DE3734192A1 - Verfahren zum automatischen messen der fadendichte pro laengeneinheit, z. b. cm, von bewegten warenbahnen - Google Patents
Verfahren zum automatischen messen der fadendichte pro laengeneinheit, z. b. cm, von bewegten warenbahnenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Ver
fahren nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Das Feststellen der Anzahl der Kett- und
Schußfäden, also der Fadendichte pro cm Warenlänge, ist für
die Praxis der Warenausrüstung von außerordentlicher Bedeutung,
namentlich dann, wenn dies während des Produktionsablaufes und
damit ohne Betriebsunterbrechung erfolgen soll. Indirekt kann
über die Kenntnis der Fadendichte auf den inneren Spannungs
zustand geschlossen werden, wenn man davon ausgeht, daß der
Normalzustand oder auch der entspannte Zustand der Ware über
vorgegebene Sollwerte bekannt ist (warenabhängiges Merkmal).
Dabei ist allein aus der physikalischen Tatsache heraus zu
berücksichtigen, daß beim Krumpfen einer Ware sich die Faden
anzahl pro cm Warenlänge durch den Verdichtungsprozeß erhöht
und durch Spannen der Ware in Längsrichtung eine Verringerung
in der Anzahl der Fäden pro cm Warenlänge eintritt. Wenn man
also diese Veränderungen innerhalb des normalen Produktionsab
laufes erkennt, wird der innere Spannungszustand der Ware im
gesamten Fertigungsablauf transparenter. Unzulässige Zug- und
Dehnungsmomente werden sofort erkannt, wodurch Gegenmaßnahmen
am Ursprung des Geschehens unmittelbar eingeleitet werden kön
nen.
In der Praxis verfügt man derzeit über derartige
Hilfsmittel nicht. Man arbeitet auf "gut Glück" und hofft, über
Erfahrungswerte in der Programmierung der einzelnen Bearbei
tungsmaschinen auf ein zufriedenstellendes Gesamtergebnis am
Schluß der Ausrüstung.
Bekanntlich müssen Gewebe so weit von inneren Span
nungen befreit sein, daß nur noch ein Restkrumpfwert von ±1%
im Gewebe verbleibt. Diese Forderungen werden von seiten der
Konfektion gestellt und müssen unbedingt eingehalten werden.
Zur Prüfung dieses inneren Spannungszustandes gilt heute als
Norm der Bügeltest nach einer entsprechenden DIN-Vorschrift.
Diesem Norm-Bügeltest wird die Ware beispielsweise auch in den
Häusern der Konfektionäre unterzogen. Sobald Ergebnisse ent
stehen, die außerhalb des zulässigen Toleranzfeldes liegen, wer
den solche Waren als unverarbeitbar zurückgewiesen (nicht nadel
fertig). Diese Krumpf-Probleme sind also bei jedem Tuchmacher
und Ausrüster vorhanden. An einer bereits fertig ausgerüsteten
Ware lassen sich solche Retouren nur noch sehr schwer reparieren.
Vielmehr muß man radikale Krumpfvorgänge anwenden,
wodurch der FINISH-Charakter enorm leidet.
Durch das Krumpfen entsteht in der Regel zunächst
ein Glanzverlust, die Warendicke nimmt zu, die Oberfläche wird
rauh und ungleichmäßig. Die Ware nimmt nahezu den Rohzustand
wieder an. Meist muß man solche Waren noch einmal komplett neu
ausrüsten, was mit einem sehr hohen Kostenaufwand verbunden ist
und den normalen Produktionsablauf stört.
Bei einer sinnvollen und im Hinblick auf den inneren
Spannungszustand bedachten, optimalen Arbeitsweise, konnte man
bisher nur durch analytische Untersuchungen vor und nach einem
jeden Behandlungsschritt überhaupt etwas über die Veränderungen
im Faserverband erkennen.
Solche Auswertungen erfolgten manuell an Warenproben
im Laboratorium. Nur durch manuelles Auszählen der Fäden pro
Prüffläche konnte die Fadenzahl rein laboriell ermittelt wer
den. Diese Untersuchungen sind sehr umständlich und zeitraubend
und werden eigentlich nur in sehr großen Betrieben durchgeführt,
wo auch das Artikel-Programm weitgehenst standardisiert ist und
demzufolge auch größere Metragen laufen.
