DE3716367A1 - Verfahren zur herstellung karbidischer diffusionsueberzuege auf erzeugnissen aus eisen-kohlenstoff-legierungen - Google Patents
Verfahren zur herstellung karbidischer diffusionsueberzuege auf erzeugnissen aus eisen-kohlenstoff-legierungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der
Metallurgie und betrifft die thermochemische Behandlung von
Metallen und Legierungen, insbesondere Verfahren zur Herstellung
karbidischer Diffusionsüberzüge auf Erzeugnissen aus
Eisen-Kohlenstoff-Legierungen.
Zur Erhöhung der Dauerhaftigkeit und Lebensdauer der Bauteile
von Maschinen und Einrichtungen, die unter Verhältnissen
einer intensiven Abnutzung arbeiten, werden sie einer Diffusionssättigung
unterzogen, durch die ein Diffusionsüberzug auf
der Oberfläche des Erzeugnisses gebildet wird. Dieser Überzug
soll eine erhöhte Härte und Verschleißfestigkeit im Vergleich
zum Material des Erzeugnisses haben. Dieser Anforderung genügt
am häufigsten ein Diffusionsüberzug vom karbidischen
Typ.
Für ein weitverbreitetes Verfahren zum Aufbringen von
Überzügen auf der Grundlage von Metallkarbiden auf Erzeugnisse,
darunter auch Eisen-Kohlenstoff-Legierungen, hält man die
chemische Methode zur Fällung von Karbiden aus der Gasphase
(Chemical Vapor Deposition). Maschinen, die nach dem Reihenfertigungsverfahren
der Firmen "Plansee" (Österreich), "Berna
AG" (Schweiz), "Konsaro" (USA), "Scientific Coatings Inc."
(USA), "Troy" (USA), "PFD Ltd." (Großbritannien), "Coleshill"
(Großbritannien), "Sandvic" (Schweden) u. a. hergestellt werden
und zum Aufbringen karbidischer und anderer Überzüge dienen,
ermöglichen es, eine hohe Leistung des Verfahrens unter
Anwendung der Mehrmodultechnik und eine Vergrößerung des Arbeitsvolumens
von Reaktionsgefäßen zu erreichen. So ermöglicht
das Aufbringen eines Überzuges aus den Chromkarbiden
stöchiometrischer Zusammensetzung Cr₂₃C₆ bzw. Cr₇C₃ oder aus
einem Gemisch dieser Karbide auf Stahlwerkzeuge, diese bis zu
einer Temperatur von 950°C einzusetzen und ihre Lebensdauer
auf das 20- bis 25fache zu erhöhen. Eine Karbidschicht erhält man
aus der chemischen Umsetzung zwischen Chromhalogenid und Methan
auf der erwärmten Oberfläche des zu behandelnden Erzeugnisses.
Die Werkstücke werden in einen Reaktionsbehälter gebracht,
vakuumiert und erwärmt, und nach dem Erreichen einer
Temperatur von 850 bis 1050°C wird in den Reaktionsbehälter
ein gasförmiges Gemisch aus Chromhalogenid, Methan (CH₄) und
einem Trägergas eingeführt. Als Trägergas wird Wasserstoff
oder Argon verwendet.
Bei einer Stärke der Karbidschicht bis 12 µm wird eine hohe
Verschleißfestigkeit garantiert. Eine Vergrößerung der Karbidschichtstärke
über 12 µm, die in einer Reihe von Fällen zur
Erhöhung des Betriebs- und Reibungsverhaltens notwendig ist,
führt zur Entkohlung der Unterschichtzone, d. h. eines Unterlagenmaterials,
das unmittelbar unter der Karbidschicht liegt,
was diese Eigenschaften negativ beeinflußt. Außerdem überschreitet
bei dieser Aufbringung von Karbidüberzügen die Geschwindigkeit
der Bildung einer Karbidschicht in der Regel
2 µm/h nicht, was seine Lebensdauer vergrößert.
Überzüge aus Chromkarbid Cr₇C₃ werden mit einer beträchtlich
größeren Geschwindigkeit und bei niedrigeren Temperaturen
durch Zersetzen auf der erwärmten Oberfläche des zu behandelnden
Erzeugnisses der Dämpfe von Bisethylbenzolchrom im
Vakuum aufgebracht. Das Verfahren wird dabei zur Ausschließung
einer Dendritbildung im Überzug unter nichtisothermen
Arbeitsbedingungen durchgeführt: im ersten Stadium bei einer
Temperatur von 300-350°C während 10 Minuten, danach 50 Minuten
bei 500-600°C. Der Druck in der Arbeitskammer beträgt dabei
1,33 Pa. Die Stärke einer Chromkarbidschicht, die nach
diesem Verfahren aufgebracht wird, beträgt 340 µm; der Überzug
weist eine hohe Verschleißfestigkeit und eine Mikrohärte
von 2500 HV auf. Diese Überzüge können jedoch unter erhöhten
spezifischen Belastungen, besonders unter Einwirkung wechselnder
Belastungen und großer Tangentialspannungen, nicht eingesetzt werden,
weil das ein Abschichten der Karbidschicht infolge der
niedrigen Adhäsionskraft an der Grenze zum Trägerstoff hervorruft.
Eine höhere Adhäsionskraft mit dem Trägerstoff weisen
Chromkarbidüberzüge auf, die bei höheren Temperaturen aufgebracht
werden. Es ist ein Verfahren bekannt, das darin besteht,
daß die zu bearbeitenden Oberflächen eines Erzeugnisses vorab
mit einer Lösung, die 5-10% HNO₃ und 10% Fluorverbindungen
enthält, behandelt und danach mit einer Suspension auf der
Grundlage eines Chrompulvers bedeckt werden. Als Medium zum
Erhalt der Suspension dient eine Lösung eines organischen
Bindemittels, beispielsweise von Acrylharz, in einem Lösungsmittel,
beispielsweise in Methylchloroform. Danach werden die
Werkstücke zum Erhalt einer Diffusionsschicht in eine Retorte
gebracht, die mit dem Pulvergemisch gefüllt ist und durch die
Argon oder Wasserstoff bei einer Temperatur von 900 bis 950°C
während 2-10 Stunden durchgelassen wird. Dieses technologische
Verfahren ist jedoch nicht hochproduktiv, ist arbeitsaufwendig,
und die Verwendung leichtflüchtiger organischer Verbindungen
erfordert zusätzliche Aufwendungen zur Einhaltung der
Arbeits- und Umweltschutzbedingungen (US-PS 43 47 267).
Eine beträchtliche Herabsetzung des Arbeitsaufwandes bei
der Aufbringung chromkarbidischer Diffusionsüberzüge kann
durch eine Erwärmung der Oberfläche mit Hochfrequenzstrom
erreicht werden. Ein Sättigungsgemisch, das Chrom und halogenhaltige
Verbindungen enthält, wird auf die zu behandelnde
Oberfläche frei geschüttet. Zur Durchführung des Verfahrens
werden ein wassergekühlter Induktor und gegebenenfalls ein
Separator, hergestellt aus nichtmetallischem Material, verwendet.
Dieses Verfahren ist wirtschaftlich, weil die erwärmten
Abschnitte lokalisiert werden und das zum Aufbringen von
Überzügen verwendete Material regeneriert werden kann. Dabei
sei erwähnt, daß die dadurch erhaltenen Karbidüberzüge in ihrer
Stärke, in der chemischen und in der Phasenzusammensetzung
ungleichmäßig sind, da die Erwärmung mit Hochfrequenzstrom
keine gleichmäßige Verteilung der Temperatur auf der
Oberfläche des Erzeugnisses sichert (GB-OS 21 09 822 A).
Es ist zu betonen, daß alle obenbeschriebenen Verfahren
zur Entkohlung der Unterschichtzone führen, was die Größe
der zulässigen Kontaktdrücke auf die verfestigte Oberfläche
beim Gebrauch eines Erzeugnisses mit Überzug herabsetzt. Das
hängt mit einem Eindiffundieren von Kohlenstoff, der in Eisen-
Kohlenstoff-Legierungen enthalten ist, in die Schicht des auf
der Oberfläche des Erzeugnisses gefällten karbidbildenden Elementes
unter Bildung von Karbiden zusammen.
