DE3727744A1 - Wasserloesliche folie, daraus hergestellte sanitaergegenstaende und verfahren zur beseitigung solcher gegenstaende - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine wasserlösliche Folie, daraus hergestellte Sanitärgegenstände und ein Verfahren zur Be­ seitigung solcher Gegenstände.

Beutel zum Auffangen von Urin und Kot bestehen üblicher­ weise aus einer einschichtigen wasserundurchlässigen Folie. Zur Beseitigung solcher Beutel nach Gebrauch sind gesonderte Beseitigungsmaßnahmen erforderlich, da solche Beutel nicht über Toiletten abgespült werden können, da sonst die Gefahr besteht, daß die Toilette bzw. deren Abfluß verstopft. Es ist bekannt, solche Beutel aus einem Material zu fertigen, das ihre Beseitigung nach Gebrauch durch Abspülen über die Toilette ermöglicht.

Derartige Beutel bestehen aus einer zweischichtigen Folie, bei der die äußere Schicht sich in Wasser auflöst oder in Wasser dispergiert und die innere Schicht aus einem was­ serundurchlässigen Material besteht. Die äußere Schicht gibt dem Beutel die erforderliche mechanische Stabilität und diese Schicht löst sich auf, wenn der Beutel mit Was­ ser in Berührung kommt. Die Auflösung der äußeren Schicht findet sehr rasch in turbulentem Wasser statt. Die innere wasserundurchlässige Schicht verhindert, daß der Beutel­ inhalt die äußere Schicht beim Gebrauch des Beutels an­ greift, diese innere Schicht weist jedoch nur sehr ge­ ringe mechanische Stabilität auf, so daß sie aus ausein­ anderfällt, wenn die äußere Schicht sich aufgelöst hat. Die dünne, in Einzelteile zerfallende innere Schicht kann ohne weiteres abgespült werden, ohne daß die Gefahr der Verstopfung der Toilette besteht. Ein Beispiel eines solchen Beutels ist beschrieben in der GB-OS 20 83 762.

Obwohl der Gebrauch solcher Beutel zufriedenstellend ist, ist der Umstand nachteilig, daß während des Ge­ brauchs der Benützer darauf zu achten hat, daß der Beu­ tel nicht feucht wird und somit die Gefahr besteht, daß die äußere Schicht beschädigt wird. Es sind also beson­ dere Vorsichtsmaßnahmen beim Benutzer zu treffen. Dies ist besonders dann unangenehm, wenn die Beutel über einen längeren Zeitraum von beispielsweise 2 oder meh­ reren Tagen vom Benutzer getragen werden. Derartige Beu­ tel sind beispielsweise dann besonders hinderlich, wenn sich der Benutzer wäscht.

