DE3709742A1 - Energieversorgungseinrichtung fuer drallstabilisierte munition - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine elektrische Energieversorgungseinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Eine solche Vorrichtung ist aus der DE-PS 29 04 501 in der Form eines hohlzylindrischen, radial beanspruchten Piezogenerators bekannt. Insbesondere betrifft die Erfindung aber eine Energieversorgungsein­ richtung für drallstabilisiert verschossene und dann aerodynamisch abgebremste Sub-Munition, wie sie etwa aus Heft 9/1986 der Zeitschrift WEHRTECHNIK (Seite 47 links unten) bekannt ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach montierbare aber hoch-funktionstüchtige Energieversorgungseinrichtung zu schaffen, die insbesondere auch nach Drall-Abbau über eine notwendige Funktions­ zeitspanne die für den Betrieb der Sensor- und Zündschaltungen er­ forderliche elektrische Energie bereitstellt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß die gattungsgemäße Energieversorgungseinrichtung gemäß dem Kenn­ zeichnungsteil des Anspruches 1 ausgelegt ist.

Nach dieser Lösung wird auf die bewährte Technik der thermisch aktivier­ baren Batterien zurückgegriffen, bei denen mittels eines durch externe Initiierung gezündeten Brandsatzes durch thermoelektrische Reaktion oder infolge Verflüssigung eines Elektrolyten durch chemoelektrische Reaktion eine relativ hochbelastbare elektrische Spannungsquelle bereitgestellt wird. Eine solche thermoelektrische Batterie kann gemäß DE-OS 34 38 155 aufgebaut sein. Bevorzugt wird aber auf aktivier­ bare Thermalbatterien zurückgegriffen, wie sie etwa aus der DE-OS 26 09 562 bekannt oder von der Firma Eagle Picher als Thermalbatterien auf den Markt gebracht sind.

Zusätzliche Alternativen und Weiterbildungen sowie weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen und, auch unter Berücksichtigung der Darlegungen in der Zusammen­ fassung, aus nachstehender Beschreibung eines in der Zeichnung unter Beschränkung auf das Wesentliche stark abstrahiert aber angenähert maßstabsgerecht vergrößert skizzierten bevorzugten Realisierungsbei­ spiels zur erfindungsgemäßen Lösung.

Die einzige Figur der Zeichnung zeigt in abgebrochener Längsschnittdarstellung den Einbau einer Energieversorgungseinrichtung in eine Submunition.

Die Schnittdarstellung zeigt die Submunition 11 in der Nachbarschaft ihrer Zylinderwandung 12 bei nicht-aktiviertem Zustand ihrer Energie­ versorgungseinrichtung 13. Diese besteht aus einer Thermalbatterie 14 mit koaxial dazu separat vor ihrem Zündelement 15 angeordneter Aktivierungsvorrichtung 16. Die Batterie 14 und ihre Aktivierungs­ vorrichtung 16 sind mit ihrer Längsachse 17 parallel zur Längsachse der Munition 11, dieser Munitionsachse gegenüber aber zur Wandung 12 hin versetzt, in einen Hohlraum 18 in der Munitions-Struktur 19 neben der Sensor- und Sicherungseinrichtung 20 angeordnet.