Zur Verminderung bzw. Beseitigung des Einflusses der entkohlten
Unterschichtzone wird die Oberfläche in zwei Stufen
gesättigt: Vorsättigung der Oberflächenschicht mit Kohlenstoff
bzw. Stickstoff und darauffolgende Fällung eines karbidbildenden
Elementes. Kohlenstoff bzw. Stickstoff, der in
der ersten Stufe in die Oberflächenschicht eingeführt ist,
verhindert in der zweiten Stufe eine Entkohlung der Unterschichtzone,
indem er Karbide, Nitride und Karbonitride bildet.
In den USA ist ein Verfahren patentiert, das ein Aufbringen
von Diffusionsüberzügen auf der Grundlage der Chromkarbide auf
die Oberfläche von Stahlerzeugnissen vorsieht, die nicht weniger
als 0,2% Kohlenstoff enthalten. Ein Vornitrieren wird auf
eine Tiefe von 100-350 µm in der Atmosphäre eines Gemisches
aus Stickstoff und Wasserstoff bei einer Temperatur von 450 bis
650°C in 5-40 Stunden zum Erhalt eines Stickstoffgehalts von
1,5-2,5% in der nitrierten Schicht durchgeführt. In der zweiten
Stufe des Verfahrens wird unter Gaschromierung während
5-30 Stunden bei einer Temperatur von 850-1100°C eine Chromkarbidschicht
mit einer Stärke von 40 µm gebildet, die eine
hohe Verschleißfestigkeit aufweist. Es ist darauf hinzuweisen,
daß die Verfahrensdauer des Aufbringens solcher Überzüge
sehr groß ist und einen bedeutenden Aufwand an Elektroenergie
erfordert. Deshalb kann dieses Verfahren nicht für hochproduktiv
gehalten werden (US-PS 42 42 151).
Bekannt ist die Durchführung einer Chromierung in reduzierender
Atmosphäre auf der Grundlage von Wasserstoff in einem
Pulvergemisch aus Ferrochrom, 0,4-1,0% Ammoniumchlorid und
Chrom (50-75%). Bei der Behandlung von Erzeugnissen aus Stählen,
die mindestens 0,35% Kohlenstoff enthalten, wird in das
Chromierungsgemisch 0,5-1,5% Ammoniumfluorid eingeführt. Die
erforderliche Anwendung einer erwärmten Wasserstoffatmosphäre
vermindert die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens und erfordert
die Entwicklung spezieller Feuer- und Explosionssicherheitsmaßnahmen
(FR-Patentanmeldung 24 39 824, FR-Patentanmeldung
24 83 468).
Ähnliche Ergebnisse wurden bei der Verwendung einer Flüssigkeitsnitrierung
in der ersten Stufe bei einer Temperatur
von 400-800°C im Medium eines geschmolzenen Nitrats in 12-150
Stunden erreicht, was die Verfahrensleistung stark herabsetzt
(FR-Patentanmeldung 24 54 471).
Aufkohlung, Borierung bzw. Sulfidisierung sind in der ersten
Stufe möglich, dann weisen die erhaltenen chromkarbidischen
Überzüge eine erhöhte Verschleißfestigkeit auf.
In einigen Fällen wird die Nitrierung oder Aufkohlung in
flüssigem oder gasförmigem Medium nach der Fällung einer
Schicht aus karbid- oder nitridbildendem Element auf der Oberfläche
des zu behandelnden Erzeugnisses durchgeführt. Die gebildete
Karbid-, Nitrid oder Karbonitridschicht weist eine hohe
Verschleißfestigkeit auf, hat aber im Vergleich zu den obengenannten
Überzügen eine niedrige Adhäsionskraft (DD-PS
20 05 730).
Die Zweistufenbearbeitung nimmt unter aufeinanderfolgender
Durchführung der Sättigung der Oberflächenschicht eines Werkstücks
mit Kohlenstoff, Stickstoff oder Bor und der Fällung
eines karbid- oder nitridbildenden Elementes, in direkter bzw.
umgekehrter Reihenfolge, sehr viel Zeit in Anspruch, was die
ökonomischen und technischen Parameter im ganzen beeinträchtigt.
Eine beschleunigte Bildung der Karbidschicht auf Stahlerzeugnissen
kann auch durch Diffusionssättigung in einer Antimonschmelze,
in die Teilchen legierender, darunter auch karbidbildender
Elemente, z. B. Chrom, eingeführt werden, erreicht
werden. Ein Werkstück wird in die Schmelze eingebracht und auf
eine Temperatur von 1090°C erwärmt und 5 Stunden gehalten, wobei
eine Wanderung legierender Elemente zur Werkstückoberfläche
mit anschließender Eindiffundierung in das Material des
Erzeugnisses erfolgt (Gene Wolfe, Breakthrough in Diffusion
Alloying, "Plant Engineering", USA, 1976, 30, Nr. 25, S. 127-
128). Es ist dabei zu bemerken, daß ein solcher technologischer
Prozeß in ökologischer Hinsicht nicht universal und
perspektiv genannt werden kann.
Die in Japan entwickelten Verfahren zur Herstellung karbidischer
Diffusionsüberzüge in einer Salzschmelze, die unter
der Bezeichnung "Toyota-Diffusion" bekannt sind, vereinigen
in sich ziemlich hohe Leistungsfähigkeit und Technologiegerechtheit.
Die Werkstücke werden in einen Tiegel gebracht,
der mit einer Schmelze von wasserfreiem Natriumtetraborat
(Na₂B₄O₇), Borsäureanhydrid (B₂O₃) oder einer Verbindung
K₂B₄O₇ gefüllt ist. In Abhängigkeit von der erforderlichen
Zusammensetzung eines Karbidüberzuges werden in die Natriumtetraboratschmelze
legierende karbidbildende Elemente in Form
von Pulvern dieser Verbindungen in einer Menge von 1-60% eingeführt.
Der Gehalt an karbidbildender Verbindung soll weniger
als 30% in bezug auf das Bor betragen. Als karbidbildende Elemente
können Chrom und Metalle der Gruppe Va des Periodensystems
der Elemente, und zwar Vanadium, Niob und Tantal gewählt
werden. Die Verbindung dieser Elemente kann in Form einer Ferrolegierung
oder eines Oxids (US-PS 41 58 578) bei einem Masseverhältnis
zwischen Bor und Oxid von 7 bis 40%, eines Oxids
und Chroms als Reinmetall bzw. dessen Legierung (US-PS 42 30 751,
US-PS 42 02 705) verwendet werden. Die Behandlung wird bei einer
Temperatur von 850-1100°C in 1 bis 20 Stunden durchgeführt.
Die dadurch erhaltenen Überzüge weisen eine hohe Verschleißfestigkeit
auf. Die Anwendung des Verfahrens sieht jedoch ein anschließendes
Reinigen der Werkstücksoberfläche vor, wobei die
Oberfläche dieser Erzeugnisse nach dem Aufbringen der Überzüge
unvermeidlich oxidiert. Deshalb ist in einer Reihe von Fällen
eine zusätzliche mechanische Bearbeitung erforderlich, um einem
Erzeugnis die nötige Rauhigkeit der Oberfläche zu verleihen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Entwicklung
eines Verfahrens zur Herstellung karbidischer Diffusionsüberzüge
auf Erzeugnissen aus Eisen-Kohlenstoff-Legierungen, das
es ermöglicht, die physikalisch-mechanischen Eigenschaften eines
Überzuges, insbesondere die Härte und die Verschleißfestigkeit,
zu erhöhen und dadurch die Lebensdauer dieser Erzeugnisse
beim Gebrauch zu verlängern.
