DE3704445A1 - Kopierfraesvorrichtung - Google Patents
KopierfraesvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kopierfräsvorrichtung, be
stehend aus einer mit einem Aufspanntisch verbundenen
Basiseinheit, einem über kreuzschlittenartige Führungen
bezüglich der Basiseinheit horizontal und vertikal ver
fahrbaren Ständer, einem am Ständer geführten, horizontal
in Querrichtung verfahrbaren und einen Spindelkopf tragenden
Schlitten, sowie einem an einem Support befestigten und über
eine Elektronikeinheit mit der Bewegungssteuerung für den
Spindelkopf gekoppelten Taster.
Elektrisch gesteuerte Kopierfräseinrichtungen dieser Art sind
bekannt. Dabei ist es üblich, den Taster über einen verstell
baren Support am Frässpindelkopf zu befestigen und das je
weilige Modell auf dem Aufspanntisch zu fixieren. Abtast
station und Bearbeitungsstation liegen dabei relativ nahe
beieinander, was dazu führen kann, daß die Abtastgenauigkeit
durch Schwingungen beeinträchtigt oder auch durch auf das Mo
dell fallende Späne eine fehlerhafte Abtastung vorgenommen
wird.
Mit einer derartigen Kopierfräseinrichtung kann dabei nur
eine identische Nachbildung des jeweiligen Modells erfolgen.
Auf verschiedenen Gebieten der Technik ist es erforderlich,
sowohl linke als auch rechte Bauteile, d.h. spiegelbildlich
ausgebildete Bauteile zu fertigen, wozu entsprechende Modelle
angefertigt werden müssen.
Da die Modellanfertigung mit einem erheblichem Arbeitsauf
wand verbunden ist, wird dabei üblicherweise nur ein einziges
Modell, z.B. ein Linksmodell hergestellt und dann mittels ge
eigneter, elektronisch gesteuerter Werkzeugmaschinen das ge
spiegelte Modell gefräst.
Dazu ist es bekannt, mittels sogenannter Duplex-Maschinen,
d.h. mittels zweier aufwendiger Maschinen zu arbeiten, wo
bei die eine Maschine mit einem Taster ausgerüstet ist und
die andere Maschine die erforderlichen Fräsarbeiten durch
führt. Anlagen dieser Art sind sehr aufwendig und nur dann
wirtschaftlich zu betreiben, wenn sie sich ständig im Ein
satz befinden können.
Ferner ist es bereits bekannt, das jeweilige Modell mittels
eines Fühlers abzutasten und die große Anzahl von dabei er
haltenen Tastsignalen zu digitalisieren, einem Rechner zuzu
führen, die entsprechenden Umrechnungen vorzunehmen und mit
den erhaltenen Signalen eine Fräsmaschine zu steuern. Auch
Anlagen dieser Art sind äußerst aufwendig und nur in wenigen
Einsatzfällen wirtschaftlich zu betreiben.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kopierfräsvorrichtung der
eingangs angegebenen Art mit geringstmöglichem Aufwand so aus
zubilden, daß mit höchster Genauigkeit und unter voller Nutzung
der Aufspannfläche einer Fräsmaschine sowohl Direktkopien als
auch gespiegelte Kopien von Modellen gefräst werden können und
insbesondere auch eine entsprechende Nachrüstung vorhandener
Fräsmaschinen erfolgen kann.
Gelöst wird diese Aufgabe im wesentlichen dadurch, daß der
den Taster tragende Support auf einer zur Längsachse des Schlit
tens parallelen, mit dem Ständer starr verbundenen Führung in
Abhängigkeit von der Relativbewegung zwischen Schlitten und
Ständer verfahrbar ist.
Durch die über den beweglichen, den Taster tragenden Support
ermöglichte Abkopplung der Tasterbewegung vom unmittelbaren
Gleichlauf mit der Spindelkopfbewegung wird nicht nur eine
weitgehende räumliche Trennung zwischen Abstast- und Be
arbeitungsstation ermöglicht, sondern es wird vor allem
erreicht, daß durch eine praktisch in äußerst einfacher
Weise erreichbare Gegenläufigkeit der Bewegungen von Tast
kopf und Spindelkopf in der Y-Abtastrichtung ein exaktes
und völlig unkompliziertes Spiegeln von Modellen möglich
wird, d.h., daß auf überraschend einfache, mit einem mini
malen Aufwand durchführbare Weise zu einem vorhandenen Links
modell oder Rechtsmodell das zugehörige Komplementärmodell
erzeugt werden kann.