Eine alternative Ausführungsform eines Beutels ist be­ schrieben in der EP-OS 01 42 950. Die Folie dieses Beu­ tels besteht aus einem Film aus 3-Hydroxybutyrat, wobei die­ ser Film mit einem wasserlöslichen Film laminiert sein kann. Dieses Material bleibt intakt, wenn es in Kontakt mit Wasser bzw. dem Beutelinhalt kommt, löst sich jedoch auf, wenn es mit einem Medium in Kontakt kommt, dessen pH-Wert etwa 12 beträgt. Dieser Beutel wird beseitigt, indem eine alkalische Chemikalie dem Inhalt des Beutels beigegeben wird, so daß der pH-Wert des Inhalts auf min­ destens 12 ansteigt und die Folie auseinanderfällt, wenn beim Betätigen der Toilette das strömende Wasser auf den Beutel einwirkt. Weist die Folie eine äußere Schicht eines wasserlöslichen Materials auf, dann ist es auch hier erforderlich, darauf zu achten, daß die Außenseite des Beutels trocken bleibt. Besteht die Beutelfolie ins­ gesamt aus 3-Hydroxybutyrat dann ist allerdings der Beu­ tel gegenüber äußerer Feuchtigkeit unempfindlich. Das Verfahren der Beseitigung solcher Beutel, d.h. das Hin­ zufügen einer Base zum Inhalt des Beutels ist jedoch nicht zufriedenstellend. Für eine ganze Reihe von Be­ nutzern kostet es überwindung, die Base dem Inhalt zu­ zufügen. Außerdem löst sich die Beutelfolie nur langsam auf, zumal das Auflösen nur dort stattfindet, wo die Beutelwand in Kontakt mit der alkalischen Flüssigkeit steht. Ist der Beutel nur halb voll, wie dies üblicher­ weise der Fall ist, dann löst sich derjenige Teil des Beutels nicht auf, der nicht in Kontakt mit dem alkali­ schen Medium steht. Ein nicht unerheblicher Teil des Beutels wird dadurch nicht aufgelöst über die Toilette abgespült und kann zu Verstopfungen führen, da nach dem Abspülen eine Auflösung der Beutelwand nicht mehr statt­ findet, da das Spülwasser üblicherweise einen neutralen pH-Wert aufweist. Weist zudem der Inhalt des Beutels einen niederen pH-Wert auf, dann ist es erforderlich, sehr viel alkalische Chemikalie dem Inhalt zuzugeben. Die hierbei zu verwendenden alkalischen Chemikalien sind gefährlich und können zu Verätzungen führen.

Ähnliche Probleme treten bei Windeln auf, die eine äußere wasserundurchlässige Schicht aufweisen. Diese äußere Schicht ist wasserunlöslich, so daß solche Windeln nicht über die Toilette beseitigt werden können.

Es besteht die Aufgabe, die wasserlösliche Folie so zu gestalten, daß die daraus hergestellten Sanitärgegen­ stände durch Abspülen in einer Toilette beseitigt werden können, ohne daß dabei die Gefahr einer Verstopfung der Toilette besteht.

Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merk­ malen des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Folie, der daraus hergestellten Gegenstände und ein Verfahren zur Beseitigung solcher Gegenstände ist den Unteransprüchen entnehmbar.

Die Folie weist eine erste Schicht auf, die bei dem aus der Folie hergestellten Gegenstand eine innere Schicht bildet. Diese erste Schicht ist gegenüber Wasser bei neutralem pH-Wert resistent. Die Folie weist eine zweite Schicht auf, die bei dem aus der Folie hergestellten Ge­ genstand eine äußere Schicht bildet. Diese äußere Schicht ist ebenfalls gegenüber Wasser mit neutralem pH-Wert resistent, wird jedoch von einem alkalischen Medium angegriffen. Zwischen diesen beiden Schichten kann eine weitere Schicht angeordnet sein, die sich auf­ löst, wenn sie mit Wasser in Kontakt kommt, wobei der pH-Wert des Wasser ohne Bedeutung ist.

Die erste und zweite Schicht bestehen bevorzugt aus meh­ reren Einzelschichten, um sicherzustellen, daß bei dieser ersten und zweiten Schicht keine dünnen Löcher vorhanden sind. Die erste Schicht kann wasserunlöslich sein, jedoch so dünn, daß sie jegliche mechanische Stabilität verliert, wenn die zweite und ggfs. auch die weitere Schicht sich aufgelöst haben.

Die weitere, mittlere Schicht ist bevorzugt diejenige, die der Folie die notwendige Festigkeit und Stabilität gibt.

Die Beseitigung der aus einer solchen Folie hergestellten Sanitärgegenstände ist auf einfache Weise durchführbar. Dem in einer Toilette stehenden Wasser wird eine Chemikalie zugegeben, die den pH-Wert des Wassers auf etwa 10 er­ höht. Der Sanitärgegenstand wird in dieses Wasser ge­ worfen, wobei sich infolge des hohen pH-Werts die erste Schicht auflöst. Gleiches gilt auch, wenn die Folie eine weitere, mittlere Schicht aufweist.