Die gestellte Aufgabe wird wie aus den vorstehenden Ansprüchen
ersichtlich gelöst, und zwar durch ein Verfahren zur Herstellung
karbidischer Diffusionsüberzüge auf Erzeugnissen aus
Eisen-Kohlenstoff-Legierungen, das folgende Schritte vorsieht:
- - Einbringen eines Pulvergemisches, das die festen Bestandteile, und zwar ein karbidbildendes Element, eine kohlenstoffhaltige Verbindung, einen Aktivator und einen inerten Füllstoff enthält, in einen Behälter und Eintauchen von Erzeugnissen aus Eisen-Kohlenstoff-Legierungen in dieses Gemisch,
- - Erwärmen der genannten Erzeugnisse auf die Temperatur der Aufkohlung ihrer Oberfläche,
- - Aufkohlen der Oberfläche der Erzeugnisse,
- - Erwärmen der aufgekohlten Erzeugnisse auf die Temperatur der Diffusionssättigung ihrer Oberfläche mit einem karbidbildenden Element,
- - Diffusionssättigen der Oberfläche der Erzeugnisse mit einem karbidbildenden Element bei einer Temperatur in einem Bereich von 950 bis 1100°C,
das erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß
- - das Aufkohlen der Oberfläche der Erzeugnisse bei einer Temperatur in einem Bereich von 560 bis 720°C in einem Zeitraum von 0,6 bis 1,2 h erfolgt,
- - das Erwärmen der aufgekohlten Erzeugnisse auf die Temperatur der Diffusionssättigung bei einer Temperatur von 950 bis 1100°C mit einer Geschwindigkeit von 0,8 bis 2,4°/s erfolgt,
- - die Diffusionssättigung der Oberfläche der Erzeugnisse mit einem karbidbildenden Element bei einer Temperatur in einem Bereich von 950 bis 1100°C in einem Zeitraum von 1,2 bis 1,8 h erfolgt,
- - nach der Diffusionssättigung der Oberfläche der Erzeugnisse mit einem karbidbildenden Element eine Kühlung derselben mit einer Geschwindigkeit in einem Bereich von 1,2 bis 2,4°/s auf eine Temperatur in einem Bereich von 300 bis 500°C erfolgt,
- - die obengenannten Arbeitsgänge des Verfahrens, angefangen von der Erwärmung der Erzeugnisse auf die Aufkohlungstemperatur, mindestens einmal wiederholt werden.
Zur Herstellung karbidischer Diffusionsüberzüge, die den
Erzeugnissen die höchste Oberflächenhärte und Verschleißfestigkeit
verleihen, wird die Wiederholung der genannten Arbeitsgänge
bis zu sieben Mal durchgeführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, die physikalisch-
mechanischen Eigenschaften eines Überzuges, nämlich die
Verschleißfestigkeit, auf das 2,8- bis 3,3fache im Vergleich zum bekannten
Verfahren zu erhöhen. In diesem Zusammenhang erhöht
sich die Lebensdauer der Erzeugnisse mit solchen Überzügen auf
das 2,5- bis 3,0fache im Vergleich zum bekannten Überzug.
Nachstehend wird eine eingehende Beschreibung des Verfahrens
zur Herstellung karbidischer Diffusionsüberzüge auf Erzeugnissen
aus Eisen-Kohlenstoff-Legierungen angeführt.
Die Herstellung karbidischer Diffusionsüberzüge auf Erzeugnissen
aus Eisen-Kohlenstoff-Legierungen beruht auf dem Kontaktverfahren
zur Fällung aus der Gasphase in einem Pulvergemisch,
wobei dieses Verfahren eine Aufkohlung der Oberfläche
des Erzeugnisses und die darauffolgende Diffusionssättigung mit
karbidbildenden Elementen vorsieht. Ein Pulvergemisch, das für
dieses Verfahren vorgesehen ist, soll die folgenden festen Bestandteile
enthalten: karbidbildendes Element, kohlenstoffhaltige
Verbindung, Aktivator und inerten Füllstoff. Als karbidbildendes
Element können Chrom, Molybdän, Wolfram, Niob, Zirkonium,
Tantal, Silicium oder deren Gemische verwendet werden.
Als kohlenstoffhaltige Verbindung können Diphenyl, Naphthalin,
Anthrazen, Pyren, Triphenylen oder 3,4-Benzopyren verwendet
werden. Neben den genannten organischen Verbindungen kann auch
eine andere feste organische Verbindung der Klasse der Kohlenwasserstoffe
verwendet werden, die sich bei Raumtemperatur in
festem Zustand befindet und eine Siede- oder Sublimationstemperatur
in einem Bereich von 100-700°C aufweist. Als Aktivator
können Ammoniumchlorid, Ammoniumfluorid, Ammoniumjodid oder
Ammoniumbromid in Frage kommen. Als inerter Füllstoff können
Aluminiumoxid, Magnesiumoxid oder Siliciumdioxid verwendet werden.
Zur Aufbereitung eines Pulvergemisches sollen alle Bestandteile,
die einzeln in Form von Pulvern verwendet werden, durch
ein Schwingsieb mit einer Maschenweite von höchstens 50 µm gesiebt
werden. Man nimmt die durchgesiebte Fraktion mit einer
Korngröße von maximal 50 µm ab. Die Körner mit der genannten
Größe gewährleisten eine hohe Sättigungsgeschwindigkeit der
Oberfläche des Erzeugnisses mit Kohlenstoff in der Aufkohlungsstufe
und mit karbidbildendem Element in der Stufe der Diffusionssättigung.
Die Verwendung eines Pulvergemisches mit der
genannten Korngröße schließt außerdem das Anhaften von Teilchen
des Pulvergemisches an der Oberfläche des Werkstückes aus.
Nach dem Durchsieben wird jeder Bestandteil der Rezeptur gemäß
in einer Menge in Masse-% abgewogen:
Karbidbildendes Element40-70
Kohlenstoffhaltige Verbindung0,5-2,5
Aktivator0,2-5,0
Inerter FüllstoffRest
Nach dem Abwiegen wird jeder Bestandteil unter bestimmten
Bedingungen, abhängig von der Natur der Komponente, getrocknet.
Das Pulver des karbidbildenden Elementes wird bei 140°C 4 Stunden
getrocknet. Das Pulver des inerten Füllstoffes wird 2 Stunden
bei 1200°C geglüht. Die kohlenstoffhaltige Verbindung wird
0,5 bis 1,0 Stunden bei 60°C getrocknet. Das Aktivatorpulver
wird 4 Stunden bei 140°C getrocknet. Nach dem Abkühlen aller
Bestandteile auf 40°C werden sie 1 bis 2 Stunden in einem Kegeltrommelmischer
vermischt.
Der Feuchtigkeitsanteil in einem Pulvergemisch, das zur Herstellung
karbidischer Diffusionsüberzüge vorbestimmt ist, soll
5-6% nicht überschreiten. Das genannte Pulvergemisch wird in
einem Behälter aus nichtrostendem Stahl untergebracht. Die
Werkstücke werden in das Gemisch so eingetaucht, daß die Entfernung
vom Behälterboden zum Erzeugnis nicht weniger als
20 mm, von den Seitenwänden bis zum Erzeugnis nicht weniger
als 10 mm, zwischen den Erzeugnissen nicht weniger als 15 mm
und von den Erzeugnissen bis zu einem ersten Deckel des Behälters
nicht weniger als 30 mm beträgt.
Nach dem Eintauchen der Erzeugnisse in das Pulvergemisch
wird der Behälter mit einem ersten Deckel aus nichtrostendem
Stahl verschlossen, auf den eine Quarzsandschicht mit einer
Stärke von nicht weniger als 30 mm geschüttet wird. Danach
wird der Behälter mit einem zweiten Deckel verschlossen, auf
den Boranhydrid (B₂O₃) geschüttet wird, ein Stoff mit einer
Schmelztemperatur von etwa 450°C.
Der Behälter mit diesem Pulvergemisch und den Erzeugnissen
wird in einen Widerstandsofen gebracht. Man beginnt mit einer
Erwärmung auf eine Temperatur in einem Bereich von 560 bis
720°C. Ferner führt man eine Aufkohlung der Oberfläche der Erzeugnisse
durch, die erfindungsgemäß bei einer Temperatur in
einem Bereich von 560 bis 720°C in einem Zeitraum von 0,6 bis
1,2 h durchgeführt wird. Der Mechanismus der chemischen Reaktionen,
die im Behälterraum während des Vorganges ablaufen,
kann anhand eines pulverförmigen Sättigungsgemisches erläutert
werden, das aus Chrom, Diphenyl, Ammoniumfluorid und Aluminiumoxid
besteht. Da das Aluminiumoxid ein inerter Füllstoff ist,
nimmt es an den chemischen Reaktionen nicht teil.