Vorzugsweise wird die dem Support zugeordnete Führung an der
dem Aufspanntisch für die Fräsbearbeitung gegenüberliegenden
Seite des Ständers angebracht und dem am Support befestigten
Taster ein eigener Aufspanntisch für den zu kopierenden Ge
genstand zugeordnet.
Damit steht bei der Durchführung von Kopierfräsvorgängen die
Gesamtfläche des Aufspanntisches für den Fräsvorgang zur Ver
fügung, d.h. die jeweils vorhandene Maschine kann bestmöglich
genutzt werden, und überdies wird eine in der Praxis sehr
wesentliche Entkopplung zwischen Frässtation und Abtaststation
hinsichtlich Schwingungen erreicht, die sich bezüglich der er
zielbaren Bearbeitungsgenauigkeit sehr vorteilhaft auswirkt.
Außerdem wird damit das Problem der Beeinflussung der Ab
tastung durch Späne völlig ausgeschaltet, da der Abtastbe
reich vom unmittelbaren Bearbeitungs- bzw. Fräsbereich so weit
entfernt ist, daß eine Beeinträchtigung der Abtastung durch
umherfliegende Späne nicht mehr möglich ist.
Vorzugsweise werden der den Fräskopf tragende Schlitten und
der den Taster tragende Support von der gleichen Antriebsein
heit angetrieben, wozu mit der Antriebseinheit gekuppelte
Gewindespindeln verwendet werden, die exakt gleich ausge
bildet und über die einzige Antriebseinheit mit gleicher Ge
schwindigkeit angetrieben werden. Spindeln dieser Art stehen
beispielsweise in Form von Kugelrollspindeln mit äußerst
hoher Genauigkeit zur Verfügung, und zwar sowohl in Form
von Spindeln mit Rechtsgewinde als auch in Form von Spindeln
mit Linksgewinde, wobei im Falle eines spiegelbildlichen
Kopierens bevorzugt dem Schlitten eine Spindel mit Rechts
gewinde und dem Support für den Taster eine Spindel mit
Linksgewinde zugeordnet wird.
Die Bewegungs- bzw. Kraftübertragung von der Antriebseinheit
auf die Spindeln erfolgt bevorzugt mittels Zahnriemen.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht auch darin, daß
bekannte Kopierfräsmaschinen, insbesondere Bettfräsmaschinen,
problemfrei nachgerüstet werden können, um eine Kopierfräsma
schine gemäß der Erfindung zu erhalten. Dazu ist es lediglich
erforderlich, an dem Ständer solcher Maschinen eine den Support
für den Taster tragende Führung in definierter Weise anzuflan
schen und die Antriebsspindel für den Support mit dem im Ständer
vorhandenen Antriebsmotor antriebsmäßig zu kuppeln. Die Ein
satzmöglichkeiten bekannter Fräsmaschinen können damit bei
vergleichsweise geringem Investitionsaufwand ganz wesentlich
erweitert werden.
Für alle Ausführungsvarianten ist dabei wesentlich, daß sich
durch die Entkopplung von Frässtation und Abtaststation auf
grund der zwischen diesen beiden Stationen liegenden Elemente
eine starke Dämpfung auftretender Schwingungen ergibt und so
mit im Vergleich zu herkömmlichen Vorrichtungen mit höherer
Genauigkeit gearbeitet werden kann. Außerdem ist die Arbeits
geschwindigkeit einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Vor
richtung größer als die der aufwendigen, mit völliger Daten
digitalisierung arbeitenden Maschinen, und sie steht auch der
Arbeitsgeschwindigkeit von sogenannten Duplex-Maschinen nicht
nach.
