DE373218C

DE373218C - Verfahren zur Gewinnung von Knochenfett und Leim aus Knochen

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Publication number: DE373218C
Application number: DEL54604D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1921-12-22
Filing date: 1921-12-22
Publication date: 1923-04-03

Description

Verfahren zur Gewinnung von Knochenfett und Leim aus Knochen. Die Sammelknochen, idie zur Herstellung von Leim und Gelatine benutzt werden sollen, enthalten außer der Knochen- und Leimsubstanz noch Fett und Wasser. Die Knochen werden infolgedessen zur Entfernung des Fettes mittels eines Lösungsmittels, Benzin, Trichloräthylen, Tetrachlorkohlensto:ff o. dgl., extrahiert. Dias Lösungsmittel greift aber nicht oder doch nur unvollkommen an, solange die Knochen noch naß sind; sie werden deshalb vor oder während der - Extraktion auf hohe Temperaturen :erhitzt, bei denen das Wasser schnell zur Verdampfung gelangt.
,Gerade die Anwendung der hohen Temperatur wirkt aber bei :Gegenwart von Wasser schädigend sauf die Beschaffenheit der Farbe des Knochenfettes und Leimes, auch mindernd auf .die Leimausbeute.
Die in !den Knochen enthaltenen basischen Kalzium- und :Maanesiumverbdndungen wirken bei Gegenwart von Wasser bei einer Temperatur von etwa roo° C zersetzend auf die Cxlyzeri,de ein und erhöhen :deshalb,denGehalt an freien Fettsäuren bzw. an Kalkseifen in dein gewonnenen Knochenfett. Eine Erhöhung der freien Fettsäuren bedeutet aber Verlust an Glyzerin - ein Kalkstifengehalt verschlechtert id:ie Qualität ider aus dem Knochenfett gewonnenen Seife; -die Farbe des Knochenfettes wird durch die Behandlung bei der hohen Temperatur dunkler. Der aus den Knochen gewonnene Leim hat infolge der hohen Temperatur bei der Extraktion an Leimkraft verloren; aber auch ,die Ausbeute leidet, da bei Gegenwart von Wasser bei der hohen Temperatur Leimsubstanz in Lösung geht.
Es wurde nun festgestellt, daß diese Übelstände sich beseitigen lassen, wenn vor ider eigentlichen Extraktion ,eine Vorbehandlung mit Alkohol (Spir@ittrs) erfolgt, .der auch geringe Mengen von Benzol o. dgl. zugefügt sein können.
Die Knochen werden zu diesem Behufe .in einem geeigneten Extraktionsapparat einer Vorextraktion durch Alkohol (Spiritus) unterworfen. Dadurch wird bei verhältnismäßig niedriger Temperatur das Wasser aus den Knochen :entfernt; etwa in Iden Knochen schon vorhandene freie Fettsäure wird gelöst.
Die alkoholische Lösung ward destilliert und der verdünnte Alkohol :rektifiziert; ebenso wird ider in den Knochen noch vorhandene Anteil von Alkohol vor der Extraktion abgetrieben.
' Dann =beginnt :die eigentliche Extraktion mit dem Fettlösungsmittel. Diese geht nun bei verhältnismäßig niedriger Temperatur glatt und schnell vonstatten. Dia kein Wasser mehr vorhanden ist, so ergibt sich ein fast neutrales kallkseifenfrenes, in Farbe helleres und .deshalb wertvolleres Fett.
Die nachdem Abtreibendes Lösungsmittels verbleibenden Knochen ergeben, da sie bei der Extraktion sorgfältiger ;behandelt werden, einen in. Farbe und Beschaffenheit besseren Leim, aber auch eine höhere Ausbeute.
Es ist Ballgemein bekannt, daß ein mit etwas Wasser verdünnter Alkohol freie Fettsäuren leicht löst, aber Triglyzeride nicht, so daß man Fettstoffe zur Extraktion von freien Fettsäuren mit mäßig verdünntem Alkohol behandeln kann. Es handelt sich aber bei vorliegendem Verfahren weniger um die Lösung und Abtrennung der bereits vorhandenen freien Fettsäuren, sondern vielmehr um eine geeignete Entwässerung des Ausgangsgutes zwecks Verhinderung von Übelständen, die durch die Gegenwart von Wasser im Gute bei der üb- lichen Art der Verarbeitung entstehen.

Claims

PATENT-ANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung voll Knochenfett und Leim aus Knochen, dadurch gekennzeichnet, @daß man die rohen Knochen durch Behandeln reit Alkohol (Spiritus) entwässert und hierauf bei verhältnismäßig niedriger Temperatur mit einem der bekannten Fettlösungsmittel extrahiert.