußeren Hebel 11 behalten ihre parallele Ausrichtung zum mittleren Hebel 14
unter allen Umständen im wesentlichen bei, da sie einerseits starr mit dem
drehsteifen Querstab 13 verbunden und andererseits dieser mit dem mittleren
Hebel 14 gekoppelt ist.
Es ist erkennbar, daß unabhängig davon, in welche beladungsabhängige Schwenk
stellung der mittlere Hebel 14 durch den Stellmotor 15 gebracht wurde, beim
gleichsinnigen Einfedern der beiden Radführungslenker 1 eine Verschwenkung
der beiden Schwenkhebel 6 um ihre Anlenkpunkte 5 nicht stattfindet. Die An
ordnung wird hierbei nämlich in ihrer Gesamtheit gleichsinnig verschwenkt,
da die drei Lagerkonsolen 16 und 17 mit den Radführungslenkern 1 zusammen
gleichsinnig um die Lenkerdrehachse 2 verschwenkt werden.
Beim wechselseitigen bzw. gegensinnigen Ein- bzw. Ausfedern der beiden Rad
führungslenker liegen dagegen andere Verhältnisse vor. Die beiden äußeren La
gerkonsolen 16 werden entsprechend dem Ein- bzw. Ausfedern der benachbarten
Radführungslenker 1 gegensinnig ausgelenkt, das heißt der eine wird nach oben
und der andere nach unten ausgelenkt. Die in der Mitte der tordierbaren Quer
strebe 19 angeordnete mittlere Lagerkonsole 17 behält dagegen ihre räumliche
Ausrichtung bei, was bedeutet, daß auch der über den Stellmotor 15 starr mit
ihr verbundene mittlere Hebel 14 in seiner gerade eingenommenen räumlichen
Stellung verharrt. Über den drehsteifen, jedoch ausreichend biegeweich bemes
senen Querstab 13 werden die äußeren Hebel 11 gezwungen, ihre parallele Aus
richtung zum mittleren Hebel 14 zumindest annähernd beizubehalten. Die Auslen
kung ihrer Anlenkpunkte 12 muß dabei zum einen durch eine ausreichend bemesse
ne Biegeweichheit des Querstabs 13 und zum anderen durch eine ausreichend
elastische Ausbildung der Anlenkpunkte 12 ausgeglichen werden.
Durch die Gestängeanordnung wird dadurch beim gegensinnigen Ein- bzw. Ausfe
dern der Radführungslenker 1 der Schwenkhebel 6 des einfedernden Radführungs
lenkers in Richtung einer Vergrößerung des wirksamen Federhebelarms und der
Schwenkhebel des ausfedernden Radführungslenkers in Richtung einer Verkleine
rung des wirksamen Federhebelarms verschwenkt.
In Fig. 4 sind diese Verhältnisse schematisch erläutert, wobei die Bezifferung
der Fig. 1 und 2 übernommen wurde.
Mit dicken Vollinien ist in der Seitenansicht der Achse für die Fahrzeugkon
struktionslage die Lage des Längsstabes 10, des daran angelenkten Schwenkhe
bels 6 und des Hebels 11 mit zugehöriger Lagerkonsole 16 und Lenkerdrehachse
2 dargestellt. Wie in den Fig. 1 und 2 ist hierbei der Anlenkpunkt des
Schwenkhebels 6 an der Lagerkonsole 4 mit 5, der Anlenkpunkt des Längsstabes 10
am Schwenkhebel 6 mit 7 und der Anlenkpunkt des Hebels 11 an der Lagerkonsole
16 mit 12 beziffert.
Strichdoppelpunktiert dargestellt ist außerdem die gleiche Anordnung im ein
gefederten Zustand und strichpunktiert im ausgefederten Zustand.
Beim Einfedern bewegt sich der bezüglich seines Radführungslenkers 1 starre
Anlenkpunkt 5 des Schwenkhebels 6 auf einem um die Lenkerdrehachse 2 geschla
genen Kreisbogen 21 nach oben in die Position 5′ bzw. beim Ausfedern entspre
chend nach unten in die Position 5′′. Die relative Stellung des Schwenkhebels
6 bzw. 6′, 6′′ relativ zum zugehörigen Radführungslenker bzw. zur Lagerkonso
le 4 wird dabei durch den Längsstab 10 bzw. 10′, 10′′ bestimmt, der im Anlenk
punkt 111 bzw. 111′, 111′′ am Hebel 11 bzw. 11′, 11′′ angelenkt ist. Wie be
reits zuvor erwähnt wurde, nehmen die Hebel 11 beim gegensinnigen Einfedern
an der Schwenkbewegung der Radführungslenker nicht teil, da sie durch den
achsmittig gelagerten Hebel 14 in eine zu diesem im wesentlichen parallele
Lage gezwungen werden. Sie werden daher durch ihre verschwenkenden Lagerkon
solen 16 bzw. 16′, 16′′ lediglich gegensinnig verschoben, wie in Fig. 4 dar
gestellt. Diese gegensinnige Verschiebung des dem einfedernden Radführungs
lenker und dem ausfedernden Radführungslenker zugeordneten Hebels 11′ bzw.