Bei der Erhitzung bei Temperaturen über etwa 256°C erfolgt
eine Zersetzung von Diphenyl:
Der Kohlenstoff setzt sich mit dem Sauerstoff um, der sich
im Innenraum des Behälters befindet:
C + O₂ → CO₂ (2)
Bei Temperaturen über 335°C kommt es zur Zersetzung von
Ammoniumfluorid:
NH₄F → NH₃ + HF (3)
2 NH₃ → N₂ + 3 H₂ (4)
Weiterhin setzt sich ein gesättigter Kohlenwasserstoff (Methan),
der bei der Zersetzung von Diphenyl gebildet wird, mit
einem Teil des Fluorwasserstoffes um, wobei Tetrafluormethan
gebildet wird, das von der Oberfläche des Erzeugnisses adsorbiert
wird, wobei aktive Kohlenstoffatome gebildet werden, die
die Oberfläche des Erzeugnisses sättigen:
CH₄ + 4 HF → CF₄ + 4 H₂ (5)
CF₄ + 4 Fe → 2 FeF₂ + C (6)
Die Reaktionen (5) und (6) verlaufen im wesentlichen während
der Aufkohlungszeit.
Beim Erreichen einer Temperatur im Ofen von 450°C schmilzt
das Boranhydrid (B₂O₃), wobei es eine dichte Schicht bildet, die
den Behälter hermetisiert und jede Möglichkeit eines Durchdringens
der Luft und des in dieser enthaltenen Sauerstoffs in den
Innenraum des Behälters ausschließt.
Bei Erwärmung auf eine Tempertur von 814°C beginnt im Behälter
Chrom zu verdampfen, das mit Fluorwasserstoff reagiert
und ein aktives Gasmedium zur Diffusionssättigung erzeugt.
Cr + 2 HF → CrF₂ + H₂ (7)
Chromfluoride werden von der Oberfläche des Erzeugnisses
adsorbiert, wobei aktive Chromatome gebildet werden, die in
die Oberflächenschicht des Erzeugnisses eindiffundieren:
CrF₂ + Fe → FeF₂ + Cr (8)
CrF₂ + H₂ → 2 HF + Cr (9)
Die aktiven Chromatome bilden unter Reaktion mit einem Kohlenstoff,
der in die Oberfläche des Erzeugnisses im Aufkohlungsstadium
eindiffundiert ist, einen karbidischen Diffusionsüberzug:
23 Cr + 6 C → Cr₂₃C₆ (10)
Die Reaktionen (7) bis (10) verlaufen am intensivsten bei
einer Temperatur in einem Bereich 950 bis 1100°C.
Die Aufkohlung ermöglicht es, die Oberflächenschicht des
Erzeugnisses mit Kohlenstoff zu sättigen, der ins Erzeugnis
aus einem Pulvergemisch eindiffundiert, was bei der darauffolgenden
Erwärmung eine beschleunigte Bildung einer karbidischen
Diffusionsschicht sichert. Dabei erfolgt die Bildung einer karbidischen
Diffusionsschicht lediglich mit Hilfe des Kohlenstoffs,
der in die Oberfläche des Erzeugnisses aus einem Pulvergemisch
eindiffundiert. Der im Material des Erzeugnisses
enthaltene Kohlenstoff diffundiert nicht zur Oberfläche des
Erzeugnisses unter Bildung einer Karbidschicht. Dabei wird
praktisch die Bildung einer entkohlten Zone unter dem Überzug,
die bei den anderen bekannten Verfahren beachtet wird, ausgeschlossen.
Im Aufkohlungsstadium erfolgt eine Zersetzung der
kohlenstoffhaltigen Verbindung unter Entwicklung einer großen
Menge an gasförmigen gesättigten Kohlenwasserstoffen und einer
Menge von Kohlenstoffdioxid bei der Umsetzung mit dem Luftsauerstoff
von Wasserdampf, der in einer geringen Menge im Innenraum
des Behälters enthalten ist, nach den Reaktionen (1) und
(2). Die Umsetzung der Zerfallsprodukte des kohlenstoffhaltigen
Bestandteils mit einem Halogenwasserstoff, der sich beim
Zerfall des Aktivators bildet, führt zur Bildung einer gasförmigen
Verbindung des Kohlenstoffs mit einem der Halogene,
beispielsweise des Tetrafluormethans nach der Reaktion (3),
das den Sättigungsprozeß der Erzeugnisoberfläche mit Kohlenstoff
intensiviert. Das Halten bei diesen Temperaturen gewährleistet
die Sättigung der Oberflächenschicht mit Kohlenstoff,
was bei der darauffolgenden Erwärmung eine beschleunigte Bildung
einer Karbidschicht sichert. Die erwünschte Wirkung wird
nicht erreicht, wenn die genannten Temperatur- und Zeitgrenzen
nicht eingehalten werden. Eine Aufkohlung bei einer Temperatur
von weniger als 560°C bewirkt keinen hinreichenden Diffusionsstrom
von Kohlenstoff aus den Zerfallsprodukten einer kohlenstoffhaltigen
Verbindung, die im Gemisch vorhanden ist, in die
Oberflächenschicht des Erzeugnisses. Eine Aufkohlung bei einer
Temperatur von mehr als 720°C führt zu einer vorzeitigen Fällung
eines karbidbildenden Elements auf der Oberfläche des Erzeugnisses
und zur nachfolgenden Diffusion. Bei einer Aufkohlungszeit
von weniger als 0,6 Stunden vermindert sich die Kohlenstoffkonzentration
auf der Oberfläche des Erzeugnisses, was
zur Bildung einer entkohlten Zone unter dem Diffusionsüberzug
führt. Das Vorhandensein einer entkohlten Zone setzt die Festigkeits-
und Reibungseigenschaften des Erzeugnisses mit karbidischem
Diffusionsüberzug herab. Eine Vergrößerung der Aufkohlungszeit
auf mehr als 1,2 Stunden ist in ökonomischer Hinsicht
unzweckmäßig, d. h., daß eine zusätzliche Erhöhung der Festigkeits-
und Reibungseigenschaften nicht beobachtet wird,
aber ein nicht vertretbarer Energieverbrauch erfolgt.
Nach Beendigung der Aufkohlungszeit werden die Erzeugnisse
auf die Temperatur der Diffusionssättigung erwärmt, wobei die
Erwärmung erfindungsgemäß mit einer Geschwindigkeit in einem
Bereich von 0,8 bis 2,4°/s durchgeführt wird. Dieser Arbeitsgang
ermöglicht es, eine konstante Kohlenstoffkonzentration unter
der Oberflächenschicht des Erzeugnisses, die mit einem Kohlenstoff
gesättigt ist, der aus dem Pulvergemisch im Aufkohlungsstadium
in das Erzeugnis eindiffundiert worden ist, aufrechtzuerhalten
und eine Bildung im Stadium der Diffusionssättigung
einer entkohlten Zone unter dem karbidischen Diffusionsüberzug
auszuschließen. Eine Erwärmungsgeschwindigkeit
auf die Temperatur der Diffusionssättigung von mehr als 2,4°/s
ist ökonomisch unzweckmäßig, weil es einen großen Energieaufwand
infolge der Anwendung von leistungsfähigeren Erhitzern erfordert.
Das Erwärmen mit einer Geschwindigkeit von weniger als
0,8°/s führt zur Diffusionsstreuung von Kohlenstoff aus der
Oberflächenschicht, d. h., daß es ins Innere des Erzeugnisses -
in das Unterlagenmaterial - einzudiffundieren beginnt und die
Kohlenstoffkonzentration in der Oberflächenschicht abnimmt. Das
führt im Stadium der Diffusionssättigung dazu, daß die Menge an
Kohlenstoff, der in der Oberflächenschicht des Erzeugnisses
enthalten ist, nachdem er in diese Schicht im Aufkohlungsstadium
eindiffundiert worden ist, nicht ausreicht, um eine Diffusionskarbidschicht
zu bilden. Deshalb beginnt eine Diffusion
von Kohlenstoff aus dem Stahl, was die Bildung einer entkohlten
Zone unter der Karbidschicht hervorruft.
