DE3710512A1 - Schraubverfahren und schrauber zum automatischen anziehen von schrauben und/oder muttern - Google Patents
Schraubverfahren und schrauber zum automatischen anziehen von schrauben und/oder mutternInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Schraubverfahren nach
der Gattung des Hauptanspruchs und einem Schrauber nach
der Gattung des Anspruchs 9. Bekannte Schrauber dieser
Art weisen eine Schraubspindel mit einer - eventuell
integrierten - Sensoreinheit, eine Antriebseinheit
mit einem Motor und mit einem Leistungsteil sowie eine
Steuereinheit auf. Die von der Sensoreinheit bezüglich
des Drehmoments, der Drehzahl und/oder der Schraub
tiefe gelieferten Informationen werden in der Steuereinheit
verarbeitet, welche das für das vorgegebene
Schraubverfahren nötige Sollsignal, etwa die Solldreh
zahl, liefert. Es ist auch aus dem sogenannten Zweistu
fen-Schraubverfahren bekannt, die Drehzahl der Schraub
spindel bei Erreichen des Anlegemoments, bei dem der
Schraubenkopf bzw. die Mutter die Unterlage berührt,
von einem hohen Wert auf einen niedrigen Wert zu redu
zieren, um den Schrauber bei Erreichen des Sollmoments
schnell abbremsen zu können.
Die Genauigkeit der bei der Verschraubung erreichten
Anzugsmomente wird durch die Abbremszeit des Schraubers
nach Erreichen des Sollmoments bestimmt. Daher muß
die Drehzahl rechtzeitig nach Erreichen des Anlege
moments reduziert werden. Allerdings darf die Drehzahl
nicht zu früh zurückgenommen werden, damit die Takt
zeiten nicht unnötig verlängert werden. Nachteil dieser
Schrauber ist, daß der Umschaltpunkt von Fall zu Fall
bestimmt und von einer Bedienungsperson eingestellt
werden muß, wobei bei einem harten Schraubfall mit
steilem Momentanstieg für das als Umschaltpunkt
dienende Anlegemoment ein kleiner Wert gewählt wird.
Das erfindungsgemäße Schraubverfahren mit den im Haupt
anspruch gekennzeichneten Merkmalen hat demgegenüber
den Vorteil, daß die Anpassung an den jeweiligen
Schraubfall automatisch erfolgt. Dies geschieht da
durch, daß der Schrauber einen Regelkreis aufweist, der
die Schraubdrehzahl kontinuierlich regelt. Störgrößen
wie etwa die beim Schraubvorgang auftretende, drehzahl
abhängige Reibung werden dadurch in die Regelung des
Schraubvorgangs mit einbezogen. Besonders vorteilhaft
ist es, daß als Regelparameter sowohl gemessene Größen
wie Drehmoment, Drehwinkel oder Schraubtiefe als auch
abgeleitete Größen wie z. B. den Gradienten einer
Schraube gewählt werden können.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen
des im Hauptanspruch angegebenen Schraubverfahrens
möglich. Besonders vorteilhaft ist, daß in den Regel
kreis Parameter, wie z. B. die Abbremszeit des Schraubers
eingegeben werden können, durch welche die Regel
charakteristik geändert werden kann.
Zur Durchführung des Schraubverfahrens werden Schrauber
vorgeschlagen, deren Steuereinheit das Drehmoment, den
Drehwinkel und/oder die Schraubtiefe bzw. Ableitungen
dieser Größen nach der Zeit bzw. dem Winkel als Regel
parameter verwerten.
Drei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der
Zeichung dargestellt und in der nachfolgenden Beschrei
bung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 das Schaltbild eines ersten Ausführungsbei
spiels des Regelkreises eines Schraubers;
Fig. 2 den Verlauf des Drehmoments über der Zeit beim
Festschrauben einer Schraube bzw. einer Mutter;
Fig. 3 den Verlauf der Drehzahl des Schraubers während
der Abbremsphase;
Fig. 4 eine Kurvenschar von verschiedenen Drehmoments
kurven;
Fig. 5 das Schaltbild eines zweiten Ausführungsbei
spiels eines Regelkreises und
Fig. 6 das Schaltbild eines dritten Ausführungsbei
spiels eines Regelkreises.