11′′ bewirkt, daß die Schwenkhebel 6′ bzw. 6′′ beim Ein- und Ausfedern der
Radführungslenker um ihre Anlenkpunkte 5′ bzw. 5′′ in entgegengesetzte Rich
tungen verschwenkt werden.
Fig. 4 läßt erkennen, daß der Anlenkpunkt 7 des Längsstabes 10 am Schwenkhe
bel 6 bei einem gleichsinnigen Ein- bzw. Ausfedern auf einem Kreisbogen 22 in
die Position 7′ bzw. 7′′ wandern würde. Beim gegensinnigen Ein- und Ausfedern
nimmt er dagegen die Position 7′ bzw. 7′′ an. Der Abstand zwischen den beiden
Punkten 7′ und 7′ einerseits bzw. zwischen den Punkten 7′′ und 7′′ anderer
seits stellt somit ein Maß für die Veränderung des Federhebelarms bei einem
gleichsinnigen und einem gegensinnigen Ein- bzw. Ausfedern dar. Die Größe die
ses Abstandes läßt sich durch entsprechende Wahl des Verhältnisses zwischen
der Gesamtlänge des Schwenkhebels 6 und des Abstandes zwischen den beiden An
lenkpunkten 7 und 5 beeinflußen.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel verlaufen die Lagerkonsolen 16 und 17
schräg zur Fahrbahn, unter einem Winkel von etwa 45°. Eine solche räumliche
Ausrichtung bietet optimale Verhältnisse für die erwünschte gegensinnige Ver
stellung der Federdämpfer beim gegensinnigen Ein- und Ausfedern. Diese Aus
richtung ist jedoch nicht zwingend.
Die angestrebte gegensinnige Verstellung der Federbeine 8 beim gegensinnigen
Ein- bzw. Ausfedern ist grundsätzlich nicht an die in der Zeichnung darge
stellte geometrische Zuordnung der Hebel 11 und der Schwenkhebel 6 zueinander
gebunden. Diese Hebel können ebensogut auch andersherum zur Achse liegen.
Wenn der Querstab wie in Fig. 3 angedeutet etwa fahrzeugmittig unterteilt
wird, ist es auch möglich, die Schwenkhebel 6 bei Kurvenfahrt durch entsprech
ende Stellmotore so zu verstellen, daß die Kurvenneigung des Fahrzeuges völlig
kompensiert wird oder aber der Fahrzeugaufbau sogar zum Kurveninneren hin ver
stellt wird (Kurvenleger). In Fig. 3 ist schematisch angedeutet, daß in diesem
Falle an jedem der mittigen Enden der beiden Teilstäbe 13.1 und 13.2 des mit
tig unterteilten Querstabes ein mittlerer Hebel 14.1 bzw. 14.2 starr befestigt
ist, wobei die beiden Hebel wie in den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1 und
Fig. 2 an einer auslegerartigen mittigen Lagerkonsole 17 angelenkt sind. Durch
die Stellmotore 15.1 und 15.2 können sie unabhängig voneinander und unter
schiedlich in Fahrzeuglängsrichtung verschwenkt werden.
Die Erfindung wurde anhand einer bekannten Verbund- bzw. Koppellenkerachse
erläutert. Abweichend davon können die Radführungslenker 1 auch als reine
Längslenker oder Schräglenker ausgebildet sein, die über einen querliegenden
Drehstab miteinander verbunden sind, an dem fahrzeugmittig die Lagerkonsole
17 für den mittleren Hebel 14 befestigt ist. Die äußeren Lagerkonsolen 16
für die Hebel 11 wären unmittelbar an den Längs- bzw. Schräglenkern anzuord
nen.
Claims (5)
1. Federungssystem für eine Kraftfahrzeugachse mit schwenkbar am Fahrzeug
aufbau angelenkten Radführungslenkern in Form von Schräg- oder Längslen
kern, die im Bereich ihrer Lenkerdrehachse durch eine torsionsweiche Quer
strebe miteinander verbunden sind, mit Federelementen, vorzugsweise in
Form von Federdämpfern, die mit ihrem einen Ende am Fahrzeugaufbau ange
lenkt sind und mit ihrem anderen Ende mit den Radführungslenkern in Ver
bindung stehen,
gekennzeichnet durch folgende zum Teil für sich bekannte Merkmale:
- a) Die Federelemente (8) sind jeweils mit ihrem radführungslenkerseitigen Ende an einem auf dem Radführungslenker (1) oder einem damit fest ver bundenen Teil (4) gelagerten Zwischenglied (Schwenkhebel 6) angelenkt.
