DE3723152C2 - Scharnieranordnung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Scharnieranordnung, mit einem ersten Element, das eine Anzahl im Abstand voneinander liegender Drehkörper bildet, und einem zweiten Element, das zumindest einen Lagerkörper bildet, der zwischen zwei benachbarten Drehkörpern des ersten Elements zu liegen kommen soll, wobei die Drehkörper des ersten Elements und der Lagerkörper des zweiten Elements ineinander eingreifende Einrichtungen aufweisen, die es ermöglichen, Drehkörper und Lagerkörper drehbar miteinander zu verbinden, und wobei das zweite Element zusätzlich eine Einrichtung aufweist, mittels welcher der von ihm getragene Lagerkörper mit einem Bauelement verbindbar ist, an welchem das erste Element scharnierartig befestigt ist.

Behälter mit einer Scharnieranordnung dieser Bauart wurden bereits hergestellt und vollständig aus Kunststoff gefertigt. Jedoch muß beim Entwurf derartiger Behälter darauf geachtet werden, sicherzustellen, daß die Scharnieranordnung in zufriedenstellender Weise arbeitet und daß die Bauelemente in geeigneter Weise miteinander verbunden werden.

Aus der GB 1 349 771 ist ein Behälter bekannt, an dem ein Deckel über eine gattungsgemäße Scharnieranordnung schwenkbar angeordnet ist. Der Deckel weist voneinander beabstandete hülsenförmige Abschnitte auf, in die Lagerkörper mit Vorsprüngen einschnappbar sind. Die Lagerkörper sind integral am Behälter befestigt. Der mittlere Lagerkörper weist in seiner Mitte einen Schlitz zwischen den beiden Vorsprüngen auf, damit diese beiden Vorsprünge bei der Montage des Deckels an den Behälter etwas zusammengedrückt werden können, um so in die zugehörigen Hülsen einzuschnappen. Der Behälter besteht aus starrem Plastik und der Deckel ist aus Metallblech gefertigt. Zur Montage der starren Scharnierelemente werden die mittleren Vorsprünge zusammengedrückt.

Bisherige Versuche zur Bereitstellung von Behältern dieser Bauart haben somit die Anordnung von Scharnieren einschließlich eingesetzter Drehzapfen umfaßt, wobei einige Drehzapfen am Behälter und einige Drehzapfen am Klapparm angebracht sind. Die Drehzapfen sind mit zusammenarbeitenden Vorsprüngen und Ausnehmungen ausgestattet worden. Die Vorsprünge und Ausnehmungen aufweisenden Drehzapfen müssen mit sehr hoher Präzision gefertigt werden, was die Verwendung verhältnismäßig teurer Werkzeuge bedingt, und somit waren die Werkzeuge zur Herstellung der Behälter und die Werkzeuge zur Herstellung der Klapparme kostspielig.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Scharnieranordnung zu schaffen, die einfach und kostengünstig in der Herstellung ist.

Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß die Verbindung des zweiten Elements mit dem Bauelement lösbar ist und daß das erste Element mit zumindest einem zweiten Element verbunden wird, während zumindest eines der beiden Elemente, das aus Kunststoff besteht, sich in einem heißen verformbaren Zustand befindet.

Durch die lösbare Verbindung des zweiten Elements mit dem Bauelement kann die Fertigung und die Montage der Komponenten der Scharnieranordnung separat vom Behälter erfolgen und der Behälter selbst kann mit einem verhältnismäßig kostengünstigen Werkzeug hergestellt werden, da nirgends am Behälter sehr enge Fertigungstoleranzen erforderlich sind.

Vorzugsweise umfaßt die Einrichtung des zweiten Elements zur lösbaren Verbindung mit dem Bauelement mindestens ein Steckelement, das in eine Öffnung oder eine Ausnehmung, die in dem Bauelement vorhanden ist, einsteckbar ist und darin gehalten ist.

Zweckmäßig sind die Drehkörper am ersten Element jeweils mit Vorsprüngen ausgestattet, die sich in dem zwischen den Drehkörpern verbleibenden Raum in Richtung zum nächsten benachbarten Drehkörper erstrecken und der am zweiten Element vorgesehene Lagerkörper ist mit Ausnehmungen ausgestattet, die die Vorsprünge aufnehmen.

Vorteilhafterweise sind die Lagerkörper des zweiten Elements jeweils mit Vorsprüngen ausgestattet und die Drehkörper am ersten Element sind jeweils mit Ausnehmungen ausgestattet, die die Vorsprünge aufnehmen.

