DE3717702C1 - Umfangsfraesvorrichtung zum Bearbeiten der Laufflaechen und Flanken von Schienenkoepfen - Google Patents
Umfangsfraesvorrichtung zum Bearbeiten der Laufflaechen und Flanken von SchienenkoepfenInfo
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-
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Description
Die Erfindung betrifft eine Umfangsfräsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patent
anspruchs 1.
Fahrschienen müssen an ihren Laufflächen sowie Flanken bearbeitet werden,
wobei die Bearbeitung sowohl an neuen Schienen nach dem Walzprozeß als auch
an abgefahrenen Schienen vorgenommen werden kann, um das ursprüngliche
Schienenprofil wieder herzustellen. Es ist bekannt, die Bearbeitung der
Schienenköpfe durch Schleifen, Hobeln oder Fräsen vorzunehmen.
Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit dem Fräsen der Laufflächen,
dessen Vorteil gegenüber dem Schleifen vor allem in der wesentlich größeren
Materialabnahme in einer Zeiteinheit und gegenüber dem Hobeln in der
Erzeugung von nur kurzen Spänen zu sehen ist. Ein weiterer Vorteil des
Fräsens gegenüber dem Hobeln ist in den wesentlich kleineren
erforderlichen Antriebs- bzw. Bremsleistungen des Vorschubmechanismus zu
sehen.
Es sind Schienenkopffräsvorrichtungen bekanntgeworden, die nach dem
Umfangsfräsverfahren arbeiten, wobei Fräser verwendet werden, die
hyperbolisch gekrümmt ausgebildet sind. Bei diesen Fräsern entspricht die
sich im Längsschnitt durch den Frässer zeigende Hyperbel der gewünschten
Profilform des Schienenkopfes. Der bekannte Fräser (AT-PS 2 13 196) ist mit
geraden Schneiden bestückt, die auf dem hyperbolischen
Werkzeugkörper über den Umfang verteilt angeordnet sind
und die Mantelfläche des Werkzeugkörpers tangieren.
Durch die geraden Schneiden wird die Verwendung
handelsüblicher Wendeplatten mit geraden Schneiden
ermöglicht.
Obwohl, wie vorstehend dargelegt wurde, das Fräsen
Vorteile gegenüber anderen Verfahren aufweist, ist es
bis jetzt nur zu einer sehr begrenzten Verbreitung von
Schienenfräsern und Vorrichtungen zum Schienenfräsen
gekommen. Der Hauptgrund liegt darin, daß nach dem
Umfangsfräsverfahren arbeitende Werkzeuge am Werkstück
eine Welligkeit hinterlassen, die sich aus der
Eigentümlichkeit des Fräsverfahrens ergibt. Diese
Eigentümlichkeit besteht vor allem darin, daß die
Fräserachse normalerweise quer zur Vorschubrichtung
liegt, sowie dadurch, daß die Umfangsgeschwindigkeit des
Fräsers normalerweise sehr viel größer ist, als der
Fräsvorschub. Dadurch, daß dieser Vorschub sehr klein im
Verhältnis zur Umfangsgeschwindigkeit des Fräsers ist,
verläuft die Welligkeit weitgehend senkrecht zur
Vorschubrichtung, d. h. parallel zur Fräserdrehachse.
Diese Welligkeit ist, wenn die Rauhtiefe nicht zu groß
wird, vielfach unschädlich. Bei den hier
interessierenden Schienen, ist jedoch die Welligkeit an
der Lauffläche der Schienenköpfe äußerst nachteilig,
weil sie erfahrungsgemäß zu einer Resonanz-Erregung der
Laufräder eines darauf fahrenden Zuges führt. Diese
Resonanz-Erregung führt dazu, daß die Welligkeit nicht
etwa "flach-gewalzt", sondern vielmehr verstärkt wird.
Eine Schrägheit der Welligkeit würde dieses Problem zwar
stark verringern, wäre aber mit einem Fräser, dessen
Drehachse quer zur Vorschubrichtung steht, schwer
realisierbar. Durch den Vorschub wird zwar, je größer
dieser gewählt wird, um so mehr die Wellung aus dieser
Lage verdreht. Da aber die Vorschubgeschwindigkeit bei
üblichen Fräsverfahren sehr viel kleiner ist, als die
Umfangsgeschwindigkeit des Fräsers und dem Vorschub pro
Zahn technologische Grenzen gesetzt sind, handelt es
sich dabei nur um eine geringe Verdrehung der
Welligkeit. Auch eine Schrägverzahnung des Fräsers
erzeugt nur eine geringe Schrägheit der Welligkeit.