- b) Die Zwischenglieder (6) sind unter Änderung des wirksamen Federhebelarms relativ zum Radführungslenker (1) verstellbar.
- c) Die Verstellung der Zwischenglieder (6) wird durch eine an beiden Zwi schengliedern (6) der Achse angreifende Gestängeanordnung (10, 14, 13, 14) oder vergleichbare Anordnung bewirkt.
- d) Die Gestängeanordnung ist derart bemessen und angeordnet, daß nach Maß gabe des von ihr nach Richtung und Größe erfaßten Ein- und/oder Ausfe derns beider Radführungslenker (1) selbsttätig bei gleichsinnigem Ein- oder Ausfedern keine oder annähernd keine Verstellung der Zwischenglie der (6) und bei wechselseitigem oder gegensinnigem Ein- bzw. Ausfedern eine Verstellung des Zwischengliedes des einfedernden Radführungslenkers (1) in Richtung einer Vergrößerung des wirksamen Federhebelarms sowie eine Verstellung des Zwischengliedes des ausfedernden Radführungslenkers (1) in Richtung einer Verkleinerung des wirksamen Federhebelarms bewirkt wird.
2. Federungssystem nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch eine mit der Gestängeanordnung (10, 11, 13, 14) ge
koppelte elektromechanisch, hydraulisch o. ä. betriebene Stellvorrichtung
(z. B. Elektromotor 15), durch welche die Zwischenglieder (6) zusätzlich
in Abhängigkeit von Betriebsparametern des Kraftfahrzeuges, vorzugsweise
beladungsabhängig verstellbar sind.
3. Federungssystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenglieder als Schwenkhebel (6) aus
gebildet sind, welche an den Radführungslenkern (1) oder an damit fest
verbundenen Teilen (4) in einer etwa senkrecht zur Lenkerdrehachse (2)
und etwa vertikal verlaufenden Ebene schwenkbar befestigt sind und an deren
freien Enden (7 a) die Federelemente (8) angelenkt sind.
4. Federungssystem nach Anspruch 3,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- a) Die Gestängeanordnung enthält einen sich etwa über die ganze Länge der Querstrebe (19) erstreckenden drehsteifen, aber weitgehend biegeweichen Querstab (13), welcher im Abstand und - in Fahrzeugkonstruktionslage - parallel zur Querstrebe (19) verläuft.
- b) An den Enden des Querstabs (13) sind parallel zueinanderstehende und - in Fahrzeugkonstruktionslage - etwa vertikal gestellte Hebel (11) starr befestigt.
- c) Die Hebel (11) sind einenends an mit den Schwenkhebeln (6) gelenkig verbundenen Längsstäben (10) und anderenends an etwa den Fahrzeugrädern zugekehrten auslegerartigen Lagerkonsolen (16) der Querstrebe (19) ange lenkt.
- d) Ein mittlerer dritter Hebel (14) ist mit seinem einen Ende mittig am Querstab (13) und mit seinem anderen Ende an einer auslegerartigen mit tigen Lagerkonsole (17) der Querstrebe (19) angelenkt, wobei die lager konsolenseitigen Anlenkpunkte der drei Hebel (11, 14) auf einer gemein samen Achse (20) liegen.
- e) Der mittlere dritte Hebel (14) ist durch einen Stellmotor (15) um seinen lagerkonsolenseitigen Anlenkpunkt in Fahrzeuglängsrichtung schwenkbar.
5. Federungssystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Querstab etwa fahrzeugmittig unterteilt
und an jedem der mittigen Enden der beiden Teilstäbe (13.1; 13.2) ein mitt
lerer Hebel (14.1; 14.2) starr befestigt ist
und daß beide mittlere Hebel (14.1; 14.2) an einer auslegerartigen mittigen
Lagerkonsole (17) angelenkt und unabhängig voneinander durch einen Stell
motor (15.1; 15.2) in Fahrzeuglängsrichtung um die Drehachse (20) schwenk
bar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873734698 DE3734698A1 (de) | 1986-10-24 | 1987-10-14 | Federungssystem fuer eine kraftfahrzeugachse mit schwenkbar am fahrzeugaufbau angelenkten radfuehrungslenkern |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3636215 | 1986-10-24 | ||
DE19873734698 DE3734698A1 (de) | 1986-10-24 | 1987-10-14 | Federungssystem fuer eine kraftfahrzeugachse mit schwenkbar am fahrzeugaufbau angelenkten radfuehrungslenkern |
Publications (1)
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