DE3714963A1 - Zusammenlegbarer, wiederverwendbarer container - Google Patents

Description

Relativ große und schwere Schiffscontainer werden im allgemeinen wiederverwendet und werden - nach dem Entleeren der darin verschifften Ware - leer zurückgeschickt.

Da jedoch leere oder volle Container dasselbe Volumen einnehmen, erfordert das Zurücksenden des leeren Containers ebensoviel Schiffsraum wie beim Hintransport. Andererseits sind die Frachtkosten abhängig vom Volumen und dabei ist die Wiederverwendung eines leeren Containers relativ teuer. Zeitweilig ist es daher nicht wirtschaftlich, wegen der hohen Frachtkosten, leere Container erneut zu benutzen.

Aus diesem Grunde sind verschiedene Systeme bekannt ge­ worden, mit denen die Fracht- und Lagerkosten durch Zu­ sammenlegen des Containers verringert werden sollen. Diese Systeme erfordern aber einen beträchtlichen Arbeits­ aufwand und zumindest teilweise relativ teure Container­ konstruktionen.

Es besteht also ein Bedarf an verschiffbaren Containern, die im verkleinerten Zustand gelagert oder verschifft und die ohne viele Werkzeuge und großen Arbeitsaufwand zu­ sammengelegt oder wieder aufgerichtet werden können und die darüber hinaus eine ausreichend stabile Konstruktion für einen sicheren Schiffstransport darstellen.

Die Erfindung betrifft daher ein einfaches, stabiles Schiffscontainersystem aus beständigem Kunststoff, das leicht und ohne Werkzeuge aufgebaut oder zusammengelegt werden kann.

Im einzelnen besteht die Erfindung in einem schiffbaren Container, der eine starre schalen- oder muldenartige Basis, vier starre Wände, deren benachbarte Kanten durch schwingenähnliche Verbinder verbunden sind und einen starren Deckel aufweist. Die Wände können aus extrudierten Kunststoffpanelen mit zwei parallelen Schichten bestehen, die durch integrale Querstreifen zur Erzeugung der Starr­ heit und Festigkeit verbunden sind.

Die Kantenverbinder sind ebenfalls aus einem extrudierten Kunststoffstreifen geformt oder mit einem sich längs erstreckenden Mittelbereich aus flexiblem oder nachgiebigem Kunststoff und integralen, länglichen gegenüberliegenden Seitenteilen aus starrem Kunststoffmaterial.

Die starren Seitenabschnitte sind mit den Panelkanten zu verbinden und die Verbinder können sehr leicht um ihren flexiblen Mittelbereich gebogen werden zur Er­ reichung der notwendigen Starrheit, Festigkeit und Flexibilität.

Die unteren und oberen Kanten der Panele in in der Basis und dem Deckel vorgesehenen Ausnehmungen einge­ setzt werden. Alternativ lassen sich die Panele ohne besonderes Werkzeug und mit mäßigem Arbeitsaufwand auf­ richten.

Bei Nichtbenutzung können die Wände oder Panele flach gefaltet und in der Basis untergebracht werden. Dann kann das Dach für den Verschluß des aus den gefalteten Wänden und der Basis des Containers zusammengelegten Paket dienen.

Die Erfindung beinhaltet die Herstellung der Kanten­ verbinder in einem einzigen Extrusionsvorgang aus zwei getrennten Materialien. Das erste ist ein nachgiebiges oder flexibles Material, das den schwingenartigen Mittelabschnitt des Kantenverbinders bildet. Das zweite ist ein starres Material und dieses bildet starre Kehlen oder Kanäle und Rippen zum Verbinden bzw. Zusammenhalten der Ecken der Panele. Der Kantenverbinder weist integral T-förmige Rippen auf, die gleitend in Eingriff stehen mit Schlitzen in dem Kantenstreifen jedes Panels, so daß der Verbinder ohne spezielles Werkzeug manuell an der Wand oder dem Panel angebracht oder davon entfernt werden kann.

Die zwei gegenüberliegenden Wände des Containers können vertikal in der Hälfte geschlitzt bzw. unterteils und durch zusätzliche Scharniere verbunden sein. Es können auch dieselben Kantenverbinder für diese zusätzlichen Scharniere benutzt werden. Diese Art der Verbindung erlaubt das doppelte Falten, so daß die Kantenverbinder nicht entfernt werden müssen, wenn die Wände in ihre flache Position gebracht werden.

