DE3723649A1 - Indol-derivate, ihre herstellung und sie enthaltende arzneimittel - Google Patents

Indol-derivate, ihre herstellung und sie enthaltende arzneimittel

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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D209/00Heterocyclic compounds containing five-membered rings, condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom
    • C07D209/02Heterocyclic compounds containing five-membered rings, condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom condensed with one carbocyclic ring
    • C07D209/04Indoles; Hydrogenated indoles
    • C07D209/30Indoles; Hydrogenated indoles with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, directly attached to carbon atoms of the hetero ring
    • C07D209/42Carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals

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Description

Die Erfindung betrifft den in den Ansprüchen 1 bis 10 definierten Gegenstand.
Die Verbindungen der Formel I gemäß Anspruch 1 werden nachfolgend auch als Verbindungen gemäß der Erfindung bezeichnet.
Alk steht vorzugsweise für einen Alkylenrest mit 1 Kohlenstoffatom. Die Phenylringe des Diphenylalkyl-Restes sind vorzugsweise unsubstituiert. Sind sie jeweils substituiert, so sind sie vorzugsweise mono- substituiert, insbesondere in meta- oder para-, insbesondere in para- Stellung. Sind sie jeweils disubstituiert, so sind sie in orto- oder meta- und para-Stellung, vorzugsweise in meta- und para-Stellung di-substituiert. Sind sie substituiert, so sind sie vorzugsweise durch Halogen oder Alkoxy, insbesondere durch Halogen substituiert, vorzugsweise sind die Substituenten identisch.
Alkyl und/oder Alkoxy enthalten vorzugsweise 1 bis 3, insbesondere 1 Kohlenstoffatom(e). Halogen bedeutet vorzugsweise Fluor, Chlor oder Brom, insbesondere Fluor.
Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verbindungen stellen die Verbindungen der Formel Ia dar
worin
R₁′für H oder Methyl R₂′für Phenyl oder p-Fluorphenyl R₃′für Phenyl, p-Fluorphenyl oder 4-Pyridinyl und Alk′für Methylen stehen
und deren Säureadditionssalze mit pharmakologisch unbedenklichen Säuren.
Man gelangt zu Verbindungen der Formel I unter Verwendung des im Anspruch 4 beschriebenen Verfahrens. Das Verfahren kann unter Verwendung von für die Herstellung analoger Verbindungen bekannten Bedingungen erfolgen, wie sie in den nachfolgenden Beispielen im einzelnen dargestellt wird. Eine Verfahrensweise besteht darin, daß man die Verbindungen der Formel II und III zusammen mit einem Kondensationsmittel wie Dicyclohexylcarbodiimid und N-Hydroxybenzotriazol in einem organischen Lösungsmittel beispielsweise Ethanol, Tetrahydrofuran oder Dioxan löst und die Lösung bei Raumtemperatur (ca. 25°C) während ca. 24 Stunden rührt.
Vorprodukte der Verbindungen der Formel II sind Verbindungen, die in Verbindungen der Formel II umsetzt werden können, z. B. durch entsprechende Schutzgruppenabspaltung oder Umwandlung.
Aus dem Reaktionsgemisch können die erfindungsgemäßen Verbindungen nach bekannten Methoden, isoliert und z. B. durch Umkristallisation, Chromatographie usw. gereinigt werden.
Die erfindungsgemäßen Erfindungen können in freier Form, d. h. normalerweise als Base, oder in Salzform vorliegen. Aus den Verbindungen in freier Form lassen sich in bekannter Weise Salze z. B. Säureadditionssalze z. B. mit Chlorwasserstoff-, Malon-, Malein- oder Furmarsäure gewinnen und umgekehrt.
Falls in den Verbindungen der Formel I R₂ und R₃ voneinander verschiedene Bedeutungen besitzen, so können diese sowohl als Racemate als auch als optisch aktive Formen auftreten. Die einzelnen Enantiomeren der erfindungsgemäßen Verbindungen können auf an sich bekannte Weise erhalten werden, z. B. durch Verwendung der entsprechenden Enantiomere bzw. Racemate der Ausgangsverbindungen oder durch fraktionierte Kristallisation von Salzen einzelner Racemate mit optisch aktiven Säuren.