Kleinere und mittlere Betriebe, besonders Lohnaus
rüster, sind mit ihrer Artikel-Vielfalt von den genannten Pro
blemen voll getroffen. Sie arbeiten heute noch rein intuitiv
und auf "gut Glück", dank der Erfahrungen einzelner Fachleute.
Hier setzt der Erfindungsgedanke ein. Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, ein vergleichsweise einfach auszu
führendes Verfahren zur automatischen Feststellung der Anzahl
der Kett- und Schußfäden in bewegten Warenbahnen, insbesondere
Geweben und anderen strukturierten Flächengebilden aufzuzeigen,
bei welchem auch bei hohen Warenbahngeschwindigkeiten die Fa
dendichte schnell und einwandfrei ermittelt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Warenbahn mittels einer Blitzlichtquelle durchleuchtet
und das Durchlicht von einer Vielzahl von flächenhaft angeord
neten Sensorelementen aufgenommen und in digitale Signale um
gewandelt wird, die in einem Bildspeicher abgelegt und dann
mit einem Rechner ausgewertet werden und das Auswerteergebnis
vom Rechner angezeigt wird.
Zweckmäßig wird das ausgewertete Bild von dem
Rechner auf Helligkeit untersucht und bei Unter- oder Über
belichtung auf die Belichtungsdauer der Blitzlichtquelle ent
sprechend eingewirkt.
Vorteilhaft sind die Sensorelemente Bestandteil
einer CCD-Flächenbildkamera.
Für das erfindungsgemäße Verfahren gibt es sehr
interessante Einsatzgebiete in der Praxis:
- 1. Zum Messen und Feststellen der Fadenzahl (Faden dichte) vor und hinter einem jeden Bearbeitungs schritt als schnelles Hilfsmittel für Problem lösungen.
- 2. Zur Erstellung eines Regelkreises, wobei mit dem Feststellen der Fadendichte eine echte Istwert aufnahme erfolgt und nach Vorgabe des Sollwertes (z. B. über ein Referenz-Muster) eine Regelgröße (Sollwert-Istwert) ermittelt werden kann. Solange Abweichungen zwischen dem Soll- und dem Istwert bestehen, können beispielsweise einfluß nehmende Parameter, z. B. an Krumpfmaschinen, Trockenmaschinen, Dekatiermaschinen, Fressen, Fixiermaschinen, Walk- und Waschmaschinen u. dgl. solange verstellt werden, bis die Differenz zwischen den Soll- und Istwerten gleich Null ist.
- 3. Zum Einsatz als Prüfgerät zur Überwachung des inneren Spannungszustandes von laufenden Waren bahnen innerhalb der Produktion. Dabei sollte die Schaltung so ausgelegt sein, daß parallel zu den Meßwerten der Fadendichte zwischen Soll- und Istwert die vorliegende, prozentuale Ab weichung herausgegeben wird und diese wiederum mit dem zulässigen Toleranzfeld ins Verhält nis gesetzt wird. Sobald also die prozentuale Abweichung zwischen Soll- und Istwert das zulässige Toleranzfeld überschreitet, muß ein Signal oder ein Schaltimpuls ausgesteuert wer den, damit solche Warenbahnen erkannt werden.
Durch alle diese Maßnahmen wird die Sicherheit
für den Fertigungsablauf erhöht und unzulässigen Restkrumpf
werten entgegengewirkt.
Die Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf
die Zeichnung im einzelnen erläutert, welche das erfindungsge
mäße Verfahren anhand eines Blockschaltbildes darstellt.
Mit 1 ist die sich bewegende Warenbahn bezeichnet,
deren Fadendichte pro Längeneinheit, z. B. cm, gemessen werden
soll. Unterhalb der sich bewegenden Warenbahn 1 ist eine Blitz
lichtquelle 2, z. B. Blitzlichtröhre u. dgl. angeordnet, wäh
rend oberhalb der Warenbahn 1 eine Vielzahl von flächenhaft
angeordneten Sensorelementen vorgesehen ist, die Bestandteil
einer CCD-Flächenbildkamera 3 (charge-coupled device) zur Er
fassung des Gewebebildes sind.