Die Kantenverbinder können auch zum Verbinden von Wänden oder Panelen für andere Zwecke benutzt werden, wie beispielsweise Trennwände, flexible oder rollbare Abschirmungen und dgl. Obwohl sie also primär für die Container geschaffen werden, können diese Kantenverbinder aufgrund ihrer einfachen und wirksamen Konstruktion auch für andere ähnliche Zwecke benutzt werden.

Die Erfindung soll nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert werden. Dabei zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des Containers mit Deckel, Wänden und Basis getrennt,

Fig. 2 einen vergrößerten Teilschnitt einer Ecke des Containers und der Basis über der Ecke eines anderen Containers, um zu zeigen, wie die Füße der Basis beim Stapeln liegen,

Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des zusammenge­ legten Containers mit den gefalteten Wänden innerhalb der Basis und dem Deckel,

Fig. 4 eine perspektivische Teilansicht einer Ecken-(Kanten-)Verbindung mit dem Kantenverbinder und den benachbarten Panelkanten,

Fig. 5 eine vergrößerte perspektivische Ansicht eines Kantenverbinders,

Fig. 6 eine vergrößerte, perspektivische Teilansicht der Kante eines der Wandpanele und

Fig. 7 eine vergrößerte Teilansicht auf eine der Wände, die mit dem Kantenverbinder verbunden ist.

In den Fig. 1 und 2 ist der Container dargestellt mit einer muldenartigen Basis 10, zwei vollständigen Seitenwänden 11, zwei geteilten Wänden 12 und einem Deckel 13. Alle diese Teile bestehen aus einem geeig­ neten allgemein erhältlichem Kunststoffmaterial, das entweder extrudiert oder im Formguß geformt worden ist.

Die Basis 10 kann im Volumen aus einem ebenen Stück Kunststoff in die muldenartige Form gebracht werden mit einem Bodenpanel 15, das von niedrigen Wänden 16 umgeben ist. Eine Nut 17 befindet sich im Bodenpanel nahe den niedrigen Wänden zur Aufnahme der bodensei­ tigen Kanten oder Containerwände. In jeder Ecke der Basis befinden sich Füße 18. Die unteren Bereiche 19 der Füße sind im Vergleich zu den oberen Bereichen in der Größe verringert und weisen gegossene Kanäle 20, die sich nach unten öffnen, auf.

Steife drahtähnliche Stäbe 21 erstrecken sich zwischen den Füßen und sind innerhalb der Kanäle 20 mittels Bolzen 22 befestigt, die sich durch Löcher in den Stäben und der Kanalbasis zur Verbindung mit Muttern 23 (Fig. 2) erstrecken. Diese Stäbe unterstützen die Lagerung der Basis auf Hebefahrzeugen und dgl., beim Stapeln von Containern sowie die Verstärkung der Basis.

Der Deckel 13 kann in derselben Weise wie die Basis vakuumverformt worden sein, um ein flaches Panel 24 zu schaffen, das von einer niedrigen Wand 25 umrandet ist, die zweifach gebogen ist, um einen nach unten geöffneten Kanal 26 zu erhalten. Dieser Kanal nimmt die oberen Kanten der Containerwandpanele auf.

Der Deckel weist Eckensockel 27 zur Aufnahme der unteren Fußabschnitte 19 der Basis eines anderen Containers beim Stapeln auf.

Die Sockel sind aus gegossenen Leisten 28 gebildet, die Zwischenräume 29 zur Aufnahme der Stäbe 21, die sich zwischen den Füßen erstrecken, aufweisen.

Die vier Seitenwandpanele sind vorzugsweise aus Poly­ karbonat gebildet. Dieses Kunststoffmaterial ist feuer­ resistent und inert gegen Wettereinflüsse usw. Diese Panele weisen ein Paar relativ dünne, im Abstand ange­ ordnete parallele Platten 30 auf, die durch integrale Querstreben 31 verbunden sind. Die äußersten Streben 32 bilden an jedem Panel die vertikalen Kanten der Panele. Sie sind mit Schlitzen 33 zur Bildung von Nuten versehen.

Die Streben 31 und die Platten 30 sind zu gleicher Zeit extrudiert, um eine hohle Panelkonstruktion mit integralen, dünnen, vertikalen Säulen, die von den Streben gebildet werden, zu formen. Diese Konstruk­ tion ergibt eine erhebliche Festigkeit und Stand­ festigkeit, bei relativer Leichtigkeit.