Die als Ausgangsverbindungen verwendeten Verbindungen der Formel II sind neu und können hergestellt werden, indem man Verbindungen der Forme IV,
worin R₁ obige Bedeutung besitzt, mit einem entsprechenden ω-Halogencarbonsäure (C1-4)alkylester - wie im Beispiel 7, Abschnitt a) beschrieben - oder - falls Verbindungen der Formel I hergestellt werden sollen, worin n = 2 - einem Acrylsäurealkyl(C1-4)alkylester - wie im Beispiel 3, Abschnitt a) - beschrieben - umsetzt und die erhaltenen Verbindungen der Formel VI,
worin n und Alk obige Bedeutung besitzen, anschließen - wie Beispiel 7, Abschnitt b) beschrieben - zu Verbindungen der Formel II hydrolysiert.
Die im obigen Verfahren als Ausgangsverbindungen verwendeten Verbindungen der Formel IV sind neu und bilden ebenfalls einen Teil der vorliegenden Erfindung. Die Verbindungen der Formel IV sind wertvolle Zwischenverbindungen zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I.
Zu den Verbindungen der Formel IV kann man unter Verwendung des im Anspruch 6 beschriebenen Verfahrens gelangen.
Die Reduktion von Verbindungen der Formel V erfolgt zweckmäßigerweise mit Hilfe von nascierendem Wasserstoff, der beispielsweise durch Einwirkung von Säuren beispielsweise Chlorwasserstoffsäure auf Eisenpulver entsteht, in einem Lösungsmittel beispielsweise Ethanol.
Zu den als Ausgangsverbindungen verwendeten Verbindungen der Formel V kann man gelangen, indem man eine 4-Nitroindol-2-carbonsäure mit Thionylchlorid in das entsprechende Säurechlorid überführt, daraus durch Umsetzung mit Ammoniak zum entsprechenden 4-Nitroindol-2-carboxamid gelangt, woraus man durch Wasserabspaltung das entsprechende 4-Nitroindol- 2-carbonitril erhält. Durch Umsetzung des 4-Nitroindol-2-carbonitrils mit einem Alkylhalogenid, vorzugsweise Alkyljodid auf an sich bekannte Weise gelangt man zu den in Stellung 1 durch Alkyl substituierten 4-Nitroindol-2-carbonitrilen.
Die Einzelheiten dieser Verfahren sind in den Beispielen 1 und 2 beschrieben.
Die Ausgangsverbindungen der Formel III sind bekannt und können unter Verwendung bekannter Verfahren - beispielsweise gemäß den Beispielen 4 und 5, jeweils zweiter Abschnitt - aus bekannten Ausgangsverbindungen hergestellt werden.
In den nachfolgenden Beispielen erfolgen alle Temperaturangaben in Celsiusgraden, ohne Korrektur.
Beispiel 1 4-Aminoindol-2-carbonitril a) 4-Nitroindol-2-carboxamid
24,7 g 4-Nitroindol-2-carbonsäure (JACS. 80, 4621) werden in 400 ml Benzol suspendiert und mit 50 ml Thionylchlorid versetzt. Diese Mischung wird 4½ Stunden bei 60° gerührt. Der dabei entstehende dicke Brei wird im Vakuum eingedampft und gut getrocknet. Dieser trockene Rückstand wird in 200 ml Dioxan suspendiert und mit 200 ml konzentriertem wäßrigem Ammoniak versetzt. Dieses Reaktionsgemisch wird ½ Stunde bei Raumtemperatur gut durchgeschüttelt, anschließend mit 1 l Wasser verdünnt, der Niederschlag abfiltriert, mit Wasser gut gewaschen und im Vakuum bei 60° getrocknet. Die Titelverbindung schmilzt bei 175-176°.