Fig. 1 zeigt als erstes Ausführungsbeispiel einen
Regelkreis, bei dem als Regelparameter das Solldrehmoment
M soll gewählt wurde, mit dem eine Schraube oder
eine Mutter angezogen werden soll. Das momentane vom
Antrieb 1 des hier nicht gezeigten Schraubers abgege
bene Drehmoment ist mit M bezeichnet.
An einer ersten Vergleichs- oder Additionsstelle 3 wird
die Differenz zwischen dem Solldrehmoment M soll und dem
Istdrehmoment, also dem momentan abgegebenen Drehmoment
M gebildet, wobei das Drehmoment M der Vergleichsstelle
3 über die Verbindung 4 zugeführt wird.
In einem Differentiationsglied 5 wird aus dem Istmoment
M die Ableitung nach der Zeit also dM/dt= gewonnen.
Der reziproke Wert dieser Ableitung wird in einem er
sten Multiplikationsglied 7 mit der Differenz M soll -M
multipliziert. Hierbei kann auch eine Gewichtung vorge
nommen werden. Das Ergebnis dieser Multiplikation wird
in einem zweiten Multiplikationsglied 9 mit dem Faktor
k multipliziert und damit die Solldrehzahl ω soll gewon
nen. Auf den Faktor k wird unten noch eingegangen.
Statt der Ableitung nach der Zeit kann alternativ in
einem Differentiationsglied 6 die Ableitung des Moments
M nach dem Winkel als dM/dα gewonnen werden und der
Kehrwert dieser Ableitung dem Multiplikationsglied 7
zugeführt werden. Dies ist in Fig. 1 gestrichelt darge
stellt.
Sowohl der Wert der Solldrehzahl ω soll als auch die
momentan vom Antrieb 1 des Schraubers abgegebene Dreh
zahl ω werden einer zweiten Vergleichs- oder Additions
stelle 11 zugeführt, wobei der Wert von l invertiert
wird. Es wird also die Differenz zwischen ω soll und ω
gebildet und dieser Wert einem Regler 13 des Antriebs 1
zugeführt. Die Vergleichsstelle 11, der Regler 13 sowie
der Antrieb 1 bilden die in Fig. 1 gestrichelt einge
zeichnete Antriebseinheit 14 des Schraubers.
Mit 15 wird die Regelstrecke bezeichnet, die das Verhal
ten der mechanischen Komponenten des Schraubers nach
bildet. Mit dem Drehwinkel α wird eine Schraube angezo
gen. Das winkelabhängige, von der jeweiligen Schraube
abhängige Lastmoment geht mit dem Faktor k s , auf den
unten noch eingegangen wird, multiplikativ in den Regel
vorgang ein. Dies wird durch das Multiplikationsglied
17 dargestellt.
Anhand des Regelkreises in Fig. 1 soll ein drehmoment
geregeltes Schraubverfahren erläutert werden.
Die Drehzahl ω des Schraubers wird aus dem Anstieg des
Drehmoments bezogen auf die Zeit, also aus dM/dt, bzw.
aus dem Anstieg des Drehmoments bezogen auf den Drehwinkel,
also aus dM/dα, und aus der Differenz zwischen
dem vorgegebenen Solldrehmoment M soll und dem Istdrehmoment
M abgeleitet. Zusätzliche Parameter wirken sich
ebenfalls auf die Drehzahl ω aus, so daß sich folgende
allgemeine Formel für ω angeben läßt:
Hier wird als Parameter der Faktor k verwendet, der als
Abbremszeitkonstante bezeichnet und anhand des Dia
gramms in Fig. 3 erläutert wird: Aus dem Diagramm
ergibt sich, daß die Drehzahl ω des Schraubers nach dem
Abschalten nicht unmittelbar auf Null absinken kann.
Vielmehr wirde dieser Wert aufgrund der Trägheit des
Schraubers erst nach einer Abbremszeit T B erreicht. Man
kann davon ausgehen, daß die Abnahme der Drehzahl bezo
gen auf die Zeit bei jedem einzelenen Schrauber in etwa
konstant ist und sich anhand eines Abschalt- bzw. Ab
bremsversuchs feststellen läßt. Dabei gilt die folgen
de Beziehung für die Abbremszeit
mit
Es ist ohne weiteres erkennbar, daß die Abbremszeit
T B mit steigender Drehzahl zunimmt.