Nach dem Erreichen einer Temperatur, die im Temperaturintervall
der Diffusionssättigung liegt, d. h. in einem Bereich von 950 bis 1100°C, wird das
Erhitzen unterbrochen und die Diffusionssättigung in einer im
Bereich von 1,2 bis 1,8 h gewählten
Zeit vorgenommen. Dieser Arbeitsgang ermöglicht es,
auf der Oberfläche des Erzeugnisses eine karbidische Diffusionsschicht
zu bilden. Dabei erfolgt die Bildung der karbidischen
Diffusionsschicht durch die Umsetzung des auf die Oberfläche
des Erzeugnisses ausgeschiedenen karbidbildenden Elements
und dem Kohlenstoff, der die Oberflächenschicht des Erzeugnisses
im Aufkohlungsstadium nach Reaktion (1) gesättigt
hat. Der einen Bestandteil des Erzeugnismaterials bildende
Kohlenstoff nimmt paraktisch bei den genannten Haltezeiten an
der Bildung der karbidischen Diffusionsschicht nicht teil, was
die Bildung einer entkohlten Zone unterhalb der karbidischen
Diffusionsschicht ausschließt. Da die Oberflächenschicht mit
Kohlenstoff gesättigt ist, erfolgt die Bildung einer Karbidschicht
intensiver als in den bekannten Verfahren. Die erwünschte
Wirkung wird nicht erreicht, wenn die genannten Temperatur-
und Zeitbereiche nicht eingehalten werden. Die Diffusionssättigung,
durchgeführt bei Temperaturen unter 950°C, führt zu
einer Verminderung der Stärke der karbidischen Diffusionsschicht
infolge einer nicht ausreichenden Diffusion des karbidbildenden
Elements in den Überzug, was zu niedrigeren Festigkeits-
und Reibungseigenschaften des Überzuges führt. Die
Durchführung der Diffusionssättigung bei Temperaturen über
1100°C ist ebenfalls unzweckmäßig, da bei diesen Temperaturen
eine beträchtliche Vergrößerung der Korngröße des Erzeugnismaterials
erfolgt, was die mechanischen Eigenschaften des Erzeugnisses
beeinträchtigt, nämlich eine schlechte Schlagzähigkeit
hervorruft. Bei einer Diffusionssättigungszeit unter 1,2 h
wird eine geringe Geschwindigkeit des Ausfallens an karbidbildendem
Element auf die Oberfläche des Erzeugnisses und die
Bildung der karbidischen Diffusionsschicht mit einer geringeren
Stärke beobachtet, was zur Beeinträchtigung der Festigkeits-
und Reibungseigenschaften des Überzuges führt. Bei einer
Diffusionssättigungszeit über 1,8 h bildet sich eine Diffusionskarbidschicht
mit einer geringeren Konzentration von Kohlenstoff,
weil bei den genannten Bedingungen die Kohlenstoffdiffusion
schon durch die gebildete Karbidschicht erfolgt,
wobei die Diffusion weniger intensiv abläuft und die Kohlenstoffkonzentration
in der Oberflächenschicht vermindert wird.
Darüber hinaus kann bei dieser Diffusionssättigungszeit ein Diffundieren
von Kohlenstoff-Unterlagenmaterial in den Überzug
beginnen, weril der ganze Kohlenstoff, der im Aufkohlungsstadium
in die Oberflächenschicht des Erzeugnisses eindiffundiert
worden ist, schon zur Bildung einer Karbidschicht verbraucht
ist und die Diffusion eines karbidbildenden Elements sich
fortsetzt. Dieser Effekt ruft die Bildung einer entkohlten
Zone unter dem Überzug hervor.
Nach Beendigung der Diffusionssättigungszeit wird der Behälter
mit den Erzeugnissen abgekühlt, wobei die Kühlung erfindungsgemäß
mit einer in einem Bereich von 1,2 bis 2,4°/s
liegenden Geschwindigkeit auf eine Temperatur in einem Bereich
von 300 bis 500°C erfolgt.
Diese Operation ermöglicht es, einen Effekt der Umverteilung
des Kohlenstoffs unter der karbidischen Diffusionsschicht und
der Bildung einer entkohlten Zone unter dem Überzug zu vermeiden.
Bei diesen Abkühlungsgeschwindigkeiten hören das karbidbildende
Element und der Kohlenstoff praktisch auf, aus dem
Pulvergemisch auf die Oberfläche des Erzeugnisses auszufallen,
und es erfolgt keine Diffusion des Kohlenstoffs aus dem Unterlagenmaterial
zur Oberfläche des Erzeugnisses. Die Abkühlung
nach der Diffusionssättigung mit einer Geschwindigkeit über
2,4°/s ist ökonomisch unzweckmäßig, da es die Anwendung eines
speziellen Kühlsystems erfordert. Bei der Abkühlung des
Behälters nach der Diffusionssättigung unter 1,2°/s wird ein
Ausfallen des karbidbildenden Elements auf der Oberfläche erfolgen,
was zur Diffusionsumverteilung des Kohlenstoffs in
der Karbidschicht führt, der zur Oberfläche hin für die Bildung
eines Karbids diffundieren wird. Mit einer geringeren
Geschwindigkeit bildet sich unter dem Karbidüberzug eine entkohlte
Zone, die unerwünscht ist.
Nach dem Abkühlen auf eine in einem Bereich von 300 bis
500°C liegenden Temperatur wiederholt sich der ganze oben beschriebene
Vorgang erfindungsgemäß mindestens einmal, wobei
die Anzahl der Zyklen optimal bis sieben Mal beträgt. Die Zylenzahl
wird in den genannten Grenzen abhängig von den Betriebsverhältnissen
der Erzeugnisse mit einem Diffusionsüberzug
gewählt. Bei einer Zahl der Zyklen gleich 6 oder 7 weist
der hergestellte Überzug hohe Festigkeits- und Reibungseigenschaften
auf. Bei der zyklischen Wiederholung der Aufkohlung
in einem Bereich von 560 bis 720°C wird die Diffusionskarbidschicht,
die im vorhergehenden Zyklus gebildet wurde, mit Kohlenstoff
aus dem Pulvergemisch gesättigt, der bei der darauffolgenden
Erwärmung in die Schicht des zu fällenden Elements
eindiffundiert, unter anschließender Bildung von Karbiden.
Die zyklische Arbeitsmethode ermöglicht es, das Wachsen einer
Diffusionskarbidschicht ohne Verminderung der Kohlenstoffkonzentration
in der Unterschichtzone zu beschleunigen. Darüber
hinaus gewährleistet das zyklische Verhalten der Temperaturführung
bei der Sättigung mit einer periodischen Kühlung auf
eine Temperatur in einem Bereich von 300 bis 500°C die Bildung
einer karbidischen Diffusionsschicht mit einer disperseren
Struktur. Dies ist dadurch bedingt, daß die Wiederholung
des Zyklus einer zweistufigen Erwärmung nach der Kühlung auf
eine Temperatur in einem Bereich von 300 bis 500°C nicht zum
Wachsen schon vorhandener Karbidkristalle, sondern zur Bildung
neuer Kristallisationszentren eines karbidbildenden Elements
unter Karbidbildung auf der zu behandelnden Oberfläche
führt. Dabei wird eine große Anzahl kleiner Karbidkristalle
erhalten, was zur Erhöhung der Festigkeits- und Reibungseigenschaften
des Erzeugnisses führt. Die Beendigung der Kühlung
bei Temperaturen über 500°C führt dazu, daß sich die neuen
Zentren der Kristallisation nicht bilden und bei einer weiteren
Erwärmung und Aufkohlung lediglich das Wachsen schon vorhandener
Karbidkristalle erfolgt, wobei eine feindisperse
Struktur nicht entsteht. Die Beendigung der Kühlung bei Temperaturen
unter 300°C ist ökonomisch unzweckmäßig, weil es
einen zusätzlichen Elektroenergieaufwand bei der nachfolgenden
Erwärmung erfordert. Bei einer Anzahl von weniger als zwei
Zyklen geht der Sinn des Begriffs "zyklisches Verfahren" verloren.