b) 4-Nitroindol-2-carbonitril
Die Suspension von 10,25 g 4-Nitroindol-2-carboxamid in 40 ml Phorphoroxychlorid wird 2 Stunden bei 90° gerührt, anschließend zur Trockne verdampft und im Vakuum gut getrocknet. Der so erhaltene Rückstand wird mit 20 ml Wasser gut verrührt und die ungelöste Titelverbindung abfiltriert, mit Wasser gewaschen und im Vakuum bei 70° getrocknet. Smp. = 248-250°.
c) 4-Aminoindol-2-carbonitril
Zur Suspension von 39,2 g 4-Nitroindol-2-carbonitril und 35,7 g Eisenpulver in 420 ml 50%igem wäßrigem Ethanol tropft man bei Siedehitze innert 2 Stunden eine Mischung von 3 ml konz. Chlorwasserstoffsäure in 210 ml Ethanol. Dieses Reaktionsgemisch wird über Nacht am Rückfluß gekocht, heiß filtriert und das Filtrat im Vakuum zur Trockne verdampft. Der erhaltene dunkle Rückstand wird in Essigester gelöst und über Kieselgel chromatographiert. Die Titelverbindung kristallisiert aus Essigester in gelben Kristallen vom Smp. 155-156°.
Beispiel 2 4-Amino-1-methylindol-2-carbonitril a) 1-Methyl-4-nitroindol-2-carbonitril
Eine Mischung von 14,3 g 4-Nitroindol-2-carbonitril, 12,2 ml Methyljodid von 21,1 g Pottasche in 200 ml Methylethylketon wird 2½ Stunden am Rückfluß zum Sieden erhitzt. Dieses Reaktionsgemisch wird anschließend im Vakuum zur Trockne verdampft, der Rückstand mit Essigester versetzt und mehrmals mit Wasser extrahiert. Der nach dem Trocknen und Eindampfen des Essigesters verbleibende kristalline Rückstand ergibt beim Umkristallisieren aus Methanol die Titelverbindung vom Smp. 182-184°.
b) 4-Amino-1-methylindol-2-carbonitril
Zu einer Mischung von 13,9 g 1-Methyl-4-nitroindol-2-carbonitril und 11,9 g Eisenpulver in 150 ml 50%igem wäßrigem Ethanol gibt man bei Siedehitze innert 2 Stunden eine Lösung von 1,2 ml konz. Salzsäure in 80 ml Ethanol. Dieses Reaktionsgemisch wird über Nacht am Rückfluß gekocht, heiß filtriert und das Filtrat im Vakuum zur Trockne verdampft. Der dunkle kristalline Rückstand wird in Essigester gelöst und über Silicagel chromatographiert. Die Titelverbindung kristallisiert aus Essigester in mauvefarbigen Kristallen vom Smp. 160-161°.
Beispiel 3 N-(2-Cyan-4-indolyl)-3-aminopropionsäure-4-(diphenylmethyl)piperazid- a) N-(Cyan-4-indolyl)-3-aminopropionsäure-ethylester
Die Mischung von 15,5 g 4-Aminoindol-2-carbonitril, 22,5 ml Acrylsäure- ethylester und 3,5 ml Eisessig werden 18 Stunden auf 100° erhitzt. Nach dem Entfernen der flüchtigen Anteile im Vakuum wird der Rückstand in Essigester gelöst und mehrmals mit verdünnter Natriumcarbonatlösung ausgeschüttelt. Nach dem Trocknen und Eindampfen der organischen Phase wird die Titelverbindung durch Kristallisation aus Ether in nahezu farblosen Kristallen erhalten. Smp. 112-115°.
b) N-(2-Cyan-4-indolyl)-3-aminopropionsäure
17,1 g N-(2-Cyan-4-indolyl)-3-aminopropionsäure-ethylester werden in 150 ml Ethanol und 150 ml 2N Natronlauge 3½ Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wird die Reaktionslösung im Vakuum auf ca. ¹/₃ des ursprünglichen Volumens eingeengt und mit 2N Chlorwasserstoffsäure neutralisiert. Das ausgefallene ölige Rohprodukt wird mit Essigester extrahiert, die organische Phase über Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Die Titelverbindung bleibt als dunkler Schaum zurück und wird ohne weitere Reinigung in der nächsten Stufe eingesetzt.