Vorzugsweise ist das erste Element als Klapparm ausgebildet und das oder jedes zweite Element ist mit einer Wand eines Behälters derart verbunden, daß der Klapparm in solcher Lage schwenkbar am Behälter angebracht ist, daß er in eine erste Stellung verschwenkt werden kann, in der er die Behälteröffnung zum Teil verschließt, und daß er in eine zweite Stellung verschwenkt werden kann, in der er die Behälteröffnung nicht beeinträchtigt.

Zweckmäßig bilden bei einem Behälter mit zwei an den Oberseiten einander gegenüberliegender Seitenwände des Behälters befestigten Klapparmen die Klapparme zusammen mit jeweils zumindest einem zweiten, lösbar mit dem Behälter verbundenen Element Scharnieranordnungen der vorstehend beschriebenen Art.

Zum besseren Verständnis der Erfindung und zur Erläuterung weiterer Merkmale derselben wird die Erfindung anschließend in Verbindung mit den anliegenden Zeichnungen beispielhaft erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines typischen Behälters mit einer erfindungsgemäßen Scharnieranordnung,

Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Klapparm des in Fig. 1 dargestellten Behälters, und

Fig. 3 eine auseinandergezogene Darstellung, die einen Teil des in Fig. 2 gezeigten Klapparms, ein Verbindungselement, das einen Drehzapfen trägt, und einen Teil des Behälters darstellt.

Es wird einleitend auf die Fig. 1 der anliegenden Zeichnungen Bezug genommen, wonach ein erfindungsgemäßer Behälter aus einem im wesentlichen rechteckförmigen Behälter mit einer Grundfläche (2), zwei verhältnismäßig langen, einander gegenüberliegenden Seitenwänden (3, 4) und zwei sich gegenüberliegenden, verhältnismäßig kurzen Stirnwänden (5, 6) besteht. Der Behälter kann durch Spritzgießen eines jeden der Bauteile des Behälters mit einem geeigneten Kunststoff hergestellt werden.

Am Behälter ist jeweils im Bereich der Oberseite einer jeden der kurzen Stirnwände (5, 6) ein schwenkbar befestigter Klapparm oder Bügelarm (7, 7′) angebracht. Die Klapparme sind identisch, so daß nur ein Klapparm näher erläutert wird. Die genaue Art der Schwenkverbindung zwischen dem Klapparm und dem Behälter wird nunmehr näher beschrieben, jedoch wird darauf hingewiesen, daß der Klapparm mit einer Anzahl Drehkörper (8, 9, 10, 11) ausgestattet ist, zwischen denen zugeordnete Lagerkörper (12, 13, 14) liegen, die am Behälter befestigt sind. Es wird darauf hingewiesen, daß der Klapparm (7) in eine Innenposition verschwenkt werden kann, die in Fig. 1 dargestellt ist, denn ein ähnlicher Behälter auf der Oberseite des Behälters gestapelt werden soll, oder daß der Klapparm in eine Außenposition verschwenkt werden kann, indem er in Richtung des Pfeils (15) gedreht wird, wenn der Behälter in Eingriff mit einem weiteren ähnlichen Behälter gelangen soll.

Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist der Klapparm (7) mit Drehkörpern (8, 9, 10, 11) ausgestattet, die einstückig mit dem Klapparm geformt sind. Zwischen den benachbarten Drehkörpern sind Zwischenräume gebildet und an den Stirnwänden der Drehkörper, die gegen die Zwischenräume weisen, sind zylindrische, vorstehende Vorsprünge (16) angebracht. Der Hauptabschnitt des Klapparmes bildet eine Ausnehmung (17), die eng passend einen Teil der Grundfläche eines zugeordneten Behälters beim Stapeln derselben aufnimmt. Es wird darauf hingewiesen, daß der Klapparm in einer zweiteiligen Form hergestellt werden kann. Der Klapparm muß mit einer verhältnismäßig engen Toleranz gefertigt werden, jedoch ist das zum Formen des Klapparmes erforderliche Werkzeug verhältnismäßig klein und daher nicht sehr kostspielig.

Es wird nunmehr auf die Fig. 3 der anliegenden Zeichnungen Bezug genommen, in der ein Teil des zwischen den Drehkörper (9, 10) liegenden Klapparmes dargestellt ist.