Die wasserlösliche Folie, daraus hergestellte Sanitär­ gegenstände und ein Verfahren zur Beseitigung solcher Gegenstände werden nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielhaft erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Beutel;

Fig. 2 einen Schnitt durch den Beutel längs der Linie II-II in Fig. 1;

Fig. 3 eine perspektivische Darstellung des Aufbaus der Beutelfolie;

Fig. 4 eine Darstellung zur Erläuterung des Verfahrens der Beseitigung eines Beutels und

Fig. 5 einen Schnitt durch eine Windel, bei der die wasserlösliche Folie Verwen­ dung findet.

Die Fig. 1 und 2 zeigen einen Ostomiebeutel 1, der die übliche längliche Form aufweist und aus zwei Wandungen 2 und 3 des gleichen flexiblen Materials besteht, die an ihrer Kante 4 durch Verschweißen miteinander verbunden sind, so daß ein dichter Beutel entsteht. In der einen Wandung 3 ist eine Öffnung 5 eingeschnitten, die sich im oberen Teil des Beutels befindet um die herum ein ring­ förmiger Klebeflansch 6 angeordnet ist, der um die Öff­ nung 5 herum mit der Wand 3 befestigt ist. Die andere Seite des Flansches dient zum Befestigen des Beutels an der Haut des Patienten um den Stoma herum. Oberhalb der Öffnung 5 ist in der Wand 3 ein Entlüftungsloch 7 vorge­ sehen, das mit einem Filter 8 abgedeckt ist.

Der Aufbau des Materials, aus dem der Beutel 1 besteht, ist neu und in Fig. 3 gezeigt. Die dort gezeigten Dicken der verschiedenen Schichten sind nicht maßstäblich wieder­ gegeben. Das Material der Wandungen 2 und 3 besteht aus drei Schichten, nämlich einer mittleren Folie 20, die an einer Seite eine innere Beschichtung 21 und an der äußeren Seite eine äußere Beschichtung 22 aufweist. Die innere Be­ schichtung 21 stellt die Innenseite des Beutels dar, die mit dem Inhalt des Beutels 1 in Kontakt kommt, während die äußere Schicht 22 die äußere Fläche des Beutels bildet. Die mittlere Folie 20 besteht aus einem in kaltem Wasser löslichen Polyvinylalkohol ausreichender Dicke, um dem Beutel die geforderte mechanische Stabilität zu geben und um den Beutel undurchlässig gegenüber Gerüchen zu machen. Die innere Schicht 21 wird gebildet aus einer Mischung von Polyvinylchlorid Acrylonitril-Copolymer mit 10 bis 20% Carboxyacrylcopolymer, wobei dieses Gemisch auf die innere Oberfläche der mittleren Folie 20 mit einer Dicke von etwa 5gm^-2 beschichtet ist. Bevorzugt ist die Dicke der Schicht 21 aufgebaut aus mindestens zwei Einzelschich­ ten, die nacheinander auf die Folie 20 aufgeschichtet wer­ den, um somit die Gefahr von kleinen Löchern in der Schicht 21 zu vermeiden. Die innere Schicht 21 bildet auf diese Weise eine flexible Barriere gegenüber Urin, Fäkalien und sonstigen Körperflüssigkeiten, wodurch verhindert wird, daß sich die mittlere Folienschicht 20 auflöst. Das Ma­ terial der inneren Schicht bricht jedoch auf bei Kontakt mit einem alkalischen Medium. Die Verwendung von Polyvinyl­ chlorid Acrylonitril-Copolymer in der Schicht 21 ermöglicht es, daß die inneren Schichten der beiden Wandungen 2 und 3 miteinander verschweißt werden können. Die innere Schicht 21 ist bevorzugt relativ dünn, so daß sie nur wenig zur mechanischen Stabilität des Beutels beiträgt, so daß diese Schicht auch nicht in der Lage ist, eine Toilette zu ver­ stopfen, sollte der Beutel weggespült werden, bevor sich die innere Schicht aufgelöst hat.