c) N-(2-Cyan-4-indolyl)-3-aminopropionsäure-4-(diphenylmethyl)- piperazid
Die Mischung von 1,9 g N-(2-Cyan-4-indolyl)-3-amino-propionsäure, 2,1 g N-Diphenylmethylpiperazin, 1,8 g Dicyclohexylcarbodiimid und 1,12 g N-Hydroxybenzotriazol in 30 ml Tetrahydrofuran wird 24 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend werden 0,5 ml Eisessig zugegeben und noch 20 Minuten gerührt. Das nach dem Filtrieren und Eindampfen verbleibende dunkle Öl wird in Essigester aufgenommen, mit 1N wäßriger Methansulfonsäure extrahiert, die wäßrigen Extrakte werden mit Ammoniak alkalisch gestellt und das ausgefallene Rohprodukt filtriert. Durch Umkristallisation aus Methanol erhält man die Titelverbindung in Form von weißen Kristallen vom Smp. 220-222°.
Beispiel 4 N-(2-Cyan-4-indolyl)-3-aminopropionsäure-4-[bis(3-pyridinyl) methyl]piperazid
Analog Beispiel 3, Abschnitt c) erhält man bei Verwendung von 1-[Bis- (3-pyridinyl)methyl]piperazin die Titelverbindung. Smp. 167-168°. (weiße Kristalle aus Methylenchlorid/Ether).
Das als Ausgangsmaterial verwendete 1-[Bis(3-pyridinyl)methyl]piperazin erhält man durch Reduktion des Di-(3-pyridinyl)ketons mit Natriumborhydrid, Mesylierung des erhaltenen Carbinols, Umsetzung des Mesylates mit N-Formyl-piperazin und anschließende Abspaltung der Formylgruppe.
Beispiel 5 (R,S)-N-(2-Cyan-4-indolyl)-3-aminopropionsäure-4-[(4- pyridinyl-phenyl)methyl]piperazid
Analog Beispiel 3, Abschnitt c) erhält man bei Verwendung von (R,S)- 1-[(4-pyridinyl-phenyl)methyl]piperazin die Titelverbindung. Weiße Kristalle aus Methylenchlorid/Ether, Smp. 194-196°.
Das als Ausgangsmaterial verwendete (R,S)-1-[(4-Pyridinyl-phenyl)- methyl]piperazin erhält man durch Reduktion des 4-Pyridinyl-phenylketons mit Natriumborhydrid, Verschmelzen des Carbinols mit N-(Carbethoxypiperazin) bei 160° und anschließende alkalische Hydrolyse der Carbethoxygruppe.
Beispiel 6 N-(2-Cyan-1-methyl-4-indolyl)-3-aminopropionsäure-4-(diphenylmethyl)- piperazid
Analog Beispiel 3, Abschnitt c) erhält man bei Verwendung von N-(2-Cyan-1-methyl-4-indolyl)-3-aminopropionsäure die Titelverbindung, welche durch Chromatographie an Kieselgel in reiner Form als Schaum erhalten wird.
Beispiel 7 N-(2-Cyan-4-indolyl)glycin-4-(diphenylmethyl)piperazid a) N-(2-Cyan-4-indolyl)glycin-ethylester
Die Mischung von 12,5 g 4-Aminoindol-2-carbonitril und 4,4 ml Bromessigsäure-ethylester in 1000 ml Ethanol wird 5 Stunden am Rückfluß zum Sieden erhitzt. Nach dem Abkühlen wird das als schwerlösliches Hydrobromid auskristallisierte 4-Aminoindol-2- carbonitril abfiltriert, das Filtrat zur Trockne verdampft und der Rückstand zwischen Essigester und 2N wäßrigem Ammoniak verteilt. Nach dem Trocknen und Eindampfen der organischen Phase kristallisiert die Titelverbindung aus Ether in weißen Prismen vom Smp. 146-148°.