Während also die Konstante bzw. der Faktor k von Größe
und Aufbau des Schraubers abhängt, wird der Faktor
k s von der Fließgrenze der zu befestigenden Schraube
bestimmt. Es wird hier vorausgesetzt, daß die folgende
Gleichung gilt:
Während also beim Anziehen einer Schraube vor der Fließ
grenze das zum Festziehen der Schraube nötige Drehmoment
pro Winkeleinheit zunimmt, ist bei Erreichen der
Fließgrenze festzustellen, daß das Drehmoment auch
dann nicht mehr wächst, wenn man die Schraube weiter
dreht. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird
also in Gleichung (3) davon ausgegangen, daß die Drehmoment
änderung pro Winkeleinheit konstant ist und noch
nicht den Wert Null angenommen hat. D. h. also, das
vorgegebene Anzugsmoment M soll der Schrauben ist nicht
so groß, daß die Fließgrenze erreicht wird.
Allgemein wird der Drehmomentanstieg mit
bezeichnet. Aus dieser Gleichung ergibt sich die Zeit
T M , die verstreicht, um bei momentan konstanter Dreh
zahl ausgehend vom Istdrehmoment M ist den Wert des
Solldrehmoments M soll zu erreichen. Bei linearisierter
Auswertung ergibt sich die folgende Gleichung:
Da wegen der Trägheit des Schraubers ein Stillstand
nach Abschaltung des Antriebes 1 erst nach Ablauf der
Abbremszeit T B erreichbar ist, muß die folgende Bedin
gung erfüllt sein:
T B ≦ T M (6)
Um sicherzustellen, daß das vorgegebene Anzugsdrehmoment
M soll der Schraube bzw. der Mutter nicht über
schritten wird, muß der Schrauber so rechtzeitig abge
schaltet werden, daß er nicht während der Abbremszeit
also nach der Abschaltung des Antriebes 1 die Schraube zu
fest anzieht.
Die in Gleichung (6) aufgestellte Bedingung wird dann
erfüllt, wenn für die Drehzahl des Schraubers folgen
de Gleichung gilt:
Um eine Division durch Null in Gleichung (7) zu vermei
den, darf M einen vorgegebenen Wert nicht unterschrei
ten. Es gilt also:
Es wird im folgenden davon ausgegangen, daß die mit
dem Regelkreis gemäß Fig. 1 erzielbare Drehzahlregelung
gegenüber der Dynamik des Schraubers als Proportional
glied aufgefaßt werden kann.
Unter der Bedingung
ω = ω soll (9)
und unter der Voraussetzung gem. Gleichung (3) ergibt
sich für den geschlossenen Kreis in Fig. 1 die folgenden
Gleichung für das vom Schrauber bzw. vom Antrieb
1 auf die festzuziehende Schraube bzw. Mutter wirkende
Drehmoment M:
Auch hier gilt die in Gleichung (8) aufgestellte Bedin
gung.
Zur Vermeidung numerischer Probleme wird in der Endphase
der Verschraubung anstelle eines variablen Wertes
für ein fester Wert min vorgegeben.
Im übrigen gilt für die folgende Gleichung:
wobei für c Gleichung (12) gilt:
c = k · k s (12)
ergibt sich daraus zu
Durch Separation der Variablen, Substitution und an
schließende Integration erhält man folgende Gleichung:
M = M soll - k o ² + 2 k o t - ct² (14)
Im folgenden wird k o unter folgenden Voraussetzungen
bestimmt: t=0; M= M o , wobei M o das Anzugsmoment
ist, bei dem der geregelte Schraubvorgang einsetzt.
Gleichung (14) ergibt sich damit zu
wobei für c wiederum Gleichung (12) gilt. Es ergibt
sich daraus, daß mit Hilfe der Abbremszeitkonstanten
k, die anhand von Fig. 3 hergeleitet wurde, die Regel
charakteristik des Regelkreises in Fig. 1 verändert
werden kann. Durch eine Änderung des Faktors k ergibt
sich die in Fig. 4 dargestellte Kurvenschar der ver
schiedenen Drehmomentkurven.
Nach allem ist also ersichtlich, daß der Anwender durch
Änderung der Abbremszeitkonstanten bzw. des Faktors
k im zweiten Multiplizierglied 9 der Regelschaltung
in Fig. 1 einen steileren oder flacheren Momentenver
lauf nach Erreichen des Anlegemoments M o wählen kann.