Die Trennung von Frässtation und Abtaststation ermöglicht es
auch, die Vorrichtung über längere Zeiträume unbeaufsichtigt
arbeiten zu lassen, da die Gefahr, daß in den Tasterbereich
Späne gelangen, nicht vorhanden ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
Unteransprüchen angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend unter
Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert; in der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine schematische, perspektivische Darstellung einer
Kopierfräsvorrichtung nach der Erfindung, und
Fig. 2 eine Draufsicht der Vorrichtung nach Fig. 1.
Fig. 1 zeigt eine mit dem allgemeinen Bezugszeichen 1 gekenn
zeichnete Basiseinheit, wie sie beispielsweise bei einer Bett
fräsmaschine vorliegt, die einen Aufspanntisch 2 sowie eine
schematisch angedeutete Kreuzschlittenführung 3 umfaßt.
Ein vertikal angeordneter Ständer 4 ist über die Kreuzschlit
tenanordnung 3 mit der Basiseinheit in der Weise verbunden,
daß er jeweils in äußerst exakter Weise einerseits in Hori
zontalrichtung, nämlich der x-Richtung, und in Vertikalrichtung,
d.h. in z-Richtung verfahrbar ist.
Der Ständer 4 trägt einen Schlitten 5, der wiederum über
exakte Führungen entsprechend dem angegebenen Doppelpfeil
in Querrichtung, d.h. in y-Richtung verfahrbar ist und
einen Spindelkopf 6 zur Aufnahme des jeweils geforderten
Werkzeugs 18 trägt.
Mit dem Ständer 4 an der dem Aufspanntisch 2 gegenüberlie
genden Seite fest verbunden ist eine Anbaueinheit 8, die
eine Führung 7 für einen mit einem Taster 11 bestückten
Support 10 umfaßt.
Unterhalb dieser Anbaueinheit 8 befindet sich ein weiterer
Aufspanntisch 9 zur Fixierung der jeweils zu kopierenden Vor
lage, bzw. des direkt oder gespiegelt zu kopierenden Modells.
Der auf der Führung 7 verschiebbar gelagerte Support 10
wird mittels einer Spindel 16 mit Linksgewinde über ein Zwi
schenorgan 17 bewegt, und zwar durch einen im Ständer 4 vor
gesehenen Motor 12, der gleichzeitig eine ein Rechtsgewinde
aufweisende Spindel 13 zur Bewegung des Schlittens 5 antreibt.
Die Abtriebswelle des Motors 12 ist dabei mit gleicher Über
setzung vorzugsweise über Zahnriemen 14, 15 mit den beiden
Spindeln 13, 16 gekuppelt.
Der Draufsicht nach Fig. 2 ist zu entnehmen, daß die Führungen
von Schlitten 5 und Anbaueinheit 8 axial exakt ausgerichtet
sind und daß eine entsprechend exakte Ausrichtung bezüglich
der im Falle eines gespiegelten Kopierens linksdrehenden bzw.
rechtsdrehenden Spindeln 13, 16 gegeben ist.
Ferner macht die Draufsicht nach Fig. 2 deutlich, daß die
beiden Aufspanntische 2 bzw. 9 räumlich voneinander getrennt
sind und beide Aufspannflächen in vollem Umfange genutzt
werden können, was insbesondere bei kleineren Maschinen
einen wesentlichen Vorteil darstellt und bezogen auf die
Maschinengröße das Kopieren vergleichsweise großer Modelle
zuläßt.
Die vorstehende Beschreibung des Aufbaus einer Kopierfräs
vorrichtung nach der Erfindung macht bereits deutlich, daß
im Falle eines gespiegelten Kopierens, d.h. beispielsweise
einer Anfertigung eines Rechtsmodells aus einem Linksmodell,
sich Fräskopf 6 und Support 10 bzw. Werkzeug 18 und Taster
11 aufgrund der identischen, jedoch in einem Fall Rechts
gewinde und im anderen Fall Linksgewinde besitzenden Spin
deln exakt gegenläufig bewegen und damit jegliche elektro
nische Umwandlung von Abtastsignalen entfällt. Das ange
strebte optimale Ergebnis wird demgemäß durch geschickte
Ausnutzung elektronischer und mechanischer Maßnahmen er
reicht, und diese Vorgehensweise führt insgesamt zu einer
überraschend einfachen, jedoch hochgenauen Arbeitsweise der
Gesamtvorrichtung.