Bei einer Anzahl von mehr als 8 Zyklen erfolgt ein Aufzehren
des Pulvergemisches, d. h., daß die Menge an Kohlenstoff,
der aus dem Gemisch in die Oberfläche des Erzeugnisses eindiffundiert,
vermindert wird, was zur Vergrößerung der Haltezeit
in jedem Zyklus führt und das gesamte Verfahren unbegründet
verlängert, wobei ein zusätzlicher Verbrauch an Energieträgern
erforderlich wird.
Nach Beendigung der notwendigen Zahl an Zyklen wird die Erwärmung
unterbrochen und die Abkühlung des Behälters an der
Luft auf Raumtemperatur, d. h. auf Umgebungstemperatur, durchgeführt.
Danach wird der Behälter geöffnet, die Erzeugnisse und
das sättigende Pulver werden herausgenommen. Die Erzeugnisse
werden an den Verbraucher geliefert, und das pulverförmige Sättigungsgemisch
wird zur Regenerierung geführt. Die Regenerierung
besteht in einem Zermahlen des Pulvergemisches in einer
Kugelmühle, einem Durchsieben durch ein Schwingsieb mit einer
Maschenweite von 50 µm, dem Trocknen während einer Zeit von 4
Stunden bei 140°C und einem Zusetzen des vorgetrockneten Aktivators
und der vorgetrockneten kohlenstoffhaltigen Verbindung
in den rezepturgemäßen Mengen in Masse-%: kohlenstoffhaltige
Verbindung 0,5-2,5, Aktivator 0,2-5,0. Das Gemisch, der Aktivator
und die kohlenstoffhaltige Verbindung werden sorgfältig
vermischt. Danach wird diesem ein frisch aufbereitetes und getrocknetes
Pulvergemisch in einer Menge von 10%, bezogen auf
die ursprüngliche Masse des Gemisches, zugegeben und von neuem
sorgfältig vermischt. Dann kann das Pulvergemisch nach Zweckbestimmung
verwendet werden. Die Regenerierung kann bis zu fünfzehn
Mal erfolgen. Danach ist das Pulvergemsich nicht mehr einsatzfähig.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, einen dichten,
porenfreien Diffusionskarbidüberzug zu erhalten, der folgende
Kenndaten aufweist: Stärke des Karbidüberzugs 21,0-40,0 µm,
Mikrohärte des Karbidüberzugs 21,5-27,0 GPa, durchschnittliche
Höhe der Karbidkristalle 4,2-5,4 µm, Härte des Unterlagenmaterials
4,2-7,4 GPa, geringste Härte in der Unterschichtzone
4,2-7,4 GPa, Fehlen einer entkohlten Zone unter dem Karbidüberzug,
relative Verschleißgeschwindigkeit unter den Bedingungen
der Gleitreibung 12,5-15,6 g/m²s.
Der Karbidüberzug hat eine angenehme silbergraue Farbe;
die Rauhigkeit der Oberfläche des Überzuges RA beträgt nicht
mehr als 0,32 µm; nach Beendigung des Verfahrens erfordert das
Erzeugnis keine Reinigung oder anschließende mechanische Bearbeitung.
Der erhaltene Überzug ist gleichmäßig über die gesamte
Oberfläche des Erzeugnisses einschließlich der Innenhohlräume
verteilt; seine Adhäsion mit dem Material des Erzeugnisses
ist gut.
Zur Durchführung des Verfahrens wird keine Vakuumtechnik
angewendet, und es werden keine Gase (Wasserstoff oder Argon)
verwendet, die das Vorhandensein spezieller Mittel zur Feuer-
und Explosionssicherheit erfordern. Das Verfahren ist für das
Bedienungspersonal und die Umgebung nicht besonders gefährlich.
Obwohl das Verfahren bis zu sieben Mal wiederholt werden
kann, dauert es insgesamt nicht mehr als 20-22 Stunden, was
durch die kurze Dauer der einzelnen Stadien bedingt ist.
Zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung werden
konkrete Ausführungsbeispiele des Verfahrens zur Herstellung
karbidischer Diffusionsüberzüge auf Erzeugnisse aus Eisen-Kohlenstoff-
Legierungen ausgeführt.
In einen Behälter aus nichtrostendem Stahl mit einem Innendurchmesser
von 80 mm, einer Höhe von 110 mm und einer Wandstärke
von 5 mm wird 300 g des Pulvergemisches eingebracht,
das Chrompulver in einer Menge von 195 g (65%), Diphenyl
(C₁₂H₁₀) in einer Menge von 3 g (1%), Ammoniumchlorid (NH₄Cl)
in einer Menge von 1,5 g (0,5%) und Aluminiumoxid (Al₂O₃) in
einer Menge von 100,5 g (33,5%) enthält.
Zuvor wurden die genannten Bestandteile gemahlen, und zwar
unter einer Fraktionsabnahme mit einem Dispersionsgrad von weniger
als 50 µm durchgesiebt, der Rezeptur gemäß abgewogen,
getrocknet und in einem Mischer vermischt.
In das genannte Gemisch werden Probestücke aus Kohlenstoff-
und legierten Stählen mit einem Durchmesser von 15 mm und einer
Höhe von 5 mm eingetaucht. Dabei werden die Probestücke so im
Gemisch untergebracht, daß der Abstand vom Behälterboden bis zu
den Probestücken 20 mm, von den Seitenwänden bis zu den Probestücken
10 mm, zwischen den einzelnen Probestücken 15 mm und
von den Probestücken bis zum ersten Deckel des Behälters 30 mm
beträgt. Die Probestücke werden im Behälter in einer Reihe
angeordnet. Nach dem Unterbringen der Probestücke im Gemisch
wird der Behälter mit dem ersten Deckel aus nichtrostendem
Stahl verschlossen, über dem eine Quarzsandschicht in einer Stärke
von 30 mm aufgeschüttet wird. Danach wird der Behälter mit
dem zweiten Deckel aus nichtrostendem Stahl verschlossen, über
dem eine Schicht von Boranhydrid in einer Stärke von 10 mm aufgeschüttet
wird. Der Behälter wird in einem Widerstandsofen untergebracht.
Weiter wird der Behälter auf eine Temperatur von
650°C erwärmt und bei dieser Temperatur eine Aufkohlung innerhalb
einer Stunde durchgeführt. Dabei wird die Oberfläche der
Probestücke mit Kohlenstoff gesättigt. Ferner werden die aufgekohlten
Probestücke mit einer Geschwindigkeit von 1,5°/s auf
die Sättigungstemperatur von 1000°C erhitzt. Nach dem Erreichen
der Temperatur von 1000°C wird sie 1,5 Stunden gehalten,
wobei eine Diffusionssättigung der Oberfläche der Probestücke
mit Chrom erfolgt. Nach Beendigung der Diffusionssättigung mit
Chrom werden die Probestücke mit einer Geschwindigkeit von
1,8°/s auf eine Temperatur von 400°C abgekühlt. Weiterhin werden
die genannten Arbeitsgänge - Erhitzen auf die Aufkohlungstemperatur,
Aufkohlen, Erhitzen auf die Temperatur der Diffusionssättigung,
Diffusionssättigung und Abkühlen - noch einmal
wiederholt, wonach der Behälter mit den Probestücken an der
Luft auf Umgebungstemperatur abgekühlt wird. Danach wird der
Behälter geöffnet, das Gemsich wird einer Regenerierung zugeleitet,
und die Probestücke werden zur Ermitlung der physikalisch-
mechanischen und physikalisch-chemischen Eigenschaften
des erhaltenen Chromkarbidüberzugs nach den üblichen Methoden untersucht.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind wie folgt:
- - der Karbidüberzug ist dicht, d. h. praktisch porenfrei;
- Stärke des Karbidüberzugs21,0 µm - Mikrohärte des Karbidüberzugs21,6 GPa - durchschnittliche Höhe der
Karbidkristalle 5,2 µm - Härte des Unterlagenmaterials 5,6 GPa - geringste Härte in der
Unterschichtzone 5,6 GPa - relative Verschleiß-
geschwindigkeit12,5 g/m²s
Die Diffusionskarbidüberzüge werden in einem Behälter wie
in Beispiel 1 beschrieben hergestellt. In den Behälter werden
300 g Pulvergemsich eingebracht, das 195 g (65%) Titanpulver,
3 g (1%) Anthrazen (C₁₄H₁₀), 1,5 g (0,5%) Ammoniumbromid (NH₄Br)
und 100,5 g (33,5%) Magnesiumoxid enthält. Das Pulvergemisch
wird ähnlich wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt.