Die Blitzlichtquelle 2 durchleuchtet eine bestimmte
Fläche der zu prüfenden Warenbahn, wobei das Durchlicht auf
die einzelnen Sensorelemente einwirkt.
Mit 4 ist ein Analog-Digital-Wandler bezeichnet,
welcher die von der Flächenbildkamera 3 erhaltenen Daten in
digitale Signale umwandelt, die in einem nachgeschalteten Bild
speicher 5 abgelegt werden. Diese abgelegten Signale werden
dann in einem Rechner 6 ausgewertet und in diesem das Auswerte
ergebnis entsprechend angezeigt.
Dem Bildspeicher 5 ist ein Monitor 7 zugeordnet,
der das entsprechende Bild des Gewebes liefert.
In der Praxis wird so vorgegangen, daß man zunächst
ein einziges Gewebebild bei einer ganz bestimmten Belichtungs
zeit aufnimmt, wobei dieses Versuchsbild auf dem Monitor 7 sichtbar
gemacht wird. Ist das sichtbar gemachte Bild für das Ver
fahren unbrauchbar, dann wird ein neues Bild mit einer vom
Rechner 6 ermittelten und der zu prüfenden Ware angemessenen
Belichtungszeit aufgenommen und in der gleichen, vorstehend
beschriebenen Weise behandelt. Dabei ist zu berücksichtigen,
daß die Lichtdurchlässigkeit der verschiedenen Warenarten na
turgemäß unterschiedlich ist.
Um auf die Belichtungsdauer der Blitzlichtquelle 2
entsprechend einwirken zu können, ist ein Stellgerät 8 vorge
sehen, welches beispielsweise über ein Bindeglied 9 (Interface)
mit dem Rechner 6 verbunden ist.
Bei einer entsprechenden Bildqualität werden die
Grauwerte, die größer als 128 sind, als "weiß" und alle Grau
werte kleiner als 128 als "schwarz" interpretiert. Dann werden
in allen Zeilen und in allen Spalten der Flächenbildkamera 3
die "schwarz-weiß"-Übergänge gesucht. Mittels dem Ergebnis wird
die Häufigkeit der einzelnen Abstände der Fäden der Warenbahn 1
(Perioden) ermittelt.
Die Mengenwerte für die Häufigkeit mit dem zugehörigen
Abstandswert werden tabellarisch für Zeilen und Spalten im Rech
ner 6 abgelegt.
Diese Tabellenwerte werden nach der Formel:
n Abstand = Häufigkeit des Abstandes
verarbeitet.
Man erhält damit ein gewichtetes Mittel der Perioden
länge. Daraus folgt direkt die Anzahl der Kett- und Schußfäden
bezogen auf die Flächeneinheit, also die Istwerte der Faden
dichte. Dieses Programm läßt eine Sollwertvorgabe ohne weiteres
zu. Das Meßergebnis kann als prozentuale Abweichung vom Soll
wert dargestellt werden. Eine Toleranzschwelle, die in die Be
rechnung eingeht, kann prozentual definiert werden. Dann kann
eine voll automatische Regelung des Krumpfprozesses erfolgen.
Claims (3)
1. Verfahren zum automatischen Messen der Fadendichte pro
Längeneinheit z. B. cm, von bewegten Warenbahnen, ins
besondere Geweben, dadurch gekennzeich
net, daß die Warenbahn (1) mittels einer Blitzlicht
quelle (2) durchleuchtet und das Durchlicht von einer
Vielzahl von flächenhaft angeordneten Sensorelementen
aufgenommen und in digitale Signale umgewandelt wird,
die in einem Bildspeicher (5) abgelegt und dann mit einem
Rechner (6) ausgewertet werden und das Auswerteergebnis
vom Rechner (6) angezeigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das ausgewertete Bild von dem Rech
ner (6) auf Helligkeit untersucht und bei Unter- oder
Überbelichtung auf die Belichtungsdauer der Blitzlicht
quelle (2) entsprechend eingewirkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Sensorelemente Bestand
teil einer CCD-Flächenbildkamera (3) sind.
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