Zylindrische Vorsprünge (16) sind ersichtlich. In Fig. 3, die eine auseinandergezogene Darstellung gibt, ist ferner der eingesetzte Lagerkörper (13), der am Behälter befestigt ist, ebenfalls dargestellt, und es ist erkennbar, daß dieser Lagerkörper (13) einstückig mit zwei vorstehende Steckelemente bildende Schaufeln (18) mit zugeordneten Verriegelungsnasen (19) ausgebildet sind, und am Behälter befestigt ist. Die Steckelemente bildenden Schaufeln (18) in Öffnungen (20) eingesteckt werden, die in einem vorspringenden Gehäuse (21) gebildet sind, das an der Oberseite der Stirnwand (5) des Behälters gebildet wird, wobei die Verriegelungsnasen (19) derart an den Öffnungen anliegen, daß sie das Element in seiner Lage halten.

Der Lagerkörper (13) ist an seinen Stirnwänden mit zwei zylindrischen Ausnehmungen (22) ausgestattet, die derart bemessen sind, daß sie die Vorsprünge (16) aufnehmen.

Die übrigen Lagerkörper (12, 14), die am Behälter befestigt sind, haben die gleiche Ausbildung wie der Lagerkörper (13).

Beim Zusammenbau des beschriebenen Behälters werden, wenn die Klapparme oder Bügelarme gerade geformt worden sind und sich noch in einem heißen und daher biegsamen Zustand befinden, vorgeformte Elemente, die die Lagerkörper (12, 13, 14) umfassen und alle wie in Fig. 3 ausgebildet sind, derart gehandhabt, daß die in den Lagerkörpern (12, 13, 14) vorhandenen zylindrischen Ausnehmungen (22) in Eingriff mit den Vorsprüngen (16) kommen. Dies kann ohne Schwierigkeit erfolgen, wenn sich der Klapparm (7) noch in einem warmen und biegsamen Zustand befindet. Auf diese Weise werden die Lagerkörper (12, 13, 14) mit dem Klapparm (7) verbunden. Hat sich der Klapparm (7) abgekühlt, so können die Lagerkörper (12, 13, 14) nicht von ihm entnommen werden, aber die vorstehenden Steckelemente bildenden Schaufeln (18) können durch die Öffnungen, beispielsweise die Öffnung (20) in der Stirnwand des Behälters, eingeführt werden und wenn alle die Drehzapfen tragenden Elemente sich auf diese Weise in ihrer Stellung befinden, so ist der Klapparm (7) sicher am Behälter befestigt, kann aber scharnierartig in gewünschter Weise bewegt werden.

Falls der Klapparm (7) beschädigt wird oder falls er zur Reinigung abgenommen werden soll, so können durch geeignete Handhabung der an den Steckelemente bildenden Schaufeln (18) befindlichen Verriegelungsnasen (19) die Elemente, die die Lagerkörper (12, 13, 14) tragen, vom Behälter abgenommen werden.

Es ist ersichtlich, daß die Abmessungen der Öffnung (20) nicht mit sehr hoher Präzision geformt werden müssen. Damit ist es möglich, den Hauptkörper des Behälters (1) mit einem verhältnismäßig kostengünstigen Werkzeug zu formen, da nirgends am Behälter eine sehr enge Fertigungstoleranz erforderlich ist. Daher kann ein kostengünstiges Werkzeug zur Formung des Behälters verwendet werden. Die Verbindungselemente, die die Lagerkörper (12, 13, 14) tragen, müssen mit verhältnismäßig engen Toleranzen hergestellt werden, aber diese Bauelemente können unter Verwendung einer zweiteiligen Form mit rückziehbaren Stiften gefertigt werden. Somit braucht das erforderliche Werkzeug erneut nicht sehr kostspielig zu sein.

Während der vorausgehend beschriebene Behälter Klapparme an den verhältnismäßig kurzen Stirnwänden aufweist, können gemäß einer alternativen Ausführungsform die Klapparme an den verhältnismäßig langen Seitenwänden vorgesehen werden. Jedes Scharinier kann jede geeignete Anzahl von Dreh- und Lagerkörper aufweisen und die Dreh- und Lagerkörper können eine gleichmäßige Länge oder unterschiedliche Längen haben. Alle einzelnen Bauelemente können aus dem gleichen Werkstoff oder aus verschiedenen Werkstoffen gefertigt sein. Die verhältnismäßig kleinen Bauelemente, wie beispielsweise die eingeschobenen Lagerkörper und die Klapparme, können aus verhältnismäßig teurem Kunststoff, wie Polycarbonat oder Nylon, ohne bedeutsame Kostenerhöhung gefertigt werden. Somit können für die jeweiligen Anforderungen die geeigneten Werkstoffe ausgewählt werden. Geeignete Werkstoffe können für das Bauteil ausgewählt werden, das heißt und biegsam sein soll, wenn die Scharnierelemente miteinander verbunden werden, um sicherzustellen, daß die Klemmanordnung in zufriedenstellender Weise zusammengebaut wird. Die Klapparme und die dazwischen liegenden Lagerkörper können verschiedene Farben gegenüber dem Hauptbehälter aufweisen und diese Farben können einen Farbcode darstellen, um die Anwendung oder annehmbare Umgebungsbedingungen für die Anwendung des Behälters anzuzeigen.