Die Verwendung der Probestücke und ihre Anordnung im Behälter
sind dieselben wie in Beispiel 1. Der Behälter mit dem Gemisch
und den darin eingetauchten Probestücken wird in einem Widerstandsofen
untergebracht. Es wird auf eine Temperatur von 560°C
erhitzt. Bei einer Temperatur von 560°C wird innerhalb 1,2 Stunden
eine Aufkohlung durchgeführt. Dabei erfolgt die Aufkohlung
der Oberfläche der Probestücke. Weiter werden die aufgekohlten
Probestücke mit einer Geschwindigkeit von 2,4°/s auf eine Temperatur
von 950°C erhitzt. Diese Temperatur ist die Diffusionssättigungstemperatur
der Oberfläche der Probestücke mit Titan.
Die Diffusionssättigung wird innerhalb von 1,8 Stunden durchgeführt.
Nach Beendigung der Diffusionssättigung mit Titan werden
die Probestücke mit einer Geschwindigkeit von 1,2°/s auf
eine Temperatur von 500°C abgekühlt. Danach werden die genannten
Arbeitsgänge - Erwärmen auf die Aufkohlungstemperatur, Aufkohlen,
Erhitzen auf die Temperatur der Diffusionssättigung,
Diffusionssättigung und Abkühlen - noch dreimal wiederholt. Danach
wird der Behälter geöffnet, das sättigende Pulvergemisch
einer Regenerierung zugeführt und die Probestücke zur Ermittlung
der physikalisch-mechanischen und physikalisch-chemischen
Eigenschaften des erhaltenen Titankarbidüberzugs nach den üblichen
Methoden untersucht.
Die Ergebnisse der Untersuchung sind wie folgt:
- - der Karbidüberzug ist dicht, d. h. praktisch porenfrei;
- Stärke des Karbidüberzugs28,8 µm - Mikrohärte des Karbidüberzugs26,8 GPa - durchschnittliche Höhe der
Karbidkristalle 4,7 µm - Härte des Unterlagenmaterials 4,2 GPa - geringste Härte in der
Unterschichtzone 4,2 GPa - relative Verschleiß-
geschwindigkeit18,2 g/m²s
Die Diffusionskarbidüberzüge werden in einem Behälter wie
in Beispiel 1 beschrieben hergestellt. In den Behälter wird
ein Pulvergemisch (300 g) eingebracht, das 195 g (65%) Siliciumpulver,
3 g (1%) Naphthalin (C₁₀H₈), 1,5 g (0,5%) Ammoniumjodid
(NH₄J) und 100,5 g (33,5%) Aluminiumoxid (Al₂O₃)
enthält. Das Pulvergemisch wird ähnlich wie in Beispiel 1 hergestellt.
Die Verwendung und die Anordnung der Probestücke
im Behälter ist dieselbe wie in Beispiel 1. Der Behälter mit
dem Pulvergemisch und der darin eingetauchten Probestücke
wird in einem Widerstandsofen untergebracht und auf eine Temperatur
von 720°C erhitzt. Bei einer Temperatur von 720°C erfolgt
innerhalb 0,6 Stunden eine Aufholung. Dabei wird die
Oberfläche der Probestücke aufgekohlt. Dann werden die aufgekohlten
Probestücke mit einer Geschwindigkeit von 0,8°/s auf
eine Temperatur von 1100°C erhitzt. Diese Temperatur ist die
Diffusionssättigungstemperatur der Oberfläche der Probestücke
mit Silicium. Die Diffusionssättigung erfolgt innerhalb 1,2
Stunden. Nach Beendigung der Diffusionssättigung mit Silicium
werden die Probestücke mit einer Geschwindigkeit von 2,4°/s auf
eine Temperatur von 300°C abgekühlt. Danach werden die genannten
Arbeitsgänge - Erhitzen auf die Aufkohlungstemperatur, Aufkohlen,
Erhitzen auf die Diffusionssättigung, Diffusionssättigung
und Abkühlen - noch siebenmal wiederholt. Danach wird der
Behälter geöffnet, das Pulvergemisch der Regenerierung zugeführt
und die Probestücke zur Ermittlung der physikalisch-mechanischen
und physikalisch-chemischen Eigenschaften des hergestellten
Siliciumkarbidüberzugs nach den üblichen Methoden
untersucht.
Die Ergebnisse der Untersuchungen sind wie folgt:
- - der Karbidüberzug ist dicht, d. h. praktisch porenfrei;
- Stärke des Karbidüberzugs39,8 µm - Mikrohärte des Karbidüberzugs22,3 GPa - durchschnittliche Höhe der
Karbidkristalle 4,3 µm - Härte des Unterlagenmaterials 7,4 GPa - geringste Härte in der
Unterschichtzone 7,4 GPa - relative Verschleiß-
geschwindigkeit20,9 g/m²s
Die Diffusionskarbidüberzüge werden in einem Behälter wie
in Beispiel 1 beschrieben hergestellt. In den Behälter werden
300 g Pulvergemisch eingebracht, das 195 g (65%) Chrompulver,
3 g (1%) Polyvinylchlorid, 1,5 g (0,5%) Ammoniumfluorid (NH₄F)
und 100,5 g (33,5%) Magnesiumoxid (MgO) enthält. Das Pulvergemisch
wird ähnlich wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt.
Die Anwendung und die Anordnung der Probestücke im Behälter ist
dieselbe wie in Beispiel 1. Der Behälter mit dem Pulvergemisch
und den darin eingetauchten Probestücken wird in einem Widerstandsofen
untergebracht und auf eine Temperatur von 600°C erhitzt.
Bei der Temperatur von 600°C erfolgt innerhalb von 1,1
Stunden die Aufkohlung. Danach werden die aufgekohlten Probestücke
mit einer Geschwindigkeit von 2,1°/s auf eine Temperatur
von 1000°C erhitzt. Diese Temperatur ist die Diffusionssättigungstemperatur
der Oberfläche der Probestücke mit Chrom. Die
Diffusionssättigung erfolgt innerhalb von 1,7 Stunden. Nach Beendigung
der Diffusionssättigung mit Chrom werden die Probestücke
mit einer Geschwindigkeit von 2,1°/s auf eine Temperatur
von 450°C abgekühlt. Danach werden die genannten Arbeitsvorgänge
- Erhitzen auf die Aufkohlungstemperatur, Aufkohlen, Erhitzen
bis zur Diffusionssättigung, Diffusionssättigung und Abkühlen
- noch viermal wiederholt. Danach wird der Behälter geöffnet,
das Pulvergemisch der Regenerierung zugeführt und die
Probestücke zur Ermittlung der physikalisch-mechanischen und
physikalisch-chemischen Eigenschaften des hergestellten Chromkarbidüberzugs
untersucht.
Die Ergebnisse der Untersuchungen sind wie folgt:
- - der Karbidüberzug ist dicht, d. h. praktisch porenfrei;
- Stärke des Karbidüberzugs23,7 µm - Mikrohärte des Karbidüberzugs22,0 GPa - durchschnittliche Höhe der
Karbidkristalle 5,4 µm - Härte des Unterlagenmaterials 5,6 GPa - geringste Härte in der
Unterschichtzone 5,6 GPa - relative Verschleiß-
geschwindigkeit15,6 g/m²s
Das Beispiel zeigt die Anwendung eines regenerierten Gemisches
des Bestandes wie in Beispiel 1 beschrieben, das nach dem
Beispiel 1 verwendet worden ist.
Das Pulvergemisch wird nach Beendigung des Verfahrens regeneriert.