Auf jeden Fall ist aber gewährleistet, daß die Abstim
mung des Schraubfalls auf das als Umschaltpunkt dienen
de Anlegemoment M o automatisch gewährleistet ist.
Das in Fig. 1 gezeigte Ausführungsbeispiel wurde an
hand der von dem Abbremsverhalten des Schraubers bestimmten
Konstanten k und anhand der von der Fließgrenze
der festzuziehenden Schrauben bestimmten Konstanten
k s beschrieben. Es können dem Regelkreis aber auch
ohne weiteres zusätzliche Parameter wie etwa Minimal-
oder Maximaldrehzahlen eingegeben werden, um beispielsweise
bei harten Schraubfällen ein rechtzeitiges Abbrem
sen zu gewährleisten bzw. um das notwendige Drehmoment
aufzubringen. Auch für die Meßwerte können Grenzwerte
vorgegeben werden, bei deren Erreichen eine Abschaltung
erfolgt. Steigt etwa das Drehmoment zu rasch, wird
daraus auf ein Fressen der Schraube geschlossen und der
Schrauber abgeschaltet.
Wenn in der Drehmomentkurve z. B. aufgrund mechanischer
Fehler im Getriebe bzw. im Antriebsmotor Schwan
kungen auftreten, so sind zwei verschiedene Regelungs
möglichkeiten zu unterscheiden:
Bei der Momentanwertregelung wird versucht, das Momentanmoment,
das Istmoment M ist beizubehalten bzw. wieder
einzustellen.
Bei der Spitzenwertregelung wird das abgegebene Drehmoment
auf den bei Schwankungen auftretenden Spitzenwert
M sp des momentanen Drehmoments eingeregelt, so daß
sich die folgende Beziehung ergibt:
M sp = max (M ist ) (16)
Bei dem in Fig. 1 beschriebenen Ausführungsbeispiel
wird als Regelparameter die Ableitung des Drehmoments
nach der Zeit verwendet. Es können jedoch auch die
zweite und höhere Ableitungen nach der Zeit als Regel
parameter verwendet werden. Überdies können neben der
ersten Ableitung des Moments nach dem Winkel auch höhere
Ableitungen verwendet werden. Die bei der Ableitung
gewonnenen Werte, insbesondere die Werte höherer Ableitungen
werden vorzugsweise geglättet.
Fig. 5 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines
Schraubers, dessen Steuereinheit als Regelparameter
den Drehwinkel α der Schraube oder Mutter bzw. die
Ableitung des Drehwinkels α nach der Zeit verwendet.
In den Fig. 1 und 5 übereinstimmende Teile sind
mit identischen Bezugszeichen versehen. Auf deren Be
schreibung wird hier verzichtet.
Die Winkelzählung beginnt bei einem vorwählbaren Start
punkt, z. B. bei Erreichen des Anlegemoments M o bzw. bei
Erreichen einer bestimmten Schraubtiefe L o . Bei dem in
Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel wird der
Startpunkt durch das Anlegemoment M o bestimmt. Zur
Erfassung des Drehmoments bzw. Anlegemoments M o
dient ein Sensor 19, der bei Erreichen des Anlegemoments
M o ein Startsignal an einen Zähler 21 abgibt.
Dieser zählt nach Auftreten eines Startsignals den
Drehwinkel α, mit dem eine Schraube bzw. eine Mutter
gedreht wird. Der von dem Zähler ermittelte Drehwinkel
wird zum einen an die Vergleichsstelle 3 weitergege
ben, an der die Differenz zwischen einem vorgegebenen
Drehwinkel a soll und dem ermittelten Drehwinkel
gebildet wird, und zum anderen an ein Differentiations
glied 5, das die Ableitung des Winkels nach der Zeit
dα/dt=α bildet. Diese Ableitung wird dem Multiplikation
glied 7 zugeleitet, das die an der Vergleichsstel
le 3 gewonnene Differenz mit dem reziproken Wert der
Ableitung des Winkels nach der Zeit, also mit 1/α
multipliziert. Dasselbe Ergebnis kann mit einem Divi
sionsglied erzielt werden, das diese Differenz durch
die Ableitung des Winkels teilt.
Sowohl bei der Multiplikation als auch bei einer Divi
sion kann ein Gewichtungsfaktor berücksichtigt werden.