b) N-(2-Cyan-4-indolyl)glycin
2,8 g N-(2-Cyan-4-indolyl)glycin-ethylester werden in 25 ml Ethanol und 25 ml 2N Natronlauge 3 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wird die Reaktionslösung im Vakuum auf ca. ¹/₃ des ursprünglichen Volumens eingeengt und mit 2N Chlorwasserstoffsäure neutralisiert. Das ausgefallene ölige Rohprodukt wird mit Essigester extrahiert, die organische Phase über Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Die Titelverbindung kristallisiert aus Essigester in beigen Prismen vom Smp. 160-161°.
N-(2-Cyan-4-indolyl)glycin-4-(diphenylmethyl)piperazid
Analog Beispiel 3, Abschnitt c) erhält man bei Verwendung von N-(2-Cyan-4-indolyl)glycin die Titelverbindung in weißen Prismen vom Smp. 219-222° durch Kristallisation aus Methanol.
Beispiel 8 N-(2-Cyan-4-indolyl)-4-aminobuttersäure-4-(diphenylmethyl) piperazin a) N-(2-Cyan-4-indolyl)-4-aminobuttersäure-ethylester
Analog Beispiel 7, Abschnitt a) erhält man bei Verwendung von 4-Brombuttersäure-ethylester die Titelverbindung in hellen Kristallen vom Smp. 153-154° durch Kristallisation aus Essigester.
b) N-(2-Cyan-4-indolyl)-4-aminobuttersäure
Analog Beispiel 7, Abschnitt b) erhält man bei der alkalischen Hydrolyse von N-(2-Cyan-4-indolyl)-4-aminobuttersäure-ethylester die Titelverbindung; bräunlicher Schaum, der ohne weitere Reinigung in der nächsten Stufe verwendet werden kann.
c) N-(2-Cyan-4-indolyl)-4-aminobuttersäure-4-(diphenylmethyl) piperazid
Analog Beispiel 3, Abschnitt c) erhält man bei Verwendung von N-(2-Cyan-4-indolyl)-4-aminobuttersäure die Titelverbindung; beige Kristalle aus Methanol, Smp. 154-155°.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen in freier Form oder in Form ihrer physiologisch verträglichen Salze zeichnen sich durch interessante pharmakodynamische Eigenschaften aus. Sie können als Arzneimittel verwendet werden.
Dies geht aus Standard-Tests hervor.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen kardiotone Eigenschaften. Sie bewirken an der mit Inactin(R) narkotisierten Ratte in einer Dosis von etwa 0,03 mg/kg bis etwa 3 mg/kg i. v. eine Zunahme der Kontraktionskraft des Linksventrikels. Mit der Verbindung des Beispiels 5 beträgt die Zunahme 12% bzw. 61% bei Dosen von 0,1 und 1,0 mg/kg i. v. Die entsprechenden Werte für Amrinon betragen 7% und 29%.
Am isolierten, akut insuffizienten Kaninchenherz können Kontraktionskraftzunahmen bei Dosen von etwa 0,1 µg/min bis etwa 100 µg/min festgestellt werden. So werden für die Verbindungen des Beispiels 5 Zunahmen von 7% bzw. 47% bei Dosen von 10 bzw. 100 µg/min festgestellt. Mit Amrinon beträgt die Kontraktionskraftzunahme 3% bei 100 µg/min und 15% bei 2000 µg/min.