Die Kantenverbinder 35 (Fig. 5) weisen einen flachen Basisstreifen 36 auf, der longitudinal in drei Ab­ schnitte geteilt ist. Der Mittelabschnitt 37 ist flexibel oder nachgiebig und besteht vorzugsweise aus einem elastomeren Kunststoffmaterial, aus allgemein erhält­ lichen Gruppen, die die Standfestigkeit, Flexibilität und Festigkeit für die beabsichtigten Zwecke besitzen.

Die zwei äußeren Kantenbereiche 38 bestehen vorzugs­ weise aus starrem Kunststoffmaterial zur Erreichung der Starrheit für die Verstärkung der Containerkon­ struktion.

Integral mit den äußeren Kantenabschnitten 38 der Verbinder sind T-förmige Rippen 40 ausgebildet. Diese Rippen erstrecken sich longitudinal über die gesamte Länge des Verbinders. Ebenfalls einstückig mit den gegenüberliegenden Kanten der äußeren Abschnitte 38 sind Flansche 41 und 42 ausgebildet, die ein Kanal­ paar an jedem Verbinder bilden.

Die Flanschpaare können rechtwinklig zu der flachen Basis 36 oder leicht winklig in Richtung aufeinander angeordnet sein, so daß die Kanäle im Mundbereich etwas enger als im Bereich ihrer Basis sind.

Wie sich aus der Fig. 4 ergibt, steht jeder Verbinder in Eingriff mit den benachbarten Kantenbereichen eines Panelpaares. Dieser Eingriff wird dadurch bewirkt, daß der Verbinder endseitig relativ zu der Panelkante so verschoben wird, daß die T-förmige Rippe 40 in bzw. durch den Schlitz 33 im Endstreifen des Panels 32 gleitet. Wenn die Panele und Verbinder manuell mit­ einander verbunden sind, dann werden die benachbarten Panelkanten - wie in Fig. 4 gezeigt - rechtwinklig ab­ gebogen, um so die Ecken für die offenen Wände zu bilden. Dort wo die Verbinder zum Zusammenhalten ge­ teilter Wände 12 benutzt werden, werden die Verbinder so weit gebogen, daß die angrenzenden Wände in der­ selben Ebene liegen.

Die Starrheit der Containerecken wird unterstützt durch die starren oder steifen U-förmigen Ausbildungen, die durch die Verbinder geschaffen werden und auch durch den Schnappkontakt und den Eingriff zwischen dem Kopf der T-förmigen Rippen und der Innenfläche der End­ streifen der Panele.

Zum Aufbau werden die Wände und Verbinder wie bei­ spielsweise in Fig. 7 gezeigt, verbunden. Die Wände werden anschließend zur Bildung der Ecken bewegt (Fig. 4). Danach werden die unteren Kanten der Containerwände in die Ausnehmungen oder Nuten 17 der Basis zur Bildung eines offenen Containers eingesetzt. Nach dem Beladen des Containers wird der Deckel aufgelegt, wobei die Kanäle 26 die oberen Kanten der Containerwände aufnehmen.

Zum Zusammenlegen des Containers wird eine der Ecken also der Verbinder relativ zu den Panelen nach oben verschoben und anschließend können die Panele flach zusammengelegt werden. Wenn geteilte Wände benutzt werden, so können diese um die zentrale Verbindung gefaltet werden. Dies ist mit Strich-Punkt-Linien in der Fig. 1 angedeutet.

Die zusammengefalteten Wände können dann im Bodenteil des Containers also der Basis angeordnet werden und unter Benutzung des Deckels wird ein geschlossenes, leicht stapelbares oder schiffbares Paket erhalten. Obwohl auch andere Panelarten mit den Verbindern 35 ver­ wendet werden können, ist die gezeigte Version dann vorzusehen, wenn hohe Festigkeit bei geringem Gewicht und relativ großen Abmessungen gewünscht wird.