Dieser Nachteil trifft auch für die bekannte
Fräsvorrichtung mit hyperboloidförmigem Fräser zu.
Darüber hinaus haben der bekannte Fräser, wie auch andere
entsprechend der Lauffläche der Schiene ausgebildete
Profilfräser den weiteren Nachteil, daß für jedes
Schienenprofil ein eigener Fräser verwendet werden muß.
Ausgehend von den geschilderten Problemen und Nachteilen
liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Umfangsfräsvorrichtung zum Bearbeiten der Laufflächen von
Schienenköpfen zu schaffen, mit der die sich aus der
Welligkeit der Bearbeitungsfläche ergebenden Probleme
vermieden werden und die in gewissen Grenzen eine
Einstellbarkeit auf unterschiedliche Schienenkopfprofile
ermöglicht.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit den
Merkmalen im Kennzeichen des Patentanspruchs 1.
Es hat sich gezeigt, daß durch Schrägstellung des bekannten
Fräsers und eine dieser Schrägstellung Rechnung tragende Anpassung des
Rotationskörpers, dessen Erzeugende die Fräserschneidkanten sind, eine schräge Welligkeit auf dem Werkstück erzeugbar ist, mit der
die Aufgabe der Erfindung lösbar ist. Durch die schräge Welligkeit kann
nämlich das Laufrad des Fahrzeuges niemals in ein Wellental gelangen,
sondern es rollt nur über die Wellenberge. Dadurch kann keine
Resonanzerregung in dem Laufrad auftreten. Darüber hinaus führt die schräge
Welligkeit dazu, daß trotz großem Fräsvorschub pro Zahn eine sehr enge
Welligkeit entsteht, die eine sehr geringe Höhe der Welligkeit (geringe
Rauhtiefe) bedeutet. Schließlich ergibt sich als weiterer Vorteil eine sehr
große Schneidenlänge bei dem Profil des schräggestellten Fräsers
angepaßter Krümmung der Mantelfläche des Fräsers, wodurch sich die
Standzeit des Werkzeuges erhöht. Das liegt darin begründet, daß das
Verhältnis zwischen der verwendeten Schneidenlänge zur Zerspanungsarbeit
wesentlich größer ist als bei Fräsern nach dem Stand der Technik, deren
Achse senkrecht zur Vorschubrichtung liegt.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung ergibt sich dadurch, daß
nach einem anderen Merkmal der Erfindung vorgeschlagen wird, die Neigung
der Rotationsachse des Umfangsfräsers zur Schienenlängsachse einstellbar
auszubilden. Durch Schwenken des entsprechend profilierten, ggfs.
hyperbolisch ausgebildeten Fräsers um eine Achse senkrecht zur
Rotationsachse des Fräsers kann der am Schienenkopf zu bearbeitende Radius
verändert werden, so daß mit ein und demselben Fräser verschiedene
Schienenprofile gefertigt werden können.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen Fräser nach dem Stand der Technik im Aufriß, Grundriß und
Seitenansicht, beim Fräsen im Gleichlauf,
Fig. 2 die erfindungsgemäße Umfangsfräsvorrichtung in Aufriß, Grundriß
und Seitenansicht, beim Fräsen im Gleichlauf,
Fig. 3 eine Seitenansicht eines auf der Schiene abrollenden Laufrades
und
Fig. 4 einen Querschnitt durch eine mit der erfindungsgemäßen Vorrich
tung bearbeitete Schiene und das Laufrad und
Fig. 5 und 6 die Veränderung des mit ein und demselben Fräser zu bearbeiten
den Radiusses in schematischer Darstellung,
Fig. 7 und 8 die erfindungsgemäße Fräsvorrichtung beim Bearbeiten der
Schienenflanken.
In Fig. 1 ist mit 1 ein Fräser nach dem Stand der Technik bezeichnet.
Unter dem Fräser ist die Schiene 2 im Querschnitt angedeutet, wobei
erkennbar ist, daß die in der Projektion den Fräser begrenzende Hyperbel
etwa dem Kopfradius der Schienenlauffläche entspricht. Der Fräser ist um
die Rotationsachse 3 drehbar, die rechtwinklig zur Mittelsenkrechten der
Schiene 2 verläuft.