Das Ergebnis der ersten Multiplikation wird wie beim
ersten Ausführungsbeispiel in einem weiteren Multipli
kationsglied 9 mit dem Faktor k multipliziert und so
die Solldrehzahl ω soll gewonnen. Antriebseinheit
14, die Regelstrecke 15 und das Multiplikationsglied 17
entsprechen denen des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1,
so daß auf deren Beschreibung hier verzichtet werden
kann.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wird also von einem
bestimmten Startpunkt an, der hier durch das Anlege
moment M o bestimmt wird, der Drehwinkel α der Schraube
bzw. Mutter ausgehend von dem Wert α=0 gezählt und
mit dem Sollwert a soll verglichen. Die Solldrehzahl
ω soll wird kontinuierlich geregelt und schließlich
auf den Wert 0 gesenkt, wenn der gewünschte Drehwinkel
a soll erreicht ist. Zur Vermeidung numerischer
Probleme wird unterstellt, daß bei der Multiplikation
mit dem Faktor 1/α der Wert von α einen Mindestwert
nicht unterschreitet.
Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein schraub
tiefengeregeltes Schraubverfahren. In den Fig. 1,
5 und 6 übereinstimmende Elemente sind mit identischen
Bezugszeichen versehen, auf ihre Beschreibung wird
hier verzichtet.
In Fig. 6 ist eine Additions- oder Vergleichsstelle
3 dargestellt, an der die Differenz zwischen einer
von einem Tiefensensor 23 ermittelten Schraubtiefe
L und einer vorgegebenen Schraubtiefe L soll gebildet
wird. Aus der Schraubtiefe L wird einem Differen
tiationsglied 5 die Ableitung nach der Zeit dL/dt ge
bildet. Statt dessen kann auch in einem Differentia
tionsglied 6 die Ableitung der Schraubtiefe nach dem
Drehwinkel dL/dα gebildet werden, was in Fig. 6 ge
strichelt dargestellt ist.
Die an der Vergleichsstelle 3 gewonnene Differenz wird
in dem Multiplikationsglied 7 mit dem Kehrwert der
Ableitung der Schraubtiefe nach der Zeit multipliziert.
Durch eine weitere Multiplikation in dem Multiplikations
glied 9 mit dem Faktor k, der Abbremszeitkonstanten,
wird die Solldrehzahl ω soll gewonnen, die der
Antriebseinheit 14 eingegeben wird. Für die Antriebsein
heit 14, die Regelstrecke 15 und das Multiplikations
glied 17 gilt das oben zu Fig. 1 Gesagte.
Aus Fig. 6 ergibt sich, daß die Solldrehzahl konti
nuierlich geregelt und auf den Wert 0 abgesenkt wird,
wenn die gemessene Schraubtiefe den Wert L soll erreicht.
Auch hier wird zur Vermeidung numerischer Probleme
unterstellt, daß die Ableitung der Schraubtiefe nach
der Zeit einen Mindestwert nicht unterschreitet.
Es zeigt sich also, daß verschiedene Schraubverfahren
durch Verwendung von Regelkreisen mit Störgrößenauf
schaltung ausführbar sind. Neben dem drehmomentgeregel
ten Schraubverfahren, bei dem das gewünschte Solldreh
moment M soll vorgegeben wird, sind auch drehwinkel-
und tiefengeregelte Schraubverfahren realisierbar,
bei denen der gewünschte Drehwinkel α soll bzw. eine
bestimmte Schraubtiefe L soll vorgegeben wird. In jedem
Fall wird die Drehzahl ω der Antriebseinheit konti
nuierlich an die momentan gemessenen Werte des Dreh
moments, des Drehwinkels bzw. der Schraubtiefe angepaßt.
Claims (11)
1. Schraubverfahren zum automatischen Anziehen von
Schrauben und/oder Muttern, dadurch gekennzeichnet,
daß aus einem vorbestimmten oder vorbestimmbaren und
einem erfaßten Wert ein Differenzsignal gebildet und
als Maß für die Drehzahl herangezogen wird.
2. Schraubverfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Differenzsignal durch abgeleitete
Größen des Meßwertes beeinflußt wird.
3. Schraubverfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß als abgeleitete Größen die Änderung der
Meßgröße nach der Zeit oder nach dem Drehwinkel verwendet
wird.
4. Schraubverfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als abgeleitete Größen die zweite
Ableitung und/oder Ableitungen höheren Grades verwendet
werden.
5. Schraubverfahren nach einem der Ansprüche 2 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß abgeleitete Größen gemit
telt werden.
6. Schraubverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Drehzahl in
Abhängigkeit vom Schraubfall vorgegeben wird.
7. Schraubverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuereinheit Para
meter zur Gestaltung des Schraubvorgangs eingegeben
werden.
8. Schraubverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß für die Meßwerte Grenz
werte vorgegeben sind, bei denen das Schraubverfahren
unterbrochen wird.
9. Schrauber zum automatischen Anziehen von Schrauben
und/oder Muttern mit einer Antriebseinheit, einer Steu
ereinheit zur Bestimmung der Drehzahl für die Antriebseinheit
und mit Mitteln zur Erfassung des Drehmoments
und/oder des Drehwinkels und/oder der Schraubtiefe
zur Durchführung des Schraubverfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuereinheit eine Vergleichsstelle (3) zur Bildung
der Differenz zwischen dem gewünschten Anzugsmoment
(M soll ) und dem gemessenen Drehmoment (M), ein Differen
zierglied (5) zur Ableitung des Drehmoments nach der
Zeit (dM/dt), ein erstes Multiplikationsglied (7) zur
Multiplikation der Differenz (M soll -M), mit dem Kehr
wert der Ableitung des Drehmoments und ein zweites
Multiplikationsglied (9) zur Multiplikation des Pro
dukts mit einem Parameter zur Bildung der Solldrehzahl
für die Antriebseinheit (1, 13) aufweist.
10. Schrauber zum automatischen Anziehen von Schrauben
und/oder Muttern mit einer Antriebseinheit, einer Steu
ereinheit zur Bestimmung der Drehzahl für die Antriebs
einheit und mit Mitteln zur Erfassung des Drehmoments
und/oder des Drehwinkels und/oder der Schraubtiefe,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit folgende
Elemente aufweist: Eine Vergleichsstelle (3) zur Bil
dung der Differenz zwischen dem gewünschten Drehwinkel
und dem ermittelten Drehwinkel, ein Differenzierglied
(5) zur Ableitung des Drehwinkels nach der Zeit, ein
erstes Multiplikationsglied (7) zur Multiplikation der
Differenz durch den Kehrwert der Ableitung des Drehwinkels
nach der Zeit und ein zweites Multiplikationsglied
(9) zur Multiplikation des Produkts mit einem Parameter
zur Bildung der Solldrehzahl für die Antriebseinheit
(1,13).
11. Schrauber zum automatischen Anziehen von Schrauben
und/oder Muttern mit einer Antriebseinheit, einer Steu
ereinheit zur Bestimmung der Drehzahl für die Antriebs
einheit und mit Mitteln zur Erfassung des Drehmoments
und/oder des Drehwinkels und/oder der Schraubtiefe,
zur Durchführung des Schraubverfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuereinheit eine Vergleichsstelle (3) zur Bildung
der Differenz zwischen der gewünschten Schraubtiefe und
der mittels eines Tiefensensors (23) gemessenen Schraub
tiefe, ein Differenzierglied (5) zur Ableitung der
Schraubtiefe nach der Zeit, ein erstes Multiplikations
glied (7) zur Multiplikation der Differenz durch die
Ableitung der gemessenen Schraubtiefe nach der Zeit und
ein zweites Multiplikationsglied (9) zur Multiplikation
des Produkts mit einem Parameter zur Bildung der Soll
drehzahl für die Antriebseinheit (1,13).
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873710512 DE3710512A1 (de) | 1987-03-30 | 1987-03-30 | Schraubverfahren und schrauber zum automatischen anziehen von schrauben und/oder muttern |
EP88103325A EP0285815A1 (de) | 1987-03-30 | 1988-03-04 | Schraubverfahren und Schrauber zum automatischen Anziehen von Schrauben und/oder Muttern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873710512 DE3710512A1 (de) | 1987-03-30 | 1987-03-30 | Schraubverfahren und schrauber zum automatischen anziehen von schrauben und/oder muttern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3710512A1 true DE3710512A1 (de) | 1988-10-20 |
Family
ID=6324362
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873710512 Withdrawn DE3710512A1 (de) | 1987-03-30 | 1987-03-30 | Schraubverfahren und schrauber zum automatischen anziehen von schrauben und/oder muttern |
Country Status (2)
Country | Link |
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EP (1) | EP0285815A1 (de) |
DE (1) | DE3710512A1 (de) |
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