Die äußere Beschichtung 22 besteht aus Carboxylacrylsäure wie sie beispielsweise von der Firma Allied Colloid (Bezeichnung DP6-2 651W) in Handel gebracht wird. Diese Carboxylacrylsäure wird auf der mittleren Schicht 20 als 50%ige Lösung in Isopropanol aufgetragen. Alternativ dazu kann eine Mischung von Polyvinylchlorid und Methylacrylat verwendet werden. Die äußere Schicht 22 weist eine Dicke von etwa 5gm^-2 auf und besteht ebenfalls aus zwei aufein­ anderfolgend aufgetragenen Einzelschichten von 2,5gm^-2.

Die äußere Schicht 22 ist somit wasserresistent bei neu­ tralem pH-Wert, löst sich jedoch sehr schnell auf bei Kon­ takt mit einem alkalischen Medium. Andere Materialien, die im alkalischen Medium angegriffen werden, können eben­ falls Verwendung finden. Unter dem Begriff "angreifen" ist die Eigenschaft des Materials zu verstehen, sich in alka­ lischem Medium aufzulösen, zu dispergieren oder aufzubre­ chen.

Der Beutel 1, der aus diesem Material besteht, ist somit an seiner Außenseite durch die Schicht 22 geschützt, so daß nicht die Gefahr seiner Beschädigung besteht, wenn er beim Tragen in Kontakt mit Wasser kommt. Der Benutzer des Beutels kann daher Duschen oder Schwimmen, ohne daß sich dabei der Beutel auflöst. Dies ist von besonderer Bedeutung bei Beuteln, die mehr als einen Tag getragen werden, wie dies bei Ileostomypatienten der Fall ist.

Der Beutel 1 wird in einer konventionellen Toilette be­ seitigt, wie dies anhand der Fig. 4 beschrieben wird.

Der Benutzer schüttet zuerst eine Menge einer Chemikalie 40 in das Wasser der Toilette 41, welche ausreichend ist, um den pH-Wert des Wassers auf etwa 10 zu erhöhen. Bevor­ zugt besteht die Chemikalie aus einer Mischung aus Tri­ ethanolamin (einem wasserlöslichen Alkali) und einem Ten­ sid, wie beispielsweise einem ionischen Tensid, das Nat­ riumdioctyl Sulphosuccinat (z.B. Aerosol 0T75) in einem Gewichtsverhältnis von 5:1 enthält. Der pH-Wert dieser Mischung beträgt 11,5. Wird davon 0,5 Gewichtsprozent in Wasser gelöst, das eine Temperatur von 15°C aufweist, dann erhöht sich der pH-Wert auf 10. Die nicht aufgelöste Chemikalie ist daher nicht sehr aktiv, um für den Benutzer gefährlich zu werden, andererseits müssen nur geringe Men­ gen dem Wasser der Toilette zugefügt werden, damit die er­ forderliche Erhöhung des pH-Wertes eintritt. Die alkalische Mischung liegt bevorzugt in flüssiger Form vor, die dem Wasser der Toilette über eine Flasche, Spritze usw. zuge­ fügt wird. Alternativ dazu kann die alkalische Chemikalie in Form von Pulver oder Tabletten vorliegen, die sich bei Kontakt mit Wasser auflösen.