Claims (7)

1. Zusammenlegbarer, wiederverwendbarer Container gekennzeichnet durch eine flache, starre Basis (15) und vier üblicher­ weise vertikal angeordnete Wände bildender Panele (11, 12), die an ihren benachbarten vertikalen Kanten durch scharnierähnliche Kantenverbinder (35) verbunden sind und deren untere Kanten auf der Basis aufliegen, wobei die Verbinder (35) aus einem anfänglich flachen plattenartigen Teil aus Kunststoff, das einstückig extrudiert wurde, bestehen, das längs geteilt ist in einen integralen, flexiblen Mittelabschnitt (37) und gegenüberliegende starre Seitenbereiche (38) und wobei der Verbinder im wesentlichen parallele Flansche (42), die integral von der Basis ausgehen und die sich nach außen von derselben Seite der Ver­ binderbasis an jeder Kante des starren Seitenbereichs (38) erstrecken, aufweist, so daß der starre Seiten­ bereich (38) die Basis (36) und die Flansche (42) die Schenkel eines U-förmigen Kanals (43) bilden und diese Kanäle (43) bündig die Bereiche der Panele (11, 12) aufnehmen, die deren vertikale Kanten bilden, wobei ferner jeder Verbinder (35) biegbar ist, und zwar aus einer ersten Position, in der die Flansche und die angesetzten Panele im wesentlichen parallel zueinander vorliegen und die Verbinderbasis (36) im wesentlichen eben ist, in eine zweite Position, in der die Flansche und die angesetzten Wände rechtwinklig zueinander stehen und der Mittelbereich nahezu recht­ winklig gebogen ist, wobei die Panele unter Vor­ spannung zur ersten Position stehen, und dadurch, daß nach dem Verbinden aller Panele (11, 12) und Verbinder (35), die Panele in Richtung des Containerinneren gedrückt sind, um eine stabile kastenähnliche Konstruktion zu erhalten und anderer­ seits die Panele (11, 12) um die flexiblen Mittelbereiche (37) der Verbinder (35) in eine im wesentlichen flache Position zur Lagerung und Handhabung faltbar sind.

2. Container nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine sich längs erstreckende integrale Rippe (40) an jedem Kantenbereich (38) angeformt ist, die zur Sicherung der Verbindung mit dem Panel (11, 12) in eine entsprechend im Kantenbereich des Panels ausgebildete Ausnehmung (33) einschiebbar ist.

3. Container nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Panel (11, 12) aus Kunststoff extrudiert zwei parallele, im Abstand angeordnete starre Platten (30) aufweist, die durch vertikal im Abstand ange­ ordnete Streifen (31), die sich quer zu den Platten erstrecken, zusammengehalten sind, wobei die gegen­ überliegenden Enden der Streifen einstückig mit den Platten ausgebildet sind und die äußersten Streifen (32) der gegenüberliegenden vertikalen Kanten jedes Panels dessen Kanten bilden und einen vertikalen, länglichen Schlitz (33) zur Bildung der Ausnehmung für die Aufnahme der Verbinderrippe (40) aufweisen.

4. Container nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbinder (35) eine im Querschnitt im we­ sentlichen T-förmige Rippe (40) aufweist, die mit dem Steg des T durch den entsprechenden Schlitz (33) der benachbarten Panelkante geht, während der Kopf der Rippe mit der verdeckten inneren Oberfläche des Streifens (32) des Panels in Eingriff kommt und wobei die äußere Paneloberfläche gleichzeitig in Eingriff kommt mit den benachbarten Verbinderkantenbereichen (38).

5. Container nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei gegenüberliegende Panele (12) zusätzliche vertikal angeordnete, horizontal faltbare Scharniere (35) aufweisen, so daß diese Panele nach innen in Richtung aufeinander faltbar sind.

6. Container nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Basis (15) eine im wesentlichen ebene Bodenplatte aufweist, die von niedrigen Wänden (13) umgeben ist, und daß Ausnehmungen (16) in der Boden­ platte vorgesehen sind nahe der niedrigen Wand zur Aufnahme der unteren Kanten, der die Wände bildenden Panele (11, 12) und daß ferner der Container einen flachen Deckel (24) aufweist, der von niedrigen Wänden (25) umgeben ist, die Kanäle (26) zur Auf­ nahme der oberen Kanten der die Wände bildenden Panele (11, 12) bilden und wobei die gefalteten Wandpanele innerhalb der Basis (15) abgedeckt durch den Deckel (24) zur Lagerung und Verschiffung des Containers verstaubar sind.

7. Container nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Basis (15) Tragfüße (18, 19) aufweist, daß horizontal angeordnete, die Füße verbindende Stäbe (21) vorgesehen sind und daß in dem Deckel (24) die Füße (19) und Stäbe (21) aufnehmende, Öffnungen besitzende Sockel (28, 29) zum Stapeln der Container vorgesehen sind.