DE3713106C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein mehrgängiges Wechsel­ getriebe für Kraftfahrzeuge, bei dem unmittelbar auf­ einanderfolgende Getriebegänge jeweils zwei verschiedenen Getriebegruppen angehören, deren Eingangswellen mittels zweier unter Last schaltbarer, gleichzeitig, aber wechsel­ weise betätigbarer Kupplungen antreibbar sind.

Solche Wechselgetriebe sind bereits bekannt (AT-PS 3 75 744 und DE-OS 33 43 827). Da der Kraftfluß wechselweise über die eine oder andere Getriebegruppe ver­ läuft, ist es möglich, in der jeweils vom Antrieb gelösten Getriebegruppe eine Gangschaltung vorzunehmen, so daß dann bei der nächsten Betätigung der unter Last schaltbaren Kupplungen die vorher wirkende Getriebegruppe abgeschaltet und der Antrieb über den zuletzt eingelegten Gang in der anderen Getriebegruppe erfolgt. Da jede Getriebegruppe eine beliebige Anzahl von Radpaaren umfassen kann, ist es möglich, insgesamt eine Vielzahl von entsprechend fein ge­ stuften Getriebegängen vorzusehen und diese ohne Unter­ brechung des Kraftflusses zu schalten, obwohl insgesamt nur zwei unter Last schaltbare Kupplungen vorgesehen sind. Bisher sind aber die beiden unter Last schaltbaren Kupp­ lungen den beiden Getriebegruppen unmittelbar vorgeschaltet, d. h., es wird von der Getriebeantriebswelle über die eine oder andere unter Last schaltbare Kupplung die Ein­ gangswelle der einen oder anderen Getriebegruppe ange­ trieben. Dabei handelt es sich in der Regel um hydraulisch betätigbare, trocken laufende Reibungskupplungen, insbe­ sondere Lamellenkupplungen. Es bereitet nun Schwierigkeiten und erhöhten technischen Aufwand, wenn das hydraulische Druckmittel zur Kupplungsbetätigung einem rotierenden Kupplungsteil, und zwar einem mit der Antriebsdrehzahl des Getriebes, also mit hoher Drehzahl umlaufenden Teil zu­ geführt werden muß. Außerdem haben die beiden Reibungs­ kupplungen jeweils das volle Antriebsdrehmoment zu über­ tragen, sie müssen daher entsprechend groß ausgebildet bzw. stark dimensioniert werden.

Als Stand der Technik ist weiterhin die Verbindung einer Getriebeantriebswelle mit einem Planetenradträger bekannt (DE-OS 16 25 033), wobei der Planetenradträger mit mindestens zwei unabhängigen Planetenrädern ausgestattet ist, die mit zwei die Ausgangsglieder bildenden Hohlrädern und mit zwei die Reaktionsglieder bildenden Sonnenrädern in Eingriff stehen. Dieser bekannten Konstruktion läßt sich jedoch nicht entnehmen, diese Anordnung bei einem Wechselgetriebe gemäß dem Oberbegriff des vorliegenden Patentanspruches oder der Konstruktion bei einem Steuersystem für eine Doppelkupplung eines lastschaltbaren Kraftfahrzeuggetriebes gemäß der DE-OS 33 43 827 einzusetzen.

Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Wechselgetriebe nach dem Oberbegriff des Patentanspruches derart zu verbessern, daß kleinere Kupplungen möglich sind und die Druckmittelzufuhr zur Betätigung der Kupplungen vereinfacht wird.

Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch zwei Stirnrad-Planetengetriebe mit einem gemeinsamen, mit der Getriebeantriebswelle drehfest verbundenen Planeten­ radträger, wobei die beiden Sonnenräder mittels der bei­ den unter Last schaltbaren Kupplungen, von denen jeweils eine Kupplungshälfte undrehbar gehalten ist, wechselweise abbrems­ bar sind und die beiden Hohlräder mit den Eingangswellen der beiden Getriebegruppen in drehfester Verbindung stehen.