Der Beutel 1 wird durch Zusammenfalten des Klebeflansches 6 verschlossen und im Beutel enthaltene Luft tritt bei Druck auf den Beutel über die Ventilationsöffnung 7 aus. Der Beutel 1 wird sodann in das Wasser der Toilette 41 geworfen, so daß seine äußere Oberfläche in Kontakt mit dem alkalisch eingestellten Wasser kommt. Hierbei sollte ein möglichst großer Teil des Beutels rasch in Kontakt mit dem Wasser kommen, was durch das Tensid bewirkt wird, so daß das alkalisch eingestellte Wasser die äußere Schicht 22 aufzubrechen vermag. Durch das Aufbrechen dieser äußeren Schicht kommt sodann das Wasser der Toilette 41 in Kontakt mit der mittleren Folie 20, die somit über die aufgebro­ chenen und aufgelösten Stellen der äußeren Schicht die mittlere Folie auflöst. Nach einigen Minuten sind die äußere Schicht 22 und die mittlere Folie 20 im Wasser aufgelöst oder dispergiert, so daß nunmehr die innere Schicht durch das alkalisch eingestellt Wasser aufgebro­ chen wird. Bei Betätigung der Toilette wirkt das in Be­ wegung befindliche Wasser in der Toilette 41 zusätzlich auf die innere Schicht 21, wodurch deren Aufbrechen zu­ sätzlich begünstigt wird. Evtl. noch im Beutel 1 vorhan­ denes Gas entweicht durch den Filter 7 oder durch die Auf­ brechungen in der inneren Schicht 21, so daß nunmehr die restlichen Teile des Beutels mit dem Inhalt abgespült werden können, ohne daß die Gefahr der Verstopfung der Toilette besteht.

Der Flansch 6 kann ohne weiteres über die Toilette abge­ spült werden und besteht zu diesem Zweck aus einem Mate­ rial, welches bei Kontakt mit Wasser biegsam wird, wobei der Flansch eine Größe aufweist, die nicht die Gefahr einer Verstopfung der Toilette mit sich bringt.

Die alkalische Chemikalie 40 kann dem Wasser hinzugefügt werden, wenn, oder nachdem der Beutel in das Wasser ge­ worden wurde.

Der dreischichtige Aufbau des zuvor beschriebenen Materials macht es auch für andere Gegenstände, welche über die Toi­ lette abgespült werden sollen, verwendbar.

Verschiedene andere Materialien sind möglich. Beispiels­ weise ist es nicht erforderlich, daß das Material der inneren Schicht durch ein alkalisches Medium angegriffen wird. Die innere Schicht kann beispielsweise mechanisch so schwach ausgebildet sein, daß wenn die innere Folie sich aufgelöst hat, die innere Schicht nicht mehr zusammen­ hält und zerreißt, wenn eine Wasserströmung auf diese Schicht wirkt. Die innere Schicht kann dabei infolge des Wasserdrucks sich auflösen oder allein schon durch das Ge­ wicht des Inhalts des Beutels. Alternativ dazu besteht die Möglichkeit, daß das Material aus zwei Schichten aufge­ baut ist, wobei die äußere Schicht wasserunlöslich ist, jedoch im alkalischen Medium angegriffen wird und als mechanischer Träger für die innere Schicht dient, die aus einem dazu unterschiedlichen Material besteht, das wasserunlöslich ist.

Der Beutel kann außen mit Papier oder einem anderen wasser­ durchlässigen Material umhüllt sein vorausgesetzt, daß durch diese Umhüllung das alkalisch eingestellte Wasser hindurchdringt.

Das Verfahren des Auflösens des Beutels in das Wasser einer Toilette, welches durch Hinzufügen einer Chemikalie alkalisch eingestellt wird, kann auch verwendet werden bei Beuteln, die nur aus einer einzigen Schicht eines Mate­ rials besteht, das durch ein alkalisches Medium angegrif­ fen wird. Das Hinzufügen der alkalischen Chemikalie zum Wasser der Toilette stellt sicher, daß die gesamte Ober­ fläche des Beutels rasch in Kontakt mit dem alkalischen Wasser kommt, was im Gegensatz zum Stand der Technik steht, wo die alkalische Chemikalie den Beutelinhalt hin­ zugefügt werden muß.