Dieser Test wird wie folgt durchgeführt:
Beim Versuch handelt es sich um eine apparative modifizierte im Prinzip jedoch unveränderte Methode nach LANGENDORFF (1985). Männliche Kaninchen (2,2 bis 2,5 kg) erhalten 5 mg/kg Heparin i. v. injiziert, sie werden 10 Minuten später durch Nackenschlag getötet und durch Öffnen der Halsschlagader entblutet. Nach Öffnen des Brustraums wird eine Kanüle in die Aorta eingebunden und diese mit Sauerstoff angereichert (95% O₂ und 5% CO₂) Tyrodelösung von 37°C durchströmt. Die Ryrodelösung hat die folgende Zusammensetzung (g/Liter): NaCl 8 g; KCl 0,2 g; CaCl₂ 0,2 g; MgCl₂ 0,1 g; NaHCO₃ 1 g; NaH₂PO₄ 0,05 g; Glucose 1 g. Nachdem das Herz freipräpariert ist, wird es an die Perfusionsapparatur gehängt. Das Herz wird unter einem konstanten Druck von 60 cm H₂O (44 mmHg) perfundiert. Unter Schonung der Koronagefäße wird ein Strain-gauge an die linke Kammerwand befestigt. Die Reizelektroden für die elektrische Stimulation werden in den rechten Vorhof gesteckt und mit einem Grass-Stimulator Typ S5 verbunden. Die linksventrikuläre Kontraktionskraft, mit einem Strain-gauge isometrisch in Gramm gemessen, wird auf einem Schwarzer-Schnellschreiber aufgezeichnet. Um die Empfindlichkeit der Herzen zu erhöhen, werden die Organe mit hohen Isoprenalin-Konzentrationen geschädigt. Zwei- bis dreimal wiederholte, 10minütige Infusionen von 0,5 oder 1 µg/min Isoprenalin führen im Anschluß an die Infusionen zu einer Kontraktionskraft-Abnahme. Als Kriterium für ein akut insuffizientes Herz wird eine Kontraktionskraftabnahme von ca. 40% festgelegt. Die Testsubstanz wird jeweils während 10 Minuten infundiert.
Aufgrund dieser Wirkung können die erfindungsgemäßen Verbindungen als Kardiotonika z. B. in der Therapie der Herzinsuffizienz Verwendung finden.
Für oben genannte Anwendung als Kardiotonika variiert die zu verwendende Dosis je nach verwendeter Substanz, Art der Verabreichung und der gewünschten Behandlung. Im allgemeinen werden aber befriedigende Resultate mit einer täglichen Dosis von ungefähr 0,1 bis ungefähr 10 mg pro kg Körpergewicht erreicht; die Verabreichung kann nötigenfalls in 2 bis 4 Anteilen oder auch als Retardform erfolgen. Für größere Säugetiere liegt die Tagesdosis im Bereich von ungefähr 1 bis ungefähr 500 mg; geeignete Dosierungsformen für z. B. orale oder nicht orale Verabreichung enthalten im allgemeinen etwa 0,25 bis etwa 250 mg neben festen oder flüssigen Trägersubstanzen.
Außerdem besitzen die erfindungsgemäßen Verbindungen antiarrhythmische Eigenschaften. Sie bewirken eine Verlängerung der funktionellen Refraktärzeit im linken Meerschweinchenvorhof bei Badkonzentrationen von etwa 10-7 M bis etwa 10-4 M (R. Hof und G. Scholtysik, J. Cardiovasc. Pharm. 5 [1983] 176-183).
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können daher ebenfalls als Antiarrhythmika z. B. zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen, wie der supraventrikulären Tachykardie oder der Fibrillation eingesetzt werden.
Für obengenannte Anwendung als Antiarrhythmika variiert die zu verwendende Dosis je nach verwendeter Substanz, Art der Verabreichung und der gewünschten Behandlung. Im allgemeinen werden aber befriedigende Resultate mit einer täglichen Dosis von ungefähr 0,01 bis ungefähr 10 mg pro kg Körpergewicht erreicht; die Verabreichung kann nötigenfalls in 2 bis 4 Anteilen oder auch als Retardform erfolgen. Für größere Säugetiere liegt die Tagesdosis im Bereich von ungefähr 0,1 mg bis ungefähr 500 mg; geeignete Dosierungsformen für z. B. orale oder nicht orale Verabreichung enthalten im allgemeinen etwa 0,025 mg bis etwa 250 mg neben festen oder flüssigen Trägersubstanzen.