Der Antrieb der Eingangswellen der beiden Getriebe­ gruppen erfolgt also nicht unmittelbar von der Antriebs­ welle des Getriebes über jeweils eine der beiden unter Last schaltbaren Kupplungen zu den Eingangswellen der Ge­ triebegruppen, sondern es sind die beiden Planetenge­ triebe mit dem gemeinsamen Planetenradträger dazwischen ge­ schaltet. Die unter Last schaltbaren Kupplungen haben nicht mehr die Aufgabe, zwei drehende Glieder miteinander zu verbinden, sondern lediglich ein Glied, nämlich eines der Sonnenräder festzubremsen. Daher weisen die beiden Kupplungen ein drehfestes Gehäuse od. dgl. auf, dem das Druckmittel zur Kupplungsbetätigung ohne Schwierigkeiten zugeführt werden kann. Selbst wenn die Kupplungsbetäti­ gung rein mechanisch erfolgen sollte, ist es wesentlich einfacher, die Betätigungsglieder in einem umdrehbaren Teil zu lagern, als Vorkehrungen zu treffen, um die Schaltvorgänge in einem rotierenden Teil vorzunehmen. Da das Planetengetriebe jeweils eine Momentenaufteilung ergibt und nur die Sonnenräder abgebremst zu werden brauchen, können die beiden unter Last schaltbaren Kupp­ lungen mit geringeren Abmessungen ausgeführt bzw. wesent­ lich schwächer dimensioniert werden.

Die Zeichnung zeigt als Ausführungsbeispiel das Schema eines erfindungsgemäßen Wechselgetriebes.

Das erfindungsgemäße Wechselgetriebe weist zwei Ge­ triebegruppen 1, 2 auf, wobei die aufeinanderfolgenden Ge­ triebegänge jeweils verschiedenen Gruppen angehören, d. h., die Getriebegänge I, III und V gehören der Getriebe­ gruppe 1 an und die Getriebegänge II, IV und VI bilden die Getriebegruppe 2. Die Losräder der beiden Getriebe­ gruppen 1, 2 sind auf der Getriebeabtriebswelle 3 ange­ ordnet und werden mit Hilfe von entsprechend gesteuerten Kol­ bentrieben 4 und Klauenkupplungen mit der Antriebswelle 3 gekuppelt. Die Eingangswellen 5 und 6 der beiden Getriebe­ gruppen 1, 2 werden mittels zweier Lamellenkupplungen 7, 8 angetrieben, die über hydraulich beaufschlagte Ring­ kolben 9, 10 wechselweise betätigbar sind, d. h., es ist stets eine der beiden Kupplungen gelöst, wenn die andere eingerückt ist.

Den beiden Lamellenkupplungen 7, 8 sind zwei Stirn­ rad-Planetengetriebe 11, 12 vorgeordnet, die einen ge­ meinsamen Planetenradträger 13 besitzen, der mit der Getriebeantriebswelle 14 drehfest verbunden ist. Die beiden Sonnenräder 15, 16 sind über die Welle 17 bzw. die Hohlwelle 18 mit der betreffenden Hälfte der beiden Lamellenkupplungen 7, 8 in drehfester Verbindung, sie werden also, je nachdem welche der beiden Kupplungen 7, 8 gelöst bzw. eingerückt ist, abwechselnd festgebremst, so daß der Kraftfluß von der Eingangswelle 14 über den Planetenradträger 13 und das eine oder andere Planeten­ rad bzw. eines der beiden Hohlräder 19, 20 zur Eingangs­ welle 5 oder 6 der Getriebegruppe 1 oder 2 verläuft.

Claims (1)

1. Mehrgängiges Wechselgetriebe für Kraftfahrzeuge, bei dem unmittelbar aufeinanderfolgende Getriebegänge je­ weils zwei verschiedene Getriebegruppen angehören, deren Eingangswellen mittels zweier unter Last schaltbarer, gleich­ zeitig, aber wechselweise betätigbarer Kupplungen antreib­ bar sind, gekennzeichnet durch zwei Stirnrad-Planetenge­ triebe (11, 12) mit einem gemeinsamen, mit der Getriebe­ antriebswelle (14) drehfest verbundenen Planetenradträger (13), wobei die beiden Sonnenräder (15, 16) mittels der beiden unter Last schaltbaren Kupplungen (7, 8), von denen jeweils eine Kupplungshälfte undrehbar gehalten ist, wechselweise ab­ bremsbar sind und die beiden Hohlräder (19, 20) mit den Eingangswellen (5, 6) der beiden Getriebegruppen (1, 2) in drehfester Verbindung stehen.