DE3720368A1 - Laufrad - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein insbesondere für motorisch behinderte Personen geeignetes Laufrad mit wenigstens einem ein Hinterrad tragenden Hinterbau, einem wenig­ stens ein Vorderrad tragenden Vorderbau, einem Sattel und einer Lenkeinrichtung.

Laufräder (auch als Draisine bezeichnet), bei denen der Fahrer auf einem Sattel sitzend sich mit den Füßen an dem Erdboden abstößt, fanden vor Erfindung des Tretrads Verwendung.

Vielen Menschen, insbesondere behinderten ist die Ver­ wendung eines solchen Fahrrads nicht möglich. Auch die - seit langem nicht mehr gebräuchlichen - Laufräder können von vielen Menschen nicht verwendet werden, da ihnen das Aufsteigen auf derartige Laufräder nicht möglich ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Laufrad zu schaffen, das von motorisch behinderten Personen verwendet werden kann und diesen so eine bisher nicht erreichte Mobilität geben.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Sattel in seinem vorderen Bereich um eine horizon­ tale Achse nach unten verschwenkbar gelagert ist, wobei vorzugsweise eine den Sattel in der ausgeschwenkten Stellung sichernde Verriegelung vorgesehen ist.

Vorzugsweise ist der Hinterbau in seinem dem Sattel benachbarten Bereich um eine zweite horizontale Achse verschwenkbar gelagert.

Dabei kann ein den Hinterbau mit dem Sattel verbinden­ des Untersetzungsgetriebe vorgesehen sein, das vorzugs­ weise aus drei Zahnrädern besteht.

Um eine höhere Stabilität des Laufrades zu erreichen, ist vorzugsweise der Vorderbau mit zwei Vorderrädern versehen.

Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung erläutert. Dabei zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht des Laufrades,

Fig. 2 eine Vorderansicht des in Fig. 1 gezeig­ ten Laufrades, und

Fig. 3 eine Fig. 1 entsprechende Darstellung in eingeschwenktem Zustand.

Das Laufrad besteht aus einem ein Hinterrad 10 tragen­ den Hinterbau 12, einem zwei Vorderräder 14, 14′ tra­ genden Vorderbau 16, einem Sattel 18 und einer Lenkein­ richtung 20.

Der Sattel 18 ist um eine im vorderen Bereich des Sat­ tels 18 angeordnete erste horizontale Achse 22 nach unten abschwenkbar (Fig. 3) gelagert. Der Hinterbau 12 ist in seinem oberen Bereich an den Vorderbau 16 um eine zweite horizontale Achse 26 nach vorne verschwenk­ bar (Fig. 3) gelagert. Hinterbau 12 und Sattel 18 sind über ein Übersetzungsgetriebe bestehend aus einem er­ sten, auf der ersten Achse 22 aufsitzenden Zahnrad 28, einem zweiten auf der zweiten Achse aufsitzenden Zahn­ rad 30 und ein drittes, mit dem ersten Zahnrad 22 und mit dem zweiten Zahnrad 30 in Eingriff stehenden Zahn­ rad 32 verbunden, so daß ein nach vorne Verschwenken des Hinterbaus 12 zu einem Abschwenken des hinteren Endes des Sattels 18 führt.

Weiter ist eine Verriegelung 24 vorgesehen, die den Sattel 18 in der ausgeschwenkten Stellung verriegelt, wobei diese Verriegelung 24 manuell lösbar ist.

Die Lenkeinrichtung 20 besteht aus einem Lenkrad, einer Lenkstange und Mitteln zum Übertragen der Lenkbewegung auf die Vorderräder 14, 14′, auf eine eingehende Be­ schreibung kann hier verzichtet werden, da die Ausbil­ dung derartiger Lenkeinrichtungen bekannt ist.

Die vorgeschlagene Ausgestaltung hat den Vorteil, daß das Aufsteigen auch motorisch behinderten Personen mög­ lich ist: Diese stellen sich in der in Fig. 3 gestell­ ten Stellung mit gespreizten Beinen hinter das Laufrad und ziehen sodann an den Griff der Lenkeinrichtung 20 zu sich heran. Dies bewirkt, daß der Vorderbau 16 des Laufrads sich um die erste horizontale Achse 22 relativ zu dem Hinterbau 12 nach vorne verschwenkt. Diese Rela­ tivdrehung bewirkt die Übertragung eines Drehmoments von dem zweiten Zahnrad 30 über das dritte Zahnrad 32 auf das erste Zahnrad 28, das mit dem Sattel 18 fest verbunden ist; das hintere Ende des Sattels 18 wird somit um die Achse 22 in die in Fig. 1 gezeigte Stel­ lung nach oben verschwenkt, der Fahrer sitzt jetzt auf dem Laufrad auf. Diese im wesentlichen horizontale Aus­ richtung des Sattels 18 wird durch Einlegen der Verrie­ gelung 24 in eine entsprechende Ausnehmung in dem Vor­ derbau 16 gesichert (obwohl an sich eine Stabilität des Sattels bei Belastung auch schon über das Getriebe bewirkt wird).

Zum Absteigen von dem Laufrad wird die Verriegelung 24 wieder gelöst, der Sattel 18 schwenkt sich nach unten ab, wobei der Hinterbau 12 sich wieder an den Vorderbau 16 annähert.

Das so gebildete Laufrad kann einfach transportiert werden, in dem eingeschwenkten Zustand ist der Platzbe­ darf ausgesprochen gering.

Claims (6)

1. Laufrad, insbesondere für motorisch behinderte Personen, mit wenigstens einem ein Hinterrad (10) tra­ genden Hinterbau (12), einem wenigstens ein Vorderrad (14) tragenden Vorderbau (16), einem Sattel (18) und einer Lenkeinrichtung (20), dadurch gekennzeichnet, daß der Sattel (18) in seinem vorderen Bereich um eine horizontale Achse (22) nach unten abschwenkbar gelagert ist.

2. Laufrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine den Sattel in der ausgeschwenkten Stellung sichernde Verriegelung (24) vorgesehen ist.

3. Laufrad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Hinterbau (12) an seinem vorderen Bereich um eine zweite horizontale Achse (26) nach vorne verschwenkbar gelagert ist.

4. Laufrad nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch ein die erste Achse (22) mit der zweiten Achse (26) verbin­ dendes Getriebe.

5. Laufrad nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe aus einem auf der ersten Achse (22) aufsitzenden, mit dem Sattel (18) fest verbundenen er­ sten Zahnrad (28), einem auf der zweiten Achse (26) aufsitzenden, mit dem Hinterbau (12) fest verbundenen zweiten Zahnrad (30) und einem mit dem ersten Zahnrad (28) und dem zweiten Zahnrad (30) in Eingriff stehenden dritten Zahnrad besteht.

6. Laufrad nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorderbau (16) mit zwei Vorderrädern (14, 14′) versehen ist.