Bevorzugt ist die Verbindung des Beispiels 5.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen in freier Form oder in Form ihrer physiologisch verträglichen Salze können allein oder in geeigneter Dosierungsform verabreicht werden. Die Arzneiformen, z. B. eine Lösung oder eine Tablette, können analog zu bekannten Methoden hergestellt werden.
Gegenstand der Erfindung sind daher auch Arzneimittel, die die erfindungsgemäßen Verbindungen in freier Form oder in Form ihrer physiologisch verträglichen Salze enthalten, sowie die Verwendung der Verbindungen gemäß der Erfindung zur Herstellung dieser zur Behandlung der Herzinsuffizienz und von Herzrhythmusstörungen geeigneten Arzneimittel. Für ihre Herstellung können die in der Pharmazie gebräuchlichen Hilfs- und Trägerstoffe verwendet werden.

Claims (10)

1. 4-Amino-indole der Formel I, worinR₁für Wasserstoff oder (C1-4)Alkyl steht und R₂ und R₃jeweils gleich oder verschieden sind und ein gegebenenfalls durch Halogen, (C1-4)Alkyl oder (C1-4)Alkoxy mono- oder di-substituiertes Phenyl, einen 2-, 3- oder 4-Pyridinyl- oder einen 2- oder 3-Thienyl-Rest, Alk einen Alkylenrest mit 1-4 Kohlenstoffatomen und n 1, 2 oder 3 bedeutenund deren Säureadditionssalze mit pharmakologisch annehmbaren Säuren.
2. Die im Anspruch 1 definierten Verbindungen, worin R₂ und R₃ voneinander verschiedene Bedeutungen besitzen, in racemischer oder in enantiomerer Form.
3. Verbindungen der Formel I sind: N-(2-Cyan-4-indolyl)-3-aminopropionsäure-4-(diphenoxymethyl)piperazi-d
N-(2-Cyan-4-indolyl)-3-aminopropionsäure-4-[bis(3-pyridinyl)methyl]-- piperazid
(R,S)-N-(2-Cyan-4-indolyl)-3-aminopropionsäure-4-[(4-pyridinylphenyl-) methyl]piperazid
N-(2-Cyan-1-methyl-4-indolyl)-3-aminopropionsäure-4-(diphenylmethyl)-- piperazid
N-(2-Cyan-4-indolyl)glycin-4-(diphenylmethyl)piperazid
N-(2-Cyan-4-indolyl)-4-aminobuttersäure-4-(diphenylmethyl)piperazid.-
4. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I und ihren Säureadditionssalzen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen der Formel II, worin R₁ und n die im Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzen oder deren Vorprodukte mit einem Piperazin-Rest der Formel III, worin R₂, R₃ und Alk die im Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzen, umsetzt und die erhaltenen Verbindungen der Formel I gegebenenfalls in ihre Salze mit pharmakologisch annehmbaren Säuren überführt.
5. Verbindungen der Formel IV, worin R₁ die im Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt und deren Säureadditionssalze.
6. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel IV und ihren Säureadditionssalzen gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen der Formel V, worin R₁ die im Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt, reduziert und die erhaltenen Verbindungen der Formel IV gegebenenfalls in ihre Säureadditionssalze überführt.
7. Arzneimittel, dadurch gekennzeichnet, daß sie die im Anspruch 1 definierten Verbindungen in freier Form oder in Form ihrer physiologisch verträglichen Säureadditionssalze enthalten.
8. Verwendung der im Anspruch 1 definierten Verbindungen in freier Form oder in Form ihrer physiologisch verträglichen Säureadditionssalze zur Behandlung der Herzinsuffizienz und von Herzrhythmusstörungen.
9. Die im Anspruch 1 definierten Verbindungen in freier Form oder in Form ihrer physiologisch verträglichen Säureadditionssalze zur Verwendung als Arzneimittel.
10. Verwendung der im Anspruch 1 definierten Verbindungen zur Herstellung von Arzneimitteln mit Wirkung gegen Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO2007071035A1 (en) * 2005-12-19 2007-06-28 Neuromed Pharmaceuticals Ltd. Heterocyclic amide derivatives as calcium channel blockers

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