Entsprechend kann auch vorgegangen werden beispielsweise mit Sanitärartikeln wie sie in Fig. 5 gezeigt sind. Diese Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch eine Babywindel 50, die eine Schicht 51 aus einem absorbierenden Material aufweist. Die eine Seite 52 dieses absorbierenden Materials steht in Kontakt mit der Haut des Kindes. Die Schicht 51 zerfällt in Wasser relativ leicht. Die andere Seite 53 des absor­ bierenden Materials ist mit einer Folie 54 verbunden, wel­ che wasserundurchlässig ist, so daß Feuchtigkeit von der Windel nicht nach außen dringen kann. Diese Folie 54 wird jedoch durch die Wirkung eines alkalischen Mediums aufge­ brochen, beispielsweise durch alkalisch eingestelltes Was­ ser in einer Toilette. Die Folie 54 besteht aus einer mitt­ leren Schicht 55 eines wasserlöslichen Materials, wie bei­ spielsweise aus Polyvinylalkohol, welche beidseits mit den Schichten 56 und 57 beschichtet ist, wobei das Material der Schichten 56 und 57 aus einem Material bestehen, das wasserresistent ist, sich jedoch auflöst oder aufbricht wenn es in Kontakt mit einem alkalischen Medium kommt. Bei diesem Material kann es sich beispielsweise um Carboxyl­ acrylsäure handeln. Im Gebrauch absorbiert die absorbierende Schicht 51 Urin, das jedoch wegen der Folie 54 nicht nach außen zu dringen vermag. Die Windel kann durch Einwerfen in die Toilette beseitigt werden, deren Wasser alkalisch eingestellt wird. Die Folie 54 löst sich wie vor be­ schrieben rasch auf, so daß die absorbierende Schicht 51 sich rasch auflösen kann, da bei dieser Schicht kein Zusammenhalt besteht, wenn sie ins Wasser kommt.

Claims (10)

1. Wasserlösliche Folie für Sanitärgegenstände, gekennzeichnet durch eine erste Schicht (21), die wasserunlöslich ist, jedoch eine geringe meachanische Festigkeit aufweist, und eine zweite Schicht (22), die unlöslich in Wasser bei neutralem pH-Wert ist, jedoch von alkalisch eingestelltem Wasser angegriffen wird und die mechanische Festigkeit der Folie bestimmt.

2. Folie nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zwischen der ersten und der zweiten Schicht (21, 22) eine weitere Schicht (20) an­ geordnet ist, die von Wasser angegriffen wird und die mechanische Festigkeit der Folie bestimmt, während die zweite Schicht (22) dünn ist und eine geringe mechani­ sche Festigkeit aufweist.

3. Folie nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die weitere Schicht (20) mit der ersten und zweiten Schicht (21, 22) beschichtet ist.

4. Folie nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die erste und zweite Schicht (21, 22) aus mehreren übereinander aufgetragenen Einzel­ schichten bestehen.

5. Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Schicht (21) unlöslich in Wasser mit neutralem pH-Wert ist, je­ doch von alkalisch eingestelltem Wasser angegriffen wird.

6. Beutel aus einer Folie nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Beutelinnenwand durch die erste Schicht 21 und die Beutelaußenwand durch die zweite Schicht (22) gebildet werden.

7. Sanitärgegenstand mit einer Feuchtigkeit absorbieren­ den Schicht, die auf eine Folie nach den Ansprüchen 1 bis 5 aufgebracht ist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die der absorbierenden Schicht (51) zugewandte Seite der Folie (54) die erste Schicht (53) ist.

8. Verfahren zur Beseitigung eines Beutels oder Sanitär­ gegenstands nach den Ansprüchen 6 oder 7 durch Ab­ spülen über eine Toilette, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das in der Toilette befindliche Wasser durch Beigabe einer Chemikalie alkalisch einge­ stellt wird, der Beutel oder Sanitärgegenstand in dieses Wasser geworfen und sodann die Toilette betätigt wird.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß dem Wasser ein Tensid beige­ geben wird.

10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Wasser auf einen pH-Wert von etwa 10 eingestellt wird.