Claims (9)
1. Kopierfräsvorrichtung, bestehend aus einer mit einem Auf
spanntisch verbundenen Basiseinheit, einem über kreuz
schlittenartige Führungen bezüglich der Basiseinheit ho
rizontal und vertikal verfahrbaren Ständer, einem am Ständer
geführten, horizontal in Querrichtung verfahrbaren und einen
Spindelkopf tragenden Schlitten, sowie einem an einem Support
befestigten und über eine Elektronikeinheit mit der Be
wegungssteuerung für den Spindelkopf gekoppelten Taster,
dadurch gekennzeichnet,
daß der den Taster (11) tragende Support (10) auf einer zur
Längsachse des Schlittens (5) parallelen, mit dem Ständer
(4) starr verbundenen Führung (7) in Abhängigkeit von der
Relativbewegung zwischen Schlitten (5) und Ständer (4) ver
fahrbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die dem Support (10) zugeordnete
Führung (7) an der dem Aufspanntisch (2) gegenüber
liegenden Seite des Ständers (4) angebracht und dem
am Support befestigten Taster (11) ein eigener Aufspann
tisch (9) für den zu kopierenden Gegenstand zugeordnet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden voneinander beabstandeten
Aufspanntische (2, 9) unter Berücksichtigung der Höhenver
setzung zwischen Taster (11) und Werkzeug (18) gegenseitig
ausgerichtet sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der den Taster (11)
tragende Support (10) in seiner Bewegung synchron und gleich
sinnig zur Längsbewegung des Schlittens (5) gesteuert ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der den Taster (11) tra
gende Support (10) in seiner Bewegung synchron und gegen
sinnig zur Längsbewegung des Schlittes (5) gesteuert ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Schlitten (5)
und der den Taster (11) tragende Support (10) von der glei
chen Antriebseinheit (12) angetrieben sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zum Antrieb des
Schlittens (5) und zum Antrieb des Supports (10) Gewinde
spindeln (13, 16) vorgesehen sind, die über Zahnriemen (14,
15) oder dergleichen mit der Abtriebswelle eines im
Ständer (4) vorgesehenen Motors (12) gekuppelt sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden mit gleicher Geschwindig
keit angetriebenen Spindeln (13, 16) gleich- oder gegen
sinnige Gewinde gleicher Steigung besitzen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die dem Support (10) zugeordnete
Gewindespindel (16) mit dem Antriebsmotor (12) über eine
eine Drehrichtungsumkehr gestattende Umschalteinheit an
triebsmäßig verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873704445 DE3704445A1 (de) | 1987-02-12 | 1987-02-12 | Kopierfraesvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873704445 DE3704445A1 (de) | 1987-02-12 | 1987-02-12 | Kopierfraesvorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3704445A1 true DE3704445A1 (de) | 1988-08-25 |
Family
ID=6320861
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873704445 Withdrawn DE3704445A1 (de) | 1987-02-12 | 1987-02-12 | Kopierfraesvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3704445A1 (de) |
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2719798A1 (fr) * | 1994-05-11 | 1995-11-17 | Renault | Dispositif d'usinage de pièces symétriques. |
EP0835720A1 (de) * | 1996-10-11 | 1998-04-15 | Noran, S.L. | Doppelarmfräser |
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ES2146138A1 (es) * | 1996-10-11 | 2000-07-16 | Noran S L | Fresadora vertical de doble brazo. |
US6789985B1 (en) * | 2003-01-31 | 2004-09-14 | Keven C. Higgins | Three-dimensional mirror-image duplicating carver |
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CN109291157A (zh) * | 2018-10-31 | 2019-02-01 | 华琳琳 | 一种木材模具对照切割装置 |
-
1987
- 1987-02-12 DE DE19873704445 patent/DE3704445A1/de not_active Withdrawn
Cited By (8)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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