Die Funktion der Aktivierungsvorrichtung 16 ist zunächst mittels eines Arretiergliedes 21 blockiert, bei dem es sich, wie dargestellt, im einfachsten Falle um einen Abtast-Stift 22 handelt. Nach Verbringen der Munition 11, wenn diese also aus einem Rohr abgeschossen, aus einem Trägerkörper ausgeworfen oder aus einem Verbringungs-Verband gelöst ist, ist eine Abtastöffnung 23 vor dem Stift 22 freigegeben, die im zeichnerisch dargestellten Beispielsfalle noch durch einen an die Struktur 19 anliegenden Entdrallfügel 24 verdeckt ist, der von der Struktur-Wandung 12 nur und erst abheben kann, wenn die verbrachte Munition 11 im Freiflug rotiert. Aufgrund der dabei auf­ tretenden Zentrifugalkräfte kann der quer zur Munitions- und damit zur Drallachse verschiebbar gelagerte, die Öffnung 23 abtastende Arretierstift 22 sich durch die dann freigegebene Öffnung 23 radial nach außen verlagern (und in einer verlagerten Stellung festgehalten oder einfach ganz herausgeschleudert werden). Jedenfalls gibt dadurch der Stift 22, beispielsweise mit seinem Arretier-Ende 25, die Akti­ vierungsvorrichtung 16 frei, damit diese das Zündelement 15 initiieren und damit die Batterie 14 für die elektrische Leistungsversorgung in Betrieb setzen kann.

Die Aktivierungsvorrichtung 16 besteht vorzugsweise aus einem Stempel 26 mit Anstichnadel 27 für Initiierung des Zündelementes 16 durch mechanische Impulsbeaufschlagung. Hierfür wird, bei vom Abtaststift 22 freigegebener Aktivierungsvorrichtung 16, der Stempel 26 bis zur Abbremsung durch das Zündelement 15 mittels eines Kraftelementes 28 vorgeschoben, bei dem es sich im dargestellten bevorzugten Reali­ sierungsfalle um eine vorgespannte Zylinderfeder 29 handelt, die im topfförmigen Hohlraum 30 des Stempels 26 von rückwärts eingreifend abgestützt und geführt ist. Der Hohlstempel 26 selbst erfährt vorzugs­ weise eine Längsführung parallel zur Drallachse der Munition 11 in einem Hohlzylinder 31, der an einer Außenseite einen Flansch 32 für die Montage in der Munitionsstruktur 19 wie auch für die radial orientierte Führung des Abtaststiftes 22 aufweist.

Dadurch ergibt sich auch eine besonders leichte Einbaumöglichkeit für die Aktivierungsvorrichtung 16 in den Montage-Hohlraum 18 hinein von einem benachbarten Bremsschirm-Packraum 33 her, mit Arretierung der gespannten Feder 29 durch den seitlich vor den Stempel 26 ge­ schobenen Stift 22, ehe die mit ihrem Zündelement 15 versehene Batterie 14 hinter der so gesicherten Aktivierungsvorrichtung 16 eingesetzt wird.

Claims (6)

1. Elektrische Energieversorgungseinrichtung (13) für drallstabili­ sierte Munition (11), dadurch gekennzeichnet, daß ein unter Zentrifugalkrafteinwirkung radial zur Munitions- Längsachse verlagerbares Arretierglied (21) für eine von einem Kraftelement (28) in Richtung quer zur Zentrifugalrichtung be­ lastete Initiier-Nadel (27) vorgesehen ist, in deren Vorschubweg das Zündelement (15) für den Brandsatz einer aktivierbaren Thermal­ batterie (14) angeordnet ist.

2. Energieversorgungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Kraftelement (28) eine in einem Hohlstempel (26) geführte vorgespannte Feder (29) vorgesehen ist, mit Anordnung der Initiier- Nadel (27) auf dem Stempel (26).

3. Energieversorgungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stempel (26) in einem Hohlzylinder (31) geführt ist.

4. Energieversorgungseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlzylinder (31) mit einem Flansch (32) zur Montage an der Munitions-Struktur (19) und zur Führung des Arretiergliedes (21) ausgestattet ist.

5. Energieversorgungseinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Arretierglied (21) als Abtast-Stift (22) hinter einer funktionsbedingt freigebbaren Abtastöffnung (23) in der Struktur- Wandung (12) der Munition (11) ausgebildet ist.

6. Energieversorgungseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastöffnung (23) durch einen an der Struktur-Wandung (19) der Munition (11) nach außen wegschwenkbaren Entdrallflügel (24) abgedeckt ist.