Somit wird durch die Erfindung eine neue Gestaltung einer Scharnieranordnung geschaffen, die beim Stapeln von Behältern verwendbar ist, die mit Klapparmen oder Bügelarmen ausgestattet sind, die aus Elementen hergestellt werden können, die auf verhältnismäßig kostengünstigen Werkzeugformen hergestellt wurden, wobei die Klapparme mühelos vom Behälter entfernt werden können, sollte dies zur Reinigung oder Wartung erforderlich sein. Die Scharnieranordnung kann leichter als viele bekannte Scharnieranordnungen zusammengebaut werden.

Claims (6)

1. Scharnieranordnung, mit einem ersten Element (7), das eine Anzahl im Abstand voneinander liegender Drehkörper (8, 9, 10, 11) bildet, und einem zweiten Element (13, 18), das zumindest einen Lagerkörper (12, 13, 14) bildet, der zwischen zwei benachbarten Drehkörpern des ersten Elements zu liegen kommen soll, wobei die Drehkörper des ersten Elements und der Lagerkörper des zweiten Elements ineinander eingreifende Einrichtungen (16, 22) aufweisen, die es ermöglichen, Drehkörper und Lagerkörper drehbar miteinander zu verbinden, und wobei das zweite Element (13, 18) zusätzlich eine Einrichtung aufweist, mittels welcher der von ihm getragene Lagerkörper mit einem Bauelement (23) verbindbar ist, an welchem das erste Element (7) scharnierartig befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß

• - die Verbindung des zweiten Elements (13, 18) mit dem Bauelement (5) lösbar ist und daß
• - das erste Element (7) mit zumindest einem zweiten Element (13, 18) verbunden wird, während zumindest eines der beiden Elemente (7; 13, 18), das aus Kunststoff besteht, sich in einem heißen verformbaren Zustand befindet.

2. Scharnieranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung des zweiten Elements (13, 18) zur lösbaren Verbindung mit dem Bauelement (23) mindestens ein Steckelement (18) umfaßt, das in eine Öffnung (20) oder eine Ausnehmung, die in dem vorhanden ist, einsteckbar ist und darin Bauelement (23) vorhanden ist, einsteckbar ist und darin gehalten ist.

3. Scharnieranordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehkörper (8, 9, 10, 11) am ersten Element (7) jeweils mit Vorsprüngen (16) ausgestattet sind, die sich in dem zwischen den Drehkörpern verbleibenden Raum in Richtung zum nächsten benachbarten Drehkörper erstrecken, und daß der am zweiten Element (13, 18) vorgesehene Lagerkörper (12, 13, 14) mit Ausnehmungen (22) ausgestattet ist, die die Vorsprünge (16) aufnehmen.

4. Scharnieranordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerkörper (12, 13, 14) des zweiten Elements (13, 18) jeweils mit Vorsprüngen ausgestattet sind und die Drehkörper (8, 9, 10, 11) am ersten Element (7) jeweils mit Ausnehmungen ausgestattet sind, die die Vorsprünge aufnehmen.

5. Scharnieranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Element als Klapparm (7) ausgebildet ist und das oder jedes zweite Element (13, 18) mit einer Wand (5) eines Behälters (1) derart verbunden ist, daß der Klapparm (7) in solcher Lage schwenkbar am Behälter (1) angebracht ist, daß er in eine erste Stellung verschwenkt werden kann, in der er die Behälteröffnung zum Teil verschließt, und daß er in eine zweite Stellung verschwenkt werden kann, in der er die Behälteröffnung nicht beeinträchtigt.

6. Behälter mit zwei an den Oberseiten einander gegenüberliegender Seitenwände des Behälters befestigten Klapparmen (7, 7′), dadurch gekennzeichnet, daß die Klapparme (7, 7′) zusammen mit jeweils zumindest einem zweiten, lösbar mit dem Behälter (1) verbundenen Element Scharnieranordnungen gemäß einem der vorausgehenden Ansprüche bilden.