Je nach Schrägstellung der Schneiden 11 auf dem Umfang des Fräsers ergibt
sich, wie in der Darstellung darunter erkennbar, ein Fräsbild auf der
Lauffläche der Schiene 2, dessen Welligkeit bei 5 angedeutet ist.
Da die Fräserachse rechtwinklig zur Vorschubachse ausgerichtet ist,
bilden die einzelnen Wellen mit der Vorschubrichtung (Schienenlängsachse)
nahezu einen rechten Winkel.
Die
Schrägstellung der Messer auf dem Fräser dient dabei im wesentlichen nicht
dazu, Schrägheiten des Fräsbildes zu erzeugen, vielmehr wird durch die
schräggestellten geraden Schneiden die Hyperbolid-Form erzeugt. Auf der
rechten Seite der Darstellung ist die Welligkeit bzw. der Abstand von zwei
Wellenbergen mit a bezeichnet; die Höhe der Welligkeit ist abhängig von a
sowie dem Durchmesser d des Fräsers und kann durch die Kurzformel
h = 0,25 × a/d näherungsweise berechnet werden. Es ist im übrigen aus dieser
Figur klar zu erkennen, daß der Abstand zweier Wellenberge a gleich groß ist, wie der
Vorschub zum Zahn b.
Fig. 2 zeigt in grob vereinfachter Darstellung die Erfindung. Der Fräser 6
ist auch hier in Aufriß, Grundriß und Seitenansicht dargestellt, ebenso die
Schiene 2. Die Rotationsachse des Fräsers 7 ist zur Schienenlängsachse 4 um
einen Winkel α geneigt, der <80 Grad ist. Das Fräsbild 8 hat eine
Welligkeit, die um den Winkel β, starr zur Schienenlängsachse 4 geneigt
ist. Die Neigung ergibt sich, in dem man den äußerst linken und äußerst
rechten Berührungspunkt 9 und 10 zwischen dem Fräser 7 und der Schiene 2
durch eine gedachte Linie verbindet. Es ist aus der Zeichnungsfigur
deutlich erkennbar, daß der Abstand zweier benachbarter Wellenberge a
wesentlich kleiner ist als der Vorschub pro Zahn, der in Fig. 1 und 2 mit
b bezeichnet ist. Es kann die Formel a = b × sinβ beschrieben werden.
Dies bedeutet, daß bei gleichem Vorschub pro Zahn b ein wesentlich
geringerer Wellenabstand a erzielt wird und aufgrund obigen Zusammenhanges
damit auch eine wesentlich kleinere Wellenhöhe h erzielt wird. Dadurch wird
deutlich, daß mit gleicher Vorschubgeschwindigkeit und gleichem
Fräsdurchmesser mit dem erfindungsgemäßen Fräser eine wesentlich glattere
Oberfläche erzielt werden kann, als dies beim Stand der Technik mit einem
Fräser entsprechend Fig. 1 möglich war. In der Umkehrung bedeutet das, daß
bei gleichwelliger Oberfläche wesentlich größere Vorschubgeschwindigkeiten
gefahren werden können.
Claims (2)
1. Umfangsfräsvorrichtung zum Bearbeiten der Laufflächen
und der Flanken von Eisenbahnschienen mittels eines
Umfangsfräsers, dessen Schneidkanten Erzeugende eines
Rotationskörpers, insbesondere eines hyperbolischen
Rotationskörpers, sind, dessen Achse die Fräserachse ist,
und dessen in Schienenlängsrichtung gesehener Umriß
seiner Mantelflächen-Projektion der Krümmung der
Lauffläche oder der Flanke des Schienenkopfes
entspricht, wobei die Fräserachse in einer zur
Längsachse der Schiene parallelen Ebene verlaufend
angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fräserachse (7) unter einem solchen Winkel ( a )
zur Längsachse (4) der Schiene (2) verlaufend angeordnet
ist, daß die gedachte Verbindungsgerade zwischen den
beiden (in Achsrichtung des Umfangsfräsers) äußersten
Berührungspunkten der Mantelfläche des Rotationskörpers
auf dem fertig bearbeiteten Schienenkopfprofil mit der
Schienenlängsachse (4) einen Winkel ( β ) zwischen 2 Grad
und 40 Grad einschließt.
2. Umfangsfräsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Neigung der Rotationsachse (7) des
Umfangsfräsers (6) zur Schienenlängsachse (4)
einstellbar ist.
Priority Applications (2)
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