Zu diesem Zweck wird es in einem Backenbrecher zerkleinert
und durch ein Schwingsieb mit einer Maschenweite von
höchstens 50 µm zum Erhalten einer Pulverfraktion mit einer
Teilchengröße von höchstens 50 µm durchgesiebt. Danach werden
dem durchgesiebten und innerhalb von 4 Stunden bei 140°C getrockneten
Pulvergemisch in einer Menge von 266,5 g (88,8%)
3,3 g (1,1%) innerhalb von 0,5 Stunden bei 60°C getrocknetes
Diphenyl (C₁₂H₁₀), 1,65 g (0,6%) innerhalb von 4 Stunden bei
einer Temperatur von 140°C vorgetrocknetes Ammoniumchlorid
(NH₄Cl), 19,5 g (6,5%) getrocknetes Chrompulver und 9,05 g
(3%) getrocknetes Aluminiumoxid zugefügt. Danach werden alle
Bestandteile sorgfältig vermischt und das erhaltene Pulvergemisch
in einen Behälter wie in Beispiel 1 beschrieben eingebracht.
In dem Behälter mit dem Pulvergemisch werden die Probestücke
wie in Beispiel 1 beschrieben untergebracht, wonach
der Behälter in einem Widerstandsofen untergebracht wird.
Dann wird der Behälter auf eine Temperatur von 630°C erhitzt,
bei dieser Temperatur erfolgt innerhalb von 0,9 Stunden die
Aufkohlung. Dabei wird die Oberfläche der Probestücke mit Kohlenstoff
gesättigt. Danach werden die aufgekohlten Probestücke
mit einer Geschwindigkeit von 1,5°/s auf eine Temperatur von
1020°C erhitzt. Diese Temperatur ist die Diffusionssättigungstemperatur
der Oberfläche der Probestücke mit Chrom. Die Diffusionssättigung
erfolgt innerhalb von 1,4 Stunden. Nach Beendigung
der Diffusionssättigung mit Chrom werden die Probestücke
mit einer Geschwindigkeit von 2,2°/s auf eine Temperatur
von 350°C abgekühlt. Weiterhin werden die genannten Arbeitsvorgänge
- Erhitzen auf die Aufkohlungstemperatur, Aufkohlen,
Erhitzen auf die Diffusionssättigung, Diffusionssättigung
und Abkühlen - noch einmal wiederholt. Dann wird der Behälter
geöffnet, das Sättigungspulvergemisch der Regenerierung
zugeführt und die Probestücke zur Ermittlung der physikalisch-
mechanischen und physikalisch-chemischen Eigenschaften
des erhaltenen Chromkarbidüberzugs untersucht.
Die Ergebnisse der Untersuchungen sind wie folgt:
- - der Karbidüberzug ist dicht, d. h. praktisch porenfrei;
- Stärke des Karbidüberzugs20,9 µm - Mikrohärte des Karbidüberzugs22,5 GPa - durchschnittliche Höhe der
Karbidkristalle 5,1 µm - Härte des Unterlagenmaterials 4,2 GPa - geringste Härte in der
Unterschichtzone 4,2 GPa - relative Verschleiß-
geschwindigkeit14,1 g/m²s
Das vorliegende Beispiel zeigt die Herstellung eines Diffusionskarbidüberzugs
nach dem bekannten Verfahren.
Die Herstellung des Pulvergemisches, das Einbringen in einen
Behälter und die Unterbringung der Probestücke in diesem Behälter
werden wie in Beispiel 1 beschrieben durchgeführt.
Der Behälter mit seinem Inhalt wird in einen Widerstandsofen
gebracht und auf eine Temperatur von 800°C erhitzt. Bei
der genannten Temperatur erfolgt eine Aufkohlung während 3,5
Stunden. Dabei erfolgt die Aufkohlung der Oberfläche der Probestücke.
Nach dem Ablauf der Aufkohlungszeit werden die Probestücke
auf die Temperatur der Diffusionssättigung von 1050°C
erhitzt. Bei dieser Temperatur erfolgt innerhalb von 3,5 Stunden
die Diffusionssättigung der Oberfläche mit Chrom. Danach
wird der Behälter aus dem Ofen genommen und auf natürliche Weise
auf Raumtemperatur abgekühlt. Nach dem Abkühlen wird der
Behälter geöffnet, das Pulvergemisch der Regenerierung zugeführt
und die Probestücke zur Ermittlung der physikalisch-mechanischen
und physikalisch-chemischen Eigenschaften des erhaltenen
Chromkarbidüberzugs untersucht.
Die Ergebnisse der Untersuchungen sind wie folgt:
- - der Karbidüberzug ist dicht, d. h. praktisch porenfrei;
- Stärke des Karbidüberzugs12,3 µm - Mikrohärte des Karbidüberzugs21,3 GPa - durchschnittliche Höhe der
Karbidkristalle 7,1 µm - Härte des Unterlagenmaterials 6,4 GPa - geringste Härte in der
Unterschichtzone (der entkohlten Zone) 5,8 GPa - Tiefe der entkohlten Zone17 µm - relative Verschleiß-
geschwindigkeit36,4 g/m²s
Aus dem Vergleich der physikalisch-mechanischen und physikalisch-
chemischen Eigenschaften der Probestücke mit dem erfindungsgemäß
und nach dem bekannten Verfahren hergestellten
Diffusionskarbidüberzug ergibt sich, daß die physikalisch-mechanischen
Eigenschaften des erfindungsgemäßen Überzugs die
gleichen Parameter des Überzugs nach dem bekannten Verfahren
wesentlich übertreffen.
So zum Beispiel übertrifft die Verschleißfestigkeit eines
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Diffusionskarbidüberzugs
bei Gleitreibung die des nach dem bekannten
Verfahren hergestellten Diffusionsüberzugs um das 2,8- bis 3,3fache.
Ferner fehlt bei den erfindungsgemäßen Erzeugnissen eine entkohlte
Zone unter dem Überzug.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung karbidischer Diffusionsüberzüge
auf Erzeugnissen aus Eisen-Kohlenstoff-Legierungen,
das folgende Schritte vorsieht:
- - Einbringen eines Pulvergemisches, das als Festbestandteile eine karbidbildendes Element, eine kohlenstoffhaltige Verbindung, einen Aktivator und einen inerten Fülsltoff enthält, in einen Behälter und Eintauchen von Erzeugnissen aus Eisen-Kohlenstoff-Legierungen in dieses Gemisch,
- - Erhitzen der genannten Erzeugnisse auf die Aufkohlungstemperatur ihrer Oberfläche,
- - Aufkohlen der Oberfläche der Erzeugnisse bei der erreichten Temperatur,
- - Erhitzen der aufgekohlten Erzeugnisse auf die Temperatur der Diffusionssättigung ihrer Oberfläche mit einem karbidbildenden Element,
- - Diffusionssättigung der Oberfläche der Erzeugnisse mit einem karbidbildenden Element bei einer Temperatur in einem Bereich von 950 bis 1110°C,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - das Aufkohlen der Oberfläche der Erzeugnisse bei einer Temperatur in einem Bereich von 560 bis 720°C in einem Zeitraum von 0,6 bis 1,2 h erfolgt,
- das Erhitzen der aufgekohlten Erzeugnisse auf die Temperratur der Diffusionssättigung in einem Bereich von 950 bis 1100°C mit einer Geschwindigkeit von 0,8 bis 2,4°/s erfolgt,
- - die Diffusionssättigung der Oberfläche der Erzeugnisse mit einem karbidbildenden Element auf eine Temperatur in einem Bereich von 950 bis 1100°C in einem Zeitraum von 1,2 bis 1,8 h erfolgt,
- - nach der Diffusionssättigung der Oberfläche der Erzeugnisse eine Kühlung derselben mit einer Geschwindigkeit in einem Bereich von 1,2 bis 2,4°/s auf eine Temperatur in einem Bereich von 300 bis 500°C erfolgt,
- - die obengenannten Arbeitsgänge, von der Erwärmung der Erzeugnisse auf die Temperatur der Aufkohlung angefangen, mindestens einmal wiederholt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die genannten Arbeitsgänge
bis zu sieben Mal wiederholt werden.
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